23. Juni 2012

Bibi Blocksberg - Der Blaue Brief

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Inhalt:

Bei Bibi ist die letzte Schulstunde ausgefallen. Gut gelaunt fliegt die kleine Hexe auf ihrem Besen nach Hause, wo schon der Postbote mit einem Brief auf sie wartet. Der Absender ist Bibis Schule. Bibi ist zu neugierig, sie muss den Brief einfach öffnen, bevor sie ihn ihren Eltern gibt. Und was sie da liest, jagt ihr einen gehörigen Schrecken ein: In dem Blauen Brief steht, dass Bibis Versetzung gefährdet ist, wenn sie sich nicht sehr bald in Mathe und Deutsch bessert. Der Brief soll mit Unterschrift der Eltern am Ende der Woche vorgelegt werden.

In ihrer Angst hext Bibi den Brief zu Asche und fliegt zu ihrer Freundin Marita, um sich auszusprechen. Gemeinsam kommen die Mädchen zu der Lösung, dass Bibi Nachhilfe nehmen muss. Und die kleine Hexe weiß auch schon, bei wem: bei Florian, dem Mathe-Ass aus ihrer Klasse. Doch was ist plötzlich mit Marita los? Seit sich Bibi zum Lernen mit Flori trifft, ist ihre Freundin auf einmal ganz anders. Sie wird doch nicht eifersüchtig sein ...?

Damit nicht genug - der Tag der Briefunterschrift rückt näher, und Bibi hat keine Ahnung, wie sie ihren Eltern von dem Blauen Brief beichten soll. Die kleine Hexe wird immer nervöser. Wie soll sie erklären, dass sie den Brief heimlich geöffnet hat? Ob Karla Kolumna helfen kann? Und warum klappt es nicht mehr, den Brief zurückzuhexen?

Bewertung:

Nicht nur in Sachen Hexerei muss Bibi noch einiges lernen - auch in der Schule ist die kleine Hexe nicht immer makellos.

Gute Lehren


Es gibt wohl kaum ein Kind, das Bibis Lage nicht gut nachvollziehen kann. Schulprobleme hat fast jeder mal, und dass es schwer ist, mit den Eltern darüber zu reden, weiß man auch. Deswegen ist es umso sympathischer, dass auch die sonst so clevere Bibi mal in Panik verfällt und sich nicht anders zu helfen weiß als mit einer Schwindelei. Besonders schön an den Bibi Blocksberg-Hörspielen ist es, dass man gezeigt bekommt, dass sich nicht alle Probleme mit Hexerei lösen lassen und dass Bibi trotz allem die gleichen Probleme hat wie andere Kinder in dem Alter. Ihre Hexerei schützt nicht vor schlechten Noten, und um Fehler wettzumachen, hilft am Ende nur Ehrlichkeit.

Gleichzeitig werden in dieser Folge Konflikte und Eifersüchteleien unter Freundinnen behandelt. Bibi und Marita sind zwar erst 13 und die meisten der Bibi-Hörer noch ein paar Jahre jünger, aber es ist gut, dass solche Themen wie erste Liebe und Liebeskummer angesprochen werden. Florian, der durch diese Folge integriert wird, ist außerdem ein sympathischer Charakter, bei dem man sich darauf freut, ihn öfter zu hören.

Humorvolle Szenen

Wie immer bei Bibi wird ein ernstes Thema nicht ohne den nötigen Humor umgesetzt. Bibi ist herrlich begriffsstutzig, als es um Maritas Eifersucht geht. Sehr schön missverständlich sind die Telefonate, die Florian mit Marita führt, während Bibi gerade mit ihm Mathe übt. Die Dreisatzaufgaben drehen sich um Basteln und Duschen, damit sie für Bibi anschaulicher erscheinen, Marita am anderen Ende glaubt aber tatsächlich aus den Wortfetzen herauszuhören, dass ihr angehimmelter Flori gerade mit Bibi unter der Dusche steht und die Nachhilfe nur vorgeschoben ist. Sehr brenzlig für Bibi und für den Hörer umso amüsanter wird es, als Bibi mit ihrer Mutter beim Einkaufen ihrer Klassenlehrerin Frau Müller-Riebensehl über den Weg läuft. Die Lehrerin will natürlich über den Blauen Brief reden, von dem Mutter Barbara nichts ahnt - und Bibi hat alle Hände voll zu tun, um das Gespräch immer in letzter Sekunde in eine andere Richtung zu lenken.

Überwiegend spannend

Obwohl eine sehr alltägliche Folge mit eher wenig Hexereien, ist für Spannung gesorgt. Bibi ist hin- und hergerissen, wie sie reagieren soll. Das Weghexen des Briefes gewährt ihr schließlich nur einen kleinen Aufschub, denn am Ende der Woche muss sie die Unterschrift vorweisen. Sie schmiedet verschiedene Pläne, wie sie an die Unterschrift kommen soll - entweder mit etwas Trickserei oder auf die ehrliche Art. Beides scheint aber nicht zu funktionieren, vor allem, da sich der zu Asche gehexte Brief nicht wieder zurückhexen lässt. Bibi steckt in großer Zeitnot und weiß am Ende gar nicht mehr weiter, zu sehr hat sie sich in Lügereien verstrickt. Besonders ärgerlich ist nämlich, dass Karla Kolumna einen Artikel zum Thema "Schulprobleme" schreibt und ausgerechnet Bibi als Musterbeispiel für Nachhilfe und gute Noten anführt. Da es mit Marita kriselt, steht Bibi ganz allein da, und man darf gespannt sein, wie sich ihre Probleme am Ende lösen werden.

Sehr gute Sprecherleistungen

Die Sprecher leisten wieder einmal hervorragende Arbeit, so dass es ein Vergnügen ist, ihnen zuzuhören. Besonders erwähnenswert ist die Rolle des inzwischen leider verstorbenen Erzählers Joachim Nottke, der nicht einfach neutral das Geschehen wiedergibt, sondern richtig mit Bibi mitfühlt und oft genau das ausspricht, was sich der Hörer selber gerade denkt. Auch Eva-Maria Werth überzeugt als strenge und pingelige, aber nicht herzlose Lehrerin Frau Müller-Riebensehl. Ihre etwas schrille Stimme passt genau zu diesem Charakter.

Fazit:


Eine sehr lehrreiche Folge, die sich mit den Themen schlechte Noten und Eifersucht befasst. Die Folge ist weniger hexisch als andere, aber sehr unterhaltsam, spannend und auch humorvoll mit guten Sprechern.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: H. Bruckhaus
Bernhard Blocksberg: G. Weber
Marita: T. Gessner
Florian: O. Elias
Erzähler: J. Nottke

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