* * * * *
Inhalt:
Bibi und Tina geraten bei einem Wettreiten in ein Gewitter. Tina hat es besonders eilig, zum Martinshof zurückzukommen, denn in letzter Zeit geht ein unbekannter Pferdedieb in Falkenstein um. Auf dem Martinshof ist durch das Unwetter ein Chaos ausgebrochen. Bibi hext im Handumdrehen alles wieder in Ordnung. Kurz danach ruft Graf von Falkenstein an. Die Pappeln sind umgestürzt und haben die Schlossmauer zum Teil zerstört. Er hofft, dass Bibi mit ihrer Hexerei alles richten kann. Bibi ist gerne bereit zu helfen - doch sie stellt entsetzt fest, dass sie sich übernommen hat und ihre Hexenkraft sich erst mal erholen muss. Da Holger mit dem Traktor beim Mühlenhofbauern aushilft, wählen sie als Notlösung die Ponys Max und Moritz als Hilfe.
Auf Schloss Falkenstein werden sie vom Grafen, von Alex und von dem neuen Gehilfen Bert Brand begrüßt. Bert studiert an der Landwirtschaftsschule und macht auf dem Schloss ein Praktikum. Während er die Ponys beaufsichtigt, bringen Bibi, Tina und Alex die Bibliothek in Ordnung. Dabei finden sie unter anderem einen Polizeiartikel über einen verurteilten Pferdedieb namens Boris Brand, der früher mal auf dem Schloss gearbeitet hat. Bibi fürchtete einen Zusammenhang zwischen den beiden Brands, aber Alex wiegelt ab. Tatsächlich ist Boris Berts älterer Bruder, der in diesem Moment bei ihm auftaucht und die Ponys geliehen haben will. Angeblich braucht er sie, um in der Schmiede auszuhelfen. Bert weigert sich zunächst, doch Boris droht, dem Grafen von ihrer Verwandtschaft zu erzählen und damit eine Entlassung von Bert zu erwirken. Schweren Herzens überlässt ihm Bert die Ponys. Den anderen erzählt er, Max und Moritz seien ausgerissen.
Mittlerweile sind auch Tina und Alex davon überzeugt, dass Bert hinter den Pferdediebstählen steckt. Sie stellen ihm eine nächtliche Falle. Doch ihr Plan geht schief, stattdessen wird die wertvolle Stute Cleopatra des Grafen gestohlen ...
Bewertung:
Die 45. Folge der Bibi und Tina-Reihe enthält mal wieder alles, was die Hörspielserie ausmacht: Hexisches Allerlei, ein spannendes Abenteuer, viele Pferde, eine wichtige Lehre und ein Happy End.
Kein Hex-Hex
Besonders erfreulich ist in dieser Geschichte, dass Bibi zeitweise auf ihre Hexenkräfte verzichten muss, sodass sich diesmal nicht alles Schwierigkeiten mit "Eeene meene" auflösen lassen. Stattdessen müssen Bibi und ihre Freunde sich eigene Gedanken machen und ohne übernatürliche Kräfte die Situation meistern. Dieses Merkmal wird nur am Ende der Geschichte etwas geschmälert, als Bibi ihre Kräfte wiedererlangt und einen Wahrheitsspruch nutzt - was in Wirklichkeit ja leider so nicht funktioniert.
Aber davon abgesehen ist es eine nette Abwechslung, dass Bibi hier zu großen Teilen ohne Hexerei auskommen muss. Es zeigt sowohl der kleinen Hexe als auch ihren Hörern, dass man sich nicht allein auf diese Fähigkeiten verlassen darf, sondern der gesunde Menschenverstand immer mindestens ebenso wichtig ist. Zudem ist Bibi dadurch von dem Nimbus der Perfektion befreit, der einen bei übernatürlichen Fähigkeiten nur zu leicht umgibt.
Vertrauen kontra Vorurteile
Vieles in dieser Folge dreht sich um das wichtige Thema Vertrauen, das den Kindern so auf spielerische Weise nähergebracht wird. Am Beispiel von Bert Brand sieht man, wie schwer es ist, wenn die Menschen zu vorschnell urteilen. Nur weil sein älterer Bruder als Pferdedieb verurteilt wurde, wird Bert verdächtigt, es ihm gleichzutun. Erstaunlicherweise bildet ausgerechnet der strenge Graf von Falkenstein hier die Ausnahme. Das ist umso schöner, weil ihm in vielen Geschichten die unliebsame Rolle des erhabenen Snobs zukommt, sich hier aber mal zeigt, dass er auch sehr menschlich sein kann.
Weiterhin erfreulich ist, dass trotz der Mitwirkung von Alex sich mal keine Eifersuchtsstory zwischen ihm und Tina aufbaut, wie das sonst allzu häufig der Fall war. Stattdessen bildet sich aus Bibi, Tina und Alex ein cleveres Detektiv-Trio, das sich auf die Spuren eines gerissenen Pferdediebes setzt. Es tut der Serie gut, dass sich hier mal wieder nicht nur mit internen Problemen des Martinshofes oder von Schloss Falkenstein befasst wird, sondern dass sozusagen eine äußere Bedrohung in Form eines Pferdediebes für Aufsehen sorgt.
Etwas schade ist dabei allerdings, dass die Hörer von Anfang an darüber Bescheid wissen, dass Bert unschuldig ist. Während Alex, Bibi und Tina noch rätseln, ist man selbst schon über Berts kriminellen Bruder informiert. Noch besser wäre die Folge womöglich geworden, wenn man eine Weile im Dunkeln gelassen hätte, ob Bert nun vielleicht doch schuldig ist. Pferdefans kommen auf ihre Kosten, denn Pferde spielen eine wichtige Rolle, allerdings ohne dass sie dabei verkitscht würden, wie das bei manchen Pony-Folgen in der Vergangenheit der Fall war.
Aller detektivischer Anfang ist schwer
Bei diesen Ermittlungen bleibt es nicht aus, dass es hin und wieder auch etwas amüsanter zugeht. Dass Bibi, Tina und Alex nämlich nicht unfehlbar in ihren Planungen sind, zeigt sich, als sie Amadeus als Köder benutzen und darauf hoffen, den Dieb auf frischer Tat ertappen zu können. Leider hat es der Dieb auf ein viel wertvolleres Pferd abgesehen und galoppiert seelenruhig mit "Cleopatra" davon - während die drei Möchtegerndetektive entsetzt zurückbleiben. Alex bringt die bedröppelte Situation mit einer Bemerkung auf den Punkt, als er sagt: "Wir warten hier wie die Doofen, und der klaut im anderen Stall".
Noch weniger zum Lachen ist ihm freilich, als sein Vater ihn zur Rede stellt und ihn selbst in dieser Ausnahmelage noch ermahnt "das peinliche Gestammel zu unterlassen". In diesem Moment ist Graf von Falkenstein mal wieder ganz der Alte: Distinguiert wie eh und je bewahrt er auch angesichts des vorläufigen Verlustes seiner Lieblingsstute noch Haltung und bezeichnet das klägliche Detektiv-Trio mit giftiger Ironie als "drei vermeintlich intelligente Menschen".
Die Sprecher machen ihre Sache wie üblich sehr gut und sind passend auf ihre Rolle ausgewählt. Robin Kahnmeyer verleiht Bert eine nette, harmlose und sympathische Jungenstimme. Ganz im Gegensatz dazu sein Bruder Boris alias Detlef Bierstedt. Der Synchronsprecher von George Clooney gibt sich alle Mühe, den älteren Bruder des netten Bert möglichst unsympathisch und durchtrieben sprechen zu lassen, was ihm vor allem Dank des hämischen Untertons glänzend gelingt.
Fazit:
Die kleinen Hörer erwartet eine spannende Geschichte über Pferdediebe und detektivischen Spürsinn, bei dem es obendrein auch noch etwas zu lernen gibt. Die Episode lehrt, dass man niemanden vorschnell verurteilen und jedem stattdessen die Chance zur Bewährung geben soll. Für einen besonderen Kick sorgt die Tatsache, dass Bibi über weite Teile des Hörspiels hinweg auf ihre Hexenkräfte verzichten muss.
Sprechernamen:
Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Frau Martin: E. Meyka
Alex: S-J. Hasper
Graf von Falkenstein: E. Prüter
Bert Brandt: R. Kahnmeyer
Boris Brandt: D. Bierstedt
Erzähler: G. Schoß
Bibi und Tina geraten bei einem Wettreiten in ein Gewitter. Tina hat es besonders eilig, zum Martinshof zurückzukommen, denn in letzter Zeit geht ein unbekannter Pferdedieb in Falkenstein um. Auf dem Martinshof ist durch das Unwetter ein Chaos ausgebrochen. Bibi hext im Handumdrehen alles wieder in Ordnung. Kurz danach ruft Graf von Falkenstein an. Die Pappeln sind umgestürzt und haben die Schlossmauer zum Teil zerstört. Er hofft, dass Bibi mit ihrer Hexerei alles richten kann. Bibi ist gerne bereit zu helfen - doch sie stellt entsetzt fest, dass sie sich übernommen hat und ihre Hexenkraft sich erst mal erholen muss. Da Holger mit dem Traktor beim Mühlenhofbauern aushilft, wählen sie als Notlösung die Ponys Max und Moritz als Hilfe.
Auf Schloss Falkenstein werden sie vom Grafen, von Alex und von dem neuen Gehilfen Bert Brand begrüßt. Bert studiert an der Landwirtschaftsschule und macht auf dem Schloss ein Praktikum. Während er die Ponys beaufsichtigt, bringen Bibi, Tina und Alex die Bibliothek in Ordnung. Dabei finden sie unter anderem einen Polizeiartikel über einen verurteilten Pferdedieb namens Boris Brand, der früher mal auf dem Schloss gearbeitet hat. Bibi fürchtete einen Zusammenhang zwischen den beiden Brands, aber Alex wiegelt ab. Tatsächlich ist Boris Berts älterer Bruder, der in diesem Moment bei ihm auftaucht und die Ponys geliehen haben will. Angeblich braucht er sie, um in der Schmiede auszuhelfen. Bert weigert sich zunächst, doch Boris droht, dem Grafen von ihrer Verwandtschaft zu erzählen und damit eine Entlassung von Bert zu erwirken. Schweren Herzens überlässt ihm Bert die Ponys. Den anderen erzählt er, Max und Moritz seien ausgerissen.
Mittlerweile sind auch Tina und Alex davon überzeugt, dass Bert hinter den Pferdediebstählen steckt. Sie stellen ihm eine nächtliche Falle. Doch ihr Plan geht schief, stattdessen wird die wertvolle Stute Cleopatra des Grafen gestohlen ...
Bewertung:
Die 45. Folge der Bibi und Tina-Reihe enthält mal wieder alles, was die Hörspielserie ausmacht: Hexisches Allerlei, ein spannendes Abenteuer, viele Pferde, eine wichtige Lehre und ein Happy End.
Kein Hex-Hex
Besonders erfreulich ist in dieser Geschichte, dass Bibi zeitweise auf ihre Hexenkräfte verzichten muss, sodass sich diesmal nicht alles Schwierigkeiten mit "Eeene meene" auflösen lassen. Stattdessen müssen Bibi und ihre Freunde sich eigene Gedanken machen und ohne übernatürliche Kräfte die Situation meistern. Dieses Merkmal wird nur am Ende der Geschichte etwas geschmälert, als Bibi ihre Kräfte wiedererlangt und einen Wahrheitsspruch nutzt - was in Wirklichkeit ja leider so nicht funktioniert.
Aber davon abgesehen ist es eine nette Abwechslung, dass Bibi hier zu großen Teilen ohne Hexerei auskommen muss. Es zeigt sowohl der kleinen Hexe als auch ihren Hörern, dass man sich nicht allein auf diese Fähigkeiten verlassen darf, sondern der gesunde Menschenverstand immer mindestens ebenso wichtig ist. Zudem ist Bibi dadurch von dem Nimbus der Perfektion befreit, der einen bei übernatürlichen Fähigkeiten nur zu leicht umgibt.
Vertrauen kontra Vorurteile
Vieles in dieser Folge dreht sich um das wichtige Thema Vertrauen, das den Kindern so auf spielerische Weise nähergebracht wird. Am Beispiel von Bert Brand sieht man, wie schwer es ist, wenn die Menschen zu vorschnell urteilen. Nur weil sein älterer Bruder als Pferdedieb verurteilt wurde, wird Bert verdächtigt, es ihm gleichzutun. Erstaunlicherweise bildet ausgerechnet der strenge Graf von Falkenstein hier die Ausnahme. Das ist umso schöner, weil ihm in vielen Geschichten die unliebsame Rolle des erhabenen Snobs zukommt, sich hier aber mal zeigt, dass er auch sehr menschlich sein kann.
Weiterhin erfreulich ist, dass trotz der Mitwirkung von Alex sich mal keine Eifersuchtsstory zwischen ihm und Tina aufbaut, wie das sonst allzu häufig der Fall war. Stattdessen bildet sich aus Bibi, Tina und Alex ein cleveres Detektiv-Trio, das sich auf die Spuren eines gerissenen Pferdediebes setzt. Es tut der Serie gut, dass sich hier mal wieder nicht nur mit internen Problemen des Martinshofes oder von Schloss Falkenstein befasst wird, sondern dass sozusagen eine äußere Bedrohung in Form eines Pferdediebes für Aufsehen sorgt.
Etwas schade ist dabei allerdings, dass die Hörer von Anfang an darüber Bescheid wissen, dass Bert unschuldig ist. Während Alex, Bibi und Tina noch rätseln, ist man selbst schon über Berts kriminellen Bruder informiert. Noch besser wäre die Folge womöglich geworden, wenn man eine Weile im Dunkeln gelassen hätte, ob Bert nun vielleicht doch schuldig ist. Pferdefans kommen auf ihre Kosten, denn Pferde spielen eine wichtige Rolle, allerdings ohne dass sie dabei verkitscht würden, wie das bei manchen Pony-Folgen in der Vergangenheit der Fall war.
Aller detektivischer Anfang ist schwer
Bei diesen Ermittlungen bleibt es nicht aus, dass es hin und wieder auch etwas amüsanter zugeht. Dass Bibi, Tina und Alex nämlich nicht unfehlbar in ihren Planungen sind, zeigt sich, als sie Amadeus als Köder benutzen und darauf hoffen, den Dieb auf frischer Tat ertappen zu können. Leider hat es der Dieb auf ein viel wertvolleres Pferd abgesehen und galoppiert seelenruhig mit "Cleopatra" davon - während die drei Möchtegerndetektive entsetzt zurückbleiben. Alex bringt die bedröppelte Situation mit einer Bemerkung auf den Punkt, als er sagt: "Wir warten hier wie die Doofen, und der klaut im anderen Stall".
Noch weniger zum Lachen ist ihm freilich, als sein Vater ihn zur Rede stellt und ihn selbst in dieser Ausnahmelage noch ermahnt "das peinliche Gestammel zu unterlassen". In diesem Moment ist Graf von Falkenstein mal wieder ganz der Alte: Distinguiert wie eh und je bewahrt er auch angesichts des vorläufigen Verlustes seiner Lieblingsstute noch Haltung und bezeichnet das klägliche Detektiv-Trio mit giftiger Ironie als "drei vermeintlich intelligente Menschen".
Die Sprecher machen ihre Sache wie üblich sehr gut und sind passend auf ihre Rolle ausgewählt. Robin Kahnmeyer verleiht Bert eine nette, harmlose und sympathische Jungenstimme. Ganz im Gegensatz dazu sein Bruder Boris alias Detlef Bierstedt. Der Synchronsprecher von George Clooney gibt sich alle Mühe, den älteren Bruder des netten Bert möglichst unsympathisch und durchtrieben sprechen zu lassen, was ihm vor allem Dank des hämischen Untertons glänzend gelingt.
Fazit:
Die kleinen Hörer erwartet eine spannende Geschichte über Pferdediebe und detektivischen Spürsinn, bei dem es obendrein auch noch etwas zu lernen gibt. Die Episode lehrt, dass man niemanden vorschnell verurteilen und jedem stattdessen die Chance zur Bewährung geben soll. Für einen besonderen Kick sorgt die Tatsache, dass Bibi über weite Teile des Hörspiels hinweg auf ihre Hexenkräfte verzichten muss.
Sprechernamen:
Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Frau Martin: E. Meyka
Alex: S-J. Hasper
Graf von Falkenstein: E. Prüter
Bert Brandt: R. Kahnmeyer
Boris Brandt: D. Bierstedt
Erzähler: G. Schoß
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