* * * * *
Inhalt:
Bei einem Wettreiten im Wald finden Bibi und Tina einen ausgesetzten Hund. Das zerzauste Tier wurde einfach an einen Baum gebunden und jault jämmerlich. Mit einem Hexspruch beruhigt ihn Bibi, damit er nicht nach ihnen beißt. Die Mädchen binden ihn los und bringen ihn auf den Martinshof. Frau Martin ist zunächst gar nicht begeistert, da ein Hund auf dem Hof die Pferde stören könnte. Aber sie erlaubt, das Tier in einer Hundehütte unterzubringen, bis sich ein neuer Besitzer gefunden hat.
Bibi und Tina taufen den Hund auf den Namen "Schnuffel" und baden ihn erst mal gründlich. Außerdem soll der Tierarzt Robert verständigt werden, um ihn zu untersuchen. Doch Robert Eichhorn ist für ein paar Monate im Ausland. Seine Vertreterin ist Frau Dr. Gudrun Spitzweg. Auf den ersten Blick erscheint die junge Frau ganz anders als der nette Robert. Statt in praktischer Arbeitskleidung tritt sie im weißen Kittel an, die Lippen knallrot geschminkt. Für Bibi und Tina hat sie nur kühle Worte übrig, und Schnuffel verordnet sie kurzerhand einen Maulkorb. Bibi und Tina sind empört und wollen mit der neuen Ärztin nichts zu tun haben.
Umso überraschender kommt die Neuigkeit, dass Frau Dr. Spitzweg selbst eine Pferdebesitzerin ist. Sie sucht für ihre Stute Kyra dringend einen günstigen Stallplatz und bittet Frau Martin um Unterkunft. Schon bald darauf macht sie gemeinsam mit Bibi und Tina einen Ausritt. Dabei merken die Mädchen, dass die Tierärztin doch nicht so hochnäsig ist wie zunächst angenommen ...
Bewertung:
Wie üblich bei Bibi und Tina erwartet die Hörer eine gelungene Kombination aus Unterhaltung und einer spielerischen Lehre ohne erhobenen Zeigefinger. In dieser Folge lernen Kinder gleich zwei Dinge: Zum einen bekommen sie am Beispiel der Tierärztin gezeigt, dass man Menschen nicht vorschnell verurteilen soll. Als Frau Dr. Spitzweg in aufgeputzter Kleidung auf dem Martinshof erscheint und die Mädchen abkanzelt, steht für Bibi und Tina sofort fest, dass die Tierärztin ihren Beruf verfehlt hat. Doch als Frau Doktor ihr Pferd mitbringt, präsentiert sie sich schon viel weniger aufgemotzt. Tatsächlich ist es nur ihre Unsicherheit, die sie dazu bewogen hat, sich kühl und herablassend zu geben. Umgekehrt muss auch sie einsehen, dass Bibi und Tina keine unwissenden Gören sind, sondern viel von Tieren und besonders von Pferden verstehen.
Verantwortung gegenüber Haustieren
Die zweite Lehre befasst sich mit Hunden und dem Verantwortungsgefühl gegenüber Haustieren im Allgemeinen. Am Beispiel von Schnuffel wird gezeigt, was aus Tieren werden kann, die man sich unbedacht anschafft. Wie so viele andere Hunde, deren Herrchen ihrer überdrüssig geworden sind, ist der arme Schnuffel im Wald ausgesetzt worden. Hätten Bibi und Tina ihn nicht gefunden, wäre er womöglich verhungert oder verdurstet. Sehr schön ist auch die Erklärung für Schnuffels wildes und bissiges Verhalten. Er wird nicht einfach als bösartig hingestellt, sondern es wird darüber informiert, dass er einfach aus Angst so bissig reagierte.
Wie viel man bei der Anschaffung eines Hundes bedenken muss, bekommt man demonstriert, als sich Frau Martin zunächst sehr unwillig über Bibis und Tinas Begleiter Schnuffel zeigt. Obwohl Frau Martin Tiere über alles liebt, ist sie sich bewusst, dass ein Hund auf dem Pferdehof nicht unbedingt aufgehoben ist. Nicht nur, dass er viel Pflege und Zuwendung braucht, man muss auch sicherstellen, dass keine Feriengäste ihn ärgern oder dass er die Pferde nicht zum Scheuen bringt. Bereits ein nächtliches Bellen oder Heulen kann ein Chaos in den Ställen auslösen. Aus diesem Grund ist Tierliebe allein manchmal nicht ausreichend, um sich tatsächlich einen Hund anzuschaffen. Fast genauso wichtig ist der passende Ort. So wie der Martinshof dafür nicht geeignet ist, so sind es bei städtischen Bewohnern oft die Hochhäuser ohne Garten und Auslauf. Ein Kind, das seine Eltern dazu bedrängt, einen Spielkameraden zu kaufen, kann anhand dieser Geschichte vielleicht einsehen, warum nicht jeder einen Hund besitzen sollte.
Sehr erfreulich ist an dieser Folge außerdem, dass hier die ständigen Eifersüchteleien zwischen Tina und Alex mal keine Rolle spielen. In vielen Episoden nervt Tina nämlich damit, dass sie sich wieder einmal aus nichtigem Anlass mit ihrem Freund verkracht hat und sich dickköpfig zeigt.
Spannung um Schnuffel
Die Geschichte hilft nicht nur dabei, Vorurteile abzubauen und Lehren zu vermitteln, sondern sie sorgt auch für knapp eine Dreiviertelstunde vergnüglicher Unterhaltung. Kleine Hörer verfolgen mit Spannung, wie es wohl mit Schnuffel und der zunächst so unfreundlichen Tierärztin weitergeht. Natürlich ist von Anfang an klar, dass am Schluss alles irgendwie gut ausgehen wird, aber wo Schnuffel sein neues Zuhause findet und ob sich Bibi und Tina letztlich wirklich gut mit Gudrun Spitzweg verstehen, das weiß man erst, wenn man das Hörspiel komplett gehört hat ...
Ausfall von Dr. Eichhorn
Etwas schade ist nur, dass der nette Tierarzt Dr. Robert Eichhorn, für den Bibi ein kleines bisschen schwärmt, nicht dabei sein kann, da er ja das Feld für Gudrun Spitzweg räumen musste und die nächste Zeit bei einem Entwicklungshilfeprojekt in Afrika weilt. Denn obwohl man sich als Hörer mit der Zeit mit der neuen Tierärztin anfreundet, kann sie Robert nicht wirklich ersetzen. Als kleine Entschädigung bekommt dagegen wieder der brummige Mühlenhofbauer einen Auftrit.
Die Sprecher sind mal wieder sehr gut besetzt und glänzen in jeder Rolle. Das gilt nicht nur für die Stammsprecher von Bibi, Tina und Frau Martin, sondern auch für die Tierärztin und den Mühlenhofbauern. Der Mühlenhofbauer besitzt eine etwas ruppige Stimme, die man perfekt mit dem brummigen, aber im Grunde liebenswerten älteren Mann in Verbindung bringt. A. Borbach als Tierärztin versteht es ebenso gut, Frau Dr. Spitzweg zunächst als arrogant darzustellen, um später immer sympathischerer zu erscheinen.
Fazit:
Ein sehr gelungenes Hörspiel, das zum einen mit viel Spaß und Spannung unterhält. Zusätzlich werden besonders die kleinen Hörer daran erinnert, dass man jemanden besser kennenlernen soll, ehe man seinen Charakter einordnet, und sie bekommen demonstriert, wie viel Verantwortungsbewusstsein man gegenüber Haustieren an den Tag legen muss. Etwas schade ist lediglich, dass der Tierarzt Robert Eichhorn in dieser Folge nicht dabei ist.
Sprechernamen:
Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina: D. Hugo
Frau Martin: E. Meyka
Frau Dr. Spitzweg: A. Borbach
Mühlenhofbauer: G. Holtenau
Erzähler: J. Nottke
Bei einem Wettreiten im Wald finden Bibi und Tina einen ausgesetzten Hund. Das zerzauste Tier wurde einfach an einen Baum gebunden und jault jämmerlich. Mit einem Hexspruch beruhigt ihn Bibi, damit er nicht nach ihnen beißt. Die Mädchen binden ihn los und bringen ihn auf den Martinshof. Frau Martin ist zunächst gar nicht begeistert, da ein Hund auf dem Hof die Pferde stören könnte. Aber sie erlaubt, das Tier in einer Hundehütte unterzubringen, bis sich ein neuer Besitzer gefunden hat.
Bibi und Tina taufen den Hund auf den Namen "Schnuffel" und baden ihn erst mal gründlich. Außerdem soll der Tierarzt Robert verständigt werden, um ihn zu untersuchen. Doch Robert Eichhorn ist für ein paar Monate im Ausland. Seine Vertreterin ist Frau Dr. Gudrun Spitzweg. Auf den ersten Blick erscheint die junge Frau ganz anders als der nette Robert. Statt in praktischer Arbeitskleidung tritt sie im weißen Kittel an, die Lippen knallrot geschminkt. Für Bibi und Tina hat sie nur kühle Worte übrig, und Schnuffel verordnet sie kurzerhand einen Maulkorb. Bibi und Tina sind empört und wollen mit der neuen Ärztin nichts zu tun haben.
Umso überraschender kommt die Neuigkeit, dass Frau Dr. Spitzweg selbst eine Pferdebesitzerin ist. Sie sucht für ihre Stute Kyra dringend einen günstigen Stallplatz und bittet Frau Martin um Unterkunft. Schon bald darauf macht sie gemeinsam mit Bibi und Tina einen Ausritt. Dabei merken die Mädchen, dass die Tierärztin doch nicht so hochnäsig ist wie zunächst angenommen ...
Bewertung:
Wie üblich bei Bibi und Tina erwartet die Hörer eine gelungene Kombination aus Unterhaltung und einer spielerischen Lehre ohne erhobenen Zeigefinger. In dieser Folge lernen Kinder gleich zwei Dinge: Zum einen bekommen sie am Beispiel der Tierärztin gezeigt, dass man Menschen nicht vorschnell verurteilen soll. Als Frau Dr. Spitzweg in aufgeputzter Kleidung auf dem Martinshof erscheint und die Mädchen abkanzelt, steht für Bibi und Tina sofort fest, dass die Tierärztin ihren Beruf verfehlt hat. Doch als Frau Doktor ihr Pferd mitbringt, präsentiert sie sich schon viel weniger aufgemotzt. Tatsächlich ist es nur ihre Unsicherheit, die sie dazu bewogen hat, sich kühl und herablassend zu geben. Umgekehrt muss auch sie einsehen, dass Bibi und Tina keine unwissenden Gören sind, sondern viel von Tieren und besonders von Pferden verstehen.
Verantwortung gegenüber Haustieren
Die zweite Lehre befasst sich mit Hunden und dem Verantwortungsgefühl gegenüber Haustieren im Allgemeinen. Am Beispiel von Schnuffel wird gezeigt, was aus Tieren werden kann, die man sich unbedacht anschafft. Wie so viele andere Hunde, deren Herrchen ihrer überdrüssig geworden sind, ist der arme Schnuffel im Wald ausgesetzt worden. Hätten Bibi und Tina ihn nicht gefunden, wäre er womöglich verhungert oder verdurstet. Sehr schön ist auch die Erklärung für Schnuffels wildes und bissiges Verhalten. Er wird nicht einfach als bösartig hingestellt, sondern es wird darüber informiert, dass er einfach aus Angst so bissig reagierte.
Wie viel man bei der Anschaffung eines Hundes bedenken muss, bekommt man demonstriert, als sich Frau Martin zunächst sehr unwillig über Bibis und Tinas Begleiter Schnuffel zeigt. Obwohl Frau Martin Tiere über alles liebt, ist sie sich bewusst, dass ein Hund auf dem Pferdehof nicht unbedingt aufgehoben ist. Nicht nur, dass er viel Pflege und Zuwendung braucht, man muss auch sicherstellen, dass keine Feriengäste ihn ärgern oder dass er die Pferde nicht zum Scheuen bringt. Bereits ein nächtliches Bellen oder Heulen kann ein Chaos in den Ställen auslösen. Aus diesem Grund ist Tierliebe allein manchmal nicht ausreichend, um sich tatsächlich einen Hund anzuschaffen. Fast genauso wichtig ist der passende Ort. So wie der Martinshof dafür nicht geeignet ist, so sind es bei städtischen Bewohnern oft die Hochhäuser ohne Garten und Auslauf. Ein Kind, das seine Eltern dazu bedrängt, einen Spielkameraden zu kaufen, kann anhand dieser Geschichte vielleicht einsehen, warum nicht jeder einen Hund besitzen sollte.
Sehr erfreulich ist an dieser Folge außerdem, dass hier die ständigen Eifersüchteleien zwischen Tina und Alex mal keine Rolle spielen. In vielen Episoden nervt Tina nämlich damit, dass sie sich wieder einmal aus nichtigem Anlass mit ihrem Freund verkracht hat und sich dickköpfig zeigt.
Spannung um Schnuffel
Die Geschichte hilft nicht nur dabei, Vorurteile abzubauen und Lehren zu vermitteln, sondern sie sorgt auch für knapp eine Dreiviertelstunde vergnüglicher Unterhaltung. Kleine Hörer verfolgen mit Spannung, wie es wohl mit Schnuffel und der zunächst so unfreundlichen Tierärztin weitergeht. Natürlich ist von Anfang an klar, dass am Schluss alles irgendwie gut ausgehen wird, aber wo Schnuffel sein neues Zuhause findet und ob sich Bibi und Tina letztlich wirklich gut mit Gudrun Spitzweg verstehen, das weiß man erst, wenn man das Hörspiel komplett gehört hat ...
Ausfall von Dr. Eichhorn
Etwas schade ist nur, dass der nette Tierarzt Dr. Robert Eichhorn, für den Bibi ein kleines bisschen schwärmt, nicht dabei sein kann, da er ja das Feld für Gudrun Spitzweg räumen musste und die nächste Zeit bei einem Entwicklungshilfeprojekt in Afrika weilt. Denn obwohl man sich als Hörer mit der Zeit mit der neuen Tierärztin anfreundet, kann sie Robert nicht wirklich ersetzen. Als kleine Entschädigung bekommt dagegen wieder der brummige Mühlenhofbauer einen Auftrit.
Die Sprecher sind mal wieder sehr gut besetzt und glänzen in jeder Rolle. Das gilt nicht nur für die Stammsprecher von Bibi, Tina und Frau Martin, sondern auch für die Tierärztin und den Mühlenhofbauern. Der Mühlenhofbauer besitzt eine etwas ruppige Stimme, die man perfekt mit dem brummigen, aber im Grunde liebenswerten älteren Mann in Verbindung bringt. A. Borbach als Tierärztin versteht es ebenso gut, Frau Dr. Spitzweg zunächst als arrogant darzustellen, um später immer sympathischerer zu erscheinen.
Fazit:
Ein sehr gelungenes Hörspiel, das zum einen mit viel Spaß und Spannung unterhält. Zusätzlich werden besonders die kleinen Hörer daran erinnert, dass man jemanden besser kennenlernen soll, ehe man seinen Charakter einordnet, und sie bekommen demonstriert, wie viel Verantwortungsbewusstsein man gegenüber Haustieren an den Tag legen muss. Etwas schade ist lediglich, dass der Tierarzt Robert Eichhorn in dieser Folge nicht dabei ist.
Sprechernamen:
Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina: D. Hugo
Frau Martin: E. Meyka
Frau Dr. Spitzweg: A. Borbach
Mühlenhofbauer: G. Holtenau
Erzähler: J. Nottke
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