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21. Juni 2017

Bibi Blocksberg - Der neue Schulgarten

Kiddinx
* * * * *
Inhalt:

Bibis Schule veranstaltet einen Projekttag unter dem Motto: "Unsere Schule soll schöner werden". Bibis Klasse ist für den Schulgarten zuständig, der mit Blumen und Kräutern bestückt werden soll. Bibi und Marita melden sich für den Kräutergarten - denn Bibi kennt sich aus ihrem Hexenkundenunterricht natürlich sehr gut mit Kräutern aus.

Bibi und Marita kaufen einige Kräuter auf dem Markt. Was sie dort nicht finden, dürfen sie sich aus Mamis und Manias Kräutergärten holen. Dabei sollen sie aber keine Hexenkräuter nehmen, mahnt Mania - obwohl Hexenkräuter nur zusammen mit Hexkraft ihre Wirkung entfalten und ansonsten ja harmlos sind.

Nach dem Einpflanzen in den Schulgarten findet Bibi das Ergebnis etwas mickrig. Sie hilft mit einem Hexspruch nach, damit die Kräuter bis zum nächsten Tag deutlich größer sein werden. Leider haben sich auch Hexkräuter daruntergemischt. Und die sorgen am nächsten Tag sowohl beim Bürgermeister als auch bei Bibis Lehrerin Frau Müller-Riebensehl für außergewöhnliche Reaktionen ...

Bewertung:

"Der neue Schulgarten" ist, wie der Titel verrät, eine der Folgen, die sich auf Bibis Alltag in Neustadt beziehen, im Gegensatz zu jenen hexenlastigen Folgen, die in der Hexenschule oder auf dem Hexenberg spielen. Aber hexisch geht es hier auch zu, und das nicht zu knapp. Es gibt einige Folgen, in denen eine unbedachte, gut gemeinte Hexerei Bibis reichlich turbulente Folgen hat; sicher auch bessere als diese, aber unterhaltsam ist sie allemal. Natürlich deutet sich früh an, dass etwas mit den Kräutern passieren wird, denn es wird gleich mehrfach auffallend betont, dass Bibi ja die Finger von Hexenkräutern lassen soll - wen wundert's, dass dann Hexenkräuter eine wichtige Rolle spielen. Bibi begeht hier angenehmerweise mal wieder hexische Fehler, während sie in anderen Folgen der letzten Jahre manchmal zu musterhaft agierte. Flori und Moni kommen nicht zu Wort, dafür hat Marita einen größeren Part und fungiert nicht bloß als Bibis Stichwortgeberin.

Die Hexenkräuter sorgen für keine gefährlichen Situationen, aber lösen doch zumindest sehr turbulente Dinge aus, die unbedingt schnell wieder bereinigt werden müssen - und das geht nicht mit einem simplen Hexspruch. Der Humor ist ein bisschen albern geraten, orientiert sich ganz offensichtlich an der jüngsten Zielgruppe. Eine wichtige Rolle hat zudem die Althexe Mania, die hier allerdings etwas weniger charismatisch als gewöhnlich erscheint. Und es ist der erste Auftritt von Ulrike Stürzbecher als neue Stimme von Karla Kolumna, nachdem sie bereits ein paar Auftritte in der Serie "Benjamin Blümchen" hatte. Ulrike Stürzbechers Stimme erinnert durchaus des Öfteren an Gisela Fritsch in jüngeren Jahren, sie ist insgesamt eine gute Neubesetzung. Ungünstig ist nur, dass sie ein bisschen ähnlich überkandidelt schon in früheren Gastauftritten bei Bibi sowie bei Bibi und Tina auftrat und man sich leicht an diese Auftritte erinnert fühlt.

Das nette Thema Schulprojekttag wird etwas stiefmütterlich behandelt und steht weniger im Vordergrund, als man zu Beginn meinen möchte. Andere Schüler außer Bibi und Marita kommen quasi gar nicht vor, die restlichen Projekte werden mehr oder weniger übergangen, damit bleibt der Projekttag blass. Ein Highlight ist diese Episode gewiss nicht, aber insgesamt sehr solider Durchschnitt.

Fazit:


"Der neue Schulgarten" ist eine für junge bis sehr junge Hörer empfehlenswerte Folge ohne große Schwächen. An die besten Episoden der Reihe kann sie zwar nicht anknüpfen, zumal der Humor etwas albern geraten ist, aber hörenswert ist sie allemal.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Marita: U. Hugo
Frau Müller-Riebensehl: E.-M. Werth
Karla Kolumna: U. Stürzbecher
Bürgermeister: R. Hemmo
Sekretär Pichler: W. Herbst
Mania: L. Lunow
Erzähler: G. Schoß

16. Mai 2017

Bibi Blocksberg - Im Wald der Hexenbesen

Kiddinx-Shop
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Inhalt:

Barbara Blocksberg bereitet irgendeine hexische Sache vor, die sie Bibi nicht verraten will - die Sache sei für Junghexen tabu. Bibi ist furchtbar neugierig, ebenso ihre Hexenfreundinnen Flauipaui und Xenia. Heimlich folgen sie Barbaras Flugspur.

Der Weg führt zum Wald der Hexenbesen. Hier erhalten die zukünftigen Hexenbesen in einer geheimen Zeremonie ihre Flugfähigkeit sowie ihre Start- und Landesprüche. Dieses Mal gehört Barbara zu Manias Assistentinnen. Leider hext Bibi sich und die anderen gerade in dem Moment wieder sichtbar, als auch Mania einen Hexspruch spricht. Die Hexsprüche überlagern sich und lassen die sechs neuen Hexenbesen unkontrolliert im Wald verschwinden.

Die verärgerten Althexen verlangen von Bibi, Flauipauia und Xenia, dass sie bis zum Abend die Besen wiederfinden. Das ist alles andere als leicht, denn im Wald der Hexenbesen lauern einige Gefahren - und auch Hexerei kann hier nicht immer helfen ...

Bewertung:

Wie es der Titel schon verspricht, handelt es sich bei "Im Wald der Hexenbesen" um eine ausgesprochen hexische Folge, also fern von Bibis normalem Alltag in Neustadt. Das Grundthema ist reizvoll, da die Hexenbesenweihe bislang in der Serie nicht thematisiert wurde. Man weiß zwar, wie eng die Hexen mit ihren Besen verbunden sind, und von Bibi erfährt man einmal, dass man mit fünfzehn seinen "Erwachsenenhexenbesen" erhalte, aber dieses Ritual ist eine neue Information. Der Hexenwald ist natürlich auch ein reizvolles Setting, zumal hier auch Gefahren wie Bären lauern, die es in heimischen Wäldern normalerweise nicht gibt. Hexen hilft hier auch nur eingeschränkt, die Mädchen müssen durchaus auch mal nachdenken, wie sie am besten an die verlorenen Besen kommen. Zwischendurch gibt es auch ein paar witzige Szenen. Es tut der Geschichte obendrein gut, dass bei den Junghexen nicht Schubia mit dabei ist. Die wilde Punkerhexe ist zwar grundsätzlich sympathisch, aber ihre plakative Comicsprache und ihre schrille Art gehen schnell mal auf die Nerven.

Die Folge ist zwar nicht so dramatisch wie andere, aber die Suche nach den Besen wird kurzweilig und recht spannend inszeniert. Auf die Mädchen lauern immer wieder neue Situationen, und natürlich ist nicht von vornherein klar, ob es ihnen tatsächlich gelingt, die Besen alle rechtzeitig zu finden. Zudem taucht immer wieder ein bestimmtes Tier auf, das später noch eine wichtige und überraschende Rolle spielt. Dazu kommt eine neue Hexenfigur ins Spiel, die durchaus Potenzial für weitere Folgen bietet; man darf gespannt sein, inwieweit das der Fall sein wird.

Ein paar Schwächen gehören allerdings auch dazu. So ist etwa die Reaktion der Althexen ungewöhnlich milde. Die drei Junghexen sind nicht nur Barbara zu einer geheimen Zeremonie gefolgt, sie haben sie auch noch erheblich gestört durch die Hexerei. Natürlich sollte bei einer Strafe diesbezüglich auch nicht übertrieben werden, aber die dann doch verhältnismäßig zahme Reaktion von der gewöhnlich strengen Mania passt nicht überzeugend ins Bild. Das gilt ebenso für das Unsichtbarkeitshexen. Diese Hexerei ist Junghexen verboten und läuft normalerweise längst nicht so unkompliziert ab wie hier. Zudem ist es unglaubwürdig, dass Bibi an einer bestimmten Stelle nicht weiter nachhakt und einer fremden Person so schnell vertraut.

Fazit:

"Im Wald der Hexenbesen" ist eine sehr solide und unterhaltsame Folge mit sehr hexischem Charakter. Es gibt zweifellos bessere Folgen, aber vor allem unter den Junghexen-Geschichten sticht sie positiv heraus.

Sprechernamen:


Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: G. Streichhahn
Mania: L. Lunow
Warza: D. Rosenthal
Flauipaui: M. Hinze
Xenia : M. Koschny
Chaotia: A. Aust
Erzähler: G. Schoß

3. Juli 2016

Bibi Blocksberg - Urlaub in der Hexenpension

Kiddinx
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Inhalt:

Bibi schlägt ihren Eltern vor, dass sie am Wochenende alle gemeinsam schwimmen gehen, Bernhard ist für Kegeln. Barbara dagegen wünscht sich zwei ruhige Tage in der gemütlichen Hexenpension "Zum Hexenbesen" - die Besitzerin Herbergia kennt sie vom letzten Hexenkongress. Bibi und Bernhard sind einverstanden, auch wenn sie zunächst wenig begeistert sind.

Die Anreise mit dem Auto erweist sich als schwierig, trotz Karte fahren sie im Kreis und brauchen lange, bis sie zur Pension kommen. Neben der netten Herbergia leben hier noch die gute Seele des Hauses Roberta und Herbergias Enkelin Alevka, mit der sich Bibi gleich anfreundet.

Alevka vertraut ihr an, dass es der Pension derzeit gar nicht gut geht. In letzter Zeit passieren ständig seltsame Dinge, die die Gäste vergraulen: Die Zimmer liegen plötzlich in anderen Stockwerken, Gegenstände verschwinden, die Anreise wird durch lauter Umwege beschwert - Letzteres haben die Blocksbergs ja am eigenen Leib erfahren. Da solche Hexereien nicht mit Gegenhexereien bekämpft werden können, müssen Bibi und Alevka herausfinden, wer hinter dieser mysteriösen Sabotage steckt ...

Bewertung:

Ab und zu gönnen sich die Blocksbergs Urlaub, bleiben dabei aber immer bescheiden, sodass es diesmal nur ein Wochenende in einer Pension ist - in einer Hexenpension, wohlgemerkt, die ihrem Namen alle Ehre macht, denn es geht hier noch hexischer zu, als von der Betreiberin gedacht.

Der Schauplatz ist reizvoll, da es sich wirklich um eine sehr gemütliche Pension handelt. Sie liegt abgeschieden und beschaulich und hat vor allem einen wundervollen Garten, der märchenhaft-verwunschen beschrieben wird mit Bäumen, Büschen und Blumen, einem Kräuter- und einem Rosengarten, einem Brunnen und einer Laube. Bibi ist entzückt, und der Hörer kann diese Begeisterung gut nachempfinden. Grundsätzlich gelungen sind auch die Nebenfiguren. Herbergia ist eine tatkräftige, sympathische Hexe, ihre Enkelin Alevka zwar unspektakulär, aber im Gegensatz zu anderen Junghexen wie Schubia oder Flauipaui, die regelmäßig bei Bibi mitmischen, besteht bei ihr keine Gefahr, dass sie einen schnell nervt. Schließlich gibt es mit Thusnelda und Karo noch zwei ältere Hexen. Thusnelda hat ihre junge Eule "Hu" dabei, die für ein bisschen Aufregung sorgt, und Karo gilt als die beste Kartenspielerin unter den Hexen, was Bibi direkt mal testet. Das Rätsel um die seltsamen Hexereien ist zunächst vielversprechend und spannend, Bibi und Alevka müssen ihren kriminalistischen Spürsinn anwenden, um hinter das Geheimnis zu kommen. Die Episode besitzt auch eine gewisse Vielschichtigkeit, da die Mädchen noch zwei weitere kleine Geheimnisse aufdecken, die nicht miteinander in Zusammenhang stehen, sodass es quasi kleine Etappenziele innerhalb der Handlung gibt.

Die Sprecher sind alle überzeugend und haben angenehme Stimmen, wobei die Stimmen der älteren Hexen in der Pension ein wenig ähnlich klingen. Bodo Wolf hat sehr gut in seine Rolle als neuer Bernhard Blocksberg hereingefunden, wobei das von Anfang an nicht allzu schwierig schien, da seine Stimme der des leider 2015 verstorbenen Guido Weber sehr ähnlich ist. Bei Gabriele Streichhahn hört man eher den Unterschied zur "Original-Barbara", doch auch ihre Stimme ähnelt der Vorgängerin und es gelingt ihr ganz gut, in Barbaras Tonfall zu sprechen. Bei Susanna Bonasewicz ist es immer wieder erstaunlich, wie jung und mädchenhaft ihre Stimme nach über dreißig Jahren "Bibi Blocksberg" noch klingt, auch wenn man zwischenzeitlich heraushört, dass sie bemüht ist, sie noch jünger klingen zu lassen und Bibi mitunter einen leicht quietschigen Ton verleiht.

Schade ist dagegen die recht plumpe und doch sehr simple Auflösung, die so gar nicht die Erwartungen erfüllt, die mit dem spannenden Aufbau einhergehen. Der Schluss ist geradezu enttäuschend und nimmt einiges vom guten Eindruck, der zuvor entstanden ist. Etwas albern ist der Name "Herbergia"; selbst für die jüngsten Hörer müssen diese übertriebenen sprechenden und unrealistischen Namen nicht unbedingt sein. Die kleine Eule Hu ist grundsätzlich eine niedliche Gestalt, allerdings nerven ihre künstlichen Geräusche ein wenig; gerne hätte man hier zu realistischeren Lauten greifen dürfen. Letztlich mangelt es im Vergleich zu den wirklich guten Folgen auch an richtig witzigen Dialogen. Es ist zwar halbwegs amüsant, dass Bernhard Blocksberg bereitwillig die Pension von oben bis unten ausbessert und stolz ist, sein Handwerksgeschick anbringen zu können; zündende Humorszenen sind aber Fehlanzeige.

Fazit:


"Urlaub in der Hexenpension" ist eine nette Urlaubsfolge, die die Blocksbergs an einen ganz neuen Schauplatz führt und die solide unterhält. Die Handlung ist lange Zeit spannend und lädt zum Miträtseln ein, die Auflösung dann aber doch recht enttäuschend. So bleibt insgesamt eine durchschnittliche Episode, die ganz gut unterhält, aber nicht hervorsticht.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: G. Streichhahn
Bernhard Blocksberg: B. Wolf
Herbergia: J. Rameik
Roberta: R. Pick
Karo: V. Sauer
Thusnelda: D. Rosenthal
Alevka: A. Hopt
Erzähler: G. Schoß

12. August 2015

Bibi Blocksberg und die kleine Elfe

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Inhalt:

Bibi erwacht nachts aus einem lustigen Traum und betrachtet anschließend den Sternenhimmel. Auf einmal sieht sie ein seltsames Licht umherschweben. Sie spricht einen Hexspruch, um herauszufinden, was sich dahinter verbirgt - daraufhin wird eine kleine Elfe sichtbar. Die liebe Elfe stellt sich als "Pling" vor. Sie bringt vielen Menschen Nacht für Nacht mit Hilfe ihres Elfenstabes deren Träume - auch Bibi.

Bibi ist begeistert und möchte unbedingt dabei sein, wenn Ping jemanden einen Traum schenkt. Die beiden fliegen gemeinsam zu den Kindern Ninni und Daniel. Dabei merkt Pling, dass ihr Elfenstab an Kraft verloren hat. Er kann nur noch den Wunsch des Schlafenden erkennen, aber nicht mehr den Traum ermöglichen. Glücklicherweise kann Bibi mit einer Hexerei einspringen.

Danach ist es Zeit für Pling, wieder in ihren Elfenwald zurückzukehren. Das geht nur im unsichtbaren Zustand, also will Bibi sie wieder unsichtbar hexen - doch der Spruch funktioniert nicht. Das ist schlimm für Pling, denn ausgerechnet morgen Nacht findet das alljährliche Brunnenfest statt. Auf dem Fest tauchen die Elfen ihre Stäbe in das Traumwasser des silbernen Brunnens und erneuern damit die Kraft der Stäbe. Bis morgen Nacht muss Bibi also dringend einen Weg gefunden haben, wie Pling wieder unsichtbar wird. Dabei können ihr nur die erwachsenen Hexen helfen ...

Bewertung:


Eine Elfe in Neustadt - das wäre in den frühen Jahren der Bibi-Reihe wohl undenkbar gewesen, waren die Hexen doch mehr oder weniger die einzigen magischen Wesen, die in der Serie auftraten; so waren beispielsweise die Spukgestalten in der Folge "Die Schlossgespenster" lediglich herbei gehext. Im Orient schließt Bibi dann allerdings Freundschaft mit einem Flaschengeist, in Folge 61 tritt ein "Geisterkater" auf den Plan, auch mit einem Einhorn bekam Bibi es schon zu tun und nun eben mit einer Elfe im traditionellen Tinkerbell-Stil. Es ist zugegeben ein bisschen gewöhnungsbedürftig, wie selbstverständlich die Elfe von den Blocksbergs als real akzeptiert wird; hier wird wohl dem aktuellen Bedürfnis von Kindern nach phantastischen Figuren in Literatur und Hörspiel Rechnung getragen.

Zudem ist die Folge in erster Linie auf die jüngsten Hörer zugeschnitten und bietet ihnen durchaus solide Unterhaltung: Es handelt sich um eine vergleichsweise ruhige und harmlose Folge. Es gibt, im Unterschied zu manch anderen Folgen, keine Gefahrenmomente. Die Handlung ist simpel gehalten: Bibi freundet sich mit einer Elfe an, die Träume bringt, und muss einen Weg finden, dass Pling wieder unsichtbar wird. Natürlich sind die Themen Elfen und Träume sehr gut für kleine Hörer im Vorschulalter geeignet, und die Folge bietet sich daher ideal zum Einschlafen an. Am Rande geht es auch ein wenig lehrreich zu - Bibi hat mal wieder etwas übereifrig gehext, indem sie Pling sichtbar gemacht hat; beim Nachblättern im Hexenbuch stellt sich nämlich heraus, dass Hexereien mit Wesen aus anderen magischen Welten verboten sind, daher funktioniert bei Pling auch keiner der Rückhexsprüche.

Zudem ist es positiv, dass die Althexen eingebunden werden. Zunächst wird Barbaras beste Hexenfreundin Amanda herbeigerufen (vielmehr herbeigehext - Amanda ist froh, dass sie nicht gerade unter der Dusche stand). Amandas Großmutter war einst mit einer Elfe befreundet und daher kann sie Hinweise geben, wie man Pling wieder unsichtbar machen kann. Dafür werden bestimmte Zutaten gebraucht, die Bibi wiederum zu der uralten Mania und zu der Oberhexe Walpurgia führen. Sowohl Mania als auch Walpurgia begegnen Bibi nachsichtig, es ist also keine der Folgen, in denen ein Fehlverhalten Bibis ausgiebig thematisiert wird.

Trotz dieser guten Ansätze kann das Hörspiel in anderen Bereichen weniger überzeugen. Gewöhnungsbedürftig ist die Stimme Plings. Julia Stöpel verfügt ohnehin über eine recht hohe Stimme, die hier allerdings noch weiter verstellt wird - eventuell zusätzlich noch mit einem akustischen Effekt versehen -, um die kleine Elfe besonders niedlich und lieb klingen zu lassen. Das hört sich auf Dauer allerdings etwas penetrant an, weil es sehr gekünstelt klingt. Überhaupt ist die Elfe etwas sehr klischeehaft geraten, angefangen beim Namen "Pling" bis hin zu ihrer durchweg lieben und süßen Art; es hätte durchaus seinen Reiz gehabt, sie ein bisschen frecher zu gestalten.

Leider wurde das Potenzial der Handlung bei weitem nicht ausgeschöpft. Es hat zunächst den Anschein, als sei es sehr schwierig, die Zutaten für die Unsichtbarkeitswandlung Plings zu beschaffen. Die Lösungen für die Probleme sind indessen extrem einfallslos, sie lösen sich wie von selbst in Wohlgefallen auf. Dabei hätte es sehr interessant werden können, wie Bibi eine Dinosaurierträne und Elfenstaub beschafft, zumal es ja mit "Dino" schon mal einen Dinosaurier in der Serie gab.

Dass Mania und Walpurgia nicht mit gewohnter Strenge reagieren, kann noch positiv aufgefasst werden; sehr untypisch ist allerdings, dass auch Bernhard Blocksberg so unkompliziert reagiert. Gewöhnlich macht es ja gerade seinen Charme aus, dass er sich nach wie vor nur schwer mit den Hexereien seiner Frau und seiner Tochter abfinden kann. Hier akzeptiert er die Existenz einer Elfe allerdings problemlos. Bisweilen wirkt er gar ein wenig kindisch, wenn er sich übertrieben über seinen von Pling geschenkten Traum freut, in dem er Lokführer sein durfte.

Letztlich ist das Ende nicht besonders logisch: Pling und Bibi verabreden sich für den nächsten Abend zum Spielen, allerdings bleibt offen, wie das funktionieren soll, wenn Pling dabei unsichtbar bleibt - zumindest an eine der benötigten Zutaten kann Bibi nicht noch einmal auf diese Weise zugreifen, es ist also fraglich, wie das Treffen vonstatten gehen soll.

Fazit:


Eine durchschnittliche Bibi-Folge, die sich vor allem an die jüngsten Hörerinnen der Serie richtet. Die Handlung ist unaufgeregt und harmlos und bietet einige positive Aspekte, allerdings wird das Potenzial der Geschichte leider absolut nicht ausgeschöpft.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: G. Streichhahn
Bernhard Blocksberg: B. Wolf
Amanda: D. Strietzel
Walpurgia: H. Sasse
Mania: L. Lunow
Pling, die kleine Elfe: J. Stöpel
Erzähler: G. Schoß

20. Juni 2015

Bibi Blocksberg - Der Hexenbesen-Dieb

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Inhalt:

Bibi und ihre Hexenfreundinnen Flauipaui und Xenia trainieren auf ihren Besen für den "Neustädter Flugspaß" - eine Flugshow, die heute Nachmittag über dem Rathausplatz stattfindet. Ideal wäre es, wenn die Hexenbesen-Veredlerin Abartha ihre Besen für diese Show umstylen würde, sodass sie beispielsweise einen Kondensstreifen hinter sich herziehen würden - doch Abarthas Dienste sind für die Mädchen viel zu teuer.

Die Überraschung ist groß, als Abartha wenig später bei Bibi an der Tür klingelt. Sie hat erfahren, dass die Freundinnen an der Flugshow teilnehmen, und will ihnen ihren Dienst anbieten. Abartha will ihre Besen mit einem Dreiklang ausstatten: Wenn die Mädchen in einer bestimmten Geschwindigkeit fliegen, ertönt eine Melodie. Auf eine Bezahlung verzichtet Abartha, da der Besenauftritt eine gute Werbung für sie sei.

Bibi, Flauipaui und Xenia sind natürlich begeistert. Abartha nimmt ihre Besen mit und verspricht, sie in einer Stunde zurückzubringen. Doch auch nach weit über einer Stunde ist sie noch nicht in Sicht. Allmählich machen sich die Mädchen Sorgen um ihre Besen ...

Bewertung:

Sehr hexisch geht es in dieser Folge zu, obwohl die Handlung nicht nur in Neustadt spielt, sondern sich auch noch zu großen Teilen um eine Neustädter Veranstaltung dreht.

Die Ausgangslage der Geschichte ist nicht uninteressant und bringt eine gewisse Spannung mit sich: Bibi und ihre Freundinnen sind Feuer und Flamme für den Flugspaß und wollen unbedingt eine eindrucksvolle Show zeigen. Der Hörer ahnt schnell, dass die Besen allerdings nicht zur vereinbarten Zeit zurückgebracht werden und dass mit Abartha etwas nicht in Ordnung ist. Was jedoch genau dahinter steckt, löst sich erst gegen Ende auf. Es ist recht kurzweilig, Bibi und ihre Freundinnen auf der Suche nach ihren Besen zu verfolgen. Die Hexmöglichkeiten sind zudem eingeschränkt, die Besen erscheinen seltsamerweise nicht in Barbaras Hexenkugel, mit der es sonst kein Problem ist, verlorene Gegenstände ausfindig zu machen.

Generell ist es schön, dass hier wieder mal die Besen in den Vordergrund rücken und gezeigt wird, dass Kartoffelbrei, Gänseblümchen und Woodie weit mehr als nur Fluggeräte für die Mädchen sind. Beim Besuch in Abarthas Haus kommt sogar eine gewisse Gruselstimmung auf; das dunkle Häuschen mit der knarrenden Tür, aus dem unheimliches Gelächter erklingt, erscheint den Mädchen fast wie eine Geisterbahn und stellt die kleinen Hexen vor einige Herausforderungen. Überhaupt ist Abartha mit ihrer mobilen Hexenbesenwerkstatt eine recht interessante Nebenfigur; überdies ist Karla Kolumna mit von der Partie, wenn auch nur in einer kleinen Rolle - aufgrund des Todes von Gisela Fritsch handelt es sich um einen der letzten Auftritte der rasenden Reporterin mit ihrer Originalstimme, ehe sie demnächst von Ulrike Stürzbecher gesprochen wird. Bei Gabriele Streichhahn, die seit Folge 93 Barbara Blocksberg spricht, ist eine Verbesserung zu konstatieren; in manchen Momenten klingt ihre Stimme durchaus ein wenig wie die ihrer Vorgängerin, und sie spricht weniger steif als noch bei ihren ersten Einsätzen.

Erfreulich ist darüber hinaus, dass Xenia als dritte Junghexe dabei ist; sonst ist es gewöhnlich Schubia, die Bibi und Flauipaui unterstützt, die aber mit ihrer penetrant-vorlauten Art schnell auf die Nerven gehen kann. Xenia zeigt zwar keine besonders markanten Charakterzüge - sie ist eine ausgesprochene Umweltfreundin, was in dieser Folge allerdings keine weitere Rolle spielt -, fällt aber auch nicht negativ auf.

Trotzdem enthält die Episode einige Mängel, die den Gesamteindruck trüben. Die Mädchen verhalten sich bei Abarthas Auftauchen etwas zu naiv; es gibt überdeutliche Hinweise, dass etwas nicht in Ordnung ist, die Bibi und ihre Freundinnen aber nicht wahrnehmen. Der Grund für die verschwundenen Besen ist zwar teils so nicht vorherzusehen, dafür aber auch recht weit an den Haaren herbei gezogen und nicht wirklich überzeugend. Das Verhalten des Bürgermeisters erscheint sehr konstruiert - ihm ist eine Sache nicht bewusst, die er nach seinen vielen Kontakten mit den Blocksberg-Hexen eigentlich längst wissen sollte. Etwas überflüssig ist zudem die Nebenrolle von Tobi, einem netten Jungen, der mit seinem Modellflugzeug an der Show teilnehmen will. Bibi kommt kurz mit ihm ins Gespräch und wird anschließend von Flauipaui und Xenia auf alberne Weise damit aufgezogen, dass sie doch tatsächlich ein paar Worte mit einem "süßen" Jungen gewechselt hat.

Fazit:

Eine durchschnittliche Folge, die man hören kann, die aber nicht weiter hervorsticht. Die Grundidee ist zunächst interessant, die Auflösung enttäuscht dann aber. Ein bisschen Spannung ist gegeben, und die Sprecher machen ihre Sache gut; unterm Strich ist die Episode aber recht beliebig und kann nicht mit den besseren Folgen der Serie mithalten.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: G. Streichhahn
Xenia: M. Koschny
Flauipaui: M. Hinze
Karla Kolumna: G. Fritsch
Bürgermeister: R. Hemmo
Abartha: S. Falkenberg
Thea Tüftel: A. Stadlober
Tobi: O. Ünal
Erzähler: G. Schoß

9. Januar 2015

Bibi Blocksberg - Die Geheimsprache

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Inhalt:

Bibis Klasse trainiert Völkerball für das Turnier gegen die Mannschaft aus Altstadt. Bibi, Moni und Marita sind sehr frustriert, da sie sehr schnell abgeworfen werden. Ihre Sportlehrerin Frau Laufer muntert die Mädchen jedoch auf und schenkt ihnen neue Motivation.

Bereits während des Trainings hat sich Bibi über die Zwillingsbrüder Tim und Tom aus der Parallelklasse geärgert, die ständig über sie gelacht haben. Als die Freundinnen nach dem Training über einen netten Jungen sprechen, belauschen Tim und Tom ihr Gespräch und machen sich erneut lustig. Kurzerhand erfinden Bibi und ihre Freundinnen eine Geheimsprache und reden von nun an rückwärts - doch die Zwillinge durchschauen das sofort.

Die drei Mädchen beschließen, Tim und Tom einen richtig guten Streich zu spielen. Sie wollen die Zwillinge zu der alten Ziegelei locken und sie dort erschrecken. Zunächst funktioniert der Plan prima: Bibi, Moni und Marita verabreden sich in einer neuen Geheimsprache für die Alte Ziegelei; die Zwillinge hören mit und machen sich prompt mit dem Fahrrad auf den Weg dorthin. Bibi hext sich und ihren Freundinnen zuhause das Aussehen von scheußlichen Gruselhexen an, ehe sie mit dem Besen zur Ziegelei fliegen. Tim und Tom sind dort schon früher eingetroffen. Sie ahnen nicht, dass auch zwei finstere Gestalten ihr Unwesen in der Ziegelei treiben ...

Bewertung:

Nicht zum ersten Mal ist die Alte Ziegelei Schauplatz einer Bibi-Geschichte: In der Folge "Der Geisterkater" verbrachten Bibi, Marita und Bibis Vater ein Zeltwochenende dort, und die drei erlebten ein spannendes Abenteuer. Statt Bibi oder Marita ist es allerdings Moni, die hier den Vorschlag macht, den Jungen dort den Streich zu spielen.

Das Grundgerüst der Handlung ist nicht sehr originell, aber solide; die einzelnen Versatzstücke sind wohlbekannt aus zahlreichen anderen Episoden: Es geht um anfängliche Abneigung, die sich zur Freundschaft wandelt, um Teamgeist und um Halunken, denen das Handwerk gelegt werden muss. Erfreulicherweise sind die Gauner, die bei der alten Ziegelei ihr Unwesen treiben, ausnahmsweise nicht das Neustädter Diebesgespann Hinki und Pinki, das überwiegend albern wirkt; stattdessen bekommen es Bibi und die anderen mit durchaus finsteren Gestalten zu tun.

Die Lehren des Hörspiels sind eindeutig: Zusammenhalt ist wichtig, sowohl in sportlichen Belangen als auch in anderen Bereichen. Zudem wird in Erinnerung gerufen, dass sich manche Menschen auf den zweiten Blick als gute Freunde erweisen können, nachdem man sie zunächst ablehnte. Bibi und ihre Freundinnen können sich anfangs absolut nicht vorstellen, dass sie Tim und Tom mal mögen könnten - das sieht am Ende der Folge jedoch ganz anders aus.

Darüber hinaus gibt es ein Wiederhören mit Frau Laufer, der Sportlehrerin aus der sehr viel älteren Folge "Das Sportfest". Sie wird zwar hier nicht von Evelyn Meyka dargestellt, die sich inzwischen als Synchronsprecherin zu Ruhe gesetzt hat. Trotzdem ist es eine nette Idee, eine alte Figur wieder aufzugreifen; das dürfte auch gerne einmal mit Bibis einstigem Klassenlehrer Herrn Schuhmann geschehen, der ohne Erklärung durch die strengere Frau Müller-Riebensehl abgelöst wurde.

Störend fällt jedoch das alberne, klischeeteeniehafte Verhalten der drei Mädchen in der Schule. Während der Pause ziehen Moni und Marita Bibi mit ihrer Vorliebe für Justin aus der Parallelklasse auf. Die Kombination aus dem Namen Justin (ein Pardon an alle Justins) und dem albernen Gekicher der Mädchen wirkt sehr unpassend und harmoniert nicht mit Bibis sonstigem Charakter - zumal besagter Justin sonst überhaupt keine Rolle spielt.

Alles andere als realistisch ist das schnelle Verstehen der Geheimsprache seitens Tim und Tom. Sie haben offenbar keine Probleme, die rückwärts gesprochenen Worte gleich als solche auszumachen, und können vor allem selbst rasch ihre Sätze rückwärts aussprechen. Die beiden mögen clevere Jungs sein, aber dennoch wurde hier übertrieben. Etwas simpel gelöst wird außerdem das Völkerball-Problem der Freundinnen sowie der Angriff auf die Gauner in der Alten Ziegelei. Vor allem Letzteres ist ein bisschen plakativ inszeniert und hätte realistischer gestaltet werden können.

Fazit:

Eine solide Folge mit einigen guten Ansätzen, vor allem was die kindgerechten Lehren betrifft und die aufkommende Spannung und Atmosphäre in der Alten Ziegelei. Allerdings stört das alberne Verhalten der Mädchen; manches in der Handlung ist übertrieben und konstruiert. Letztlich bleibt somit eine durchschnittliche Episode, die man hören kann, die sich aber bei Weitem nicht unter den besten einreiht.

Sprechernamen:


Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Marita: U. Hugo
Moni: J. Ziffer
Loni Laufer: D. Freundt
Tim: J. Jellinek
Tom: M. Mann
Klaus: O. Feld
Harald: P. Lontzek
Erzähler: G. Schoß

5. Januar 2015

Bibi Blocksberg - Die vertauschte Hexenkugel

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Inhalt:

Auf dem Blocksberg gibt es mal wieder ein großes Hexentreffen. Bibi ist sehr stolz, dass sie als Junghexe ausnahmsweise dabei sein darf, denn sie ist für die Garderobe zuständig. Das Thema des Hexentreffens ist große Hexenkunst. Barbara will gerade den ersten Vortrag halten, als daraufhin abfällige Bemerkungen von der traditionellen Hexe Runzia kommen.

Runzia behauptet, dass moderne Hexen wie Barbara gar keine Ahnung von der großen Hexenkunst haben. Sie könnten lediglich ihre kleinen Alltagshexereien meistern. Dagegen sei sei Barbara mit Sicherheit nicht in der Lage, Gold zu hexen. Gold hexen ist ohnehin aus moralischen Gründen verboten - aber Barbara geht darauf ein und erklärt, dass sie sicher dazu in der Lage wäre, sofern das Verbot kurzzeitig aufgehoben würde.

Der Hexenrat beschließt, die Wette zu dulden. Barbara muss versuchen, bis zum nächsten Tag Runzias Blechring in Gold zu verhexen. Andernfalls ist Barbara bereit, für immer aus dem Hexenverband auszutreten. Die Hexe Malizia, die schon lange auf Barbara neidisch ist, beobachtet das mit Vergnügen. Sie will tatkräftig mithelfen, dass Barbara die Wette verliert. Dafür vertauscht sie heimlich Barbaras Hexenkugel mit ihrer eigenen, die sie zuvor manipuliert hat. Tatsächlich haben Bibi und Barbara bald Probleme, als die Hexenkugel benutzen, um die erforderlichen Zutaten zu finden ...

Bewertung:


Von Anfang an ist klar, dass es in dieser Folge wieder mal besonders hexisch zugeht und dass es keine Geschichte ist, die sich mit Bibis Alltagsproblemen befasst - ein großes Hexentreffen auf dem Blocksberg gibt es nicht oft, und es ist durchaus erfreulich, dass Bibi die einzige Junghexe dabei ist - das gibt der ganzen Handlung einen etwas ernsteren Charakter, als wenn wie so häufig die freche Punkerhexe Schubia und die zartbesaitete Flauipaui mitmischen. Das Thema ist nicht ganz so dramatisch wie einst im "Hexenfluch", aber doch sehr ernst - immerhin droht Barbara der Ausschluss aus dem Hexenverband. Es hat auch seinen Reiz, dass hier ausnahmsweise mal Gold gehext werden muss - Geldhexen ist ja bekanntlich aus moralischen Gründen untersagt, und es ist schon eine besondere Situation, dass dies kurzzeitig erlaubt ist.

Spannung ist durchaus vorhanden, denn man fragt sich, wie Bibi und Barbara trotz der Hindernisse das Gold hexen und wann sie darauf kommen, wer da bei ihnen sabotiert hat. Die traditionelle Hexe Runzia ist zudem eine gelungene Nebenfigur. Nicht hinterlistig wie Malizia, aber eben gegen die modernen Hexen eingestellt, und man weiß anfangs noch nicht sicher, ob sie vielleicht auch irgendetwas dazu beitragen wird, dass sie ihre Wette gewinnt.

Lustig ist außerdem Bernhards Rolle in dieser Geschichte - er erfährt erst ganz zum Schluss, warum seine beiden Hexen in solcher Aufregung sind und was auf dem Kongress passiert ist, geht aber ausnahmsweise recht stoisch damit um. Ein bisschen Lerngehalt ist auch vorhanden, wie meistens bei Bibi - gegenseitige Toleranz bei unterschiedlichen Ansichten ist hier das Thema. Runzia soll begreifen, dass moderne Hexen nicht unbedingt schlechter sind als traditionelle Hexen, auch wenn sie unterschiedliche Vorstellungen von der Rolle der Hexe vertreten.

Einwandfrei ist die Folge dennoch nicht. Die benötigten Zutaten für das Goldhexen sind, neben dem Spruch, den Barbara erschließen muss, denkbar simpel: Sie brauchen ein Entenei und eine Wasserrose, und der Leser weiß schnell - dafür ist die Hexenkugel ja nun nicht zwingend nötig. Sie soll zwar helfen, indem sie die Orte anzeigt, an denen sie das Gewünschte finden, was die ganze Angelegenheit beschleunigt - aber es ist ja bei Weitem nicht so, als sei es unmöglich, diese Zutaten ohne Kugel zu finden. Dieses Szenario hätte man ruhig ein bisschen komplizierter und dramatischer gestalten können.

Etwas konstruiert ist außerdem, auf welche Weise Bibi am Ende beweist, dass Malizia hinter all dem steckt, da hat der Zufall ein bisschen mitgeholfen. Etwas nervig ist außerdem das penetrante Krächzen von Malizias Kakadu, für das die schrille Stimme von Eva-Maria Werth verantwortlich zeichnet.

Fazit:


Eine unterhaltsame und sehr hexische Bibi-Geschichte, durchaus spannend und humorvoll, wenn auch insgesamt keine der besten Folgen der Serie.

Sprechernamen:


Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: H. Bruckhaus
Bernhard Blocksberg: G. Weber
Walpurgia: A. Bless
Runzia: G. Leidloff
Malicia: C. Harpen
Curiosus: E.-M. Werth
Erzähler: G. Schoß

25. November 2014

Bibi Blocksberg - Das Schmusekätzchen

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Inhalt:

Bibi kommt gerade von der Schule nach Hause geflogen, als sie hinter der Hecke ein Kätzchen entdeckt. Das Kätzchen ist gleich sehr zutraulich, und Bibi tauft es spontan "Schmusi". Natürlich möchte Bibi die Katze behalten. Mutter Barbara ist aber dagegen - schließlich gehöre das Kätzchen sicher jemandem, und sie möchte generell keine Tiere im Haus haben.

Nachdem Vater Bernhard aber auch begeistert von der Katze ist, darf sie erst einmal bleiben. Kurz darauf kommt Marita zu Besuch, und die beiden machen zusammen Hausaufgaben. Schmusi spielt unterdessen unbeobachtet mit Bibis Pullover und zieht die Maschen auf. Beim Spielen gehen auch noch einige andere Dinge kaputt.

Barbara ist verärgert und schickt die Mädchen los, nach Schmusis Eigentümer zu suchen. Aber nirgendwo in der Stadt hängen Zettel zu einem vermissten Kätzchen aus. Zuhause beschließen die Blocksbergs, dass sie Schmusi ein Nachtlager im Geräteschuppen einrichten - aber die Katze jammert nachts so sehr, dass Bibi bei ihr schläft. Am nächsten Morgen schmuggeln Bibi und Marita Schmusi obendrein in die Schule mit ...

Bewertung:

Der Titel deutet schon an, dass es sich hier um kein besonders hexisches Abenteuer von Bibi Blocksberg handelt. Tatsächlich ist Bibi in diesem Höspiel mal in erster Linie keine kleine Hexe, sondern ein ganz normales Mädchen, das sich ein Haustier wünscht. Ein bisschen Hexerei gibt es natürlich auch, aber die Handlung lädt sehr zur Identifikation bei den kleinen Leserinnen ein. Viele Mädchen können sicher nachvollziehen, dass man ein gefundenes Kätzchen am liebsten behalten möchte. Dass das aber nicht so einfach geht, wird hier anschaulich gezeigt.

Zum einen sperrt sich Bibis Mutter dagegen, weil sie von Tieren im Haus nicht viel hält - das ist ein Konflikt, den viele Kinder aus der eigenen Familie kennen. Zum anderen wird demonstriert, dass es nicht ganz unkompliziert ist, sich eine Katze zu halten, vor allem ein so junges Kätzchen wie "Schmusi". Schmusi ist zwar sehr lieb und verspielt, aber sie stellt auch viel dabei an. Von Bibis Pullover bis hin zu ihren Gardinen müssen einige Gegenstände dran glauben. Kinder lernen, dass auch ein so unschuldig aussehendes Schmusekätzchen einige Schwierigkeiten bringen kann - zudem brauchen Katzen Aufmerksamkeit und Beschäftigung und man muss seinen Alltag darauf abstimmen. Die Folge ist sicher dazu geeignet, um Kindern im Grundschulalter zu zeigen, dass ein Haustier viel Verantwortung bedeutet und dass man eine Anschaffung gut überdenken muss. Schön ist auch, dass daran erinnert wird, dass zugelaufene Tiere nicht einfach so behalten werden dürfen und dass man sich, so schwer es auch fallen mag, um das Finden des rechtmäßigen Eigentümers kümmern muss.

Auffallend ist der Rollentausch von Barbara und Bernhard Blocksberg: Normalerweise ist Bernhard der strengere der beiden Elternteile, während Barbara ihrer Hexentochter einiges mehr durchgehen lässt. Hier aber stellt sich Bernhard auf Bibis Seite und hilft ihr sogar dabei, dass Bibis nächtlicher Ausflug zum Kätzchen in den Schuppen von Barbara unbemerkt bleibt. Da Mutter Barbara auch in der Folge "Dreimal schwarzer Kater" gegen Haustiere ist, passt ihr Verhalten gut. Allerdings gibt es dennoch eine kleine Unstimmigkeit: In der zweiten Folge "Hexerei in der Schule" besaßen die Blocksbergs eine Katze namens Pavian, die danach nie mehr erwähnt wurde, Mutter Barbara war also nicht von Beginn der Serie so eingestellt; es ist jedoch verzeihlich, dass man in der zweiten Folge noch nicht absehen konnte, wie sich die Figuren weiterentwickeln würden.

Was der Geschichte im Vergleich zu anderen Bibiabenteuern fehlt, ist etwas Spannung. Der richtige Besitzer von Schmusi wird relativ leicht gefunden. Es gibt dann einen kleinen Schreckmoment, als Schmusi plötzlich verschwunden ist - aber das klärt sich dann sehr schnell wieder auf. Diese Suche nach Schmusi am Ende hätte man sicher ein bisschen mehr ausbauen können; insgesamt passiert recht wenig in dieser Geschichte, und die Handlung verläuft sehr geradlinig und vorhersehbar, das Potenzial wird nicht ganz ausgereizt.

Dazu kommt das recht penetrante, künstliche Miauen der Katze; wie so häufig wurde auch hier wieder einmal eine Tierstimme von einem menschlichen Sprecher übernommen, und das nicht wirklich überzeugend.

Fazit:

Eine recht lehrreiche Folge, die sich vorwiegend an die jüngeren Hörer wendet. Die Handlung hätte sicher noch etwas mehr Spannung vertragen, sodass die Geschichte nicht zu den besten der Reihe gehört.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: H. Bruckhaus
Bernhard Blocksberg: G. Weber
Schmusi: C. Gawlich
Marita: U. Hugo
Leo: H. Maurer
Mädchen: A. Rybiczka
Fr. Müller-Riebensehl: E.-M. Werth
Herr Klappermann: W. Leippi
Erzähler: G. Schoß

24. November 2014

Bibi Blocksberg - Das feuerrote Nashorn

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* * * * *
Inhalt:

Freudige Überraschung im Hause Blocksberg: Bernhard hat endlich einmal bei einem seiner zahlreichen Preisausschreiben der Neustädter Zeitung gewonnen. Sein Gewinn ist eine Reise nach Afrika für zwei Personen. Allerdings hat Bernhard nicht wirklich Lust auf Hitze und Mücken - daher überlässt er die Reise gerne Barbara und Bibi, die begeistert sind.

Zusammen mit Karla Kolumna, die dort einen Medizinmann interviewen soll, fliegen die beiden Hexen nach Afrika. Sie freuen sich schon, bei ihrem Hotel die wilden Tiere beobachten zu können, die sich dort häufig an der Wasserstelle aufhalten sollen. Im Hotel werden sie von dem jungen Pagen Bubu empfangen, der schnell mit Bibi Freundschaft schließt. Von Tieren ist leider weit und breit nichts zu sehen. Bubu erzählt, dass es seit drei Monaten nicht mehr geregnet hat und die Wasserstelle daher versiegt ist. Damit bleiben die Tiere natürlich weg, und das ist ein großes Problem für das Hotel.

Bibi hilft, indem sie Wasser hext. Das missfällt allerdings dem Medizinmann Kalunga, den sie bei der Dorfführung mit Bubu kennen lernt. Zu seinem Ärger sind die anderen Dorfbewohner sehr beeindruckt von der kleinen Hexe und verehren sie als Urwaldprinzessin. Kalunga warnt vor dem Fluch des feuerroten Nashorns, der als Strafe über das Dorf kommen soll - und tatsächlich geschehen nachts plötzlich unheimliche Dinge, und obendrein ist das Wasser schlecht ...

Bewertung:


Im Orient war Bibi bereits schon, warum nicht auch mal Afrika - und zusammen mit Barbara und Karla Kolumna ergibt sich daraus ein unterhaltsames Abenteuer, wenngleich es sein Potenzial nicht voll ausschöpft.

Die Grundidee ist gut, und generell gibt es in dieser Folge zunächst viel Spannung und vor allem Dramatik. Nicht nur der exotische Schauplatz hat seinen Reiz, auch die Handlung ist sehr kurzweilig und geizt nicht mit Wendungen. Bibi wird nach ihrer Wasserhexerei zunächst von den begeisterten Dorfbewohnern als Zaubermädchen verehrt. Das ist ihr gar nicht so recht, denn Bibi möchte schließlich wie ein normales Mädchen behandelt werden, auch wenn sie besondere Kräfte hat. Medizinmann Kalunga aber sorgt dann für erhebliche Unruhe. Das feuerrote Nashorn soll angeblich über das Dorf kommen, als Rache für die Wasser-Hexerei - Wasser darf laut Kalunga nämlich nicht auf diese Weise beschafft werden. Er behauptet schließlich sogar, dass Bibi geopfert werden muss, um das Nashorn zu besänftigen. Als auch noch das Wasser plötzlich verdorben schmeckt und sich somit Kalungas Aussagen zu bestätigen scheinen, schwebt Bibi in höchster Gefahr.

Bubu ist eine liebenswerte Nebenfigur, und Karla Kolumna sorgt für die eine oder andere witzige Szene. Ein bisschen lehrreich ist die Geschichte auch mal wieder; Freundschaft, Zusammenhalt und Ehrlichkeit werden hervorgehoben, zudem wird Neugierde auf fremde Kulturen geweckt. Neben den Stammsprechern überzeugen vor allem die Sprecher von Bubu und Kalunga. Stefan Krause, der den afrikanischen Jungen Bubu spricht, ist ein alter Hase im Synchrongeschäft, sprach er doch Ende der achtziger Jahre in zahlreichen Folgen der TV-Serie "DuckTales" Tick. In den vergangenen Jahren war er vor allem in der Neuauflage von "Hui Buh, das Schlossgespenst" in der Titelrolle tätig. Die raue, finstere Stimme von Kalunga gehört Helmut Krauss, vielen TV-Zuschauern als Nachbar Paschulke in "Löwenzahn" bekannt.

Schwächen gibt es allerdings auch. Bei aller Dramatik ist die Handlung leider zu vorhersehbar, was hinter dem "feuerroten Nashorn" steckt, können selbst die jüngsten Leser sehr schnell erraten. Nicht ideal ist auch die Darstellung der Urwaldbewohner inklusive Bubu, die ein bisschen zu rückständig dargestellt werden. Bubu redet Bibi und die anderen anfangs immer mit "Weißes Mädchen" und "Weiße Dame" an. Die Dorfbewohner sind ein bisschen einfach gestrickt, da sie Bibi erst sofort vergöttern und sich dann wiederum schnell durch Kalunga verunsichern lassen. Ein bisschen weniger Klischees wären hier schön gewesen, auch oder gerade, weil es sich um ein Kinderhörspiel handelt.

Es ist sicher auch nicht für alle kleinen Hörer gut zu verdauen, dass Bibi allen Ernstes geopfert werden soll - und das wirft auch nicht gerade ein schönes Bild auf die Darstellung der Urwaldbewohner. Natürlich müssen Kinder keine Angst beim Hören haben, dass tatsächlich etwas Schlimmes passiert, aber so ganz optimal ist dieser Handlungsverlauf nicht.

Fazit:

Ein insgesamt unterhaltsame Folge der Bibi-Reihe, die eine abwechslungsreiche Handlung, amüsante Szenen und Dramatik bietet. Leider ist die Auflösung selbst für Kinder zu vorhersehbar und die Darstellung der Urwaldbewohner ein bisschen zu klischeehaft und naiv - die Geschichte könnte damit noch besser sein und nutzt nicht ganz ihr Potenzial.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Bubu: S. Krause
Barbara Blocksberg: H. Bruckhaus
Kalunga: H. Krauss
Bernhard Blocksberg: G. Weber
Klappermann: W. Leippil
Karla Kolumna: G. Fritsch
Erzähler: J. Nottke

21. November 2014

Bibi Blocksberg - Der Hexenball

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* * * * *
Inhalt:

Barbara und Amanda freuen sich auf den alljährlichen Hexenball auf dem Hexenberg, bei dem traditionell eine Modenschau stattfindet. Jede Hexe führt ein Ballkleid vor, am Ende wird der Sieger gekürt. Bibi und Flauipaui haben jedoch gar keine Lust auf den Hexenball - schließlich werden alle Kleider stets von der Designerhexe Klamottiana entworfen, die für den Geschmack der beiden viel zu altmodisch ist.

Bibis und Flauipauis Interesse am Hexenball steigt ein wenig, als sie hören, dass ausnahmsweise Frau Kolumna als Berichterstatterin dabei sein wird. Den Mädchen kommt der Gedanke, selbst am Modewettbewerb teilzunehmen und mal modernere Kleider vorzuführen.

Da scheint es ideal, dass gerade ein junger Modeschöpfer in Neustadt seinen Laden eröffnet hat. Der sympathische Kilian Kerner entwirft originelle Mode mit tollen Farbkombinationen, die Bibi und Flauipaui ausgesprochen hexisch finden. Kilis Mode hätte eine echte Chance gegen Klamottiana, doch es scheint unmöglich, einen Mann am Hexenball teilnehmen zu lassen - es sei denn, man verkleidet ihn als Hexe ...

Bewertung:


Versammlungen auf dem Hexenberg gibt es häufiger bei Bibi Blocksberg, von einem jährlichen Hexenball mit Modenschau erfahren die Hörer indes zum ersten Mal. Zugegeben ist es nicht sehr geschickt, diese Veranstaltung als regelmäßigen "Höhepunkt des Hexenjahres" zu deklarieren, wenn er zum ersten Mal in der Serie auftaucht. Aber abgesehen von solchen kleineren Mängeln kann die Folge unterm Strich dennoch überzeugen.

Auch wenn es freilich viele dramatischere Folgen gibt, birgt die Handlung doch eine gewisse Spannung. Es stellen sich vor allem die Fragen, wie die von Kilian Kerner entworfenen Kleider auf dem Hexenball abschneiden und ob und wie es Bibi und Flauipaui gelingt, Kili als vorgebliche Hexe "Originella" auf den Ball einzuschleusen. Für noch mehr Brisanz sorgt Klamottianas missgünstige Reaktion auf die unerwartete Konkurrentin, die nichts Gutes erahnen lässt. Dazu kommt der Umstand, dass Mania glaubt, in "Originella" eine alte Schulfreundin wiederzuerkennen. Die Handlung ist frei von Längen und präsentiert mit Kilian Kerner eine liebenswerte Nebenfigur, die gerne noch ein weiteres Mal auftauchen darf. Das Besondere an dieser Rolle liegt darin, dass Kilian Kerner tatsächlich ein junger deutscher Modedesigner ist, der sich hier gewissermaßen selbst spricht. Dabei macht er seine Sache, obwohl eben kein ausgebildeter Synchronsprecher, durchaus souverän; an manchen Stellen erinnert seine Stimme überdies ein wenig an die des bekannten Sprechers Oliver Rohrbeck.

"Der Hexenball" ist die erste Folge, in der Amanda von ihrer neuen Sprecherin verkörpert wird, nachdem Barbara Ratthey bedauerlicherweise 2009 verstarb. Daniela Striezel spricht mit ähnlich heiserer Stimme und klingt zwar nicht ganz so markant wie ihre Vorgängerin, ist aber ganz sicher keine schlechte Wahl. Auch Gabriele Streichhahn findet sich immer besser in ihre Rolle als Nachfolgerin von der in den Ruhestand gegangenen Barbara-Sprecherin Hallgerd Bruckhaus ein. An einer Stelle, als Streichhahn "Bibilein, machst du auf?" ruft, klingt ihre Stimme der von Bruckhaus gar zum Verwechseln ähnlich.

Nicht wirklich schlüssig ist allerdings Karla Kolumnas Rolle als Moderatorin der Modenschau, sind solche hexischen Veranstaltungen doch normalerweise nur Hexen vorbehalten. Karlas Mitwirken wird zwar durch den plötzlichen Ausfall der eigentlichen Moderatorin, Kamina Nebel - eine unschwer erkennbare Anspielung -, begründet. Doch es ist nicht ganz logisch, wie selbstverständlich es ist, dass Karla hier einspringen darf, man denke vergleichsweise nur an Amandas "Hexengeburtstag", als es ein großer Skandal war, dass Bibi heimliche eine Reporterin auf den Hexenberg mitbrachte.

Fragen wirft auch Manias Vermutung auf, bei "Originella" alias Kili handele es sich um eine Namensvetterin, die mit ihr damals die Hexenschule besuchte. Mania erwähnt zwar, wie außerordentlich jung Originella wirkt, aber es ist nicht glaubwürdig, dass sie wirklich annimmt, diese junge Hexe sei ihre Schulkameradin - schließlich wird des Öfteren betont, dass Mania die älteste Hexe weit und breit ist; vermutlich dürfen mindestens 50 Jahre zwischen Kili-Originella und Mania liegen. Es wirkt daher ziemlich konstruiert, dass Mania nur wegen des gleichen Namens davon ausgeht, es müsse sich um die ihr bekannte Originella handeln.

Dazu wird nicht einmal klar, warum Kilian in seiner Rolle angebliche Hexe "Originella" überhaupt bestätigt, die gleiche Originella zu sein, und sich damit in die Bredouille begibt - viel logischer wäre es, wenn er erklärte, dass er nur zufällig genauso heißt und nichts mit Manias Schulfreundin zu tun hat.

Fazit:

Unterhaltsame Folge mit einem eher untypischen Grundthema, die trotz kleiner Schwächen grundsätzlich überzeugt. Die Sprecher machen ihre Sache gut, es gibt einige witzige Stellen, und auch wenn diese Episode nicht an den Charme der besten Bibi-Geschichten heranreicht, ist sie allemal hörenswert.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: G. Streichhahn
Flauipaui: M. Hinze
Kili: K. Kerner
Karla Kolumna: G. Fritsch
Amanda: D. Strietzel
Walpurgia: H. Sasse
Mania: L. Lunow
Cyrana: S. Deutsch
Klamottiana: M. Treger
Erzähler: G. Schoß

8. November 2014

Bibi Blocksberg - Die Hexenküche

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* * * * *
Inhalt:

Bibi und ihre Mitschüler sind enttäuscht: Die geplante Klassenreise aufs Land muss ausfallen, da der Bürgermeister die notwendigen Zuschüsse gestrichen hat. Doch es zeichnet sich ein Hoffnungsschimmer ab: Karla Kolumnas Zeitung veranstaltet anlässlich der "Neustädter Woche des guten Geschmacks", wo allerlei Köstlichkeiten präsentiert werden, einen Probierwettbewerb. Der Gewinn ist eine Reise für den Sieger und seine Freunde.

Bibi, Moni und Marita wollen unbedingt den Wettbewerb gewinnen und damit die Klassenfahrt retten. Leider gibt es große Konkurrenz, daher müssen sie sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Mutter Barbara hat eine tolle Idee: In dem alten Kochbuch der Küchenhexe Tiramisa gibt es zahlreiche ausgefallene Rezepte wie die lustigen Plätzchen, die Nix-wie-Weg-Spaghetti, die Blubb-Blubb-Brühe und den Verzieh-dich-Käse. Die Mädchen sind Feuer und Flamme, bis sie herausfinden, dass die Rezepte nur mit Hexerei funktionieren und daher nutzlos sind - denn bei Wettbewerben darf schließlich nicht gehext werden.

Doch in der Nacht findet Bibi einen Weg, wie die Rezepte auch ohne Hexsprüche zubereitet werden können. Jetzt sind die drei Freundinnen wieder motiviert. Doch mit dem Bürgermeister haben sie mit einem besonders harten Konkurrenten zu tun - denn der hat einen berühmten Starkoch angeheuert ...

Bewertung:


Nicht zum ersten Mal bekommt es Bibi mit Probleme bei einer Klassenfahrt zu tun; in der Folge "Der Flohmarkt" musste dafür gesorgt werden, dass zwei neue Mitschüler das nötige Geld für die Reise erhalten.

Das Ausgangsthema ist hier ähnlich, nur droht diesmal die ganze Reise ins Wasser zu fallen. Der Kochwettbewerb ist zwar grundsätzlich nicht so aufregend wie andere Bibi-Abenteuer, aber doch ein schönes Grundthema. Die kleinen Hörer sind zwar nicht im Besitz von Tiramisas Kochbuch, können aber durch diese Geschichte durchaus angeregt werden, mit Mamas/Papas Hilfe mal etwas in der Küche zu fabrizieren. Während der Bürgermeister selbst keinen Finger rührt und durch einen Starkoch die Reise gewinnen will, haben Bibi und ihre Freundinnen Freude am Kochen. Natürlich geht es auch ihnen um den Gewinn, doch mindestens genau wichtig ist der Spaß in der Hexenküche.

Dramatische Szenen sucht man in dieser Folge vergebens, aber ein bisschen Spannung ist gegeben: Schließlich fragt man sich, was es mit Tiramisas klangvollen Rezepten tatsächlich auf sich hat, wie die Neustädter diese Gerichte annehmen und wie der Wettbewerb genau ausgeht. Zunächst erscheinen Bibi und ihre Freundinnen durch die Hexenrezepte im Vorteil, doch das verkehrt sich bald ins Gegenteil: Die Gerichte haben nicht nur lustige Namen, sondern machen diesen auch alle Ehre. Was anfangs amüsant ist, erweist sich nach einer Weile als schwierig, etwa wenn die Nix-wie-weg-Spaghetti vom Teller flüchten und der Verzieh-dich-Käse mit penetrantem Geruch die Besucher vertreibt.

Dementsprechend geht es in dieser Episode sehr humorvoll zu, sowohl was die Rezepte betrifft als auch die Wortgefechte mit dem Bürgermeister. Karla Kolumna ist hier ganz in ihrem Element, bekommt sie doch wieder einmal Gelegenheit, ihren Lieblingsfeind, den Bürgermeister, zu necken. Die Hexereien halten sich sehr im Hintergrund, was eine angenehme Abwechslung zu den inzwischen zahlreichen Junghexen-Folgen darstellt - hier stehen dagegen Neustadt und Bibis Alltag im Vordergrund. Auf Bernhard Blocksberg muss man in dieser Geschichte leider verzichten, auch Barbara Blocksberg hat nur eine kleine Rolle, aber da der Großteil der Handlung ohnehin auf dem Marktplatz spielt, fällt das nicht störend auf. Des Weiteren ist positiv zu vermerken, dass Bibis Klassenlehrerin Frau Müller-Riebensehl hier einen ihrer sympathischsten Auftritte hat - gewöhnlich ist sie für ihre strenge und eher ruppige Art bekannt; hier zeigt sie sich mal von einer netteren Seite, ohne ihren Charakter völlig zu verändern.

Dafür ist der Bürgermeister allerdings unsympathisch wie selten. Seit Folge 89 wird er nunmehr von Roland Hemmo gesprochen, der seine Sache gut macht, aber den Bürgermeister mit tieferer Stimme strenger klingen lässt. Der verstorbene Heinz Giese hingegen war die Idealbesetzung des Bürgermeisters, verlieh er ihm doch bei allen arroganten Äußerungen eine so überspitzte Art, dass er meist eher lächerlich als streng wirkte; bei Roland Hemmo fehlt teilweise die amüsante Note, die bei Giese stets mitschwang. Speziell in dieser Folge ist der Bürgermeister eher unangenehm statt eine witzige Figur.

Moni und Marita werden nun schon seit Folge 66 bzw 74 von ihren neuen Sprecherinnen verkörpert, sodass sich natürlich ein gewisser Gewöhnungseffekt eingestellt hat - doch es fällt nach wie vor auf, dass den beiden die frühere Individualität etwas abhanden gekommen ist. Marita hatte oft eine leicht patzige Art an sich, Moni hingegen war ein eher ängstlicher Charakter. Diese nun geringere Individualität liegt auch an den Stimmen, die zwar angenehm sind, aber bei Weitem nicht so markant wie von Natascha Rybakowski und von Tatjana Gessner. Zu Zeiten der alten Stimmbesetzung traten Bibis Freundinnen quasi nie gemeinsam auf, sondern Bibi erlebte ihre Abenteuer jeweils mit einer von ihnen. Dadurch traten Moni und Marita stärker in den Vordergrund, während sie heute meist gemeinsam mit von der Partie sind. Es mag für manche Hörer sicherlich nachvollziehbarer und daher eine Verbesserung sein, dass Moni und Marita sich jetzt gemeinsam mit Bibi treffen. Ihre Charaktere wirken jetzt allerdings auch austauschbarer, ihre Rollen sind kleiner, gewissermaßen teilen sie sich jetzt die Rolle von Bibis Begleitperson, und es fällt weniger Aufmerksamkeit auf die einzelnen Figuren ab.

Ein kleines Geschmäckle hat die Hexenküche obendrein: Hexereien sind bei Wettbewerben bekanntlich verboten, daher darf Bibi die Rezepte auch nicht, wie ursprünglich im Kochbuch empfohlen, mit einem Hexspruch untermalen. Allerdings hext Bibi die Küche auf dem Marktplatz herbei, inklusive der außergewöhnlichen Küchengeräte, die Tiramisa einst erfunden hat - etwa den vollautomatischer Dampfstampfer und das Hefetriebgebläse. Diese Geräte verleihen den Gerichten erst den richtigen Pfiff, sodass es unterm Strich dann doch überwiegend wieder die Hexerei gegenüber der Kochkunst ist, die hier für den Erfolg verantwortlich ist.

Fazit:

Eine leicht überdurchschnittliche Folge, die durch grundsätzlich gute Lehren und lustige Szenen besticht. Es fehlt zwar an dramatischen Szenen, und es gibt bessere Folgen, aber unterm Strich sehr hörenswert.

Sprechernamen:


Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: G. Streichhahn
Marita: U. Hugo
Moni: J. Ziffer
Bürgermeister: R. Hemmo
Pichler: W. Herbst
Karla Kolumna: G. Fritsch
Frau Müller-Riebensehl: E.-M. Werth
Theobald Trüffel: K. Lochthove
Bastien Bistro: P. Doumeyrou
Erzähler: G. Schoß

30. August 2014

Bibi Blocksberg - Die Hundebabys

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* * * * *
Inhalt:

Bibi verabredet sich gerade mit Marita per Telefon, als sie draußen ein lautes Reifenquietschen hört. Mitten auf der Straße liegt eine Tasche, und darin stecken drei süße Hundewelpen. Bibis Vater vermutet, dass ein Lieferwagen die Tasche verloren hat. Fürs Erste nehmen Bibi und Marita die Welpen auf.

Karla Kolumna soll helfen, den richtigen Eigentümer zu finden. Sie ist gerne bereit, eine Suchannonce in ihre Zeitung zu schreiben. Anschließend versorgen Bibi und Marita die Kleinen und richten es ihnen bei Bibi gemütlich ein.

Mitten in der Nacht werden die Mädchen durch Geräusche geweckt. Tatsächlich streifen zwei Gestalten durch den Garten, doch sie verschwinden, bevor Bibi und Marita sie entdecken. Tags darauf melden sich die angeblichen Eigentümer der Welpen. Bibi, Marita und Karla wollen sie treffen - doch sie sind misstrauisch ...

Bewertung:

Es ist nicht das erste Mal, dass Bibi es mit kleinen Tieren zu tun bekommt - ein paar Folgen zuvor lief ihr das "Schmusekätzchen" zu, das für eine Menge Wirbel und noch mehr "Oh wie süß!"-Ausrufe sorgte. Ähnliches gilt auch für die drei Hundewelpen, die diesmal die Thematik der Handlung bestimmen.

Natürlich sind die drei ausgesprochen niedlich, und diese Tatsache wird oft genug betont. Zu gerne würde Bibi die drei behalten, aber ihr ist von vornherein klar, dass daraus nichts wird - Barbara Blocksberg mag bekanntlich keine Tiere im Haus. Bibis Mutter ist allerdings für ein paar Tage verreist, und so erlaubt es Bernhard Blockberg zumindest, dass die drei Findlinge bei ihnen bleiben, bis die rechtmäßigen Eigentümer gefunden sind. Die kleinen Hunde werden den jungen Hörern natürlich gefallen, und es gibt auch ein paar witzige Situationen. Das gilt vor allem für das Aufeinandertreffen mit Karla Kolumna, die in ihrem Büro etwas pikiert feststellt, dass auf dem Boden eine Pfütze ist, obwohl keine Vase umgefallen ist.

Bernhard Blocksberg, der sonst manchmal ein bisschen zur Strenge neigt, ist in dieser Folge sehr sympathisch. Er zeigt viel Verständnis für Bibi und die kleinen Hunde und geht mit seiner Tochter netterweise einen Deal ein, anstatt zu verraten, dass die Welpen in ihrem Zimmer geschlafen haben. Oft nervt es bei Bibi und Benjamin, dass die mitwirkenden Tiere zunehmend von menschlichen Sprechern übernommen werden. Hier fällt dies ausnahmsweise nicht so störend ins Gewicht, da das mal freudige und mal eher kleinlaute Winseln der Welpen sich recht witzig anhört. Die unterschiedlichen Stimmungen der Welpen werden gut wiedergegeben, was bei realen Tierstimmen kaum möglich wäre.

Die Handlung ist durchaus bemüht, ein bisschen Spannung aufzubauen. Da sind einmal die zwei Gestalten, die ums Haus schleichen und von denen der Hörer schon ahnt, dass sie die Hunde stehlen wollen. Zum anderen hat Bibis Schulkameradin Susi ihren Hund verloren, und es ist klar, dass dieses Thema auch noch aufgegriffen wird.

Allerdings sind die Ereignisse selbst für Kinder sehr vorhersehbar. Es gibt keine überraschenden Wendungen, die zaghaft aufgebaute Spannung nach dem Auftauchen der nächtlichen Gestalten verpufft sogleich wieder, alles entwickelt sich genau wie erwartet. Sogar für die jüngsten Hörer dürfte die Folge nicht wirklich aufregend sein, sie ist unterm Strich auffallend belanglos und bleibt nicht im Gedächtnis haften.

Zudem wurde versäumt, Kindern ein wenig mehr Informationen über Welpen zu geben. Man erfährt im Grunde nur, dass sie noch nicht stubenrein sind und jede Menge Unsinn anstellen. Naheliegend wäre es gewesen, wenn Bibi und Marita die Hunde einem Tierarzt vorgestellt hätten, der erklärt hätte, wie man mit ihnen am besten umgeht. So wird etwa nur gesagt, dass Marita den Hunden einen Brei zubereitet, wobei fraglich ist, um was es sich da genau handelt. Themen wie Impfungen oder Welpennahrung werden nicht angesprochen. Das ist schade, wird doch gerade bei "Bibi und Tina" stets gezeigt, wie gut man Informationen zur Tierpflege in die Hörspielhandlung integrieren kann - beispielsweise als Bibi und Tina dort in der Folge "Die Tierärztin" einen herrenlosen Hund finden.

Ebenso wäre es logisch gewesen, nicht nur eine Zeitungsanzeige aufzugeben, sondern auch das Tierheim über die Findelwelpen zu informieren - schließlich müssen Bibi und Marita damit rechnen, dass der Eigentümer eher dort nachfragt, als in die Zeitung zu schauen. Überhaupt ist es ungewöhnlich, dass Karla Kolumna es bei der knappen Annonce belässt. Typisch für sie wäre ein eigener Artikel, in dem sie dramatisch das Schicksal der drei Welpen schildert, um den Eigentümer aufmerksam zu machen.

Fazit:

Eine sehr durchschnittliche Folge, die nach dem Hören schnell vergessen ist. Spannung will nicht recht aufkommen, die Handlung ist vorhersehbar, die wenigen amüsanten Szenen können da nicht viel herausreißen. Keine der schlechtesten Bibi-Episoden, aber auch in keiner Hinsicht etwas Besonderes.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Bernhard Blocksberg: G. Weber
Marita: U. Hugo
Karla Kolumna: G. Fritsch
Hinki: M. Pan
Pinki: A. Mannkopff
Erzähler: G. Schoß

19. März 2014

Bibi Blocksberg heilt den Bürgermeister

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* * * * *
Inhalt:

Der Bürgermeister lädt zu einem Tag der offenen Tür im Rathaus ein. Auch Familie Blocksberg erscheint dort, obwohl Bibi und ihr Bruder Boris keine Lust haben. Die Befürchtung der beiden trifft tatsächlich ein - die Ansprache des Bürgermeister erweist sich als ziemlich langweilig.

Zudem geht es dem Bürgermeister nicht gerade gut - er hat heftige Magenschmerzen, da er sich tags zuvor beim kalten Buffet übernommen hat. Bibi hat Mitleid mit ihm und hext ihn kurzerhand gesund. Der Hexspruch wirkt wunderbar, und der Bürgermeister und die anderen Leute sind begeistert. Die Journalisten scharen sich um Bibi und verlangen Interviews.

Bibi findet das anfangs noch ganz lustig, doch dann ist sie genervt. Der Bürgermeister will sie nicht gehen lassen und drängt sie, einen Posten als Gesundheitsdirektorin anzunehmen. Zu Bibis Frust fällt ihr nicht der Spruch ein, um sich nach Hause zu hexen. Aber es kommt noch schlimmer: Nachdem Bibis Tat in den Medien bekannt gegeben wurde, scharen sich die Leute um das Haus der Blocksbergs - alle wollen gesund gehext werden. Allmählich ahnt Bibi, dass sie die Hexerei lieber hätte bleiben lassen ...

Bibi als Wunderheilerin

Wer einige Folgen von Bibi Blocksberg kennt, der weiß, dass sie und der Bürgermeister sich normalerweise nicht besonders grün sind und dass der Bürgermeister nicht gut auf ihre Hexenkünste zu sprechen ist. In dieser Folge ist das anders - der Bürgermeister wird durch Bibi von seinen Magenschmerzen befreit; im Nu ist die ganze Stadt über die Wunderheilkräfte der kleinen Hexe informiert, und jeder möchte sie persönlich konsultieren.

Die Geschichte plädiert für Barbaras Einstellung, dass man der Natur nicht ins Handwerk pfuschen sollte. So lästig Krankheiten auch sind, die Menschen sollten sich dabei nicht auf Hexerei verlassen, sondern mit konventionellen Methoden dagegen ankämpfen - oder sie gleich vermeiden, so wie der Bürgermeister durch eine etwas gemäßigtere Ernährungsweise seine Beschwerden von vornherein vermieden hätte. Nebenbei ist interessant, dass Barbara sagt, man solle "dem lieben Gott" nicht ins Handwerk pfuschen - Religion ist gewöhnlich kein Thema in der Serie. Vor allem aber erinnert die Folge daran, dass man vor Aktionen lieber kurz über die Folgen nachdenken sollte. Hätte Bibi nicht spontan gehext, wäre sie vermutlich darauf gekommen, dass sie sich damit eine Menge Stress einhandelt.

Zugleich bietet die Folge auch einige amüsante Dialoge, für die auch Boris verantwortlich ist, der hier seinen letzten Auftritt in der Serie hat - in der übernächsten Folge wird sein Abschied lapidar damit begründet, dass er wegen seines chronischen Hustens - der nie zuvor Thema war - bei den Großeltern an der Nordsee lebt.

Die Serie funktioniert gut ohne Boris, und es ist verständlich, dass man sich auf Bibi konzentrieren wollte, für einige freche Sprüche war er aber dennoch immer gut - so etwa, als er zu Beginn verkündet, er wisse zwar noch nicht, wohin man gleich fahren wird, aber er fände es jetzt schon langweilig. Die kecken Bemerkungen der beiden Blocksbergkinder empören einen Mann im Rathaus, der sich daraufhin bei Bernhard beschwert. Der wiederum droht ihm, seinen Sohn auf ihn zu jagen, woraufhin Boris bekräftigt, den Mann dann so lange zu kitzeln, bis er umfalle. Frechheiten leistet sich auch Bibi, die nüchtern feststellt, dass der Bürgermeister aufs Klo gehe wie alle anderen Menschen auch und deshalb nichts Besonderes sei. Nicht zu vergessen natürlich die Auflistung, was der Bürgermeister tags zuvor gegessen hat: 7 Tortenstücke, 22 Lachsbrötchen, 14 Schmalzbrote und 5 Tassen Kakao - über die Magenbeschwerden muss er sich wirklich nicht wundern.

Leider weist die Folge vor allem in der zweiten Hälfte einige Schwächen auf. Zunächst einmal ist ist es unlogisch, dass der Bürgermeister nicht weiß, wer Bibi Blocksberg ist - schließlich lernte er sie vier Folgen zuvor nicht nur kennen, sondern wurde durch ihre Zauberlimonade auch noch als Lügner entlarvt. In späteren Folgen wird immer wieder auf diese Limohexerei, die ihn grün werden und in der I-Sprache sprechen ließ und für deren Überwindung er alle begangenen Lügen aufzählen musste, angespielt - da ist es sehr seltsam, dass er hier zum ersten Mal von Bibi erfährt.

Tatsächlich zum ersten Mal begegnen sich dafür hier Bibi und Karla Kolumna, die rasende Reporterin. Bibi hat schon durch die Benjamin-Blümchen-Kassetten von ihr gehört, wie sie in einer netten Anspielung auf die Benjamin-Reihe verlauten lässt. Dass die stets bestens informierte Karla allerdings noch nie etwas von Bibi gehört hat, ist nicht gerade glaubhaft - vor allem, wenn man an den Hochhausbrand in der ersten Folge denkt, der die Blocksberghexen durch ihren heldenhaften Einsatz in der Stadt berühmt machte.

Noch störender fällt allerdings auf, dass die sonst so liebenswerte Karla hier nicht besonders sympathisch erscheint. Sie drängt die genervte Bibi zu einem Interview und ermahnt sie gar, dem Bürgermeister nicht zu widersprechen - sonst dagegen führt sie in der Serie eine energische Fehde mit dem Bürgermeister und kritisiert ihn regelmäßig. Auch Barbaras Ansicht, Krankheiten nicht durch Hexerei zu heilen, ändert sich im Verlauf der Serie etwas: In der Folge "Das gestohlene Hexenkraut" etwa ist von ihrem magischen Kräutertrank die Rede, der Erkältungen im Nu verschwinden lässt. Letztlich ist es auch keine besonders spannende Folge; die Handlung plätschert ohne Dramatik oder Höhepunkt vor sich hin. Im Grunde passiert in der zweiten Hälfte nicht viel mehr, als dass Bibi im Rathaus sitzt und sich gegen nervende Anfragen wehren muss; damit gehört diese Episode zu den handlungsärmsten Folgen der Serie überhaupt.

Fazit:

Keine schlechte, aber gewiss nicht überdurchschnittliche Bibi-Folge, die zumindest eine gute Lehre und ein paar witzige Dialoge zu bieten hat. Leider gibt es ein paar Logikprobleme, und die Handlung ist recht spannungsarm.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg - Susanna Bonaséwicz
Barbara Blocksberg - Hallgerd Bruckhaus
Bernhard Blocksberg - Guido Weber
Boris Blocksberg: Frank Schaff
Karla Kolumna - Gisela Fritsch
Bürgermeister - Heinz Giese
Erzähler: Ulli Herzog

2. Januar 2014

Bibi Blocksberg - Der verhexte Kalender

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* * * * *
Inhalt:

Es ist kurz vor Silvester in Neustadt, und der Bürgermeister plant einen großen Empfang. Dazu kündigt er auch einen Ehrengast als besondere Überraschung an. Das Problem ist allerdings: Der Bürgermeister hat gar keinen Ehrengast auftreiben können und überlegt fieberhaft, wen er am nächsten Tag den Neustädtern präsentieren soll.

Unterdessen haben auch die Blocksbergs ihre Probleme mit der diesjährigen Silvesterfeier: Barbara möchte nämlich zu gerne am Hexentanz teilnehmen. Bernhard dagegen besteht darauf, dass die Familie gemeinsam feiert. Da kommt Bibi die Idee, einfach zwei Silvester zu hexen. Zuerst kann dann Barbara am Hexentreffen teilnehmen, und tags darauf wird es erneut der 31. Dezember sein, sodass Familie Blocksberg sich gemeinsam das Feuerwerk anschauen kann. Bernhard ist davon nicht begeistert, Barbara umso mehr.

In seiner Not bittet der Bürgermeister Bibi um Hilfe. Sie verspricht ihm, einen Ehrengast herbeizuhexen, und führt zudem gemeinsam mit ihrer Mutter die Silvester-Hexerei durch. Kurz darauf erscheint der freundliche Roboter Roby Delta X, der Präsident einer Mondstation aus dem Jahr 3112. Alles scheint gut gelaufen zu sein - doch dann stellt sich heraus, dass es bei dem Hexspruch einen Fehler gegeben hat: Es gibt nicht nur ein zweites Silvester, sondern auch in den Tagen darauf ist es immer wieder der 31. Dezember ...

Und täglich grüßt der Roboter

Wenn es schon Weihnachts- und eine Osterfolge bei Bibi Blocksberg gibt, liegt eine Silvesterfolge natürlich nah.

Bibi ist bekanntlich immer gerne bereit, große und gewagte Hexereien durchzuführen. Ein doppeltes Silvesterfest klingt da besonders verlockend, aber wie so oft sorgt ein kleiner Fehler beim Hexspruch dafür, dass die Wirkung anders ausfällt als geplant: Neustadt steckt nach bester Murmeltiertag-Tradition in einer Zeitschleife fest. Ein zweites Mal Silvester zu feiern mag ja recht nützlich und lustig sein - aber spätestens nach dem vierten 31. Dezember hintereinander ist den Blocksbergeltern der Silvester-Spaß gründlich vergangen. Bibi hat dagegen ihren Spaß, denn mit Roby versteht sie such ausgesprochen gut. Roby saugt begierig alle Informationen über Hexerei auf und gibt manch drolligen Kommentar von sich, etwa wenn er in seiner rationalen Art das Blocksberg-Haus als "Hexenbasis" bezeichnet. Bibi möchte ihren intergalaktischen Freund am liebsten gar nicht mehr hergeben, auch wenn sie ahnt, dass der Tag der Rückreise in seine Zeit kommen wird. Die Folge ist recht humorvoll angelegt, und es ist sympathisch, dass Bibi sich hier wieder einmal als nicht unfehlbare Hexe präsentiert.

Die Geschichte hat also zweifellos ihre guten Momente, ist aber insgesamt allenfalls durchschnittlich. Zu den Hauptproblemen zählt, dass sich die Handlung aus zwei unterschiedlichen Elementen zusammensetzt, obgleich jedes für sich schon ausreichend gewesen wäre: Einerseits dreht sich die Folge um eine Zeitschleife, die die Blocksbergs nicht ohne Weiteres beenden können, andererseits bekommt Neustadt Besuch aus der Zukunft in Form eines Roboters. Das Zusammenspiel dieser beiden Ereignisse ist kein Gewinn für die Episode, lieber hätte man daraus zwei separate gemacht. Indes ist der Teil mit der Zeitschleife unspektakulärer, als es klingt, zumal nur die Blocksbergs und Karla Kolumna überhaupt davon wissen - für die anderen Neustädter ist mit jedem neuen Silvestertag der gestrige vergessen, sodass es keine allgemeine Verwunderung über das Phänomen gibt.

Des Weiteren ist Roby nun zwar ein sympathischer Geselle, aber seine blecherne Klischee-Roboterstimme mit der abgehackten Sprechweise ist auf Dauer recht enervierend. Liebenswert ist er, unvergesslich wie Boy Lornsens Fliewatüüt-Robbi ist er allerdings wiederum nicht. Zudem ist es eher irritierend, dass Bibi und Barbara eine solch gravierende Hexerei wie ein doppeltes Silvesterfest durchführen. Eigentlich wird bei den Blocksbergs eher in Notfällen gehext, und es ist nicht gerade typisch für Barbara, dass sie eine so unkonventionelle Hexerei unterstützt - es passt nicht wirklich in den grundlegenden Charakter der Serie.

Zu guter Letzt nervt es, dass immer wieder und wieder von der "Jahrtausendwende" gesprochen wird, obwohl es sich um das Silvester von 1999 handelt. Den Machern ist dies zwar bewusst, denn Bernhard Blocksberg weist einmal kurz darauf hin, dass das neue Jahrtausend tatsächlich erst 2001 beginnt - aber Bernhard wird hier eher als Spielverderber dargestellt und seine Richtigstellung von den anderen Charakteren übergangen. Schade also, dass Kiddinx hier mit dem Trend zur falschen Darstellung gegangen und auf den verfrühten Millennium-Zug aufgesprungen ist.

Fazit:

Eine gut gemeinte, aber doch höchstens durchschnittliche Bibi-Folge, die an positiven Aspekten kaum mehr als anfängliche Silvesteratmosphäre und ein paar witzige Szenen bietet. Die Handlung ist nicht sonderlich aufregend, die Zeitschleife nervt auf Dauer und hätte mehr Potenzial geboten, die Roboterfigur ist keine herausragende Nebenfigur.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Bürgermeister: H. Giese
Barbara Blocksberg: H. Bruckhaus
Sekretär Pichler: W. Herbst
Bernhard Blocksberg: G. Weber
Roby: B. Schalla
Karla Kolumna: G. Fritsch
Erzähler: G. Schoß

19. Dezember 2013

Bibi Blocksberg - Verhexte Weihnachten

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Inhalt:

Es ist kurz vor Weihnachten, der 23. Dezember. Bernhard erzählt zuhause, dass auf dem Rathausplatz eine riesige Tanne steht, die Baron von Zwiebelschreck dem Bürgermeister überlassen hat. Dabei fällt den Blocksbergs ein, dass sie selbst auch noch keinen Weihnachtsbaum haben, und machen sich auf den Weg zum Rathausplatz.

Dort kaufen sie eine schöne Tanne und besichtigen die riesige, aber krumme Tanne auf dem Rathausplatz. Zuhause geht es ans Aufstellen und Schmücken des Baumes. Als Bernhard von der Leiter zu stürzen droht, hext Bibi spontan eine Treppe an den Baum, sodass Bernhard bequem heruntersteigen kann. Als sie die Treppe wieder weg hexen will, funktioniert es aber nicht. Kurz darauf berichtet Barbara, dass alle Bäume in Neustadt diese von Bibi gehexte Treppe haben, in privaten Haushalten wie auch die öffentliche Tanne am Rathausplatz.

Der Grund stellt sich schnell heraus: Bibi hat versehentlich einen uralten, speziellen Hexspruch genutzt, der diese ungeahnte Nebenwirkung hat. Für den Rückhexspruch muss Schnee liegen - doch in Neustadt ist weit und breit kein Schnee in Sicht, und das Wetter können selbst Hexen nicht beeinflussen. Manche Neustädter finden die Treppenbäume zwar ganz witzig, doch viele möchten gerne einen richtigen, unverhexten Baum haben. Da ist guter Rat teuer - kann vielleicht der nette Erfinder Eddi Eddison helfen ...?

Bewertung:

Weihnachtsfolgen sind bei Bibi Blocksberg oder auch Benjamin Blümchen sind grundsätzlich immer gelungen. Manche, wie die Folge "Bibi und die Weihnachtsmänner", sind absolut erstklassig, andere, wie diese hier, doch vergleichsweise durchschnittlich.

Schön ist auf alle Fälle die typische Weihnachtsatmosphäre, die auch hier gut eingefangen wird. Bei Blocksbergs geht es nicht anders zu als in vielen anderen Familien kurz vor Heiligabend auch: Der Baum muss noch besorgt und geschmückt werden, Bibi quengelt, weil sie unbedingt wissen möchte, ob sie die innig gewünschten Inlineskates bekommt - ein Running Gag der Folge -, Bibi muss noch letzte Hand an die gebastelten Geschenke an die Eltern legen, und alles verläuft ein bisschen stressig, auch wenn sich alle auf das Fest freuen. Erfreulich ist, dass bei den Blocksbergs nicht der Konsum im Vordergrund steht, sondern ein gemütliches Fest. Bibi wird nicht mit teuren Geschenken überschüttet, und sie schenkt wiederum ihrer Mami etwas, das sie mit Liebe selbst gestaltet hat. Daneben ist es eine der vielen Folgen, in denen eine Hexerei von Bibi zu ungeahnten Folgen führt. Während Bibi in anderen Episoden aber teils sehr fahrlässig handelt oder aus Übermut hext, kann man ihr hier kaum Vorwürfe machen: Bernhard hing, wie er es selbst formuliert, "zwischen Gardinenstange und Weihnachtsbaum", und Bibi hatte wahrlich keine Zeit, sich den idealen Spruch zu überlegen.

Im Großen und Ganzen positiv ist auch das Mitwirken von Eddi Eddison zu bewerten. Santiago Ziesmer, dessen einprägsame Stimme als deutsche Version von Spongebob oder Steve Urkel bekannt ist, macht aus Eddi definitiv eine sympathische Figur. Der liebenswerte, aber recht erfolglose Erfinder ist hilfsbereit wie immer und darf am Ende auch das Weihnachtsfest mit den Blocksbergs verbringen. Für witzige Szenen ist wieder einmal der Bürgermeister zuständig: Sein armer Sekretär muss die Riesentanne ganz alleine aufstellen und wird dabei noch als "Schlaffi" beschimpft; später schleicht sich der Bürgermeister nur noch mit hochgeschlagenen Mantelkragen durch die Stadt, da er den Zorn der Bürger wegen der verhexten Bäume fürchtet. Einwandfrei ist zudem die Sprecherbesetzung, sieht man davon ab, dass Santiago Ziesmers Stimme doch sehr gewöhnungsbedürftig ist.

Dennoch hat die Folge ihre Schwächen. Gerade wenn man sie mit der Weihnachtsmänner-Episode vergleicht, fällt sie deutlich ab. Das liegt hauptsächlich daran, dass das Geschehen weit weniger dramatisch ist und dem Wirbel, den es verursacht, eigentlich gar nicht angemessen ist. Letztlich sehen schließlich nur die Weihnachtsbäume etwas verändert aus - von den Reaktionen her könnte man meinen, das ganze Weihnachtsfest sei in Gefahr. Sekretär Pichler bricht nahezu in Tränen aus bei dem Gedanken, sein Neffe Paulchen könnte über den unkonventionellen Treppenbaum enttäuscht sein; der Bürgermeister fürchtet gar, nicht wiedergewählt zu werden, weil die Bürger ihm die Schuld für das Tannenbaum-Fiasko geben könnten. Verglichen mit anderen Hexsprüchen von Bibi, die schiefgegangen sind, ist dieser hier wirklich sehr harmlos - man denke nur daran, dass sie mal sich und Moni nicht mehr aus einem Dschungel zurückhexen konnte, einen Drachen durch Neustadt fliegen ließ, einen Minisaurier groß hexte oder ihren Lehrern nicht mehr die angehexten Rüssel entfernen konnte - dagegen nehmen sich verhexte Weihnachtsbäume eher albern aus.

Ein bisschen weit hergeholt ist zudem die Begründung, weshalb Bibi diesen uralten Hexspruch wählte: Dank ihrer hexischen Begabung hat sie ihn instinktiv gesprochen, was doch recht übertrieben klingt. Den Dschungel-Hexspruch aus dem gleichen Hexenbuch hatte sie seinerzeit schließlich auch nicht instinktiv gesprochen, sondern abgelesen, ohne die wahre Bedeutung zu erahnen. Auf der einen Seite begeht Bibi immer wieder recht simple hexische Fehler, auf der anderen Seite zeigt sie dann wieder eine viel größere Begabung als andere Junghexen - das wirkt ein bisschen konstruiert, immer so angepasst, wie es für die jeweilige Handlung nützlich ist.

Fazit:


Eine insgesamt gelungene Folge, die recht gut unterhält dank weihnachtlicher Stimmung, einigen witzigen Szenen und guten Sprechern. Verglichen mit anderen Weihnachtsfolgen ist sie etwas weniger überzeugend, vor allem die Spannung wäre ausbaufähig. Aber hörenswert ist sie allemal, nicht nur zur Weihnachtszeit.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg - Susanna Bonaséwicz
Barbara Blocksberg - Hallgerd Bruckhaus
Bernhard Blocksberg - Guido Weber
Karla Kolumna - Gisela Fritsch
Bürgermeister - Heinz Giese
Paul Pichler - Wilfried Herbst
Eddi Eddison - Santiago Ziesmer
Erzähler - Gunter Schoß