* * * * *
Inhalt:
Benjamin ist seit kurzer Zeit im Lotto-Fieber. Jede Woche füllt er einen Lottoschein aus und hofft auf den großen Gewinn. Doch jeden Samstag bei der Ziehung wird er aufs Neue enttäuscht, wenn seine Zahlen nicht gewonnen haben. Otto findet das Lottospiel ziemlich albern, weil viel zu viele Leute spielen, als dass Benjamin eine reelle Chance hätte. Auch Karla Kolumna lacht über Benjamins neue Leidenschaft. Als sie sieht, wie traurig Benjamin ist, als er wieder einmal nicht gewonnen hat, tröstet sie ihn und spielt scherzhaft Glücksfee für ihn.
In der folgenden Nacht träumt Benjamin von einer Fee, die ihm die Zahlen für die nächste Ziehung verrät. Obwohl Benjamin nicht wirklich an diese Prophezeiung glaubt, befolgt er ihren Rat. Am nächsten Samstag schaut er mit Otto zusammen die Lottoziehung - und Benjamins Zahlen haben tatsächlich eine Million Mark gewonnen! Benjamin kann es zunächst gar nicht glauben. Er ist sicher, dass es sich um ein Versehen handelt oder er etwas missverstanden hat. Doch bei der Lottoannahmestelle wird ihm der Gewinn bestätigt, und Benjamin ist Millionär.
Benjamins Leben steht nun kopf. Nicht nur, dass ihm alle möglichen Leute gratulieren, sie wollen auch Geld von ihm haben. Der Bürgermeister, der Polizeioberwachtmeister und der Feuerwehrmeister bitten um Spenden. Firmen machen Benjamin Geschenke, damit sie mit ihm als Lottogewinner werben können. Versicherungen bieten ihm teure Verträge an. Benjamin wird immer genervter, weil ihn kaum jemand in Ruhe lässt. Zu allem Überfluss fällt ihm nicht ein, was er mit dem Geld machen kann, schließlich war er bisher immer sehr glücklich ...
Bewertung:
Benjamin Blümchen hat mit fast allem, was er anfasst, Erfolg - da ist es kein Wunder, dass er auch noch Lottogewinner wird. Dass solch ein Riesengewinn auch seine Schattenseiten mit sich bringt, wird kleinen Hörern sehr nett in dieser Geschichte demonstriert.
Geld allein macht nicht glücklich
Benjamin ist schon von vornherein keiner der Menschen, pardon, Elefanten, die viel Wert auf Geld legen. Am Wichtigsten sind für ihn seine Freunde und dass er vergnügliche Dinge erleben kann, für die er kein Geld braucht. Auch was materielle Sachen betrifft, ist er sehr genügsam. Er braucht keine exklusiven Speisen, sondern liebt seine ganz normalen Zuckerstückchen, ihm reichen sein Elefantengehege und die Zoowiese. Deshalb ist er nach der ersten Euphorie auch ratlos, was er mit seinem neu erworbenen Reichtum überhaupt anfangen soll. Schon vor seinem Gewinn weiß er keine rechte Antwort auf Karlas Frage, was er mit dem Geld machen würde. Er will reich werden, "weil alle reich werden wollen. Das gehört sich doch so, oder?", meint er und deutet schon da an, dass er das Geld eigentlich nicht benötigt. Die Vertreter rennen ihm zwar die Tür ein und machen sensationelle Angebote, doch nichts davon überzeugt Benjamin. Auch die Ratschläge von seinen Freunden treffen nicht seinen Geschmack.
Interessant ist der Vorschlag von Karla Kolumna, sich einen teuren Anzug schneidern zu lassen, was Benjamin mit der Bemerkung ablehnt, er fühle sich in seinen alten Jeans am allerwohlsten - hier erfährt man, dass er tatsächlich soweit vermenschlicht wurde, dass er Hosen trägt, was in früheren Folgen nicht unbedingt der Fall ist. Benjamin wird sein Geld beinah zum Verhängnis. Alle Welt nervt und belästigt ihn, ständig macht er sich Sorgen, wer sich womöglich an ihm bereichern will. Er merkt auch, dass die Leute plötzlich viel aufmerksamer und freundlicher zu ihm sind, seit er Millionär ist. Kinder werden hierdurch sensibilisiert und erfahren, dass man als reicher Mensch nicht nur viele Neider, sondern auch viele Schein-Freunde bekommt, die schöntun und sich insgeheim erhoffen, etwas von dem Reichtum zu erhalten. Benjamin geht es durch die Million nicht wirklich besser als vorher, eher noch schlechter. Doch Geld wird nicht verteufelt, sondern es wird gemahnt, es sinnvoll zu verwenden.
Die Idee, in die Benjamin seinen Gewinn schließlich investiert, stößt bei vielen Mitmenschen erst einmal auf Verwunderung und Ablehnung. Benjamin ist aber von seinem Vorhaben überzeugt. Er verwendet sein Geld nicht für sich selbst, sondern er macht damit Kindern eine große Freude - was wiederum ihn als Kinderfreund glücklich macht. Am Rande werden die kleinen Hörer auch mit Begriffen wie "Zinsen" konfrontiert und lernen ein wenig über die Bedeutung von Banken und Sparkassen. An dieser Stelle bietet sich für Eltern an, das Hörspiel zum Anlass zu nehmen, ihre Sprösslinge mal über den Wert von Geld, Zinsfunktionen und dergleichen aufzuklären, denn man darf davon ausgehen, dass Kinder nach dieser Geschichte sich dafür interessieren.
Viel zu lachen
Auch diese Episode ist mit viel liebevollem und kindgerechten Humor inszeniert. Sogar die kleine Streiterei zwischen Benjamin und Otto am Beginn ist witzig, als der eingeschnappte Benjamin sich verteidigt: "Ich bin ein ganz toller Elefant. Sagt Herr Tierlieb auch immer. Und Karl auch. Oder stimmt das etwa nicht?" Bei so viel Selbstbewusstsein muss auch Otto lachen und hört auf, seinen Freund zu ärgern. Benjamins Lottofieber wird deutlich, als er seinen Freund gleich zweimal im Eifer des Gefechts mit "Lotto" statt Otto anredet. Nachdem Benjamin seine Million gewonnen hat, fällt es ihm zunächst sehr schwer, an sein Glück zu glauben. Die lustige Begründung dafür lautet: "Pech-Elefanten gewinnen nicht, höchstens im Suppenpreisausschreiben, aber nicht im Lotto." Besonders witzig wird es, als alle um Benjamin herum rätseln, was er mit dem Geld machen könnte. Vor allem Karlas Vorschläge sind äußerst ausgefallen. Ihr Traum wäre eine Jacht mit einem weiß livriertem Diener, der gebratene Leber serviert. Benjamin ekelt die Vorstellung allerdings nur, denn er mag keine Leber. Auch die zweite Idee, nämlich ein Rüsselschoner aus purem Gold, stößt nicht gerade auf Begeisterung bei ihm ...
Wie leicht man sich als reicher Mann falsche Freunde angeln kann, zeigt der Besuch von Bürgermeister, Polizeipräsident und Feuerwehrhauptmann. Scheinheilig gratulieren sie dem frischgebackenen Millionär, um im gleichen Atemzug ganz unauffällig ihre Geldsorgen unterzubringen. Das Rathaus könnte einen neuen Anstrich gebrauchen, die Feuerwehrautos müssen verschönert werden und den Polizisten stünden neue Mützen sehr gut. Benjamin in seiner Naivität begreift nicht, was die drei Herren von ihm wollen, die clevere Karla Kolumna allerdings umso mehr, die sofort erkennt, dass sich hier jemand "auf Betteltour" befindet. Lustig ist auch der Versuch aller möglichen Geschäftsleute, Benjamin etwas anzudrehen. Den Höhepunkt bildet ein riesiger Fernseher, ein Werbegeschenk, der laut Verkäufer sogar Kaffee kochen kann.
Kleine Schwächen
Etwas schwach ist dagegen Benjamins Suche nach einem Verwendungszweck gestaltet. In fast jeder Benjamin-Blümchen-Folge kommen die ewigen finanziellen Probleme des Zoos zur Sprache. Wie oft schon musste Benjamin sich etwas einfallen lassen, um Geld für neues Tierfutter oder neue Tierkäfige aufzutreiben. Da ist es äußerst unglaubwürdig, dass der Zoo ausgerechnet jetzt, wo Benjamin so viel Geld zur Verfügung hat, keinen Bedarf besitzt. Natürlich wäre es langweilig, wenn er das Geld einfach Herrn Tierlieb überreicht hätte, aber es gäbe eine Menge Möglichkeiten, das Geld auf originelle Weise für den Zoo anzulegen.
In dem Zusammenhang ist es zudem schade, dass sowohl Herr Tierlieb als auch Wärter Karl nicht mit dabei sind. Es gibt zwar auch andere Folgen, in denen sie ausnahmsweise nicht auftauchen, aber hier ist es besonders störend, denn man fragt sich natürlich, warum zwei seiner besten Freunde nicht da sind, um ihm zu seinem Reichtum zu gratulieren. Wärter Karl wird zwar einmal kurz erwähnt, tritt aber nicht als Figur in Erscheinung.
Perfekte Sprecherwahl
Fast ausnahmslos positiv ist dagegen die Besetzung der Sprecherrollen. Neben den Stammdarstellern überzeugt vor allem Jürgen Schröder als schleimiger Bankdirektor Klunkermann, der Benjamin unbedingt dazu überreden will, ihm sein Geld anzuvertrauen. Im Darstellen solcher Charaktere hat Schröder Übung, denn er sprach beispielsweise auch den Schwimmbadbesitzer Rudi Rumpel in "Benjamin als Bademeister" und den ebenso unfreundlichen Supermarktbesitzer in "Benjamin kauf ein". Mit etwas Mühe hört man heraus, dass er auch Patrick Thunderstorm in mehreren Bibi Blocksberg-Folgen spricht. Andreas Hanft und Otto Czarski haben auch in anderen Episoden regelmäßig Auftritte als Polizeipräsident bzw Feuerwehrhauptmann. Eine kleinen Gastauftritt hat zudem der langjährige Regisseur Ulli Herzog als Geldbote.
Aus dem Rahmen fällt hier nur Constanze Harpen als Versicherungsvertreterin Wendig, die mit übertrieben hoher, überkieksender Stimme spricht, was dem Hörer auf Dauer auf die Nerven geht. Glücklicherweise beschränkt sich ihre Rolle auf einige wenige Sätze.
Fazit:
Eine gelungene Folge, die Kindern aufzeigt, dass Geld allein nicht glücklich macht und wie schön es sein kann, anderen eine Freude zu bereiten. Mit viel Humor sorgt die Geschichte für Unterhaltung und bringt den kleinen Hörern gleichzeitig wichtige Dinge bei. Kleine Unstimmigkeiten und das Fehlen zweier Stammcharaktere schwächen den Gesamteindruck ein wenig. Unterm Strich dennoch eine gute Episode, die auch nach dem wiederholten Hören noch Spaß macht.
Sprechernamen:
Benjamin Blümchen: E. Ott
Otto: K. Primel
Bürgermeister: H. Giese
Herr Lotto: C. Jurichs
Bankdirektor: J. Schröder
Feuerwehrhauptmann: O. Czarski
Polizeipräsident: A. Hanft
Karla Kolumna: G. Fritsch
Erzähler: J. Nottke
Benjamin ist seit kurzer Zeit im Lotto-Fieber. Jede Woche füllt er einen Lottoschein aus und hofft auf den großen Gewinn. Doch jeden Samstag bei der Ziehung wird er aufs Neue enttäuscht, wenn seine Zahlen nicht gewonnen haben. Otto findet das Lottospiel ziemlich albern, weil viel zu viele Leute spielen, als dass Benjamin eine reelle Chance hätte. Auch Karla Kolumna lacht über Benjamins neue Leidenschaft. Als sie sieht, wie traurig Benjamin ist, als er wieder einmal nicht gewonnen hat, tröstet sie ihn und spielt scherzhaft Glücksfee für ihn.
In der folgenden Nacht träumt Benjamin von einer Fee, die ihm die Zahlen für die nächste Ziehung verrät. Obwohl Benjamin nicht wirklich an diese Prophezeiung glaubt, befolgt er ihren Rat. Am nächsten Samstag schaut er mit Otto zusammen die Lottoziehung - und Benjamins Zahlen haben tatsächlich eine Million Mark gewonnen! Benjamin kann es zunächst gar nicht glauben. Er ist sicher, dass es sich um ein Versehen handelt oder er etwas missverstanden hat. Doch bei der Lottoannahmestelle wird ihm der Gewinn bestätigt, und Benjamin ist Millionär.
Benjamins Leben steht nun kopf. Nicht nur, dass ihm alle möglichen Leute gratulieren, sie wollen auch Geld von ihm haben. Der Bürgermeister, der Polizeioberwachtmeister und der Feuerwehrmeister bitten um Spenden. Firmen machen Benjamin Geschenke, damit sie mit ihm als Lottogewinner werben können. Versicherungen bieten ihm teure Verträge an. Benjamin wird immer genervter, weil ihn kaum jemand in Ruhe lässt. Zu allem Überfluss fällt ihm nicht ein, was er mit dem Geld machen kann, schließlich war er bisher immer sehr glücklich ...
Bewertung:
Benjamin Blümchen hat mit fast allem, was er anfasst, Erfolg - da ist es kein Wunder, dass er auch noch Lottogewinner wird. Dass solch ein Riesengewinn auch seine Schattenseiten mit sich bringt, wird kleinen Hörern sehr nett in dieser Geschichte demonstriert.
Geld allein macht nicht glücklich
Benjamin ist schon von vornherein keiner der Menschen, pardon, Elefanten, die viel Wert auf Geld legen. Am Wichtigsten sind für ihn seine Freunde und dass er vergnügliche Dinge erleben kann, für die er kein Geld braucht. Auch was materielle Sachen betrifft, ist er sehr genügsam. Er braucht keine exklusiven Speisen, sondern liebt seine ganz normalen Zuckerstückchen, ihm reichen sein Elefantengehege und die Zoowiese. Deshalb ist er nach der ersten Euphorie auch ratlos, was er mit seinem neu erworbenen Reichtum überhaupt anfangen soll. Schon vor seinem Gewinn weiß er keine rechte Antwort auf Karlas Frage, was er mit dem Geld machen würde. Er will reich werden, "weil alle reich werden wollen. Das gehört sich doch so, oder?", meint er und deutet schon da an, dass er das Geld eigentlich nicht benötigt. Die Vertreter rennen ihm zwar die Tür ein und machen sensationelle Angebote, doch nichts davon überzeugt Benjamin. Auch die Ratschläge von seinen Freunden treffen nicht seinen Geschmack.
Interessant ist der Vorschlag von Karla Kolumna, sich einen teuren Anzug schneidern zu lassen, was Benjamin mit der Bemerkung ablehnt, er fühle sich in seinen alten Jeans am allerwohlsten - hier erfährt man, dass er tatsächlich soweit vermenschlicht wurde, dass er Hosen trägt, was in früheren Folgen nicht unbedingt der Fall ist. Benjamin wird sein Geld beinah zum Verhängnis. Alle Welt nervt und belästigt ihn, ständig macht er sich Sorgen, wer sich womöglich an ihm bereichern will. Er merkt auch, dass die Leute plötzlich viel aufmerksamer und freundlicher zu ihm sind, seit er Millionär ist. Kinder werden hierdurch sensibilisiert und erfahren, dass man als reicher Mensch nicht nur viele Neider, sondern auch viele Schein-Freunde bekommt, die schöntun und sich insgeheim erhoffen, etwas von dem Reichtum zu erhalten. Benjamin geht es durch die Million nicht wirklich besser als vorher, eher noch schlechter. Doch Geld wird nicht verteufelt, sondern es wird gemahnt, es sinnvoll zu verwenden.
Die Idee, in die Benjamin seinen Gewinn schließlich investiert, stößt bei vielen Mitmenschen erst einmal auf Verwunderung und Ablehnung. Benjamin ist aber von seinem Vorhaben überzeugt. Er verwendet sein Geld nicht für sich selbst, sondern er macht damit Kindern eine große Freude - was wiederum ihn als Kinderfreund glücklich macht. Am Rande werden die kleinen Hörer auch mit Begriffen wie "Zinsen" konfrontiert und lernen ein wenig über die Bedeutung von Banken und Sparkassen. An dieser Stelle bietet sich für Eltern an, das Hörspiel zum Anlass zu nehmen, ihre Sprösslinge mal über den Wert von Geld, Zinsfunktionen und dergleichen aufzuklären, denn man darf davon ausgehen, dass Kinder nach dieser Geschichte sich dafür interessieren.
Viel zu lachen
Auch diese Episode ist mit viel liebevollem und kindgerechten Humor inszeniert. Sogar die kleine Streiterei zwischen Benjamin und Otto am Beginn ist witzig, als der eingeschnappte Benjamin sich verteidigt: "Ich bin ein ganz toller Elefant. Sagt Herr Tierlieb auch immer. Und Karl auch. Oder stimmt das etwa nicht?" Bei so viel Selbstbewusstsein muss auch Otto lachen und hört auf, seinen Freund zu ärgern. Benjamins Lottofieber wird deutlich, als er seinen Freund gleich zweimal im Eifer des Gefechts mit "Lotto" statt Otto anredet. Nachdem Benjamin seine Million gewonnen hat, fällt es ihm zunächst sehr schwer, an sein Glück zu glauben. Die lustige Begründung dafür lautet: "Pech-Elefanten gewinnen nicht, höchstens im Suppenpreisausschreiben, aber nicht im Lotto." Besonders witzig wird es, als alle um Benjamin herum rätseln, was er mit dem Geld machen könnte. Vor allem Karlas Vorschläge sind äußerst ausgefallen. Ihr Traum wäre eine Jacht mit einem weiß livriertem Diener, der gebratene Leber serviert. Benjamin ekelt die Vorstellung allerdings nur, denn er mag keine Leber. Auch die zweite Idee, nämlich ein Rüsselschoner aus purem Gold, stößt nicht gerade auf Begeisterung bei ihm ...
Wie leicht man sich als reicher Mann falsche Freunde angeln kann, zeigt der Besuch von Bürgermeister, Polizeipräsident und Feuerwehrhauptmann. Scheinheilig gratulieren sie dem frischgebackenen Millionär, um im gleichen Atemzug ganz unauffällig ihre Geldsorgen unterzubringen. Das Rathaus könnte einen neuen Anstrich gebrauchen, die Feuerwehrautos müssen verschönert werden und den Polizisten stünden neue Mützen sehr gut. Benjamin in seiner Naivität begreift nicht, was die drei Herren von ihm wollen, die clevere Karla Kolumna allerdings umso mehr, die sofort erkennt, dass sich hier jemand "auf Betteltour" befindet. Lustig ist auch der Versuch aller möglichen Geschäftsleute, Benjamin etwas anzudrehen. Den Höhepunkt bildet ein riesiger Fernseher, ein Werbegeschenk, der laut Verkäufer sogar Kaffee kochen kann.
Kleine Schwächen
Etwas schwach ist dagegen Benjamins Suche nach einem Verwendungszweck gestaltet. In fast jeder Benjamin-Blümchen-Folge kommen die ewigen finanziellen Probleme des Zoos zur Sprache. Wie oft schon musste Benjamin sich etwas einfallen lassen, um Geld für neues Tierfutter oder neue Tierkäfige aufzutreiben. Da ist es äußerst unglaubwürdig, dass der Zoo ausgerechnet jetzt, wo Benjamin so viel Geld zur Verfügung hat, keinen Bedarf besitzt. Natürlich wäre es langweilig, wenn er das Geld einfach Herrn Tierlieb überreicht hätte, aber es gäbe eine Menge Möglichkeiten, das Geld auf originelle Weise für den Zoo anzulegen.
In dem Zusammenhang ist es zudem schade, dass sowohl Herr Tierlieb als auch Wärter Karl nicht mit dabei sind. Es gibt zwar auch andere Folgen, in denen sie ausnahmsweise nicht auftauchen, aber hier ist es besonders störend, denn man fragt sich natürlich, warum zwei seiner besten Freunde nicht da sind, um ihm zu seinem Reichtum zu gratulieren. Wärter Karl wird zwar einmal kurz erwähnt, tritt aber nicht als Figur in Erscheinung.
Perfekte Sprecherwahl
Fast ausnahmslos positiv ist dagegen die Besetzung der Sprecherrollen. Neben den Stammdarstellern überzeugt vor allem Jürgen Schröder als schleimiger Bankdirektor Klunkermann, der Benjamin unbedingt dazu überreden will, ihm sein Geld anzuvertrauen. Im Darstellen solcher Charaktere hat Schröder Übung, denn er sprach beispielsweise auch den Schwimmbadbesitzer Rudi Rumpel in "Benjamin als Bademeister" und den ebenso unfreundlichen Supermarktbesitzer in "Benjamin kauf ein". Mit etwas Mühe hört man heraus, dass er auch Patrick Thunderstorm in mehreren Bibi Blocksberg-Folgen spricht. Andreas Hanft und Otto Czarski haben auch in anderen Episoden regelmäßig Auftritte als Polizeipräsident bzw Feuerwehrhauptmann. Eine kleinen Gastauftritt hat zudem der langjährige Regisseur Ulli Herzog als Geldbote.
Aus dem Rahmen fällt hier nur Constanze Harpen als Versicherungsvertreterin Wendig, die mit übertrieben hoher, überkieksender Stimme spricht, was dem Hörer auf Dauer auf die Nerven geht. Glücklicherweise beschränkt sich ihre Rolle auf einige wenige Sätze.
Fazit:
Eine gelungene Folge, die Kindern aufzeigt, dass Geld allein nicht glücklich macht und wie schön es sein kann, anderen eine Freude zu bereiten. Mit viel Humor sorgt die Geschichte für Unterhaltung und bringt den kleinen Hörern gleichzeitig wichtige Dinge bei. Kleine Unstimmigkeiten und das Fehlen zweier Stammcharaktere schwächen den Gesamteindruck ein wenig. Unterm Strich dennoch eine gute Episode, die auch nach dem wiederholten Hören noch Spaß macht.
Sprechernamen:
Benjamin Blümchen: E. Ott
Otto: K. Primel
Bürgermeister: H. Giese
Herr Lotto: C. Jurichs
Bankdirektor: J. Schröder
Feuerwehrhauptmann: O. Czarski
Polizeipräsident: A. Hanft
Karla Kolumna: G. Fritsch
Erzähler: J. Nottke
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