Produktinfos:
Ausgabe: 2001
Seiten: 125
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* * * * *
Die Autorin:
Gina Ruck-Pauquet wurde 1931 in Köln geboren. Sie arbeitete in zahlreichen Berufen, u. a. als Zahnarzthelferin, als Mannequin und als Reporterin, bevor sie freie Schriftstellerin wurde. Ihre Spezialität sind poetische Kinderbücher. Werke von ihr sind u. a. "Leselöwen Katzengeschichten", "Großer Bär und kleine Maus", "Der kleine König" und "Wann ist endlich Weihnachten?"
Inhalt:
"In jedem Wald ist eine Maus, die Geige spielt": In einem kleinen Wald lebt ein kleiner Bär mit seinen Tierfreunden. Doch je älter der Bär wird, desto größer wird er, bis er eines Tages zu wenig Platz hat. Also macht er sich auf den Weg zu einem größeren Wald. Ob er dort genauso gute Freunde findet ...?
"Im Zauberbaum": Das Mädchen Munki ist unzufrieden mit sich selbst. Am liebsten wäre Munki jemand anderes. Wie praktisch, dass sie im Urlaub einem Zauberbaum begegnet, der ihre Wünsche erfüllt. Munki erlebt, wie es ist, eine Schwalbe, ein Kater, ein Elefant und ein Kirschbaum zu sein - und sie merkt, dass es doch gar nicht so schlecht ist, einfach Munki zu sein ...
"Krokodilslange Geschichten von Löwe, Elefant und anderen Tieren": Nach und nach wird ein kleiner Urwald von Tieren bevölkert. Zuerst treffen der gutmütige Elefant und der ängstliche Löwe ein, die sich schnell miteinander anfreunden. Hinzu kommen die vorlaute Eule, die gern neue Wörter erfindet, das wasserscheue Krokodil, die Pinguine, denen es am Südpol zu kalt geworden ist, und der mutige Hase, der bereitwillig die Nachtwachen übernimmt. Trotz mancher Streitereien kommen sie alle gut zusammen aus und erzählen sich Geschichten aus ihrer Vergangenheit ...
"Wenn der Mond auf dem Dach sitzt": Das kleine Nachtgespenst hat seinen letzten Tag in der Gespensterschule. Nachdem es alles übers Spuken gelernt hat, wird es auf eine Burg auf einem Berg geschickt. Niemand ahnt, dass sich das Nachtgespenst sehr leicht gruselt und Angst vor der neuen Aufgabe hat. Zum Glück lebt auf der Burg der Mäuserich Hannibal, der ein guter Freund wird. Gemeinsam erleben die zwei allerlei Abenteuer ...
"Die bedeutenden Erfindungen des Herrn Bubbelkühn": Der Erfinder Herr Bubbelkühn lebt mit seiner kleinen Tochter Flämmchen und Kater Mollibum in einem Häuschen und erfindet die aberwitzigsten Sachen. Es sind lauter nützliche Dinge, die den Menschen das Leben erleichtern sollen - etwa eine Gymnastikmaschine, ein freischwebender Schirm, einen Sockenstopfer und ein Gummiauto. Doch leider bringt auch jede dieser gut gemeinten Erfindungen einen Haken mit sich ...
"Jump und Kater Timpeltamp, die Sternfahrer": Jump und sein sprechender Kater reisen durch das All. Ab und zu landen sie auf einem interessanten Stern, vor allem, wenn jemand ihre Hilfe braucht. Sie entdecken den Bananenstern, der leer gegessen werden muss, den Regenstern, der voller Diamanten ist, einen Stern voller Mäuse und einen, auf dem alle Bewohner an Schnupfen leiden. Die beiden Freunde machen nette Bekanntschaften, aber ab und zu geraten sie auch in gefährliche Situationen ...
"Wenn man klein ist und große Gedanken hat": Tobby ist ein kleiner Junge mit einer blühenden Phantasie. Oft denkt er sich abenteuerliche Geschichten aus, die er den Kindern in seiner Straße erzählt. Mal hat er einen fliegenden Elefanten gesehen, mal hat er einen Bär getroffen und ist auf ihm geritten, und mal verwandelt sich der Garten in einen Dschungel voller gefährlicher Tiere - aber warum will ihm keiner seine Geschichten glauben?
Bewertung:
In sieben Kapiteln präsentiert Gina Ruck-Pauquet kindgerechte Geschichten, die Mut machen, nette Lehre vermitteln und auf humorvolle Weise unterhalten.
Die Titelgeschichte "In jedem Wald ist eine Maus, die Geige spielt" liefert einen kleinen Vorgeschmack, denn sie erzählt von Freundschaft zwischen sehr verschiedenen Wesen und macht Mut für Veränderungen. Im Gegensatz zu den anderen Kapiteln ist hier nur eine Geschichte enthalten, die sich aber als Appetitanreger gut eignet.
"Im Zauberbaum" erzählt Geschichten vom unzufriedenen Mädchen Munki. Wahrscheinlich kann sich jedes Kind mit dem Wunsch identifizieren, mal jemand anders zu sein. Munki findet ihr Leben langweilig und glaubt, dass alle möglichen Wesen es besser haben als sie. Mit Hilfe des Zauberbaums erfährt sie jedoch, dass ihre Annahme nicht so ganz stimmt. Eine Schwalbe ist zwar frei, muss sich aber vor Katzen fürchten. Der Kater flüchtet vor Hunden und bekommt nicht wie ein Menschenkind immer pünktlich sein Essen. Der Elefant hat durch seine Größe und seine unkontrollierbare Kraft Probleme und verschreckt andere Wesen viel zu leicht. Und der friedliche Kirschbaum leidet mitunter darunter, dass er sich nicht bewegen kann. Am Ende sieht Munki ein, dass jedes Leben auch seine Nachteile besitzt.
Die "Krokodilslange(n) Geschichten" plädieren stark für Teamwork und die Bedeutung von Freundschaft. Die Tiere, die im Urwald zusammenleben, könnten vom Charakter kaum unterschiedlicher sein. Aber sie ergänzen sich und kommen gut miteinander aus, weil sie Rücksicht aufeinander nehmen. Besonders sympathisch ist natürlich der ängstliche Löwe, der so gar nicht dem Herrscherbild entspricht, das man von ihm besitzt. Die Eule ist nicht gerade das klügste unter den Tieren, doch ihre offene und ehrliche Art macht sie zu einem liebenswerten Charakter. Der Hase ist ein Aufschneider, aber er meint es gut, und der Elefant, der stets ein Glöckchen um den Hals trägt, ist viel sanftmütiger, als man so einer großen Gestalt zutraut. Letztlich widersprechen auch die frierenden Pinguine und das wasserscheue Krokodil ihren Klischees und demonstrieren damit, dass man nicht seinen Vorurteilen vertrauen soll.
Auch "Wenn der Mond auf dem Dach sitzt" befasst sich mit dem Thema Freundschaft und erhält vor allem mutmachende Geschichten, die Kinder aufbauen können. Für ein Gespenst ist es geradezu peinlich, sich in der Nacht zu fürchten, aber das kleine Nachtgespenst hat ja zum Glück im tapferen Mäuserich Hannibal einen guten Freund gefunden. Dass eine kleine Maus so viel Tapferkeit beweist, ist für Kinder zusätzlich ermutigend, die ja gerade ungewöhnliche Helden ins Herz schließen. Das kleine Nachtgespenst ist überhaupt nicht gruselig, sondern ein liebenswertes Wesen, das sich kaum von normalen Kindern unterscheidet. Bei aller Freundschaft gibt es auch mal Konflikte zwischen den beiden Burgbewohnern, doch nach einem großen Streit wissen beide schnell, was sie aneinander haben - und Kinder lernen dadurch, dass auch Streitereien zum Leben dazugehören und kein Weltuntergang sind.
Die Geschichten um die "bedeutenden Erfindungen des Herrn Bubbelkühn" zeigen, dass eine gut gemeinte Idee nicht unbedingt auch ein positives Ergebnis bringt. Der nette Herr Bubbelkühn ist durchaus ein genialer Erfinder und bringt tolle Dinge zustande, doch am Ende stellt sich immer heraus, dass man mit dieser originellen Alltagshilfe nicht besser dran ist. Die Gymnastikmaschine entwickelt unberechenbare Aktivitäten, die Fahrt im Gummiauto wird ungemütlicher als gedacht bei all dem Gehopse, der Sockenstopfer mutiert zu einem wahren Monstrum. Bezeichnenderweise sind es gerade die unscheinbaren Erfindungen, mit denen Herr Bubbelkühn die größten Erfolge landet und seine Kollegen übertrumpft. Kindern lernen auf übertragende Weise, dass oft die naheliegendste Lösung die beste ist und man gar nicht immer immensen Aufwand betreiben muss.
Die Abenteuer der Sternfahrer Jump und Kater Timpeltamp entführen den Leser in fremde Welten, in denen teilweise ganz neue Gesetze gelten. Die zwei erleben einige lustige und schöne Abenteuer, aber mitunter wird es auch gefährlich, denn die Einstellungen der Völker entscheiden sich oft von denen der Menschen. Offenheit für neue Dinge und Toleranz sind die Werte, für die in diesen Geschichten auf humorvolle Weise geworben wird.
Die Geschichten des kleinen Tobby erinnern zum einen daran, dass man sich mit Phantasie gut die Zeit vertreiben kann. Aber sie zeigen auch die andere Seite der Medaille auf, wenn Kinder sich zu sehr in ihre Phantasiewelt zurückziehen und sie nicht mehr von der Realität unterscheiden können oder wollen. Tobby stößt mit seinen Räuberpistolen immer weniger auf Gegenliebe bei den anderen Kindern und sieht am Ende ein, dass er es übertrieben hat
Viel Humor
Bei allen Geschichten gibt es viele amüsante Stellen. Einen Großteil tragen die witzigen Konflikte und Verhaltensweisen der Figuren bei. Die Tiere im Urwald streiten sich oft und gehen sich gegenseitig auf die Nerven, etwa wenn die Eule wieder irgendeinen Blödsinn vor sich hin fabuliert und dabei munter die Wörter verwechselt, der Hase von all den Berserkern erzählt, die er in der Nacht zum Schutz der anderen vertrieben hat, und der Löwe im unpassenden Moment Schluckauf bekommt. Ähnlich lustig sind natürlich auch die vielen misslungenen Erfindungen von Herrn Bubbelkühn, die außer Kontrolle geraten und für verzwickte Situationen sorgen. Manches Mal kann man sich schon vorher denken, welche Probleme auf die Bubbelkühns und ihren Kater zukommen, und gerade für Kinder ist es amüsant zu beobachten, wie diese Befürchtungen auf lustige Weise Wirklichkeit werden.
Einfacher Stil
Da sich das Buch vorrangig an Kinder im Grundschulalter richtet, ist die Sprache natürlich sehr einfach gehalten. Die Sätze sind kurz und überschaubar, ohne Verschnörkelungen oder komplizierte Worte. Daher können selbst Leseanfänger in der ersten oder zweiten Klasse sich an diese Texte wagen. Allerdings wirkt der Stil der Autorin hin und wieder schon zu spartanisch und gerade für Kinder ab etwa acht, neun Jahren vielleicht schon zu simpel durch die sehr kurzen Sätze, die fast immer aus Hauptsätzen bestehen. Auch die Reaktionen der Tiere sind oft recht eindimensional dargestellt. Das kleine Nachtgespenst etwa und der Mäuserich Hannibal schließen sofort Freundschaft. Es braucht nicht vieler Worte, man lernt sich kennen, und nach wenigen Sätzen vertraut man einander. Für Kinder ab etwa neun Jahre mag das zu einfach gehalten sein, daher eignet sich das Buch wirklich am besten für Kinder zwischen fünf und acht Jahren.
Fazit:
Eine Reihe von sehr schönen, phantasievollen und mutmachenden Geschichten, in denen oft Tiere die Hauptrolle spielen. Der Stil ist sehr einfach, für Kinder ab neun oder zehn Jahren wohl schon zu einfach, für Leseanfänger und zum Vorlesen aber bestens geeignet.
Ausgabe: 2001
Seiten: 125
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Die Autorin:
Gina Ruck-Pauquet wurde 1931 in Köln geboren. Sie arbeitete in zahlreichen Berufen, u. a. als Zahnarzthelferin, als Mannequin und als Reporterin, bevor sie freie Schriftstellerin wurde. Ihre Spezialität sind poetische Kinderbücher. Werke von ihr sind u. a. "Leselöwen Katzengeschichten", "Großer Bär und kleine Maus", "Der kleine König" und "Wann ist endlich Weihnachten?"
Inhalt:
"In jedem Wald ist eine Maus, die Geige spielt": In einem kleinen Wald lebt ein kleiner Bär mit seinen Tierfreunden. Doch je älter der Bär wird, desto größer wird er, bis er eines Tages zu wenig Platz hat. Also macht er sich auf den Weg zu einem größeren Wald. Ob er dort genauso gute Freunde findet ...?
"Im Zauberbaum": Das Mädchen Munki ist unzufrieden mit sich selbst. Am liebsten wäre Munki jemand anderes. Wie praktisch, dass sie im Urlaub einem Zauberbaum begegnet, der ihre Wünsche erfüllt. Munki erlebt, wie es ist, eine Schwalbe, ein Kater, ein Elefant und ein Kirschbaum zu sein - und sie merkt, dass es doch gar nicht so schlecht ist, einfach Munki zu sein ...
"Krokodilslange Geschichten von Löwe, Elefant und anderen Tieren": Nach und nach wird ein kleiner Urwald von Tieren bevölkert. Zuerst treffen der gutmütige Elefant und der ängstliche Löwe ein, die sich schnell miteinander anfreunden. Hinzu kommen die vorlaute Eule, die gern neue Wörter erfindet, das wasserscheue Krokodil, die Pinguine, denen es am Südpol zu kalt geworden ist, und der mutige Hase, der bereitwillig die Nachtwachen übernimmt. Trotz mancher Streitereien kommen sie alle gut zusammen aus und erzählen sich Geschichten aus ihrer Vergangenheit ...
"Wenn der Mond auf dem Dach sitzt": Das kleine Nachtgespenst hat seinen letzten Tag in der Gespensterschule. Nachdem es alles übers Spuken gelernt hat, wird es auf eine Burg auf einem Berg geschickt. Niemand ahnt, dass sich das Nachtgespenst sehr leicht gruselt und Angst vor der neuen Aufgabe hat. Zum Glück lebt auf der Burg der Mäuserich Hannibal, der ein guter Freund wird. Gemeinsam erleben die zwei allerlei Abenteuer ...
"Die bedeutenden Erfindungen des Herrn Bubbelkühn": Der Erfinder Herr Bubbelkühn lebt mit seiner kleinen Tochter Flämmchen und Kater Mollibum in einem Häuschen und erfindet die aberwitzigsten Sachen. Es sind lauter nützliche Dinge, die den Menschen das Leben erleichtern sollen - etwa eine Gymnastikmaschine, ein freischwebender Schirm, einen Sockenstopfer und ein Gummiauto. Doch leider bringt auch jede dieser gut gemeinten Erfindungen einen Haken mit sich ...
"Jump und Kater Timpeltamp, die Sternfahrer": Jump und sein sprechender Kater reisen durch das All. Ab und zu landen sie auf einem interessanten Stern, vor allem, wenn jemand ihre Hilfe braucht. Sie entdecken den Bananenstern, der leer gegessen werden muss, den Regenstern, der voller Diamanten ist, einen Stern voller Mäuse und einen, auf dem alle Bewohner an Schnupfen leiden. Die beiden Freunde machen nette Bekanntschaften, aber ab und zu geraten sie auch in gefährliche Situationen ...
"Wenn man klein ist und große Gedanken hat": Tobby ist ein kleiner Junge mit einer blühenden Phantasie. Oft denkt er sich abenteuerliche Geschichten aus, die er den Kindern in seiner Straße erzählt. Mal hat er einen fliegenden Elefanten gesehen, mal hat er einen Bär getroffen und ist auf ihm geritten, und mal verwandelt sich der Garten in einen Dschungel voller gefährlicher Tiere - aber warum will ihm keiner seine Geschichten glauben?
Bewertung:
In sieben Kapiteln präsentiert Gina Ruck-Pauquet kindgerechte Geschichten, die Mut machen, nette Lehre vermitteln und auf humorvolle Weise unterhalten.
Die Titelgeschichte "In jedem Wald ist eine Maus, die Geige spielt" liefert einen kleinen Vorgeschmack, denn sie erzählt von Freundschaft zwischen sehr verschiedenen Wesen und macht Mut für Veränderungen. Im Gegensatz zu den anderen Kapiteln ist hier nur eine Geschichte enthalten, die sich aber als Appetitanreger gut eignet.
"Im Zauberbaum" erzählt Geschichten vom unzufriedenen Mädchen Munki. Wahrscheinlich kann sich jedes Kind mit dem Wunsch identifizieren, mal jemand anders zu sein. Munki findet ihr Leben langweilig und glaubt, dass alle möglichen Wesen es besser haben als sie. Mit Hilfe des Zauberbaums erfährt sie jedoch, dass ihre Annahme nicht so ganz stimmt. Eine Schwalbe ist zwar frei, muss sich aber vor Katzen fürchten. Der Kater flüchtet vor Hunden und bekommt nicht wie ein Menschenkind immer pünktlich sein Essen. Der Elefant hat durch seine Größe und seine unkontrollierbare Kraft Probleme und verschreckt andere Wesen viel zu leicht. Und der friedliche Kirschbaum leidet mitunter darunter, dass er sich nicht bewegen kann. Am Ende sieht Munki ein, dass jedes Leben auch seine Nachteile besitzt.
Die "Krokodilslange(n) Geschichten" plädieren stark für Teamwork und die Bedeutung von Freundschaft. Die Tiere, die im Urwald zusammenleben, könnten vom Charakter kaum unterschiedlicher sein. Aber sie ergänzen sich und kommen gut miteinander aus, weil sie Rücksicht aufeinander nehmen. Besonders sympathisch ist natürlich der ängstliche Löwe, der so gar nicht dem Herrscherbild entspricht, das man von ihm besitzt. Die Eule ist nicht gerade das klügste unter den Tieren, doch ihre offene und ehrliche Art macht sie zu einem liebenswerten Charakter. Der Hase ist ein Aufschneider, aber er meint es gut, und der Elefant, der stets ein Glöckchen um den Hals trägt, ist viel sanftmütiger, als man so einer großen Gestalt zutraut. Letztlich widersprechen auch die frierenden Pinguine und das wasserscheue Krokodil ihren Klischees und demonstrieren damit, dass man nicht seinen Vorurteilen vertrauen soll.
Auch "Wenn der Mond auf dem Dach sitzt" befasst sich mit dem Thema Freundschaft und erhält vor allem mutmachende Geschichten, die Kinder aufbauen können. Für ein Gespenst ist es geradezu peinlich, sich in der Nacht zu fürchten, aber das kleine Nachtgespenst hat ja zum Glück im tapferen Mäuserich Hannibal einen guten Freund gefunden. Dass eine kleine Maus so viel Tapferkeit beweist, ist für Kinder zusätzlich ermutigend, die ja gerade ungewöhnliche Helden ins Herz schließen. Das kleine Nachtgespenst ist überhaupt nicht gruselig, sondern ein liebenswertes Wesen, das sich kaum von normalen Kindern unterscheidet. Bei aller Freundschaft gibt es auch mal Konflikte zwischen den beiden Burgbewohnern, doch nach einem großen Streit wissen beide schnell, was sie aneinander haben - und Kinder lernen dadurch, dass auch Streitereien zum Leben dazugehören und kein Weltuntergang sind.
Die Geschichten um die "bedeutenden Erfindungen des Herrn Bubbelkühn" zeigen, dass eine gut gemeinte Idee nicht unbedingt auch ein positives Ergebnis bringt. Der nette Herr Bubbelkühn ist durchaus ein genialer Erfinder und bringt tolle Dinge zustande, doch am Ende stellt sich immer heraus, dass man mit dieser originellen Alltagshilfe nicht besser dran ist. Die Gymnastikmaschine entwickelt unberechenbare Aktivitäten, die Fahrt im Gummiauto wird ungemütlicher als gedacht bei all dem Gehopse, der Sockenstopfer mutiert zu einem wahren Monstrum. Bezeichnenderweise sind es gerade die unscheinbaren Erfindungen, mit denen Herr Bubbelkühn die größten Erfolge landet und seine Kollegen übertrumpft. Kindern lernen auf übertragende Weise, dass oft die naheliegendste Lösung die beste ist und man gar nicht immer immensen Aufwand betreiben muss.
Die Abenteuer der Sternfahrer Jump und Kater Timpeltamp entführen den Leser in fremde Welten, in denen teilweise ganz neue Gesetze gelten. Die zwei erleben einige lustige und schöne Abenteuer, aber mitunter wird es auch gefährlich, denn die Einstellungen der Völker entscheiden sich oft von denen der Menschen. Offenheit für neue Dinge und Toleranz sind die Werte, für die in diesen Geschichten auf humorvolle Weise geworben wird.
Die Geschichten des kleinen Tobby erinnern zum einen daran, dass man sich mit Phantasie gut die Zeit vertreiben kann. Aber sie zeigen auch die andere Seite der Medaille auf, wenn Kinder sich zu sehr in ihre Phantasiewelt zurückziehen und sie nicht mehr von der Realität unterscheiden können oder wollen. Tobby stößt mit seinen Räuberpistolen immer weniger auf Gegenliebe bei den anderen Kindern und sieht am Ende ein, dass er es übertrieben hat
Viel Humor
Bei allen Geschichten gibt es viele amüsante Stellen. Einen Großteil tragen die witzigen Konflikte und Verhaltensweisen der Figuren bei. Die Tiere im Urwald streiten sich oft und gehen sich gegenseitig auf die Nerven, etwa wenn die Eule wieder irgendeinen Blödsinn vor sich hin fabuliert und dabei munter die Wörter verwechselt, der Hase von all den Berserkern erzählt, die er in der Nacht zum Schutz der anderen vertrieben hat, und der Löwe im unpassenden Moment Schluckauf bekommt. Ähnlich lustig sind natürlich auch die vielen misslungenen Erfindungen von Herrn Bubbelkühn, die außer Kontrolle geraten und für verzwickte Situationen sorgen. Manches Mal kann man sich schon vorher denken, welche Probleme auf die Bubbelkühns und ihren Kater zukommen, und gerade für Kinder ist es amüsant zu beobachten, wie diese Befürchtungen auf lustige Weise Wirklichkeit werden.
Einfacher Stil
Da sich das Buch vorrangig an Kinder im Grundschulalter richtet, ist die Sprache natürlich sehr einfach gehalten. Die Sätze sind kurz und überschaubar, ohne Verschnörkelungen oder komplizierte Worte. Daher können selbst Leseanfänger in der ersten oder zweiten Klasse sich an diese Texte wagen. Allerdings wirkt der Stil der Autorin hin und wieder schon zu spartanisch und gerade für Kinder ab etwa acht, neun Jahren vielleicht schon zu simpel durch die sehr kurzen Sätze, die fast immer aus Hauptsätzen bestehen. Auch die Reaktionen der Tiere sind oft recht eindimensional dargestellt. Das kleine Nachtgespenst etwa und der Mäuserich Hannibal schließen sofort Freundschaft. Es braucht nicht vieler Worte, man lernt sich kennen, und nach wenigen Sätzen vertraut man einander. Für Kinder ab etwa neun Jahre mag das zu einfach gehalten sein, daher eignet sich das Buch wirklich am besten für Kinder zwischen fünf und acht Jahren.
Fazit:
Eine Reihe von sehr schönen, phantasievollen und mutmachenden Geschichten, in denen oft Tiere die Hauptrolle spielen. Der Stil ist sehr einfach, für Kinder ab neun oder zehn Jahren wohl schon zu einfach, für Leseanfänger und zum Vorlesen aber bestens geeignet.
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