* * * * *
Inhalt:
Es ist Heiligabend, und bei den Blocksbergs laufen die letzten Vorbereitungen. Dieses Jahr sind Marita und der kleine Matze zu Besuch. Maritas Eltern sind in die Südsee verreist, und Matze ist ein fünfjähriger Junge aus der Nachbarschaft, dessen Mutter über Weihnachten im Krankenhaus ist. Vater und Mutter Blocksberg wollen noch rasch einige letzte Einkäufe erledigen. Zusammen mit Matze fahren sie ins Einkaufszentrum, Bibi und Marita sollen zuhause warten.
Natürlich hält sich Bibi nicht an das von Vater Blocksberg ausgesprochene Hexverbot. Stattdessen geht sie mit Marita in Mutters Hexenlabor und schaut durch die Kristallkugel. Sie sehen, wie die Blocksbergs mit Matze durch das überfüllte Einkaufszentrum laufen. Anschließend hat Bibi eine Idee: Sie will nachschauen, was die Weihnachtsmänner gerade machen! Marita lacht ihre Freundin aus, denn sie glaubt nicht an den Weihnachtsmann, geschweige denn an mehrere. Aber Bibi ist überzeugt davon, denn schließlich gibt es ja auch Hexen.
Und tatsächlich: Bibi und Marita entdecken in der Kugel fünf Weihnachtsmänner aus verschiedenen Ländern. Doch zu ihrem Schrecken sehen sie auch, dass alle fünf erkältet sind! Sie niesen und husten und drohen damit, Weihnachten ausfallen zu lassen, weil sie einfach zu krank sind. Das darf natürlich nicht passieren. Bibi schreibt noch rasch einen Zettel für ihre Eltern, und schon fliegen sie und Marita auf Kartoffelbrei los, um den Weihnachtsmännern zu helfen ...
Bewertung:
Bei all den vielen Abenteuern, die die kleine Hexe das ganze Jahr über erlebt, darf natürlich auch eine Weihnachtsfolge nicht fehlen. Für Kinder dürfte allein schon der Titel interessant sein, denn einen Weihnachtsmann, das kennt man, aber gleich im Plural? Wer Bibi kennt, der ahnt natürlich, dass es hier weniger besinnlich, sondern vielmehr turbulent und witzig zugeht. Dabei beginnt zunächst alles wie bei vielen anderen Familien an Heiligabend auch. Frau Blocksberg und die Kinder backen Plätzchen, während sich Papa Blocksberg vor der Mithilfe drückt. Bibi hat ihr Weihnachtsgeschenk für Matze noch nicht fertig gebastelt, die Eltern müssen nochmal ins Einkaufszentrum fahren. Als Bibi und Marita jedoch wenig später die kranken Weihnachtsmänner entdecken, hat alle Vorfreude erstmal ein jähes Ende. Weihnachten darf auf keinen Fall ausfallen, so viel ist klar. Vor allem der vielen Kinder wegen, die sich, wie auch Matze, schon so lange auf diesen Abend freuen. Es steht also eine Menge auf dem Spiel - die Weihnachtsmänner müssen erst einmal ausfindig gemacht und anschließend gesund gepflegt werden.
Gute Lehren
Eine Stärke des Hörspiels ist der gleich mehrfache Lernfaktor. Bibis und Maritas Einsatz zeigt, wie wichtig Weihnachten trotz allen Konsumverhaltens immer noch ist. Der Gedanke, dass die Kinder enttäuscht werden könnten, ist für sie unerträglich. Wahrscheinlich wird es jedem der kleinen Hörer genauso ergehen, wenn er sich vorstellt, das schönste Fest des Jahres könne plötzlich ausfallen. Auf der anderen Seite zeigt vor allem das Ende, dass die schönsten Geschenke nicht materieller Natur sind. Natürlich kann man diese Folge das ganze Jahr über hören, aber dennoch halte ich es für die netteste Idee, wenn man dieses Hörspiel seinem Kind bereits am Morgen von Heiligabend schenkt, damit die Vorfreude auf die Bescherung nochmal geschürt wird.
Freche Sprüche und streitlustige Weihnachtsmänner
Ganz nach dem Geschmack aller Bibi-Fans gibt es auf dieser Kassette auch wieder einmal viel zu lachen. Nett ist allein schon die Idee, dass es nicht einen einzigen Weihnachtsmann gibt, sondern für jedes Land einen eigenen. Dabei ist ihr Aufenthaltsort amüsanterweise mit Schildern wie "Geheim" und "Noch geheimer" gekennzeichnet, was ein netter, aber völlig nutzloser Versuch ist, die Mädchen von einem Besuch abzuhalten.
Bibi und Marita machen Bekanntschaft mit dem Weihnachtsmann Hugo aus Deutschland, Francois aus Frankreich, Henry aus England, Willi aus Österreich und Ronald aus den USA. Dabei sind sie zunächst nicht wenig überrascht, denn die Weihnachtsmänner sehen zwar genauso aus, wie man sie sich vorstellt, aber sie benehmen sich alles andere als würdevoll. Schlecht gelaunt durch ihre Erkältungen, machen sie sich gegenseitig Vorwürfe, und jeder von ihnen besteht darauf, der Kränkeste zu sein. Bibi und Marita haben dafür wenig Verständnis - jetzt muss Weihnachten erst mal gerettet werden. Die Weihnachtsmänner wissen gar nicht, wie ihnen geschieht, als Bibi ihnen eine Sauna hext, sie anschließend in ein eiskaltes Bad steckt und ihnen Haferflockensuppe verschreibt. Alles Jammern nutzt nichts, die fünf müssen Bibi gehorchen, um so schnell es geht gesund zu werden.
Alle fünf besitzen jeder für sich einen unverwechselbaren Charakter, der zum großen Teil dem Klischee seines Landes entspricht. Francois ist der typische französische Charmeur, der gekonnt Karla Kolumna um den Finger wickelt. Henry entspricht dem Bild des vornehmen Briten, Ronald ist der moderne Amerikaner aus New York, während Hugo und Willi eher gemütlich und bodenständig wirken. Am witzigsten sind ohne Zweifel die Flirtereien zwischen Karla und Francois. Gerade bei Karla, der toughen Reporterin, die sich an Heiligabend spontan einen Hubschrauber leiht, um mal eben Bibi und Marita in Grönland suchen zu gehen, ist es eine amüsante Vorstellung, wie sie bei den Schmeicheleien des französischen Weihnachtsmannes dahinschmilzt. Gleich bei der ersten Begegnung liefern sie sich ein schlagfertiges Wortgefecht, als Karla in neckischem Tonfall behauptet, Weihnachtsmänner seien ihr Lieblingsfrühstück und Francois entgegnet, er esse "am liebsten Croissant und Café au lait und manchmal auch hübsche Reporterinnen" ... Dabei ist er so begeistert von ihren schönen Augen, dass er sie galant fragt, ob sie heute Abend schon etwas vorhabe - und von seinem Kollegen Hugo energisch daran erinnert werden muss, dass er als Weihnachtsmann an Heiligabend genug zu tun hat.
Bibis Abenteuerlust sorgt mal wieder vor allem bei Bernhard Blocksberg für Gereiztheit. Wie gerne hätte er mal ein geruhsames und harmonisches Weihnachtsfest ohne jede Hexerei - stattdessen ist seine Tochter wieder einmal unauffindbar. Kein Wunder, dass er aggressiv reagiert, als Mutter Blocksberg entsetzt feststellt, dass ihre Kristallkugel zerbrochen ist: "Du musst jetzt ja auch nicht fernsehen, Barbara!"
Als Barbara dem traurigen Matze versichert, dass er Weihnachtsmann bestimmt noch seine Geschenke bringen wird, grummelt Bernhard schlecht gelaunt: "Ja, wenn er kommt. Falls Bibi ihn nicht k.o. gehext hat. Würde mich nicht wundern ..."
Winzige Schwächen
Es gibt nur zwei Mini-Kritikpunkte an diesem schönen Hörspiel. Es wird nämlich nicht ganz klar, inwieweit die Existenz von Weihnachtsmännern im Neustädter Universum selbstverständlich ist oder nicht, da Marita zunächst gar nicht an sie glauben will und erst dann überzeugt ist, als sie sie in der Kristallkugel sieht. Dagegen reagiert die sonst so realistische Karla Kolumna überhaupt nicht überrascht, als Barbara Blocksberg sie nach dem Aufenthaltsort der Weihnachtsmänner fragt. Zwar existieren in Neustadt schließlich auch Hexen und mit Benjamin Blümchen ein sprechender Elefant, aber normalerweise wird in den beiden Serien Wert darauf gelegt, dass es sich dabei um absolute Ausnahmen handelt und die Bewohner ansonsten nicht an übernatürliche Dinge glauben. Im Gesamtkontext wäre es also logischer gewesen, wenn alle Betroffenen von der Existenz der Weihnachtsmänner überrascht gewesen wären und nicht einige von ihnen an sie glauben und andere erst überzeugt werden müssen. Für Kinder, die ja die Zielgruppe dieses Hörspiels bilden, stellt sich dieses Problem aber sicherlich nicht, so dass man von einer wirklichen Kritik hier nicht sprechen kann.
Der andere Punkt betrifft den kleinen Matze, der sonst nicht in der Reihe mitspielt und dessen Auftauchen etwas irritierend ist - eigentlich dient er nur für Bibi und Marita als zusätzlicher Anreiz, das Weihnachtsfest zu retten.
Exzellente Sprecherleistungen
Wie üblich überzeugen auch hier die Sprecher bis in jede Nebenrolle. Lediglich der kleine Matze wirkt mit seiner hellen Stimme und seiner extrem kindlichen Art ein bisschen überzogen, was aber vorwiegend an der Rolle und nicht am Sprecher liegt. Besonders gelungen sind die Besetzungen der Weihnachtsmänner. Den charmanten Francois spricht mit Klaus Miedel ein alter Bekannter der Bibi- und Benjamin-Reihe, da er dort regelmäßig als "Herr Schmeichler" aufkreuzt. Ironischerweise gilt er als Schmeichler als ein Widersacher von Karla Kolumna, während die beiden hier ein kinoreifes Liebespaar bilden. Seinen schmeichelnden Tonfall kann Klaus Miedel auch hier wunderbar einsetzen, um Karla zu betören, wobei seine Stimme durch den überdeutlichen französischen Akzent ein wenig verfremdet und vielleicht nicht auf Anhieb erkannt wird.
Auch die anderen fremdländischen Weihnachtsmänner sprechen mit Akzent, der ihre Herkunft unzweifelhaft verrät. Dabei mischen sich auch immer wieder Worte in ihrer Landessprache in die Dialoge mit ein, die aber selbst Kleinkindern keine Verständnisschwierigkeiten bereiten. So rutscht Francois mal ein "C'est domage" heraus, und sein Kollege Ronald ermahnt ihn ein anderes Mal mit einem "Stop Süßholzraspling". Auch wenn ein Kind kein Wort Französisch oder Englisch spricht, versteht es aus dem Zusammenhang, dass Francois damit sein Bedauern ausdrückt und Ronald ihn vom Flirten abhalten will. Bei den Weihnachtsmännern kennt man M. Schuster und G. Holtenau ebenfalls aus vielen anderen Nebenrollen, etwa als Bibis Schuldirektor und als Mühlenhofbauer aus "Bibi und Tina", während Jochen Schröder u.a. den irischen Verwandten Patrick Thunderstorm spricht.
Fazit:
Eine absolut empfehlenswerte Folge mit vielen schönen Lehren, vor allem was Hilfe für Mitmenschen betrifft. Dazu kommen die guten Sprecher und die witzigen Dialoge plus die wunderschöne Weihnachtsatmosphäre.
Sprechernamen:
Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: H. Bruckhaus
Bernhard Blocksberg: G. Weber
Karla Kolumna: G. Fritsch
Matze: O. Naujocks
Marita: T. Buschenhagen
Francois: K. Miedel
Hugo: K.O. Fritsch
Henry: J. Schröder
Willi: M. Schuster
Ronald: G. Holtenau
Erzähler: J. Nottke
Es ist Heiligabend, und bei den Blocksbergs laufen die letzten Vorbereitungen. Dieses Jahr sind Marita und der kleine Matze zu Besuch. Maritas Eltern sind in die Südsee verreist, und Matze ist ein fünfjähriger Junge aus der Nachbarschaft, dessen Mutter über Weihnachten im Krankenhaus ist. Vater und Mutter Blocksberg wollen noch rasch einige letzte Einkäufe erledigen. Zusammen mit Matze fahren sie ins Einkaufszentrum, Bibi und Marita sollen zuhause warten.
Natürlich hält sich Bibi nicht an das von Vater Blocksberg ausgesprochene Hexverbot. Stattdessen geht sie mit Marita in Mutters Hexenlabor und schaut durch die Kristallkugel. Sie sehen, wie die Blocksbergs mit Matze durch das überfüllte Einkaufszentrum laufen. Anschließend hat Bibi eine Idee: Sie will nachschauen, was die Weihnachtsmänner gerade machen! Marita lacht ihre Freundin aus, denn sie glaubt nicht an den Weihnachtsmann, geschweige denn an mehrere. Aber Bibi ist überzeugt davon, denn schließlich gibt es ja auch Hexen.
Und tatsächlich: Bibi und Marita entdecken in der Kugel fünf Weihnachtsmänner aus verschiedenen Ländern. Doch zu ihrem Schrecken sehen sie auch, dass alle fünf erkältet sind! Sie niesen und husten und drohen damit, Weihnachten ausfallen zu lassen, weil sie einfach zu krank sind. Das darf natürlich nicht passieren. Bibi schreibt noch rasch einen Zettel für ihre Eltern, und schon fliegen sie und Marita auf Kartoffelbrei los, um den Weihnachtsmännern zu helfen ...
Bewertung:
Bei all den vielen Abenteuern, die die kleine Hexe das ganze Jahr über erlebt, darf natürlich auch eine Weihnachtsfolge nicht fehlen. Für Kinder dürfte allein schon der Titel interessant sein, denn einen Weihnachtsmann, das kennt man, aber gleich im Plural? Wer Bibi kennt, der ahnt natürlich, dass es hier weniger besinnlich, sondern vielmehr turbulent und witzig zugeht. Dabei beginnt zunächst alles wie bei vielen anderen Familien an Heiligabend auch. Frau Blocksberg und die Kinder backen Plätzchen, während sich Papa Blocksberg vor der Mithilfe drückt. Bibi hat ihr Weihnachtsgeschenk für Matze noch nicht fertig gebastelt, die Eltern müssen nochmal ins Einkaufszentrum fahren. Als Bibi und Marita jedoch wenig später die kranken Weihnachtsmänner entdecken, hat alle Vorfreude erstmal ein jähes Ende. Weihnachten darf auf keinen Fall ausfallen, so viel ist klar. Vor allem der vielen Kinder wegen, die sich, wie auch Matze, schon so lange auf diesen Abend freuen. Es steht also eine Menge auf dem Spiel - die Weihnachtsmänner müssen erst einmal ausfindig gemacht und anschließend gesund gepflegt werden.
Gute Lehren
Eine Stärke des Hörspiels ist der gleich mehrfache Lernfaktor. Bibis und Maritas Einsatz zeigt, wie wichtig Weihnachten trotz allen Konsumverhaltens immer noch ist. Der Gedanke, dass die Kinder enttäuscht werden könnten, ist für sie unerträglich. Wahrscheinlich wird es jedem der kleinen Hörer genauso ergehen, wenn er sich vorstellt, das schönste Fest des Jahres könne plötzlich ausfallen. Auf der anderen Seite zeigt vor allem das Ende, dass die schönsten Geschenke nicht materieller Natur sind. Natürlich kann man diese Folge das ganze Jahr über hören, aber dennoch halte ich es für die netteste Idee, wenn man dieses Hörspiel seinem Kind bereits am Morgen von Heiligabend schenkt, damit die Vorfreude auf die Bescherung nochmal geschürt wird.
Freche Sprüche und streitlustige Weihnachtsmänner
Ganz nach dem Geschmack aller Bibi-Fans gibt es auf dieser Kassette auch wieder einmal viel zu lachen. Nett ist allein schon die Idee, dass es nicht einen einzigen Weihnachtsmann gibt, sondern für jedes Land einen eigenen. Dabei ist ihr Aufenthaltsort amüsanterweise mit Schildern wie "Geheim" und "Noch geheimer" gekennzeichnet, was ein netter, aber völlig nutzloser Versuch ist, die Mädchen von einem Besuch abzuhalten.
Bibi und Marita machen Bekanntschaft mit dem Weihnachtsmann Hugo aus Deutschland, Francois aus Frankreich, Henry aus England, Willi aus Österreich und Ronald aus den USA. Dabei sind sie zunächst nicht wenig überrascht, denn die Weihnachtsmänner sehen zwar genauso aus, wie man sie sich vorstellt, aber sie benehmen sich alles andere als würdevoll. Schlecht gelaunt durch ihre Erkältungen, machen sie sich gegenseitig Vorwürfe, und jeder von ihnen besteht darauf, der Kränkeste zu sein. Bibi und Marita haben dafür wenig Verständnis - jetzt muss Weihnachten erst mal gerettet werden. Die Weihnachtsmänner wissen gar nicht, wie ihnen geschieht, als Bibi ihnen eine Sauna hext, sie anschließend in ein eiskaltes Bad steckt und ihnen Haferflockensuppe verschreibt. Alles Jammern nutzt nichts, die fünf müssen Bibi gehorchen, um so schnell es geht gesund zu werden.
Alle fünf besitzen jeder für sich einen unverwechselbaren Charakter, der zum großen Teil dem Klischee seines Landes entspricht. Francois ist der typische französische Charmeur, der gekonnt Karla Kolumna um den Finger wickelt. Henry entspricht dem Bild des vornehmen Briten, Ronald ist der moderne Amerikaner aus New York, während Hugo und Willi eher gemütlich und bodenständig wirken. Am witzigsten sind ohne Zweifel die Flirtereien zwischen Karla und Francois. Gerade bei Karla, der toughen Reporterin, die sich an Heiligabend spontan einen Hubschrauber leiht, um mal eben Bibi und Marita in Grönland suchen zu gehen, ist es eine amüsante Vorstellung, wie sie bei den Schmeicheleien des französischen Weihnachtsmannes dahinschmilzt. Gleich bei der ersten Begegnung liefern sie sich ein schlagfertiges Wortgefecht, als Karla in neckischem Tonfall behauptet, Weihnachtsmänner seien ihr Lieblingsfrühstück und Francois entgegnet, er esse "am liebsten Croissant und Café au lait und manchmal auch hübsche Reporterinnen" ... Dabei ist er so begeistert von ihren schönen Augen, dass er sie galant fragt, ob sie heute Abend schon etwas vorhabe - und von seinem Kollegen Hugo energisch daran erinnert werden muss, dass er als Weihnachtsmann an Heiligabend genug zu tun hat.
Bibis Abenteuerlust sorgt mal wieder vor allem bei Bernhard Blocksberg für Gereiztheit. Wie gerne hätte er mal ein geruhsames und harmonisches Weihnachtsfest ohne jede Hexerei - stattdessen ist seine Tochter wieder einmal unauffindbar. Kein Wunder, dass er aggressiv reagiert, als Mutter Blocksberg entsetzt feststellt, dass ihre Kristallkugel zerbrochen ist: "Du musst jetzt ja auch nicht fernsehen, Barbara!"
Als Barbara dem traurigen Matze versichert, dass er Weihnachtsmann bestimmt noch seine Geschenke bringen wird, grummelt Bernhard schlecht gelaunt: "Ja, wenn er kommt. Falls Bibi ihn nicht k.o. gehext hat. Würde mich nicht wundern ..."
Winzige Schwächen
Es gibt nur zwei Mini-Kritikpunkte an diesem schönen Hörspiel. Es wird nämlich nicht ganz klar, inwieweit die Existenz von Weihnachtsmännern im Neustädter Universum selbstverständlich ist oder nicht, da Marita zunächst gar nicht an sie glauben will und erst dann überzeugt ist, als sie sie in der Kristallkugel sieht. Dagegen reagiert die sonst so realistische Karla Kolumna überhaupt nicht überrascht, als Barbara Blocksberg sie nach dem Aufenthaltsort der Weihnachtsmänner fragt. Zwar existieren in Neustadt schließlich auch Hexen und mit Benjamin Blümchen ein sprechender Elefant, aber normalerweise wird in den beiden Serien Wert darauf gelegt, dass es sich dabei um absolute Ausnahmen handelt und die Bewohner ansonsten nicht an übernatürliche Dinge glauben. Im Gesamtkontext wäre es also logischer gewesen, wenn alle Betroffenen von der Existenz der Weihnachtsmänner überrascht gewesen wären und nicht einige von ihnen an sie glauben und andere erst überzeugt werden müssen. Für Kinder, die ja die Zielgruppe dieses Hörspiels bilden, stellt sich dieses Problem aber sicherlich nicht, so dass man von einer wirklichen Kritik hier nicht sprechen kann.
Der andere Punkt betrifft den kleinen Matze, der sonst nicht in der Reihe mitspielt und dessen Auftauchen etwas irritierend ist - eigentlich dient er nur für Bibi und Marita als zusätzlicher Anreiz, das Weihnachtsfest zu retten.
Exzellente Sprecherleistungen
Wie üblich überzeugen auch hier die Sprecher bis in jede Nebenrolle. Lediglich der kleine Matze wirkt mit seiner hellen Stimme und seiner extrem kindlichen Art ein bisschen überzogen, was aber vorwiegend an der Rolle und nicht am Sprecher liegt. Besonders gelungen sind die Besetzungen der Weihnachtsmänner. Den charmanten Francois spricht mit Klaus Miedel ein alter Bekannter der Bibi- und Benjamin-Reihe, da er dort regelmäßig als "Herr Schmeichler" aufkreuzt. Ironischerweise gilt er als Schmeichler als ein Widersacher von Karla Kolumna, während die beiden hier ein kinoreifes Liebespaar bilden. Seinen schmeichelnden Tonfall kann Klaus Miedel auch hier wunderbar einsetzen, um Karla zu betören, wobei seine Stimme durch den überdeutlichen französischen Akzent ein wenig verfremdet und vielleicht nicht auf Anhieb erkannt wird.
Auch die anderen fremdländischen Weihnachtsmänner sprechen mit Akzent, der ihre Herkunft unzweifelhaft verrät. Dabei mischen sich auch immer wieder Worte in ihrer Landessprache in die Dialoge mit ein, die aber selbst Kleinkindern keine Verständnisschwierigkeiten bereiten. So rutscht Francois mal ein "C'est domage" heraus, und sein Kollege Ronald ermahnt ihn ein anderes Mal mit einem "Stop Süßholzraspling". Auch wenn ein Kind kein Wort Französisch oder Englisch spricht, versteht es aus dem Zusammenhang, dass Francois damit sein Bedauern ausdrückt und Ronald ihn vom Flirten abhalten will. Bei den Weihnachtsmännern kennt man M. Schuster und G. Holtenau ebenfalls aus vielen anderen Nebenrollen, etwa als Bibis Schuldirektor und als Mühlenhofbauer aus "Bibi und Tina", während Jochen Schröder u.a. den irischen Verwandten Patrick Thunderstorm spricht.
Fazit:
Eine absolut empfehlenswerte Folge mit vielen schönen Lehren, vor allem was Hilfe für Mitmenschen betrifft. Dazu kommen die guten Sprecher und die witzigen Dialoge plus die wunderschöne Weihnachtsatmosphäre.
Sprechernamen:
Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: H. Bruckhaus
Bernhard Blocksberg: G. Weber
Karla Kolumna: G. Fritsch
Matze: O. Naujocks
Marita: T. Buschenhagen
Francois: K. Miedel
Hugo: K.O. Fritsch
Henry: J. Schröder
Willi: M. Schuster
Ronald: G. Holtenau
Erzähler: J. Nottke
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