Produktinfos:
Ausgabe: 1989
Seiten: 382
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* * * * *
Die Autorin:
Inge Rösener ist nicht nur die Autorin zahlreicher Pferdebücher, sondern hat auch Romane für Erwachsene und Drehbücher geschrieben. Eine Auswahl ihrer Werke: "Dany, bitte schreiben Sie!", "Liebling, wir werden älter", "Liebling, ich lasse mich scheiden", "Einen Mann für Mama", "Alle lieben Lord", "Detektiv S. rettet den schwarzen Hengst", "Susanne rettet die Tiere".
Inhalt:
a) Steffis Fohlen findet ein Zuhause:
Die zwölfjährige Steffi lebt mit ihrem Vater, Tom Stefan, zusammen. Ihre Eltern sind geschieden, ihre Mutter, eine erfolgreiche Fotografin, bekommt Steffi nur selten zu Gesicht. Auch ihr geliebter Hund Bim, den die Mutter damals mit sich nahm, fehlt ihr. Leider muss ihr Vater als Werbefachmann viel arbeiten. Daher verbringt Steffi die meiste Zeit bei ihrem Pflegepferd Nora.
Eines Tages lässt der Besitzer die kranke Nora jedoch einschläfern. Der einzige Trost für Steffi in dieser Zeit ist die neue Freundschaft mit Mareike Sündermann, die die Parallelklasse besucht. Die lustige Mareike mit den roten Haaren nimmt Steffi kurz nach ihrem Kennenlernen zu sich mit nach Hause, um sie auf andere Gedanken zu bringen. Steffi fühlt sich in Mareikes Familie sofort gut aufgehoben. Da ist die fröhliche Mutter Kathinka, die in ihrer Freizeit Töpferkurse gibt, Vater Sebastian, der als Architekt arbeitet, der kleine stupsnasige Florian, die märchenschreibende Oma Babuschka, der Cockerspaniel Asco und die Katze Tiger. Steffi erfährt, dass die Sündermanns ein Haus außerhalb der Stadt bauen. Steffi ist von der Idee begeistert. Als ihr Vater die Sündermanns wenig später kennenlernt, beschließen alle gemeinsam, dass sie zusammen in das neu gebaute "Häusl" ziehen wollen.
Damit nicht genug: Um seine Tochter ein wenig über den Verlust ihrer Nora zu trösten, kauft Tom Stefan ihr auf dem Pferdemarkt die Haflingerstute Sheila. Für sich erwirbt er spontan den nervösen Schimmelwallach Sandokan, der von seinem Besitzer geschlagen wird. Kurz darauf stellen Steffi und ihr Vater fest, dass Sheila ein Fohlen erwartet: Jetzt ist es beschlossene Sache, dass sie mit aufs Land ziehen und im "Häusl" gemeinsam mit ihren Freunden, den Sündermanns, und den drei Pferden ein neues Leben beginnen ...
b) Julian rettet die Pferde:
Die Sündermanns und die Stefans wohnen seit ein paar Monaten in ihrem "Häusl". Mitten in den fröhlichen Sommerferien ereilt sie ein Anruf: Herr Köninger, ihr Freund und Sebastians Arbeitgeber, braucht ihre Hilfe. Sein Neffe und dessen Frau hatten einen tödlichen Autounfall. Nur ihr Sohn, der zehnjährige Julian, hat das Unglück überlebt. Da Herr Köninger mit seiner Firma zu eingespannt ist, um sich genug Zeit für den Jungen zu nehmen, bittet er die beiden Familien, Julian vorerst ein neues Zuhause zu geben.
Beide Familien kümmern sich um den verschüchterten Jungen. Julian leidet sehr unter dem Verlust seiner Eltern. Die Sündermanns und Stefans bemühen sich, ihm das Leben ein wenig zu erleichtern. Vor allem bei den vielen Tieren auf dem Hof findet er Trost. Als eines Abends ein Feuer ausbricht, beweist Julian, dass man auf ihn zählen kann ...
c) Glückliche Tage auf dem Reiterhof
Die Sommerferien sind vorbei, und Julian hat sich ein wenig in seinem neuen Zuhause eingelebt. Doch in der Schule ist der schüchterne Junge ein Außenseiter. Die Jungen verlangen von ihm eine Mutprobe: Julian soll sich auf den unberechenbaren Hengst Satan wagen. Was niemand für möglich hält, geschieht - Julian gelingt es, sich länger auf dem Rücken des Pferdes zu halten als sein Besitzer. Endlich wird er in den Kreis der Klassenkameraden aufgenommen.
Spätestens jetzt ist außerdem klar, dass Julian ein ganz besonderes Talent für Pferde besitzt. Langsam fühlt sich der Junge in seinem neuen Leben immer glücklicher. Vor allem die häufigen Besuche von Steffis Mutter Bettina muntern ihn auf, denn sie erinnert ihn an seine eigene Mutter. Und noch etwas sorgt für große Aufregung: Auf dem Hof sollen bald Feriengäste ihren Reiterurlaub verbringen dürfen ...
Bewertung:
Die Kombination "Mädchen und Pferde" bildet die Basis für unzählige Kinderbücher. Die drei Bände um das Mädchen Steffi drehen sich allerdings nicht nur ums Reiten, sondern befassen sich auch mit ernsteren Themen wie Scheidung oder schweren Schicksalsschlägen.
Lehrreiche Kinderbücher
Schon gleich zu Beginn muss Steffi erfahren, dass ihr geliebtes Pflegepferd Nora eingeschläfert wurde. Da ihre Eltern geschieden sind und ihre Mutter auch noch ihren Hund mit sich genommen hat, bricht für das Mädchen zunächst eine Welt zusammen. Erst durch die fröhliche Familie Sündermann lernt Steffi wieder, glücklich zu sein. Zum ersten Mal besitzt sie richtige Freunde, und mit dem Umzug ins "Häusl" und den neuen Pferden beginnt ein aufregendes Leben für sie.
Frei von Sorgen ist aber auch das Leben im "Häusl" nicht. Die Pferde fangen sich Krankheiten ein oder brechen aus, Sebastian Sündermann verliert seine Arbeit, und vor allem der Tod von Julians Eltern wirft große Schatten auf die Idylle. Aber was das Schicksal auch bringt, die beiden Familien halten zusammen und geben sich gegenseitig Kraft. Daher wendet sich das Buch nicht nur an tierliebende Mädchen, sondern gibt darüber hinaus auch noch einen kleinen Denkanstoß, dass man einerseits ein glückliches Leben schätzen sollte und andererseits bei Unglück nicht aufgeben, sondern nach einer Lösung suchen sollte.
Alle drei Bände geben viele Informationen zur Pferdepflege und Pferdehaltung. Steffi kennt sich durch die verstorbene Stute Nora zwar bereits gut aus, aber Mareike und der Rest der Sündermanns müssen erst lernen, wie man mit diesen Tieren richtig umgeht. Selbst für die erfahrenere Steffi ergeben sich viele neue Situationen. Der Pferdehof erlebt mehrere Geburten und schwierige Krankheiten, und durch all die Arbeit gibt es keinen Tag mit Langeweile.
Konstruierte Happy Ends
Negativ anzumerken ist dagegen, dass alle drei Bücher die Probleme und Konflikte auf recht naive Weise lösen. Das nimmt schon damit den Anfang, dass Steffi und ihr Vater extrem schnell in den Kreis der Familie Sündermann aufgenommen werden. Steffi und Mareike sind schließlich keine jahrelangen Freundinnen, sondern kennen sich nur flüchtig aus den Parallelklassen. Als Steffi dann jedoch den Rest der Familie kennenlernt, geschieht alles wie von selbst - die beiden Familien schließen Freundschaft, sind von Anfang an per Du und planen ihren gemeinsamen Umzug ins "Häusl und kennen sich dabei aber erst sehr kurze Zeit; Tom Stefan lernen die Sündermanns sogar erst an dem Tag kennen, an dem sie das Zusammenziehen beschließen.
Ebenso konstruiert wird an dem Punkt, der sich um Sebastians vorübergehende Arbeitslosigkeit dreht. Sein Vorstellungsgespräch bei Herrn Köninger wird durch einen Unfall unterbrochen, bei dem Herrn Köningers Rennpferd Coriolan schwere Verletzungen davonträgt. Sebastian und die anderen leisten ersten Beistand, und so ist es keine Frage, dass Sebastian nach Coriolans Rettung den Posten erhält und Herr Köninger darüber hinaus von nun an ein guter Freund der beiden Familien wird.
Die dritte auffallende Konstruktion geschieht im allerletzten Kapitel des dritten Buches, als Bettina und Tom Stefan überraschend bekannt geben, dass sie wieder heiraten werden. Natürlich ist das eine schöne Geste, die zeigt, dass es manchmal doch ein Happy End gibt und eine Trennung nicht zwangsläufig ewig währen muss. Aber für Kinder, deren Eltern sich haben scheiden lassen, dürfte das eher deprimierend sein. Es ist so selten, dass geschiedenen Ehepaare wieder zueinanderfinden und sogar erneut heiraten, dass dieser Ausgang bei Kindern vielleicht sogar falsche Hoffnungen weckt. So lobenswert es auch ist, dass hier schwierige und ernste Themen wie Arbeitslosigkeit, Scheidung und Tod angesprochen werden, so schade ist es auch, dass die Autorin ihnen fast zwanghaft ein Happy End zukommen lässt, das mit der Realität nicht viel gemein hat.
Sehr fraglich ist außerdem, dass Julian erst nach dem Bestand einer waghalsigen Mutprobe von seinen Klassenkameraden akzeptiert wird. "Du bist okay von jetzt an gehörst du zu uns", lautet das Fazit eines der Jungen, und damit ist die neue Freundschaft besiegelt. Dabei wäre es sehr viel mutiger und obendrein vernünftiger gewesen, wenn Julian die Mutprobe abgelehnt hätte - schließlich soll eine Freundschaft aus echter Sympathie entstehen und nicht auf einer übermütigen Tat basieren, bei der Schlimmes hätte passieren können.
Solides Pferdeabenteuer für junge Leserinnen
Davon abgesehen bietet sich dem Leser ein unterhaltsames und spannendes Buch mit vielen Pferdeabenteuern, das ideal für pferdebegeisterte Mädchen von 9-12 Jahren geeignet ist. Vorkenntnisse über das Reiten sind dabei absolut nicht notwendig; die wichtigsten Fachbegriffe lernen Kindern beim Lesen auf ganz spielerische Weise. Da Steffis Freundin Mareike noch keine Pferdeexpertin ist, lernt gleichzeitig mit ihr auch der Leser mit. Durch die vielen turbulenten Ereignisse wie Geburt und Krankheiten wird ein Einblick in den komplizierten und aufregenden Alltag mit Pferden gewährt.
Fazit:
Drei unterhaltsame Pferdebücher für Mädchen in einem Band, die sich nicht nur mit Tieren und Reiten, sondern auch mit ernsteren Themen wie schweren Schicksalsschlägen befassen. In fast allen Fällen geht es jedoch am Ende gut aus, sodass die Romane auch für sensiblere Kinder gut geeignet sind. Dank der einfachen, kindgerechten Sprache können sie bereits von Grundschülern gelesen werden.
Ausgabe: 1989
Seiten: 382
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Die Autorin:
Inge Rösener ist nicht nur die Autorin zahlreicher Pferdebücher, sondern hat auch Romane für Erwachsene und Drehbücher geschrieben. Eine Auswahl ihrer Werke: "Dany, bitte schreiben Sie!", "Liebling, wir werden älter", "Liebling, ich lasse mich scheiden", "Einen Mann für Mama", "Alle lieben Lord", "Detektiv S. rettet den schwarzen Hengst", "Susanne rettet die Tiere".
Inhalt:
a) Steffis Fohlen findet ein Zuhause:
Die zwölfjährige Steffi lebt mit ihrem Vater, Tom Stefan, zusammen. Ihre Eltern sind geschieden, ihre Mutter, eine erfolgreiche Fotografin, bekommt Steffi nur selten zu Gesicht. Auch ihr geliebter Hund Bim, den die Mutter damals mit sich nahm, fehlt ihr. Leider muss ihr Vater als Werbefachmann viel arbeiten. Daher verbringt Steffi die meiste Zeit bei ihrem Pflegepferd Nora.
Eines Tages lässt der Besitzer die kranke Nora jedoch einschläfern. Der einzige Trost für Steffi in dieser Zeit ist die neue Freundschaft mit Mareike Sündermann, die die Parallelklasse besucht. Die lustige Mareike mit den roten Haaren nimmt Steffi kurz nach ihrem Kennenlernen zu sich mit nach Hause, um sie auf andere Gedanken zu bringen. Steffi fühlt sich in Mareikes Familie sofort gut aufgehoben. Da ist die fröhliche Mutter Kathinka, die in ihrer Freizeit Töpferkurse gibt, Vater Sebastian, der als Architekt arbeitet, der kleine stupsnasige Florian, die märchenschreibende Oma Babuschka, der Cockerspaniel Asco und die Katze Tiger. Steffi erfährt, dass die Sündermanns ein Haus außerhalb der Stadt bauen. Steffi ist von der Idee begeistert. Als ihr Vater die Sündermanns wenig später kennenlernt, beschließen alle gemeinsam, dass sie zusammen in das neu gebaute "Häusl" ziehen wollen.
Damit nicht genug: Um seine Tochter ein wenig über den Verlust ihrer Nora zu trösten, kauft Tom Stefan ihr auf dem Pferdemarkt die Haflingerstute Sheila. Für sich erwirbt er spontan den nervösen Schimmelwallach Sandokan, der von seinem Besitzer geschlagen wird. Kurz darauf stellen Steffi und ihr Vater fest, dass Sheila ein Fohlen erwartet: Jetzt ist es beschlossene Sache, dass sie mit aufs Land ziehen und im "Häusl" gemeinsam mit ihren Freunden, den Sündermanns, und den drei Pferden ein neues Leben beginnen ...
b) Julian rettet die Pferde:
Die Sündermanns und die Stefans wohnen seit ein paar Monaten in ihrem "Häusl". Mitten in den fröhlichen Sommerferien ereilt sie ein Anruf: Herr Köninger, ihr Freund und Sebastians Arbeitgeber, braucht ihre Hilfe. Sein Neffe und dessen Frau hatten einen tödlichen Autounfall. Nur ihr Sohn, der zehnjährige Julian, hat das Unglück überlebt. Da Herr Köninger mit seiner Firma zu eingespannt ist, um sich genug Zeit für den Jungen zu nehmen, bittet er die beiden Familien, Julian vorerst ein neues Zuhause zu geben.
Beide Familien kümmern sich um den verschüchterten Jungen. Julian leidet sehr unter dem Verlust seiner Eltern. Die Sündermanns und Stefans bemühen sich, ihm das Leben ein wenig zu erleichtern. Vor allem bei den vielen Tieren auf dem Hof findet er Trost. Als eines Abends ein Feuer ausbricht, beweist Julian, dass man auf ihn zählen kann ...
c) Glückliche Tage auf dem Reiterhof
Die Sommerferien sind vorbei, und Julian hat sich ein wenig in seinem neuen Zuhause eingelebt. Doch in der Schule ist der schüchterne Junge ein Außenseiter. Die Jungen verlangen von ihm eine Mutprobe: Julian soll sich auf den unberechenbaren Hengst Satan wagen. Was niemand für möglich hält, geschieht - Julian gelingt es, sich länger auf dem Rücken des Pferdes zu halten als sein Besitzer. Endlich wird er in den Kreis der Klassenkameraden aufgenommen.
Spätestens jetzt ist außerdem klar, dass Julian ein ganz besonderes Talent für Pferde besitzt. Langsam fühlt sich der Junge in seinem neuen Leben immer glücklicher. Vor allem die häufigen Besuche von Steffis Mutter Bettina muntern ihn auf, denn sie erinnert ihn an seine eigene Mutter. Und noch etwas sorgt für große Aufregung: Auf dem Hof sollen bald Feriengäste ihren Reiterurlaub verbringen dürfen ...
Bewertung:
Die Kombination "Mädchen und Pferde" bildet die Basis für unzählige Kinderbücher. Die drei Bände um das Mädchen Steffi drehen sich allerdings nicht nur ums Reiten, sondern befassen sich auch mit ernsteren Themen wie Scheidung oder schweren Schicksalsschlägen.
Lehrreiche Kinderbücher
Schon gleich zu Beginn muss Steffi erfahren, dass ihr geliebtes Pflegepferd Nora eingeschläfert wurde. Da ihre Eltern geschieden sind und ihre Mutter auch noch ihren Hund mit sich genommen hat, bricht für das Mädchen zunächst eine Welt zusammen. Erst durch die fröhliche Familie Sündermann lernt Steffi wieder, glücklich zu sein. Zum ersten Mal besitzt sie richtige Freunde, und mit dem Umzug ins "Häusl" und den neuen Pferden beginnt ein aufregendes Leben für sie.
Frei von Sorgen ist aber auch das Leben im "Häusl" nicht. Die Pferde fangen sich Krankheiten ein oder brechen aus, Sebastian Sündermann verliert seine Arbeit, und vor allem der Tod von Julians Eltern wirft große Schatten auf die Idylle. Aber was das Schicksal auch bringt, die beiden Familien halten zusammen und geben sich gegenseitig Kraft. Daher wendet sich das Buch nicht nur an tierliebende Mädchen, sondern gibt darüber hinaus auch noch einen kleinen Denkanstoß, dass man einerseits ein glückliches Leben schätzen sollte und andererseits bei Unglück nicht aufgeben, sondern nach einer Lösung suchen sollte.
Alle drei Bände geben viele Informationen zur Pferdepflege und Pferdehaltung. Steffi kennt sich durch die verstorbene Stute Nora zwar bereits gut aus, aber Mareike und der Rest der Sündermanns müssen erst lernen, wie man mit diesen Tieren richtig umgeht. Selbst für die erfahrenere Steffi ergeben sich viele neue Situationen. Der Pferdehof erlebt mehrere Geburten und schwierige Krankheiten, und durch all die Arbeit gibt es keinen Tag mit Langeweile.
Konstruierte Happy Ends
Negativ anzumerken ist dagegen, dass alle drei Bücher die Probleme und Konflikte auf recht naive Weise lösen. Das nimmt schon damit den Anfang, dass Steffi und ihr Vater extrem schnell in den Kreis der Familie Sündermann aufgenommen werden. Steffi und Mareike sind schließlich keine jahrelangen Freundinnen, sondern kennen sich nur flüchtig aus den Parallelklassen. Als Steffi dann jedoch den Rest der Familie kennenlernt, geschieht alles wie von selbst - die beiden Familien schließen Freundschaft, sind von Anfang an per Du und planen ihren gemeinsamen Umzug ins "Häusl und kennen sich dabei aber erst sehr kurze Zeit; Tom Stefan lernen die Sündermanns sogar erst an dem Tag kennen, an dem sie das Zusammenziehen beschließen.
Ebenso konstruiert wird an dem Punkt, der sich um Sebastians vorübergehende Arbeitslosigkeit dreht. Sein Vorstellungsgespräch bei Herrn Köninger wird durch einen Unfall unterbrochen, bei dem Herrn Köningers Rennpferd Coriolan schwere Verletzungen davonträgt. Sebastian und die anderen leisten ersten Beistand, und so ist es keine Frage, dass Sebastian nach Coriolans Rettung den Posten erhält und Herr Köninger darüber hinaus von nun an ein guter Freund der beiden Familien wird.
Die dritte auffallende Konstruktion geschieht im allerletzten Kapitel des dritten Buches, als Bettina und Tom Stefan überraschend bekannt geben, dass sie wieder heiraten werden. Natürlich ist das eine schöne Geste, die zeigt, dass es manchmal doch ein Happy End gibt und eine Trennung nicht zwangsläufig ewig währen muss. Aber für Kinder, deren Eltern sich haben scheiden lassen, dürfte das eher deprimierend sein. Es ist so selten, dass geschiedenen Ehepaare wieder zueinanderfinden und sogar erneut heiraten, dass dieser Ausgang bei Kindern vielleicht sogar falsche Hoffnungen weckt. So lobenswert es auch ist, dass hier schwierige und ernste Themen wie Arbeitslosigkeit, Scheidung und Tod angesprochen werden, so schade ist es auch, dass die Autorin ihnen fast zwanghaft ein Happy End zukommen lässt, das mit der Realität nicht viel gemein hat.
Sehr fraglich ist außerdem, dass Julian erst nach dem Bestand einer waghalsigen Mutprobe von seinen Klassenkameraden akzeptiert wird. "Du bist okay von jetzt an gehörst du zu uns", lautet das Fazit eines der Jungen, und damit ist die neue Freundschaft besiegelt. Dabei wäre es sehr viel mutiger und obendrein vernünftiger gewesen, wenn Julian die Mutprobe abgelehnt hätte - schließlich soll eine Freundschaft aus echter Sympathie entstehen und nicht auf einer übermütigen Tat basieren, bei der Schlimmes hätte passieren können.
Solides Pferdeabenteuer für junge Leserinnen
Davon abgesehen bietet sich dem Leser ein unterhaltsames und spannendes Buch mit vielen Pferdeabenteuern, das ideal für pferdebegeisterte Mädchen von 9-12 Jahren geeignet ist. Vorkenntnisse über das Reiten sind dabei absolut nicht notwendig; die wichtigsten Fachbegriffe lernen Kindern beim Lesen auf ganz spielerische Weise. Da Steffis Freundin Mareike noch keine Pferdeexpertin ist, lernt gleichzeitig mit ihr auch der Leser mit. Durch die vielen turbulenten Ereignisse wie Geburt und Krankheiten wird ein Einblick in den komplizierten und aufregenden Alltag mit Pferden gewährt.
Fazit:
Drei unterhaltsame Pferdebücher für Mädchen in einem Band, die sich nicht nur mit Tieren und Reiten, sondern auch mit ernsteren Themen wie schweren Schicksalsschlägen befassen. In fast allen Fällen geht es jedoch am Ende gut aus, sodass die Romane auch für sensiblere Kinder gut geeignet sind. Dank der einfachen, kindgerechten Sprache können sie bereits von Grundschülern gelesen werden.
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