* * * * *
Inhalt:
Benjamin will Karla Kolumna in der Zeitungsredaktion anrufen, doch er erreicht nur den Pförtner. Karla ist seit Tagen krank, sodass wahrscheinlich die nächste Ausgabe ausfallen muss. Sofort machen sich Benjamin und Otto auf den Weg, um ihre Freundin zu besuchen. Karla liegt mit starker Grippe im Bett. Sie hat nicht nur Fieber, sondern ist obendrein auch noch so heiser, dass sie kaum ein Wort herausbringt.
Benjamin und Otto versorgen sie mit Hausmitteln und schärfen ihr unbedingte Bettruhe ein. Davon will Karla nichts wissen, denn schließlich muss die Neustädter Zeitung erscheinen. Da hat Benjamin eine Idee - er selbst wird als Reporter durch die Stadt ziehen und Sensationen sammeln. Unter dem Reporternamen "Karlos Kolumnos" macht sich Benjamin mit Otto als seinem Gehilfen auf den Weg.
Dabei bekommen die beiden recht bald zu spüren, dass es gar nicht so einfach ist, lauter Neuigkeiten zu finden. Weder die Polizei noch der Bürgermeister noch die Feuerwehr haben wichtige Meldungen für sie. Außerdem fragen sie sich, was die Leute in Neustadt überhaupt in der Zeitung lesen wollen. Normale Nachrichten sind langweilig, denkt Benjamin und macht sich mit Otto auf, mal ganz andere Berichte zu schreiben ...
Bewertung:
So oft, wie Benjamin mit Karla Kolumna schon unterwegs war, ist es schon überfällig, dass er einmal selbst in die Rolle des Reporters schlüpft.
Sehr lehrreiche Handlung
Benjamin verleiht all seinen Berufen Unkonventionalität, was sich hier nahtlos fortsetzt. Er verzagt nicht, als es keine großen weltbewegenden Neuigkeiten zu berichten gibt, sondern widmet sich den scheinbar unbedeutenden Meldungen, die jedoch tatsächlich sehr viele Leute interessieren. Ob eine Frau aus der Nachbarschaft Zwillinge bekommen hat, dem Pizzabäcker das Mehl ausgegangen oder ein zahmes Eichhörnchen entlaufen ist, das sind zwar keine Weltnachrichten, aber dafür Neuigkeiten, die die Menschen nicht aufregen und auch die Leute interessieren, die sich nicht viel aus Politik machen. Benjamin richtet sein Augenmerk also nicht auf die großen Staatsmänner und verbannt den Bürgermeister mit seiner Wahlrede auf Seite sieben. Stattdessen gibt er den kleinen Leuten Raum für ihre Erlebnisse und erfreut die Leser, die mal Ruhe haben wollen vor dramatischen Ereignissen.
Dazu kommt Ottos Idee einer Kinderseite. Die Kinder von Neustadt füllen die Seite mit selbst gemalten Bildern und Nachrichten, die ihre Altersgruppe betreffen. Außerdem veröffentlichen sie dort ihre Wünsche, beispielsweise einen schulfreien Samstag und dafür eine Verteilung des Samstagsunterrichte auf die Wochentage. Eine regelmäßige Kinderseite ist mittlerweile ja tatsächlich in diversen Tageszeitungen vorhanden und damit nichts allzu Neues, trotzdem ist es positiv, dass hier auf die Belange der Kinder aufmerksam gemacht wird. Natürlich steckt in diesem Hörspiel auch wieder einmal ein allgemeiner Aufruf, sich an neue Erfahrungen heranzuwagen und Mut zu eigenen Ideen zu beweisen, wie es für Benjamin üblich ist.
Viel Humor
Von Anfang bis Ende gibt es immer wieder lustige Szenen und Dialoge. Das erste Highlight ist der Besuch der beiden Freunde bei Karla. Aus Sorge, die womöglich schlafende Karla zu stören, wollen sie sich ganz leise in die nicht abgeschlossene Wohnung schleichen. "Wir fallen ganz leise mit der Tür ins Haus", flüstert Benjamin Otto zu, woraufhin leider die Tür unter Getöse in Einzelteile zerbricht, weil Benjamin wieder einmal vergessen hat, dass seine Ausmaße jeden gewöhnlichen Türrahmen sprengen.
Trotz Heiserkeit hat Karla übrigens nichts von ihrem forschen Auftreten eingebüßt, was sich zeigt, als sie Benjamins mahnende Worte "Niemand ist unersetzlich" mit einem knappen "Doch - ich" kommentiert. Die besten Stellen im Hörspiel sind unbestreitbar die, in denen Benjamin Karla Kolumna sehr treffend imitiert. Er bemüht sich, mit hoher Stimme zu sprechen, dazu in Karlas rasantem Tempo und baut ihre typischen Redewendungen wie "Tschüsschen!" und die Anrede "Polizeipräsidentchen" ein. Beim Besuch des Polizeipräsidenten gibt es einen witzigen Zwischenfall, als dieser, beim Gespräch mit seiner Frau über Einkäufe ertappt, versucht, es als wichtiges politisches Telefonat zu tarnen, allerdings ohne Erfolg.
Sehr gute Sprecher
Von Gisela Fritsch ist man ja ohnehin eine sehr gute Sprecherleistung gewohnt, ihre Darstellung der heiseren Karla, die sie mit krächzend-geflüsterter Stimme spricht, ist dennoch hervorzuheben. In einer Nebenrolle taucht Tatjana Buschenhagen (bzw. nach ihrer Heirat Gessner) auf, die in der Bibi-Reihe bis vor Kurzem lange Zeit regelmäßig Bibis Freundin Marita sprach. Allerdings verwirrt es ein wenig, dass ihre Stimme hier genauso jung klingt wie bei Bibi, sie aber offenbar eine erwachsene Frau spricht. Ein weiteres Highlight ist Andreas Hanft, der sowohl bei Bibi als auch bei Benjamin regelmäßig den etwas unbeholfenen Polizeipräsidenten spricht. Den Pizzabäcker alias Joachim von Ulmann kennt man auch bereits von zahlreichen Nebenrollen bei Bibi und Benjamin, etwa als Bonbonverkäufer in "Benjamin als Detektiv" oder als Museumsführer in "Benjamin in der Steinzeit".
Fazit:
Eine sehr gute Benjamin-Folge, die sowohl lehrreich als auch sehr lustig gestaltet ist. Die Hörer erwartet eine gelungene Berufe-Folge, die schon beinah überfällig war. Die guten Sprecher runden den sehr positiven Gesamteindruck ab.
Sprechernamen:
Benjamin Blümchen: E. Ott
Otto: K. Primel
Wärter Karl: T. Hagen
Karla Kolumna: G. Fritsch
Bürgermeister: H. Giese
Sekretär Pichler: W. Herbst
Passantin: T. Gessner
Polizeipräsident: A. Hanft
Pizzabäcker: J. von Ulmann
Erzähler: J. Nottke
Benjamin will Karla Kolumna in der Zeitungsredaktion anrufen, doch er erreicht nur den Pförtner. Karla ist seit Tagen krank, sodass wahrscheinlich die nächste Ausgabe ausfallen muss. Sofort machen sich Benjamin und Otto auf den Weg, um ihre Freundin zu besuchen. Karla liegt mit starker Grippe im Bett. Sie hat nicht nur Fieber, sondern ist obendrein auch noch so heiser, dass sie kaum ein Wort herausbringt.
Benjamin und Otto versorgen sie mit Hausmitteln und schärfen ihr unbedingte Bettruhe ein. Davon will Karla nichts wissen, denn schließlich muss die Neustädter Zeitung erscheinen. Da hat Benjamin eine Idee - er selbst wird als Reporter durch die Stadt ziehen und Sensationen sammeln. Unter dem Reporternamen "Karlos Kolumnos" macht sich Benjamin mit Otto als seinem Gehilfen auf den Weg.
Dabei bekommen die beiden recht bald zu spüren, dass es gar nicht so einfach ist, lauter Neuigkeiten zu finden. Weder die Polizei noch der Bürgermeister noch die Feuerwehr haben wichtige Meldungen für sie. Außerdem fragen sie sich, was die Leute in Neustadt überhaupt in der Zeitung lesen wollen. Normale Nachrichten sind langweilig, denkt Benjamin und macht sich mit Otto auf, mal ganz andere Berichte zu schreiben ...
Bewertung:
So oft, wie Benjamin mit Karla Kolumna schon unterwegs war, ist es schon überfällig, dass er einmal selbst in die Rolle des Reporters schlüpft.
Sehr lehrreiche Handlung
Benjamin verleiht all seinen Berufen Unkonventionalität, was sich hier nahtlos fortsetzt. Er verzagt nicht, als es keine großen weltbewegenden Neuigkeiten zu berichten gibt, sondern widmet sich den scheinbar unbedeutenden Meldungen, die jedoch tatsächlich sehr viele Leute interessieren. Ob eine Frau aus der Nachbarschaft Zwillinge bekommen hat, dem Pizzabäcker das Mehl ausgegangen oder ein zahmes Eichhörnchen entlaufen ist, das sind zwar keine Weltnachrichten, aber dafür Neuigkeiten, die die Menschen nicht aufregen und auch die Leute interessieren, die sich nicht viel aus Politik machen. Benjamin richtet sein Augenmerk also nicht auf die großen Staatsmänner und verbannt den Bürgermeister mit seiner Wahlrede auf Seite sieben. Stattdessen gibt er den kleinen Leuten Raum für ihre Erlebnisse und erfreut die Leser, die mal Ruhe haben wollen vor dramatischen Ereignissen.
Dazu kommt Ottos Idee einer Kinderseite. Die Kinder von Neustadt füllen die Seite mit selbst gemalten Bildern und Nachrichten, die ihre Altersgruppe betreffen. Außerdem veröffentlichen sie dort ihre Wünsche, beispielsweise einen schulfreien Samstag und dafür eine Verteilung des Samstagsunterrichte auf die Wochentage. Eine regelmäßige Kinderseite ist mittlerweile ja tatsächlich in diversen Tageszeitungen vorhanden und damit nichts allzu Neues, trotzdem ist es positiv, dass hier auf die Belange der Kinder aufmerksam gemacht wird. Natürlich steckt in diesem Hörspiel auch wieder einmal ein allgemeiner Aufruf, sich an neue Erfahrungen heranzuwagen und Mut zu eigenen Ideen zu beweisen, wie es für Benjamin üblich ist.
Viel Humor
Von Anfang bis Ende gibt es immer wieder lustige Szenen und Dialoge. Das erste Highlight ist der Besuch der beiden Freunde bei Karla. Aus Sorge, die womöglich schlafende Karla zu stören, wollen sie sich ganz leise in die nicht abgeschlossene Wohnung schleichen. "Wir fallen ganz leise mit der Tür ins Haus", flüstert Benjamin Otto zu, woraufhin leider die Tür unter Getöse in Einzelteile zerbricht, weil Benjamin wieder einmal vergessen hat, dass seine Ausmaße jeden gewöhnlichen Türrahmen sprengen.
Trotz Heiserkeit hat Karla übrigens nichts von ihrem forschen Auftreten eingebüßt, was sich zeigt, als sie Benjamins mahnende Worte "Niemand ist unersetzlich" mit einem knappen "Doch - ich" kommentiert. Die besten Stellen im Hörspiel sind unbestreitbar die, in denen Benjamin Karla Kolumna sehr treffend imitiert. Er bemüht sich, mit hoher Stimme zu sprechen, dazu in Karlas rasantem Tempo und baut ihre typischen Redewendungen wie "Tschüsschen!" und die Anrede "Polizeipräsidentchen" ein. Beim Besuch des Polizeipräsidenten gibt es einen witzigen Zwischenfall, als dieser, beim Gespräch mit seiner Frau über Einkäufe ertappt, versucht, es als wichtiges politisches Telefonat zu tarnen, allerdings ohne Erfolg.
Sehr gute Sprecher
Von Gisela Fritsch ist man ja ohnehin eine sehr gute Sprecherleistung gewohnt, ihre Darstellung der heiseren Karla, die sie mit krächzend-geflüsterter Stimme spricht, ist dennoch hervorzuheben. In einer Nebenrolle taucht Tatjana Buschenhagen (bzw. nach ihrer Heirat Gessner) auf, die in der Bibi-Reihe bis vor Kurzem lange Zeit regelmäßig Bibis Freundin Marita sprach. Allerdings verwirrt es ein wenig, dass ihre Stimme hier genauso jung klingt wie bei Bibi, sie aber offenbar eine erwachsene Frau spricht. Ein weiteres Highlight ist Andreas Hanft, der sowohl bei Bibi als auch bei Benjamin regelmäßig den etwas unbeholfenen Polizeipräsidenten spricht. Den Pizzabäcker alias Joachim von Ulmann kennt man auch bereits von zahlreichen Nebenrollen bei Bibi und Benjamin, etwa als Bonbonverkäufer in "Benjamin als Detektiv" oder als Museumsführer in "Benjamin in der Steinzeit".
Fazit:
Eine sehr gute Benjamin-Folge, die sowohl lehrreich als auch sehr lustig gestaltet ist. Die Hörer erwartet eine gelungene Berufe-Folge, die schon beinah überfällig war. Die guten Sprecher runden den sehr positiven Gesamteindruck ab.
Sprechernamen:
Benjamin Blümchen: E. Ott
Otto: K. Primel
Wärter Karl: T. Hagen
Karla Kolumna: G. Fritsch
Bürgermeister: H. Giese
Sekretär Pichler: W. Herbst
Passantin: T. Gessner
Polizeipräsident: A. Hanft
Pizzabäcker: J. von Ulmann
Erzähler: J. Nottke
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