11. Juni 2012

Bibi Blocksberg - Das Schulfest

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Inhalt:

Bibis Wecker klingelt, aber die kleine Hexe mag partout nicht aufstehen. Barbara Blocksberg lässt sicher aber nicht erweichen, denn sie ahnt sehr schnell, woran Bibi leidet: Die "englische Krankheit". Vor nichts hat Bibi nämlich mehr Angst als vor der Englischstunde bei Frau Weber. Die neue Lehrerin ist nur gemein zu den Schülern. Ihre Aufgaben sind viel zu schwer für die siebte Klasse, und wer einen Fehler macht, bekommt Strafarbeiten. Bibis Klassenkameraden sehen das genauso. So kann es unmöglich weitergehen!

Auch an diesem Morgen gibt es mal wieder Ärger. Als Frau Weber so lange auf Moni herumhackt, bis diese zu weinen anfängt, hält Bibi es nicht mehr aus: Trotz des strengen Hexverbots in der Schule hext sie die Lehrerin an die Deckenlampe. Natürlich wird sie daraufhin sofort zum Direktor gezerrt. Bibi versucht ihm klarzumachen, wie sehr die Schüler unter Frau Weber leiden - aber der glaubt ihr kein einziges Wort.

Da hat Bibi eine Idee: Bald steht das Schulfest an, und jede Klasse darf etwas aufführen. Bibi und ihre Freunde planen eine Englischstunde vorzuspielen - und zwar so, wie sie tatsächlich stattfindet. Während des Unterrichts schneiden sie heimlich mit einem Kassettenrecorder Frau Webers Schimpftiraden mit. Auf dem Schulfest ist schließlich der Tag der Wahrheit. Endlich kommt Frau Webers ungerechte Behandlung vor aller Ohren ans Licht! Doch dann erleben Bibi und die anderen eine Überraschung ...

Bewertung:

Dieses Hörspiel von Bibi Blocksberg ist mal wieder sowohl sehr lehrreich als auch lustig und unterhaltsam und daher bestens für Kinder geeignet.

Lehrreiche Geschichte

Im Vordergrund stehen zwei wichtige Lehren: Probleme und Beschwerden von Kindern sollen ernst genommen werden, und man soll einen Menschen nicht vorschnell wegen seines Verhaltens verurteilen.

Zunächst einmal geht es darum, dass man die Probleme von Kindern nicht unterbewerten soll. Trotz aller Beteuerungen glaubt der Schuldirektor nur seiner Lehrerin, die ihrerseits die Schuld den Schülern gibt. Selbst Bibis wohlwollende Eltern nehmen Bibis Sorgen nicht richtig ernst. Schließlich beschweren sich Kinder andauernd über ihre Lehrer, und oft sind sie nur zu faul, um genug zu lernen. Daher glaubt keiner so recht, dass Frau Weber wirklich so schlimm sein soll, wie die Kinder erzählen. Erst auf der Schulaufführung begreifen die Erwachsenen, dass Frau Weber tatsächlich die Kinder tyrannisiert und die Beschwerden nicht übertrieben waren.

Aber Frau Weber wird nicht als Monster dargestellt. Denn es stellt sich heraus, dass ihre unfaire Art an ihren eigenen Probleme liegt. Private Sorgen machen der Lehrerin zu schaffen. Eigentlich ist sie gar nicht böse oder gemein, sondern nur furchtbar unsicher, zumal sie noch neu an der Schule ist. In ihrer Hilflosigkeit weiß sie sich nicht anders als mit Strenge zu helfen - obwohl sie im Grunde gar nicht unfair sein möchte. Kinder lernen daraus, dass die Erwachsenen allgemein und die Lehrer im Speziellen nicht unbedingt gemein sind, sondern damit manchmal nur ihre eigene Unsicherheit überspielen. Vielleicht hat sogar manch einer der kleinen Hörer selbst so einen Lehrer im Unterricht, den keiner leiden kann - und der in Wahrheit nur Angst vor den Schülern hat und sich nicht anders als mit Strenge zu helfen weiß.

Sehr gut an diesem Hörspiel ist außerdem, dass Bibi die Probleme nicht mit Hexerei löst. Zwar gibt es auf dem Schulfest einige Hexereien, aber die Schulaufführung, die die ganze Wahrheit ans Licht bringt, wird ganz normal inszeniert. Die Aktion mit dem Theaterstück, das die Behandlung durch die Lehrerin zeigt, hätte also von jeder Schulklasse durchgeführt werden können.

Am Schluss steht wie üblich ein Happy End, das Schüler und Lehrerin miteinander versöhnt. In erster Linie soll das Hörspiel natürlich unterhalten, und den Zweck erfüllt es souverän. Und in zweiter Linie gibt es den Hörern vielleicht einen kleinen Anstoß mit auf den Weg, sich ein bisschen näher mit seinen Mitmenschen zu befassen und hinter die Fassade zu schauen. Eine schöne Lehre, kindgerecht und humorvoll verpackt.

Gute Sprecher


Die Sprecher leisten wie üblich sehr gute Arbeit. Neben den Stammsprechern passt Eva-Maria Werth als Frau Weber hervorragend in ihre Rolle. Sie gibt überzeugend die zunächst strenge und biestige Lehrerin, die am Ende in Tränen ausbricht und nach ihrer Wandlung viel sympathischer rüberkommt.

Fazit:

Rundum gelungene Bibi-Folge mit hohem, aber spielerischen Lernfaktor.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: H. Bruckhaus
Bernhard Blocksberg: G. Weber
Moni: N. Rybakowski
Frau Weber: E.-M. Werth
Schuldirektor: M. Schuster
Erzähler: J. Nottke

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