10. Juni 2012

Der Schulausflug

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Inhalt:

Bibis Klasse macht übers Wochenende einen Schulausflug. Natürlich bekommt Bibi von ihrer Mutter Hexverbot, aber trotzdem gelingt es ihr, ihren Besen mitzuschmuggeln. Schon auf der Busfahrt zum Schullandheim gibt es ein paar lustige Hexereien, und alle Schüler haben Spaß.

Im Schullandheim angekommen, hat die Freude aber leider erst mal ein Ende. Der Heimleiter und seine Frau lesen nach dem Essen eine strenge Hausordnung vor. Die Kinder sollen sich still verhalten, müssen leise sein und dürfen nicht herumtollen. Auch der Salat schmeckt den Schülern nicht. Prompt lässt sich Bibi einige Hexereien einfallen und bringt die Heimleiter damit zur Verzweiflung.

Auch in der Nacht kommt das Schullandheim nicht zu Ruhe. Die Jungs wollen den Mädchen einen Streich spielen und sie gehörig erschrecken. Natürlich sind Bibi und ihre Freundinnen aber bestens vorbereitet, und es gibt noch einige Turbulenzen ...

Bewertung:

Bibi auf Klassenfahrt, das verspricht viele Hexereien und lustige Streiche.

Kindgerecht und lehrreich

Das Thema "Klassenfahrt" eignet sich so gut wie kaum ein anderes, um die kleinen Hörer zu fesseln, schließlich erlebt jeder Schüler mal etwas Ähnliches: Eine Fahrt ins Schullandheim, Streiche zwischen Jungen und Mädchen, sportliche Wettkämpfe und Spiele. Anhand der zunächst sehr strengen Heimleiter wird Kindern in der Folge gezeigt, dass es nicht sinnvoll ist, Kinder mit Regeln zu überhäufen und dass der Spaß nicht auf der Strecke bleiben darf. Aber Bibi muss wiederum auch lernen, dass man es mit dem Frechsein nicht übertrieben darf. Obwohl der Lehrer seine Klasse inständig darum bittet, die Heimleiter nicht noch mehr zu verärgern, gibt es ein nächtliches Tohuwabohu mit einer ordentlichen Standpauke, sodass Bibi am nächsten Morgen ein schlechtes Gewissen bekommt und sich etwas Nettes einfallen lässt, um die Heimleiter wieder zu versöhnen. Beim Wettrennen lässt sie sich außerdem zu einer unfairen Hexerei hinreißen und sieht hinterher ein, dass man nicht immer mit Hexen bzw. Schummeln nachhelfen soll.

Außerdem gibt es am Rande ein kleines Plädoyer für verständnisvolle Lehrer wie Herrn Schumann. Das konservative Heimleiter-Ehepaar findet es befremdlich, dass Herr Schumann sich so ungezwungen zu seinen Schülern verhält, anstatt ihnen Zucht und Ordnung beizubringen; tatsächlich aber zeigt sich, dass Herr Schumann mit seiner lockeren Art den Kindern viel eher eine Respektperson ist als die strengen Heimleiter.

Viel Humor

Wo viele Schüler zusammentreffen, gibt es natürlich auch eine Menge an Chaos und amüsanten Verwicklungen. Der arme Busfahrer muss gleich für Bibis erste Hexerei herhalten, indem sie ihm ein paar Gänseblümchen auf die Glatze zaubert, was bei den Schülern für Heiterkeit und bei Lehrer Schumann für große Verlegenheit sorgt. Zum Glück ist der Busfahrer, der sich leutselig als Herr "Schulz, wie Meier" vorstellt, kein Spielverderber. Nach dem Vorlesen der strengen Hausordnung fragt ein Kind frech, ob denn auch Atmen erlaubt sei, und ein anderes gibt zu bedenken, dass sein Füller immer so laut kratzt. Den Höhepunkt von Bibis Hexerei bildet wohl die Frösche-Invasion, die sie in den Salat hext, sodass es binnen Sekunden im Speisesaal von grünen Hüpfern nur so wimmelt.

Sehr gute Sprecher


Sehr schön ist in dieser Folge, dass Herr Schumann als Klassenlehrer dabei ist. Erwin Schastok spricht ihn mit sehr sympathischer und ruhiger Stimme, und es ist schade, dass in den letzten Jahren ausschließlich Frau Müller-Riebensehl als Klassenlehrerin das Regime übernommen hat. Hinter dem launigen Busfahrer steckt Gerd Holtenau, bei Benjamin häufig als Briefträger oder Polizist im Einsatz und sehr populär als mürrischer Mühlenhofbauer mit rauer Schale und weichem Kern bei Bibi und Tina.

Auch die Stimme des Heimleiters Otto Czarski ist sehr bekannt, unter anderem tritt er oft bei Benjamin und Bibi als Feuerwehrhauptmann in Erscheinung. Das Gleiche gilt erst recht für (die leider verstorbene) Maria Axt. Bei Benjamin sprach sie die Stadträtin, bei Bibi hatte sie eine feste Nebenrolle als Oberhexe Walpurgia und denkwürdige Kurzauftritte in Gastrollen wie als überkandidelte Frau Diva in "Die verhexte Hitparade". Nebenbei sei gesagt, dass Maria Axt die Lebensgefährtin von Joachim Nottke, dem Erzähler der Reihen, war.

Wenig Spannung


Kleine Abstriche gibt es für die Folge, da sie recht spannungsarm gestaltet ist. Man fragt sich zwar, was Bibi mit ihren Hexereien alles anstellen wird und ob es Ärger von den Heimleitern gibt, aber das ist recht mager im Vergleich zu vielen anderen Folgen, bei denen es aufregende und sogar gefährliche Situationen gibt. Angeboten hätte sich hier etwa eine Nachtwanderung, vielleicht mit einem kurzzeitig verloren gegangenen Schüler, schließlich gehört eine Nachtwanderung in das Repertoire von so ziemlich jeder Klassenfahrt.

Fazit:

Eine unterhaltsame, lustige und lehrreiche Folge aus Bibis Alltag mit vielen Hexereien. Hervorzuheben ist die sehr gute Sprecherbesetzung bis in die Nebenrollen; kleine Abzüge gibt es durch die bescheidene Spannung, die ruhig größer hätte ausfallen können.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: H. Bruckhaus
Moni: N. Rybakowski
Joscha: C. Zachariae
Lehrer Schumann: E. Schastok
Heimleiter Buchholz: O. Czarski
Frau Buchholz: M. Axt
Busfahrer: G. Holtenau
Erzähler: J. Nottke

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