15. Juni 2012

Benjamin Blümchen und die Autorallye

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Inhalt:

Otto interessiert sich zur Zeit sehr für Autorennen. Da hat Karla aufregende Neuigkeiten für ihn und Benjamin: Am Sonntag findet in Neustadt eine Autorallye statt. Otto will unbedingt daran teilnehmen, aber natürlich ist er viel zu jung. Da erklärt sich Benjamin bereit, mit ihm zu fahren. Karla und Otto nehmen das zunächst nicht ernst - da will Benjamin es ihnen erst recht beweisen.

Zuerst brauchen sie natürlich ein Auto. Dafür nehmen sie Karls alten Lastwagen, liebevoll "Murkel" genannt, in den sogar Benjamin hineinpasst. Eine einquartierte Entenfamilie darf gleich drinbleiben, und aus dem Flechtkorb wird Benjamins Schutzhelm.

Am Sonntag fällt der Startschuss, und alle Autos fahren los. Da Otto schon oft Rennen im Fernsehen verfolgt hat, kennt er sich ein bisschen aus. Mit dem Kartenlesen hapert es aber ein wenig. Schon bald kommen sie vom Weg ab und fahren durch die Natur. Plötzlich scheinen sie gar im Wilden Westen gelandet zu sein ...

Bewertung:

Wenn es darum geht, etwas Neues zu erleben, ist Benjamin ja gerne mit von der Partie.

Lehrreich und ein wenig Spannung

Für den Sieg bei der Rallye gibt es 10.000 Mark zu gewinnen, die Benjamin bzw. der Zoo natürlich gut gebrauchen könnten - doch es ist typisch für Benjamin, dass es ihm vor allem um den Spaß geht. "Dabei sein ist alles", lautet das Motto der beiden Freunde, die es schon aufregend genug finden, überhaupt an einer Rallye teilzunehmen. Damit wird auch den kleinen Hörern nahegelegt, nicht immer nur ans Gewinnen zu denken, egal ob es sich nun um Wettbewerbe oder Spiele handelt.

Ein wenig Spannung ist natürlich auch dabei, denn schließlich drückt man Benjamin und Otto trotz ihrer scheinbaren Unterlegenheit die Daumen und hofft, dass sie die Rallye gewinnen werden. Auch wie Benjamin und Otto überhaupt an ein fahrtüchtiges Auto gelangen und sich die nötige Ausrüstung beschaffen - vor allem innerhalb der kurzen Zeit -, ist für Kinder interessant.

Viel Humor

Bereits in den ersten Minuten gibt es einige witzige Stellen. Benjamin übt seit neuestem Yoga, weil er gehört hat, dass es schlank macht - der Kopfstand soll, so seine Logik, dafür sorgen, dass der Hüftspeck zum Hals rutscht, wo er nicht so sehr stören würde. Amüsant wieder einmal auch Karlas Auftritt, die Benjamin, der ohnehin schon Kopfschmerzen hat, zur Verzweiflung bringt mit ihrer lauten Stimme und ihrer wasserfallartigen Quasselei. "Ich bin ganz ruhig", verkündet sie hektisch und versteht gar nicht, warum Benjamin genervt reagiert. Richtig typisch für Benjamin ist seine Ahnungslosigkeit, was das Autofahren angeht. "Aber ich kann Autofahren", behauptet er stolz und erklärt, dass irgendein Pedal zum Bremsen da sei und ein anderes die "Knupplung" sei. Den Ausdruck "treten" in Bezug auf die Pedale findet er zu allem Überfluss zu brutal formuliert.

Einige Schwächen


Der größte Kritikpunkt liegt in Benjamins Verhalten zu Beginn der Geschichte, wo er sich ungewöhnlich ruppig und unleidlich zeigt. "Du redest wie ein alter Opa", sagt Otto einmal vorwurfsvoll zu ihm, und man kann nur beipflichten: Erst beschwert sich Benjamin darüber, dass Otto mit der Schubkarre Autorennen spielt, bezeichnet Ottos Helm als Nachttopf, regt sich darüber auf, dass Otto "Tausende" von kleinen Spielzeugautos besäße, dass Autofahren sowieso zu gefährlich sei, und als Otto ihn später lobt, hat er nur ein brummiges "Sag ich doch, du Wicht" übrig. Ab Rallyebeginn ist er wieder so lieb wie gewohnt, aber anfangs klingt er einfach nur wie ein grantiger Spielverderber, der an allem etwas auszusetzen hat.

Die Folge könnte auch ruhig spannender sein, etwa hätte man leicht eine Autopanne einbauen können oder eine Hilfsaktion für einen der anderen Teilnehmer (ganz ähnlich wie in der späteren Folge "Benjamin als Ballonfahrer"). Überhaupt spielen die anderen Teilnehmer so gut wie gar keine Rolle, eigentlich schade. Die Wild-West-Nebenhandlung mit dem Hobbysheriff ist zwar recht originell, aber auch sehr an den Haaren herbeigezogen. Außerdem ist es nicht so schön, dass Benjamin und Otto entscheidende Hilfe von außen für ihre Fahrt erhalten, das schmälert unnötig ihre eigene Leistung.

Fazit:

Eine solide Benjamin-Folge, die aber nicht über Durchschnitt hinauskommt. Schön sind die vielen humorvollen Dialoge und das lehrreiche Grundthema. Allerdings benimmt sich Benjamin zu Beginn ungewöhnlich motzig und fast schon nervig, die Rallye selbst hätte spannender inszeniert werden können.

Sprechernamen:


Benjamin Blümchen: E. Ott
Otto: K. Primel
Herr Tierlieb: H. Wagner
Wärter Karl: T. Hagen
Karla Kolumna: G. Fritsch
Polizeipräsident: A. Hanft
Erna: E. Meyka
Erzähler: J. Nottke

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