8. Juni 2012

Benjamin Blümchen - Kampf dem Lärm

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Inhalt:

Benjamin stellt fest, dass alle seine Freunde in letzter Zeit gereizt sind. Die Tiere sind unruhig, Herr Tierlieb ist ständig nervös, Otto hat Ohrenschmerzen und Schlafprobleme. Als Benjamin und Otto darüber reden, wird ihnen die Ursache klar: Der Lärm ist schuld. Immer mehr Laster fahren tagtäglich durch die Zoostraße in die nächste Stadt und sorgen für Krach und stinkende Abgase.

Benjamin und Otto gehen durch die ganze Zoostraße und unterhalten sich mit den Anwohnern, vom Kindergarten bis zum Altersheim. Alle leiden unter der ständigen Lärmbelastung. Unternehmen will aber niemand so wirklich etwas, alle glauben, man könne ja doch nichts ändern. Das kommt für Benjamin aber nicht in Frage. Gemeinsam mit Otto überlegt er sich, was man unternehmen könnte. Ganz weg können die Laster schließlich nicht, denn sie transportieren Lebensmittel. Eine andere Straße in der Stadt ist auch keine Lösung, denn dann beschweren sich die Leute dort.

Dann kommt Benjamin aber plötzlich eine Idee, wie man das Problem lösen könnte. Benjamin setzt sich mitten in der Hauptverkehrszeit auf die Straße. Die Autos können nicht weiterfahren, es gibt einen Riesenstau. Benjamin besteht darauf, dass der Bürgermeister herkommen soll ...

Bewertung:

"Man kann ja doch nichts ändern" ist kein Satz, den man Benjamin Blümchen sagen sollte. Die Lehre, die Kinder aus diesem Hörspiel beziehen, ist Mut zur Veränderung. Wenn alle resignieren, bleibt natürlich auch alles beim Alten, aber Benjamin ist immer bemüht, etwas zu verbessern. Er verschafft sich Gehör und kann schließlich sein Anliegen vortragen und auch andere Leute dafür begeistern. Nach und nach verstehen immer mehr Passanten, dass Benjamin nicht einfach aus Lust und Laune für Chaos auf der Straße sorgt, sondern sich einfach nachhaltig Gehör verschaffen will. Zudem gibt es etliche witzige Dialoge. Da wäre Ottos trockene Reaktion, als eine verärgerte Frau ihm aufträgt, er solle Benjamin sagen, dass er aufstehen soll. "Du sollst aufstehen, Benjamin, soll ich dir sagen .. Sehen Sie, es nützt nichts, Wiedersehen!", entgegnet Otto. Oder auch der verzweifelte Polizist, der Benjamin anfährt, ob er nicht woanders sitzstreiken könne als auf der am dichtesten befahrenen Straße, zum Beispiel auf dem Klo. Nicht zu vergessen der Bürgermeister, der gar nicht weiß, warum er überhaupt hier ist, und erst mal alle Hinweise seines Sekretärs falsch interpretiert :"Wir haben uns hier versammelt, weil wir in einen öffentlichen Sitzstreik treten wollen!"

Etwas schade ist allerdings, dass für die Umgehungsstraße, die die Laster aus der Stadt nehmen soll, die Sümpfe trockengelegt werden. Dafür verlieren schließlich auch etliche Tiere ihre Heimat, und Umweltschutz wird sonst in der Reihe sehr großgeschrieben. Schöner wäre wirklich gewesen, man hätte einfach ein unbebautes Stück Land genommen, nicht speziell die Sümpfe. Interessanterweise sagt Herrn Tierliebs Tante Hilde in der Folge "Benjamin als Gärtner", dass sie so viele heimatlose Frösche in ihrem Garten hat, weil die Sümpfe wegen der Autobahntrasse trockengelegt wurden und die Frösche daher nun gerne bei ihr eine neue Heimat finden können, aber das sei "eine andere Geschichte". Zudem ist der ständige Lärm im Hintergrund auf Dauer etwas nervig.

Eine Schwäche liegt zudem in der Besetzung der einzelnen Nebenrollen, denn hier hat man zu wenige verschiedene Sprecher eingesetzt. Hermann Wagner, der in Folge 2 bereits als Zoodirektor Tierlieb etabliert wurde, spricht hier den Bürgermeister. Das ist umso merkwürdiger, wenn man bedenkt, dass in Folge 1 Tobias Pagel den Bürgermeister sprach und das dann noch einige weitere Folgen übernahm, bis ihn schließlich der bisher populärste der Bürgermeistersprecher, Heinz Giese, ablöste. Dass jetzt in dieser einen Folge ausnahmsweise ein anderer Sprecher genommen wurde, der dann auch noch eine andere Stammrolle spricht, ist ziemlich merkwürdig. Und zu allem Überfluss spricht Hermann Wagner in dieser Folge nicht nur den Bürgermeister, sondern auch noch einen Passanten, der sich für Benjamins Streik einsetzt. Dann tritt zu Anfang die nette Kindergärtnerin auf, die von Eva-Maria Werth gesprochen wird und die ganz auf Benjamins Seite ist - und später während des Sitzstreiks spricht die gleiche Sprecherin eine Passantin, die sich über Benjamins Reaktion empört. Ihre schrille, markante Stimme ist so einprägsam, dass es Kinder durchaus irritieren kann, dass scheinbar die gleiche Person ihre Meinung so plötzlich ändert.

Fazit:

Ein solides Hörspiel, das ziemlich lehrreich ist und einige witzige Dialoge bietet. Negativ fällt aber ein Umweltaspekt auf sowie die Tatsache, dass mehrere Sprecher Doppel- und Dreifachrollen haben, was den Hörer verwirren kann.

Sprechernamen:

Benjamin Blümchen - Edgar Ott
Otto - Alexander Rosenberg
Karla Kolumna - Gisela Fritsch
Wärter Karl - Till Hagen
Bürgermeister - Hermann Wagner
Stadträtin - Maria Axt
Kindergartentante - Eva-Maria Werth
Polizist - Peter Wesp
Erzähler - Joachim Nottke

1 Kommentar:

  1. Das ganze spielt in Tansania , nicht Kenia . Deshalb geht auch der Flug nach Dar es Salam :)

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