Produktdetails:
Ausgabe: 2010
Seiten: 448 Seiten
Amazon
* * * * *
Die Autorin:
Brooke Morgan wurde in England geboren und lebt heute mit ihrer Familie in den USA. "Befleckt" war ihr Debütroman, der gleich erfolgreich wurde. Mit "Vertrau mir nicht" legte sie einen weiteren Psychothriller vor.
Inhalt:
Die alleinerziehende dreiundzwanzigjährige Holly hat es nicht leicht: Mit achtzehn bekam sie ihre Tochter Katy, Vater war der unerreichbare Schwarm Billy, der seit der Schwangerschaft kein Wort mehr mit ihr sprach. Wenig später starben auch noch Hollys Eltern. Neben ihrer geliebten Tochter ist nun nur noch ihr Großvater Henry ihr ganzer Halt.
Auf einer Busfahrt lernt Holly zufällig den attraktiven Jack Dane kennen, der eine Arbeit in ihrem Heimatort auf Cape Cod anfängt. Sie ist überglücklich, als er sie kurz darauf einlädt und sie ein Paar werden und schon nach sechs Wochen heiraten - trotz seiner anfänglichen Bedenken wegen ihrer Tochter. Auch Hollys Großvater Henry ist von Jack angetan und Katy akzeptiert ihn sofort als Stiefvater. Nur Katys leiblicher Vater Billy, der nun urplötzlich erstmals Kontakt sucht, hat Vorbehalte.
Holly will sich ihr Glück nicht nehmen lassen. Allerdings reagiert Jack unerklärlich abweisend, wenn man ihn nach seiner Vergangenheit in England fragt. Er scheint keine weiteren Freunde oder Bekannte zu haben. Katys Weinen macht ihn oft sehr nervös und er holt sie manchmal nachts aus dem Bett, um mit ihr Ball zu spielen. Langsam wird nun auch Henry misstrauisch, ob Jack etwas zu verbergen hat ...
Bewertung:
Obgleich ein Debütroman bringt Brooke Morgans Psychothriller direkt fast alles mit, was ein Werk dieses Genres braucht: Eine Protagonistin, mit der man mitfühlt, ein Psychopath, der nur sehr langsam sein wahres Wesen offenbart, ein ganz allmähliches Abgleiten von einer Idylle hin zur Katastrophe.
Im Mittelpunkt steht die junge Holly, die bereits einige Schicksalsschläge hinnehmen musste: Als Mädchen war sie eine schüchterne Außenseiterin, ihre einzige Freundin die lebenslustige Anna. Anna wurde dann auch prompt die Freundin von Hollys Schulschwarm Billy, der sich nach Beziehungsende auf einen One Night Stand am Strand einließ, um Anna eifersüchtig zu machen. Kaum dass er von der ungeplanten Schwangerschaft erfuhr, verschwand er aus Hollys Leben, die, selbst noch ein Teenager, eine ganz neue Verantwortung übernehmen musste. Keine zwei Jahre später stirbt ihr Vater und verunglückt ihre verzweifelte Mutter drei Tage darauf bei einem Autounfall. Großmutter Isabelle ist bereits verstorben, so bleiben ihr nur die kleine Katy, der besonnene Großvater Henry und Familienhund Bones. Holly lebt ein durchaus glückliches, aber einsames Leben, mit nur Anna in der Großstadt als einzigem außerfamiliären Kontakt. Ihre einzige Erfahrung mit Männern ist Billy, eine Beziehung hat sie nie geführt - zu abschreckend scheint für junge Männer der Gedanke, sich auf eine alleinerziehende Mutter mit fünfjähriger Tochter einzulassen. Da ist der smarte Jack Dane ein Glücksgriff, den Holly keinesfalls wieder verlieren will. Auch er reagiert abweisend, als er nach dem ersten Date von Katy erfährt, doch Henry gelingt es, Jacks Meinung zu ändern. Holly schwebt im Glück, Jack scheint der perfekte Stiefvater und es ist sehr gut nachzuvollziehen, dass sie später über die ersten aufziehenden Schatten hinwegsieht - zu groß ist ihre Angst, das unverhoffte Glück wieder zu verlieren.
Zunächst ist auch Henry von Jack begeistert und sieht in ihm den perfekten Mann für seine Enkelin und Ersatzvater für seine Urenkelin. Nur Billy, der plötzlich zum ersten Mal Interesse an seiner Tochter zeigt und sich Kontakt wünscht, begegnet Jack misstrauisch - doch verständlicherweise wird das als bloße Eifersucht interpretiert. Dann fallen auch Henry einzelne Züge auf, die er an Jack nicht gerne sieht, ebenso Hollys Freundin Anna: Wenn er das Mädchen nachts zum Strand nimmt, um Ball zu spielen, wenn er sie ebenfalls nachts heimlich Autofahren lässt. Missbrauchsgedanken können schnell abgelegt werden - doch in jedem Fall hat Jack offenbar seltsame Vorstellungen von Erziehung und ein ambivalentes Verhältnis zu kleinen Mädchen. Warum reagiert er so nervös auf Katys Weinen und verlässt daraufhin wütend das Haus? Warum hat er in seinem Handy nur einen einzigen Fremdkontakt - und den zu einer englischen Nummer in England, deren Inhaberin aber auf Billys Nachfrage vehement leugnet, Jack zu kennen? Warum reagiert der Direktor seiner ehemaligen Schule abweisend auf jegliche Nachfrage zu Jack? Dass etwas nicht stimmt mit Jack, ist recht früh klar, aber was sich dahinter verbirgt, kann zunächst alles Mögliche sein, was für durchgängige Spannung sorgt. Für dichte Atmosphäre sorgt auch der malerische Schauplatz Cape Cod mit der rauen Natur, der Küste, dem Charme alter Fischerdörfer.
Die Auflösung geht zwar in eine Richtung, die der Leser durchaus schon etwas erahnen konnte. Dennoch ist der Hintergrund zu Jacks Verhalten sicher nicht zu vorhersehbar. Zu bemängeln gibt es daher nicht viel, allerdings verrät sich Jack durch zwei unbedachte Äußerungen selbst, es ist nicht ganz realistisch, dass er diese Dinge preisgibt ohne zu ahnen, dass man ihm dadurch in Zeiten von Google und Co. leicht auf die Schliche kommt. Der andere Punkt ist, dass er im letzten Teil eine Spur nicht verwischt, obwohl das nur eine Sache von Sekunden wäre und er hier sehr leichtsinnig vorgeht. Das macht es wiederum für andere zu einfach, hinter sein Geheimnis zu kommen. Nachdem er anfangs alles sorgfältig verborgen hat, wird die Enthüllung am Schluss zu schnell und konstruiert vorangetrieben, auch wenn es nicht stark ins Gewicht fällt.
Fazit:
Ein empfehlenswerter Psychothriller, der mit einer dichten Atmosphäre, einer überzeugenden Hauptfigur und einer spannenden Handlung punkten kann. Nur gegen Ende gibt es zwei, drei Stellen, an denen es zu einfach gemacht wird, die Auflösung voranzutreiben.
Ausgabe: 2010
Seiten: 448 Seiten
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Die Autorin:
Brooke Morgan wurde in England geboren und lebt heute mit ihrer Familie in den USA. "Befleckt" war ihr Debütroman, der gleich erfolgreich wurde. Mit "Vertrau mir nicht" legte sie einen weiteren Psychothriller vor.
Inhalt:
Die alleinerziehende dreiundzwanzigjährige Holly hat es nicht leicht: Mit achtzehn bekam sie ihre Tochter Katy, Vater war der unerreichbare Schwarm Billy, der seit der Schwangerschaft kein Wort mehr mit ihr sprach. Wenig später starben auch noch Hollys Eltern. Neben ihrer geliebten Tochter ist nun nur noch ihr Großvater Henry ihr ganzer Halt.
Auf einer Busfahrt lernt Holly zufällig den attraktiven Jack Dane kennen, der eine Arbeit in ihrem Heimatort auf Cape Cod anfängt. Sie ist überglücklich, als er sie kurz darauf einlädt und sie ein Paar werden und schon nach sechs Wochen heiraten - trotz seiner anfänglichen Bedenken wegen ihrer Tochter. Auch Hollys Großvater Henry ist von Jack angetan und Katy akzeptiert ihn sofort als Stiefvater. Nur Katys leiblicher Vater Billy, der nun urplötzlich erstmals Kontakt sucht, hat Vorbehalte.
Holly will sich ihr Glück nicht nehmen lassen. Allerdings reagiert Jack unerklärlich abweisend, wenn man ihn nach seiner Vergangenheit in England fragt. Er scheint keine weiteren Freunde oder Bekannte zu haben. Katys Weinen macht ihn oft sehr nervös und er holt sie manchmal nachts aus dem Bett, um mit ihr Ball zu spielen. Langsam wird nun auch Henry misstrauisch, ob Jack etwas zu verbergen hat ...
Bewertung:
Obgleich ein Debütroman bringt Brooke Morgans Psychothriller direkt fast alles mit, was ein Werk dieses Genres braucht: Eine Protagonistin, mit der man mitfühlt, ein Psychopath, der nur sehr langsam sein wahres Wesen offenbart, ein ganz allmähliches Abgleiten von einer Idylle hin zur Katastrophe.
Im Mittelpunkt steht die junge Holly, die bereits einige Schicksalsschläge hinnehmen musste: Als Mädchen war sie eine schüchterne Außenseiterin, ihre einzige Freundin die lebenslustige Anna. Anna wurde dann auch prompt die Freundin von Hollys Schulschwarm Billy, der sich nach Beziehungsende auf einen One Night Stand am Strand einließ, um Anna eifersüchtig zu machen. Kaum dass er von der ungeplanten Schwangerschaft erfuhr, verschwand er aus Hollys Leben, die, selbst noch ein Teenager, eine ganz neue Verantwortung übernehmen musste. Keine zwei Jahre später stirbt ihr Vater und verunglückt ihre verzweifelte Mutter drei Tage darauf bei einem Autounfall. Großmutter Isabelle ist bereits verstorben, so bleiben ihr nur die kleine Katy, der besonnene Großvater Henry und Familienhund Bones. Holly lebt ein durchaus glückliches, aber einsames Leben, mit nur Anna in der Großstadt als einzigem außerfamiliären Kontakt. Ihre einzige Erfahrung mit Männern ist Billy, eine Beziehung hat sie nie geführt - zu abschreckend scheint für junge Männer der Gedanke, sich auf eine alleinerziehende Mutter mit fünfjähriger Tochter einzulassen. Da ist der smarte Jack Dane ein Glücksgriff, den Holly keinesfalls wieder verlieren will. Auch er reagiert abweisend, als er nach dem ersten Date von Katy erfährt, doch Henry gelingt es, Jacks Meinung zu ändern. Holly schwebt im Glück, Jack scheint der perfekte Stiefvater und es ist sehr gut nachzuvollziehen, dass sie später über die ersten aufziehenden Schatten hinwegsieht - zu groß ist ihre Angst, das unverhoffte Glück wieder zu verlieren.
Zunächst ist auch Henry von Jack begeistert und sieht in ihm den perfekten Mann für seine Enkelin und Ersatzvater für seine Urenkelin. Nur Billy, der plötzlich zum ersten Mal Interesse an seiner Tochter zeigt und sich Kontakt wünscht, begegnet Jack misstrauisch - doch verständlicherweise wird das als bloße Eifersucht interpretiert. Dann fallen auch Henry einzelne Züge auf, die er an Jack nicht gerne sieht, ebenso Hollys Freundin Anna: Wenn er das Mädchen nachts zum Strand nimmt, um Ball zu spielen, wenn er sie ebenfalls nachts heimlich Autofahren lässt. Missbrauchsgedanken können schnell abgelegt werden - doch in jedem Fall hat Jack offenbar seltsame Vorstellungen von Erziehung und ein ambivalentes Verhältnis zu kleinen Mädchen. Warum reagiert er so nervös auf Katys Weinen und verlässt daraufhin wütend das Haus? Warum hat er in seinem Handy nur einen einzigen Fremdkontakt - und den zu einer englischen Nummer in England, deren Inhaberin aber auf Billys Nachfrage vehement leugnet, Jack zu kennen? Warum reagiert der Direktor seiner ehemaligen Schule abweisend auf jegliche Nachfrage zu Jack? Dass etwas nicht stimmt mit Jack, ist recht früh klar, aber was sich dahinter verbirgt, kann zunächst alles Mögliche sein, was für durchgängige Spannung sorgt. Für dichte Atmosphäre sorgt auch der malerische Schauplatz Cape Cod mit der rauen Natur, der Küste, dem Charme alter Fischerdörfer.
Die Auflösung geht zwar in eine Richtung, die der Leser durchaus schon etwas erahnen konnte. Dennoch ist der Hintergrund zu Jacks Verhalten sicher nicht zu vorhersehbar. Zu bemängeln gibt es daher nicht viel, allerdings verrät sich Jack durch zwei unbedachte Äußerungen selbst, es ist nicht ganz realistisch, dass er diese Dinge preisgibt ohne zu ahnen, dass man ihm dadurch in Zeiten von Google und Co. leicht auf die Schliche kommt. Der andere Punkt ist, dass er im letzten Teil eine Spur nicht verwischt, obwohl das nur eine Sache von Sekunden wäre und er hier sehr leichtsinnig vorgeht. Das macht es wiederum für andere zu einfach, hinter sein Geheimnis zu kommen. Nachdem er anfangs alles sorgfältig verborgen hat, wird die Enthüllung am Schluss zu schnell und konstruiert vorangetrieben, auch wenn es nicht stark ins Gewicht fällt.
Fazit:
Ein empfehlenswerter Psychothriller, der mit einer dichten Atmosphäre, einer überzeugenden Hauptfigur und einer spannenden Handlung punkten kann. Nur gegen Ende gibt es zwei, drei Stellen, an denen es zu einfach gemacht wird, die Auflösung voranzutreiben.
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