* * * * *
Inhalt:
Bibi bekommt von ihrem Papi einen Brief zum Martinshof geschickt, in dem sich lauter Fotos und Artikel zu Pferden befinden. Darunter ist auch ein trauriger Artikel über das Leiden der Wildpferde in Ungarn. Das früher große Gestüt Szendrö in der Puszta ist verarmt, die Tiere haben nur noch geringe Überlebenschancen, bekommen nicht genug Futter, und die meisten Angestellten sind in die Städte gegangen. Bibi und Tina wollen gemeinsam mit Alex den Grafen überreden, das Gestüt aufzukaufen oder zumindest einige Pferde nach Falkenstein zu holen.
Anfangs will der Graf nichts von der Idee hören, doch als sich herausstellt, dass die Falkensteins entfernt mit den Gestütgründern verwandt sind, ist er sofort zur Hilfe bereit. Bibi und Tina reisen ohne den kranken Alex per Zug in die Puszta, um sich die 22 gekauften Pferde vor Ort anzusehen und anschließend zurück nach Falkenstein zu begleiten.
In Ungarn werden sie von dem netten alten Janosch empfangen. Außer ihm lebt nur der junge, wilde Mikosch auf dem Gestüt. Der elternlose Mikosch ist ein Pferdekenner und toller Reiter, ist aber zunächst zu keinem Gespräch bereit. Er ist wütend, weil er die Pferde nicht verlieren will und auch sein Liebling Baboschko verkauft wurde. Bibi und Tina stehen ein paar aufregende Tage in Ungarn bevor, ehe es auf die Rückreise geht ...
Bewertung:
Wer immer schon mal wissen wollte, wie der Martinshof zu seinen Wildpferden gekommen ist, die in späteren Folgen häufig erwähnt werden, für den sind beide Teile dieser Doppelfolge natürlich ein Muss.
Lehrreich und spannend
Wie in vielen Episoden der Reihe steht Pferdeliebe hier an oberster Stelle. Für Bibi und Tina ist nach der Lektüre des Artikels sofort klar, dass sie den Pferden in Ungarn helfen müssen. Auch der Graf als Pferdefreund ist dank eines glücklichen Zufalls dann schnell bereit, sein Geld einzusetzen. Eine deutlich längere Anlaufzeit braucht Mikosch. Der verstockte Junge liebt die Pferde über alles, betrachtet sie als seine Freunde und will den Verkauf zunächst nicht akzeptieren. Es braucht eine ganze Weile, bis er einsieht, dass die Tiere in Ungarn keine Zukunft haben. Obwohl verständlich ist, dass er die Pferde vermissen wird, ist sein Wunsch letztlich egoistisch, denn die Hauptsache sollte sein, dass die Pferde endlich angemessen versorgt werden können.
Spannend ist die Folge schon allein durch die ungewohnte Umgebung. Kinder lernen, dass die Puszta eine riesige Ebene ist, und die Folgen der Verarmung werden anschaulich beschrieben. Die ganze Gegend ist ausgetrocknet, auch der Brunnen besitzt kein Wasser mehr, und das Gut ist innen gemütlich, aber äußerlich verfallen. Auf der Bahnreise gibt es Schwierigkeiten, da die Technik nicht so zuverlässig ist wie in Deutschland. Mit Janosch und Mikosch kommen zudem zwei sympathische Nebencharaktere hinzu, denen man in Zukunft noch öfter begegnen wird. Dabei verfolgt man, wie sich Mikosch und die Mädchen allmählich annähern. Schön ist, dass sich Bibi mit dem Hexen zurückhält und stattdessen an Mikoschs Vernunft appelliert.
Viel Humor
Auf Schloss Falkenstein sorgt zunächst die typische Steifheit für amüsante Szenen. Wie üblich stört der Besuch den Grafen erst mal nur, und er bezeichnet die unliebsamen Gäste spöttisch als "Völkerwanderung". Während die Mädchen und Alex schon begeistert Pläne schmieden, wie sie das Gut in Ungarn retten wollen, erkundigt sich der Graf mit spitzer Zunge bei seinem Sohn, wie der das Geld seines Vaters einzusetzen gedenke. Beim Telefonat muss Alex in genervtem Tonfall seiner Tante Hedwig bestätigen, dass er gute Zensuren hat und "mächtig gewachsen" ist. In Ungarn ist vor allem Tinas übertriebenes Jammern nach Alex witzig gemacht; bei jedem auftauchenden Problem seufzt sie: "Wenn doch Alex jetzt hier wäre ...", bis Bibi es nicht mehr hören kann.
Kleine Schwächen
Wie üblich bei Doppelfolgen ist es ein kleines Manko, dass man unbedingt den zweiten Teil braucht, damit die Geschichte vollständig ist. Hier erlebt man nur einen kleinen Vorgeschmack und ahnt am Ende, dass es zurück in Falkenstein noch einige Turbulenzen geben wird. Etwas unlogisch ist außerdem, dass Mikosch hier fließend Deutsch spricht, während er in späteren Folgen, in denen er mal wieder auftaucht, gebrochen redet. Der alte Janosch spricht mit deutlichem Akzent und einer manchmal liebenswert verdrehten Grammatik, etwa wenn er an Tina "gute Verbesserung" an den kranken Alex ausrichtet, da ist es fraglich, warum ausgerechnet der junge Mikosch, der nicht einmal eine Schule besucht, völlig fehlerfrei spricht.
Zudem stört ein kleine Konstruktion das Gesamtbild, nämlich die plötzlich auftauchende Tatsache, dass die Gründerin des Guts Szendrö zufällig eine geborene von Falkenstein war. Bevor der Graf von dieser Verwandtschaft erfuhr, war er nicht bereit, dem Gut zu helfen, dieses Detail ändert dann seine Meinung sofort - das ist schade, dass es solch eines Zufalls bedarf, damit er sich für die Pferde einsetzt, und wäre besser vermieden worden. Schöner wäre gewesen, Bibi, Tina und Alex hätten nach der anfänglichen Ablehnung noch mehr Informationen und Bilder vom Gut gesammelt, um den Graf zu überzeugen, dass den Tieren geholfen werden muss - zumal er ja normalerweise ein sehr großer Pferdefreund ist und gern sein Geld für sie einsetzt.
Fazit:
Eine lehrreiche, spannende und humorvolle Folge, die darüber aufklärt, wie der Martinshof zu seinen Wildpferden kam, und mit dem Pusztajungen Mikosch eine neue Nebenfigur einführt. Störend sind allerdings eine kleine Ungereimtheit, ein unnötig konstruierter Zufall und dass man zum besseren Verständnis zwingen den zweiten Teil der Doppelfolge hören muss, da die Geschichte sonst unvollständig ist.
Sprechernamen:
Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Frau Martin: E. Meyka
Alexander: S. Hasper
Graf von Falkenstein: E. Prüter
Janosch: H. Teuscher
Mikosch: B. Schaller
Erzähler: J. Nottke
Bibi bekommt von ihrem Papi einen Brief zum Martinshof geschickt, in dem sich lauter Fotos und Artikel zu Pferden befinden. Darunter ist auch ein trauriger Artikel über das Leiden der Wildpferde in Ungarn. Das früher große Gestüt Szendrö in der Puszta ist verarmt, die Tiere haben nur noch geringe Überlebenschancen, bekommen nicht genug Futter, und die meisten Angestellten sind in die Städte gegangen. Bibi und Tina wollen gemeinsam mit Alex den Grafen überreden, das Gestüt aufzukaufen oder zumindest einige Pferde nach Falkenstein zu holen.
Anfangs will der Graf nichts von der Idee hören, doch als sich herausstellt, dass die Falkensteins entfernt mit den Gestütgründern verwandt sind, ist er sofort zur Hilfe bereit. Bibi und Tina reisen ohne den kranken Alex per Zug in die Puszta, um sich die 22 gekauften Pferde vor Ort anzusehen und anschließend zurück nach Falkenstein zu begleiten.
In Ungarn werden sie von dem netten alten Janosch empfangen. Außer ihm lebt nur der junge, wilde Mikosch auf dem Gestüt. Der elternlose Mikosch ist ein Pferdekenner und toller Reiter, ist aber zunächst zu keinem Gespräch bereit. Er ist wütend, weil er die Pferde nicht verlieren will und auch sein Liebling Baboschko verkauft wurde. Bibi und Tina stehen ein paar aufregende Tage in Ungarn bevor, ehe es auf die Rückreise geht ...
Bewertung:
Wer immer schon mal wissen wollte, wie der Martinshof zu seinen Wildpferden gekommen ist, die in späteren Folgen häufig erwähnt werden, für den sind beide Teile dieser Doppelfolge natürlich ein Muss.
Lehrreich und spannend
Wie in vielen Episoden der Reihe steht Pferdeliebe hier an oberster Stelle. Für Bibi und Tina ist nach der Lektüre des Artikels sofort klar, dass sie den Pferden in Ungarn helfen müssen. Auch der Graf als Pferdefreund ist dank eines glücklichen Zufalls dann schnell bereit, sein Geld einzusetzen. Eine deutlich längere Anlaufzeit braucht Mikosch. Der verstockte Junge liebt die Pferde über alles, betrachtet sie als seine Freunde und will den Verkauf zunächst nicht akzeptieren. Es braucht eine ganze Weile, bis er einsieht, dass die Tiere in Ungarn keine Zukunft haben. Obwohl verständlich ist, dass er die Pferde vermissen wird, ist sein Wunsch letztlich egoistisch, denn die Hauptsache sollte sein, dass die Pferde endlich angemessen versorgt werden können.
Spannend ist die Folge schon allein durch die ungewohnte Umgebung. Kinder lernen, dass die Puszta eine riesige Ebene ist, und die Folgen der Verarmung werden anschaulich beschrieben. Die ganze Gegend ist ausgetrocknet, auch der Brunnen besitzt kein Wasser mehr, und das Gut ist innen gemütlich, aber äußerlich verfallen. Auf der Bahnreise gibt es Schwierigkeiten, da die Technik nicht so zuverlässig ist wie in Deutschland. Mit Janosch und Mikosch kommen zudem zwei sympathische Nebencharaktere hinzu, denen man in Zukunft noch öfter begegnen wird. Dabei verfolgt man, wie sich Mikosch und die Mädchen allmählich annähern. Schön ist, dass sich Bibi mit dem Hexen zurückhält und stattdessen an Mikoschs Vernunft appelliert.
Viel Humor
Auf Schloss Falkenstein sorgt zunächst die typische Steifheit für amüsante Szenen. Wie üblich stört der Besuch den Grafen erst mal nur, und er bezeichnet die unliebsamen Gäste spöttisch als "Völkerwanderung". Während die Mädchen und Alex schon begeistert Pläne schmieden, wie sie das Gut in Ungarn retten wollen, erkundigt sich der Graf mit spitzer Zunge bei seinem Sohn, wie der das Geld seines Vaters einzusetzen gedenke. Beim Telefonat muss Alex in genervtem Tonfall seiner Tante Hedwig bestätigen, dass er gute Zensuren hat und "mächtig gewachsen" ist. In Ungarn ist vor allem Tinas übertriebenes Jammern nach Alex witzig gemacht; bei jedem auftauchenden Problem seufzt sie: "Wenn doch Alex jetzt hier wäre ...", bis Bibi es nicht mehr hören kann.
Kleine Schwächen
Wie üblich bei Doppelfolgen ist es ein kleines Manko, dass man unbedingt den zweiten Teil braucht, damit die Geschichte vollständig ist. Hier erlebt man nur einen kleinen Vorgeschmack und ahnt am Ende, dass es zurück in Falkenstein noch einige Turbulenzen geben wird. Etwas unlogisch ist außerdem, dass Mikosch hier fließend Deutsch spricht, während er in späteren Folgen, in denen er mal wieder auftaucht, gebrochen redet. Der alte Janosch spricht mit deutlichem Akzent und einer manchmal liebenswert verdrehten Grammatik, etwa wenn er an Tina "gute Verbesserung" an den kranken Alex ausrichtet, da ist es fraglich, warum ausgerechnet der junge Mikosch, der nicht einmal eine Schule besucht, völlig fehlerfrei spricht.
Zudem stört ein kleine Konstruktion das Gesamtbild, nämlich die plötzlich auftauchende Tatsache, dass die Gründerin des Guts Szendrö zufällig eine geborene von Falkenstein war. Bevor der Graf von dieser Verwandtschaft erfuhr, war er nicht bereit, dem Gut zu helfen, dieses Detail ändert dann seine Meinung sofort - das ist schade, dass es solch eines Zufalls bedarf, damit er sich für die Pferde einsetzt, und wäre besser vermieden worden. Schöner wäre gewesen, Bibi, Tina und Alex hätten nach der anfänglichen Ablehnung noch mehr Informationen und Bilder vom Gut gesammelt, um den Graf zu überzeugen, dass den Tieren geholfen werden muss - zumal er ja normalerweise ein sehr großer Pferdefreund ist und gern sein Geld für sie einsetzt.
Fazit:
Eine lehrreiche, spannende und humorvolle Folge, die darüber aufklärt, wie der Martinshof zu seinen Wildpferden kam, und mit dem Pusztajungen Mikosch eine neue Nebenfigur einführt. Störend sind allerdings eine kleine Ungereimtheit, ein unnötig konstruierter Zufall und dass man zum besseren Verständnis zwingen den zweiten Teil der Doppelfolge hören muss, da die Geschichte sonst unvollständig ist.
Sprechernamen:
Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Frau Martin: E. Meyka
Alexander: S. Hasper
Graf von Falkenstein: E. Prüter
Janosch: H. Teuscher
Mikosch: B. Schaller
Erzähler: J. Nottke
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