* * * * *
Inhalt:
Bibi will gerade mit ihrer Freundin Marita Eisessen gehen, als Karla um ihre Hilfe bittet. Es geht um das alte Zunfthaus am Markt, Neustadts ältestes Gebäude. Der Immobilienhai Schmeichler will es kaufen, und Karla fürchtet, dass er es abreißen und ein Hochhaus bauen wird. Um das historische Gebäude zu retten, wirft Bibi von ihrem Besen Flugblätter ab, und Karla und Marita sammeln Unterschriften gegen den Verkauf.
Als Schmeichler aber dazukommt, wendet sich die Stimmung. Er beteuert, er wolle ein modernes Museum errichten, mit Eisdiele und Disco für die jungen Leute. Bibi und Marita sind wie der Rest der Leute begeistert, nur Karla glaubt Schmeichler nicht.
Bald jedoch kommen auch Bibi Zweifel, ob Frau Kolumna nicht wie so oft doch Recht hat. Zusammen mit Marita beobachtet sie Schmeichler, und ihr Misstrauen wird bestätigt. Karla wiederum erfährt von Sekretär Pichler, dass im Zunfthaus ein Schatz versteckt sein soll ...
Bewertung:
Karla Kolumna, die rasende Reporterin, gehört zu Bibis besten Freunden, und oft machen die beiden gemeinsame Sache, wenn es darum geht, eine Ungerechtigkeit aufzudecken. Dass sie ausnahmsweise auch mal verschiedener Meinung sein können, zeigt sich in dieser Folge ...
Lehrreiche Handlung
Große Sprüche macht Herr Schmeichler, was er mit dem denkmalswürdigen Zunfthaus vorhat, und seinen blumigen Worten schenken die Leute Glauben. Nur Karla nicht, die sich nicht so leicht aufs Korn führen lässt. Kinder werden auf unterhaltsame Weise dafür sensibilisiert, nicht blind zu vertrauen und sich ein gesundes Misstrauen zu bewahren.
Darüber hinaus wird Interesse an Museen und Kunst vermittelt. Das alte Zunfthaus hat eine jahrhundertelange Tradition hinter sich als Versammlungsort der Handwerker und gehört damit zu den historischen Schätzen in Neustadt. Junge Hörer bekommen gezeigt, dass es nicht langweilig sein muss, sich mit der Geschichte der Stadt zu beschäftigen, sondern dass Heimatkunde eine sehr informative Sache ist. Natürlich sorgt auch der angeblich dort versteckte Schatz für viel Spannung und ein bisschen Gruselflair gibt es auch, als sich Bibi und Marita nachts in das Gebäude einschleichen. Diese Mischung aus Schatzsuche und kleinen Lehren ist gelungen und durchweg unterhaltsam.
Witzige Szenen
Ein schöner Running Gag, der die Handlung durchzieht, ist Barbaras Rede für das Hexentreffen, an der sie unentwegt feilt - sehr zum Leid von Bernhard Blocksberg, dem der Inhalt ein bisschen zu emanzipiert ist. Barbara lässt sich davon nicht beeindrucken und trägt salbungsvoll laut ihre Rede mit Sätzen wie "Und darum, liebe Hexenschwestern, müssen wir uns einig, einig, einig sein!" Leiden muss Bernhard auch, als Bibi ihn spontan in ein Hündchen verhext und sich anschließend mit Marita zum Eisessen verabschieden will, während Bernhard verzweifelt vor sich hin kläfft.
Gute Sprecher
Zu den Highlights des Sprecherensembles gehört Klaus Miedel, der wie immer wunderbar mit seiner gedehnten Sprechweise Herrn Schmeichler spricht. Markant war einst auch seine Nebenrolle als charmanter Weihnachtsmann Francois in "Bibi und die Weihnachtsmänner", zudem synchronisierte er Yul Brynner. Grundsätzlich war er prädestiniert für unangenehme Charaktere, so etwa als profitorientierter Kaufhausdirektor in "Benjamin als Weihnachtsmann", als MacMoneysac in "Duck Tales" und als Professor Zweistein in der Hörspielreihe "Jan Tenner". Ein bisschen aus seiner duckmäuserischen Rolle heraus tritt Sekretär Pichler, wie immer bravourös gesprochen von Wilfried Herbst.
Kleine Schwächen
Zum einen bauscht der Titel die Geschichte etwas auf, Bibi und Karla gehen nur kurz "getrennte Wege". Zum anderen sind Vorkenntnisse bei dieser Folge recht hilfreich was Herrn Schmeichler betrifft: Seinen ersten Auftritt hat er nämlich in "Benjamin zieht aus", gefolgt von "Benjamin und der Computer", ehe er hier auch bei Bibi Blocksberg auftaucht. Wer die anderen beiden Folgen kennt, der weiß, dass Herr Schmeichler gerne Leute einwickelt und ihnen falsche Versprechen macht, während es ihm in erster Linie darum geht, Profit zu machen.
Nicht ganz logisch ist zudem, wie leicht es Schmeichler gemacht wird, seinen Plan zunächst umzusetzen - man fragt sich unwillkürlich, warum etwa der Bürgermeister keinen Vertrag abschließt, in dem Schmeichler zusichern muss, wirklich ein Museum zu errichten. Darüber hinaus wäre es reizvoll gewesen, die Schatzsuche etwas komplizierter zu gestalten und auszubauen.
Fazit:
Eine gelungene Bibi-Folge, die für Kinder sehr lehrreich ist. Die Geschichte hat keine Längen, ist zwischendurch witzig und die Sprecher überzeugen. Ein paar Kleinigkeiten sorgen für kleine Abzüge, die sich aber in Grenzen halten.
Sprechernamen:
Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: H. Bruckhaus
Bernhard Blocksberg: G. Weber
Marita: T. Gessner
Karla Kolumna: G. Fritsch
Bürgermeister: H. Giese
Sekretär Pichler: W. Herbst
Herr Schmeichler: K. Miedel
Erzähler: J. Nottke
Bibi will gerade mit ihrer Freundin Marita Eisessen gehen, als Karla um ihre Hilfe bittet. Es geht um das alte Zunfthaus am Markt, Neustadts ältestes Gebäude. Der Immobilienhai Schmeichler will es kaufen, und Karla fürchtet, dass er es abreißen und ein Hochhaus bauen wird. Um das historische Gebäude zu retten, wirft Bibi von ihrem Besen Flugblätter ab, und Karla und Marita sammeln Unterschriften gegen den Verkauf.
Als Schmeichler aber dazukommt, wendet sich die Stimmung. Er beteuert, er wolle ein modernes Museum errichten, mit Eisdiele und Disco für die jungen Leute. Bibi und Marita sind wie der Rest der Leute begeistert, nur Karla glaubt Schmeichler nicht.
Bald jedoch kommen auch Bibi Zweifel, ob Frau Kolumna nicht wie so oft doch Recht hat. Zusammen mit Marita beobachtet sie Schmeichler, und ihr Misstrauen wird bestätigt. Karla wiederum erfährt von Sekretär Pichler, dass im Zunfthaus ein Schatz versteckt sein soll ...
Bewertung:
Karla Kolumna, die rasende Reporterin, gehört zu Bibis besten Freunden, und oft machen die beiden gemeinsame Sache, wenn es darum geht, eine Ungerechtigkeit aufzudecken. Dass sie ausnahmsweise auch mal verschiedener Meinung sein können, zeigt sich in dieser Folge ...
Lehrreiche Handlung
Große Sprüche macht Herr Schmeichler, was er mit dem denkmalswürdigen Zunfthaus vorhat, und seinen blumigen Worten schenken die Leute Glauben. Nur Karla nicht, die sich nicht so leicht aufs Korn führen lässt. Kinder werden auf unterhaltsame Weise dafür sensibilisiert, nicht blind zu vertrauen und sich ein gesundes Misstrauen zu bewahren.
Darüber hinaus wird Interesse an Museen und Kunst vermittelt. Das alte Zunfthaus hat eine jahrhundertelange Tradition hinter sich als Versammlungsort der Handwerker und gehört damit zu den historischen Schätzen in Neustadt. Junge Hörer bekommen gezeigt, dass es nicht langweilig sein muss, sich mit der Geschichte der Stadt zu beschäftigen, sondern dass Heimatkunde eine sehr informative Sache ist. Natürlich sorgt auch der angeblich dort versteckte Schatz für viel Spannung und ein bisschen Gruselflair gibt es auch, als sich Bibi und Marita nachts in das Gebäude einschleichen. Diese Mischung aus Schatzsuche und kleinen Lehren ist gelungen und durchweg unterhaltsam.
Witzige Szenen
Ein schöner Running Gag, der die Handlung durchzieht, ist Barbaras Rede für das Hexentreffen, an der sie unentwegt feilt - sehr zum Leid von Bernhard Blocksberg, dem der Inhalt ein bisschen zu emanzipiert ist. Barbara lässt sich davon nicht beeindrucken und trägt salbungsvoll laut ihre Rede mit Sätzen wie "Und darum, liebe Hexenschwestern, müssen wir uns einig, einig, einig sein!" Leiden muss Bernhard auch, als Bibi ihn spontan in ein Hündchen verhext und sich anschließend mit Marita zum Eisessen verabschieden will, während Bernhard verzweifelt vor sich hin kläfft.
Gute Sprecher
Zu den Highlights des Sprecherensembles gehört Klaus Miedel, der wie immer wunderbar mit seiner gedehnten Sprechweise Herrn Schmeichler spricht. Markant war einst auch seine Nebenrolle als charmanter Weihnachtsmann Francois in "Bibi und die Weihnachtsmänner", zudem synchronisierte er Yul Brynner. Grundsätzlich war er prädestiniert für unangenehme Charaktere, so etwa als profitorientierter Kaufhausdirektor in "Benjamin als Weihnachtsmann", als MacMoneysac in "Duck Tales" und als Professor Zweistein in der Hörspielreihe "Jan Tenner". Ein bisschen aus seiner duckmäuserischen Rolle heraus tritt Sekretär Pichler, wie immer bravourös gesprochen von Wilfried Herbst.
Kleine Schwächen
Zum einen bauscht der Titel die Geschichte etwas auf, Bibi und Karla gehen nur kurz "getrennte Wege". Zum anderen sind Vorkenntnisse bei dieser Folge recht hilfreich was Herrn Schmeichler betrifft: Seinen ersten Auftritt hat er nämlich in "Benjamin zieht aus", gefolgt von "Benjamin und der Computer", ehe er hier auch bei Bibi Blocksberg auftaucht. Wer die anderen beiden Folgen kennt, der weiß, dass Herr Schmeichler gerne Leute einwickelt und ihnen falsche Versprechen macht, während es ihm in erster Linie darum geht, Profit zu machen.
Nicht ganz logisch ist zudem, wie leicht es Schmeichler gemacht wird, seinen Plan zunächst umzusetzen - man fragt sich unwillkürlich, warum etwa der Bürgermeister keinen Vertrag abschließt, in dem Schmeichler zusichern muss, wirklich ein Museum zu errichten. Darüber hinaus wäre es reizvoll gewesen, die Schatzsuche etwas komplizierter zu gestalten und auszubauen.
Fazit:
Eine gelungene Bibi-Folge, die für Kinder sehr lehrreich ist. Die Geschichte hat keine Längen, ist zwischendurch witzig und die Sprecher überzeugen. Ein paar Kleinigkeiten sorgen für kleine Abzüge, die sich aber in Grenzen halten.
Sprechernamen:
Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: H. Bruckhaus
Bernhard Blocksberg: G. Weber
Marita: T. Gessner
Karla Kolumna: G. Fritsch
Bürgermeister: H. Giese
Sekretär Pichler: W. Herbst
Herr Schmeichler: K. Miedel
Erzähler: J. Nottke
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