23. Juni 2012

Benjamin Blümchen und die Astrofanten

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Inhalt:

Benjamin freut sich auf einen ruhigen, gemütlichen Abend in seinem Elefantenhaus. Auf einmal kommt jedoch Otto vorbei, der unbedingt bei ihm fernsehen möchte. Heute Abend läuft der groß angekündigte Science-Fiction-Film "Das Geheimnis der fliegenden Untertassen". Auch Karla kommt vorbei, um sich den Film mit ihnen anzusehen. Benjamin macht sich über ihre Begeisterung lustig, denn er hält nichts von Außerirdischen. Wider Erwarten findet er den Film dann aber doch spannend.

Mittendrin wird Benjamin dennoch von seiner Müdigkeit übermannt. Er schläft ein und träumt von einem Preisausschreiben der Zeitung. Wer bis zum Abend eine fliegenden Untertasse mit Außerirdischen präsentieren kann, gewinnt tausend Säcke Zuckerstückchen. Benjamin hofft, dass er den Preis gewinnen kann - und prompt landet wirklich eine kleine fliegende Untertasse im Zoo.

Vor Benjamin und Otto stehen zwei winzig kleine blaue Elefanten in Raumanzügen mit Glashelmen. Sie stellen sich als Kapitän Mirx Millimeter und Kapitän Murx Mikromü vor und stammen vom Planeten Elefantos Blauos. Die beiden spielen ihnen zunächst einige Streiche und erklären, dass sie Zuckerstückchen kaufen wollen. Benjamin traut seinen Augen kaum. Es gibt also wirklich Außerirdische. Ob er damit tatsächlich das Preisausschreiben gewinnt ...?

Bewertung:

Keine grünen Männchen, aber dafür blaue Elefanten sieht Benjamin in dieser Folge, die Science-Fiction-Atmosphäre nach Neustadt und zu den Hörern bringt.

Spannend-turbulente Handlung


Auch wenn es nur ein Traum ist, kommt Spannung auf, Außerirdischen begegnet man ja schließlich nicht alle Tage. Die beiden Astrofanten präsentieren sich anfangs als ziemlich frech und unberechenbar. Auch wenn sie klein sind, weiß man zudem nicht sofort, ob sie Benjamin und Otto wirklich friedlich gesonnen sind oder ob sie womöglich gefährlich sein könnten. Für Benjamin steht viel auf dem Spiel, will er ja das Preisausschreiben gewinnen. Man darf also gespannt sein, ob die beiden Fremdlinge bereit sind, ihm dabei zu helfen, und ob Karla Kolumna und ihre Zeitung Benjamin tatsächlich seinen Gewinn auszahlen. Zudem ist es schon schwierig genug, sich mit den Astrofanten und ihrem Raumschiff durch die Stadt zu bewegen, denn das winzige, schildkrötenähnliche Gefährt kann leicht verloren gehen - was natürlich auch prompt passiert.

Viele witzige Szenen

Schon vor dem Eintreffen der Außerirdischen ist die Folge sehr humorvoll. Benjamin kann einem leid tun, denn er würde sich gerne einen ruhigen Abend gönnen - aber damit ist es spätestens vorbei, als Karla Kolumna aufkreuzt. In ihrer typischen unsensiblen Art merkt sie gar nicht, dass sie Benjamin auf die Nerven geht, sondern schwärmt in einer Tour vom anstehenden Film und steigert sich gemeinsam mit Otto in eine regelrechte Hysterie hinein. Vom Film selbst erfährt der Hörer nicht viel, aber allein schon die Erwähnung, dass die Außerirdischen vier Köpfe und nicht weniger als 24 Arme und 13 Beine besitzen, provoziert eine herrliche trashige Vorstellung.

Witzig sind auch die Fragen, die Karla beim Zusammentreffen mit den Außerirdischen heraussprudeln. Natürlich denkt sie sofort an ein Exklusiv-Interview und möchte von den Astrofanten beispielsweise wissen, welche Frauenmode auf dem Mars - wo sie ihre Heimat vermutet - gerade aktuell ist, ob man dort ebenfalls Cornflakes zum Frühstück isst oder sogar Menschenfleisch verzehrt. Witzig ist eine serieninterne Anspielung, als Benjamin zu Beginn der Folge erklärt, er glaube nicht an Marsmenschen, höchstens auf dem Mond könne es Lebewesen geben - eine Erinnerung an sein Erlebnis als Astronaut, als er auf dem Mond tatsächlich jemanden antraf, was er aber niemandem verraten durfte.

Kleine Mankos

Es ist recht schade, dass man als Hörer von Anfang an weiß, dass es sich nur um einen Traum handelt. In der Folge "Benjamin träumt" wurde dies viel eleganter gelöst, indem auch Otto und der Erzähler das Gleiche erlebt hatten und somit nicht wirklich klar wurde, ob es tatsächlich nur ein Traum war. Hier hätte sich dementsprechend angeboten, dass auch Otto und Karla sich an den Besuch der Astrofanten erinnern statt nur Benjamin, um das Ende etwas mysteriöser zu gestalten. Der Hauptkritikpunkt sind aber die Astrofanten selbst, die in fast jeden Satz die Worte "Verflixt, verflaxt, verfluxt" einbauen. Dazu kommt ihre nervige Angewohnheit, häufig wie ein Echo Teile des Vorangesagten zu wiederholen. Letztlich sind auch die verfremdeten Stimmen im Chipmunk-Stil der beiden Astrofanten leicht gewöhnungsbedürftig, wenn man sie auf Dauer hört, so wie überhaupt diese beiden Figuren auf die jüngsten Hörer zugeschnitten sind.

Sehr gute Sprecher

Durch die Verfremdung der Stimmen sind die Sprecher nicht ganz leicht herauszuhören, mit ein bisschen Bemühen erkennt man dennoch Wilfried Herbst und Dieter Kursawe in den Rollen der beiden Astrofanten. Herbst ist vor allem bekannt als Sprecher von Bürgermeister-Sekretär Pichler. Kursawe erkennt man wieder als entenjagender Frieder in der Bibi-Folge "Die weißen Enten" und diverse Male als Polizist.

Fazit:

Eine witzige und unterhaltsame Folge mit sehr guten Sprechern. Negativ fällt das mit der Zeit nervige Verhalten der Astrofanten auf.

Sprechernamen:

Benjamin Blümchen: E. Ott
Otto: K. Primel
Karla Kolumna: G. Fritsch
Bürgermeister: H. Giese
Kapitän Mikromü: W. Herbst
Kapitän Millimeter: D. Kursawe
Erzähler: J. Nottke

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