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15. Februar 2016

Bibi und Tina - Der Pferde-Treck

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Inhalt:

Bibi, Tina und Alex haben von Alex' Vater einen Urlaub auf Gut Szendrö geschenkt bekommen, der Heimat ihres Freundes Mikosch, dem ungarischen Puszta-Reiter, und dem Gutsverwalter Janosch. Hier wartet eine große Aufgabe auf sie: Vier Nonius-Pferde müssen zu einem Käufer gebracht werden, darunter das wilde Fohlen Ranuka. Es bleiben nur eineinhalb Tage für die weite Reise, da die Pferde ein Geburtstagsgeschenk für einen Gutsbesitzer sein sollen - und Janosch findet so schnell niemanden, der die Aufgabe sonst übernehmen könnte.

Die vier Freunde sind stolz, dass sie allein den Pferde-Treck leiten dürfen - immerhin führt der Weg quer durch die Puszta. Gut ausgerüstet starten die Freunde, Alex übernimmt das Kartenlesen. Der Weg führt sie durch die Tiefebene weit nach Nordosten. Sie müssen einen Fluss überqueren und ihm aufwärts folgen, bis sie an die Ausläufer des Berglandes kommen, wo das Gut liegt.

Schon gleich zu Beginn büchst die übermütige Ranuka aus und muss eingefangen werden. Mittags macht die Hitze den Freunden sehr zu schaffen. Doch die Probleme werden noch größer: Ein Gewitter zieht auf, Alex hat die Karte falsch gelesen, und im Unwetter geht sie auch noch verloren. Auch eine Bärenfamilie treffen die Freunde auf ihrem Treck ...

Bewertung:

Ab und zu spielen die Bibi-und-Tina-Geschichten nicht auf dem Martinshof, sondern in der ungarischen Puszta. Seit der Doppelfolge "Die Wildpferde" sind der alte Janosch und der Pusztareiter Mikosch gute Freunde des Grafen und natürlich erst recht von Bibi, Tina und Alex, und es ist grundsätzlich immer schön, wenn die beiden mitmischen. Schlecht ist auch diese Folge nicht, aber zu den besten der Reihe gehört sie indessen nicht.

Eine gewisse Spannung ist gegeben, schließlich gibt es für die Freunde auf der weiten Reise einige Hindernisse. Es liegt natürlich auf solch eine weiten Reise nah, dass sie sich verirren, und genau das passiert auch. Das Gewitter bringt eine dramatische Note hinein - man darf nicht vergessen, dass Wetterhexereien verboten sind und Bibi somit hier die Gefahrensituation nicht einfach mit einem Hex-Hex beseitigen kann. Zudem gibt es sympathische Nebenfiguren, und zwar die Gulyás, die Rinderhirten um den freundlichen älteren Gabor, die im späteren Verlauf noch eine besondere Rolle einnehmen.

Es gibt zwar Folgen, die noch um einiges lustiger sind, aber ein paar witzige Szenen finden sich auch hier. Die vier Freunde necken sich untereinander, vor allem zwischen Tina und Alex gibt es ein paar amüsante Dialoge. Ein bisschen Ungarnflair kommt auch auf, es gibt ein paar geografische Informationen, es wird mehrmals Gulaschsuppe gegessen und am Ende gibt es eine kurze, aber sehr schöne Musikeinlage. Die Sprecherriege ist hier aufs Engste beschränkt. Hans Teuscher, der den liebenswerten Janosch spricht, ist traurigerweise im Oktober 2015 verstorben. Der vielbeschäftigte Schauspieler mit der markanten hohen Stimme sprach beispielsweise auch Al Lewis alias Grandpa in "Die Munster", den Hahn Fowler in "Chicken Run" und den Fliegenden Holländer in "Spongebob". Es bleibt abzuwarten, ob und wenn durch wen er als Janoschs Sprecher ersetzt wird. Eine gute Figur macht Johannes Berenz als Gabor, der hier seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellt und überzeugend den freundlichen Ungarn spricht. Die gespielte Rolle ist rund zehn Jahre älter als sein Sprecher, wird aber sehr authentisch.

Ein bisschen unrealistisch ist es, dass vier Teenager allein diese Reise mitsamt den Pferden übernehmen, auch wenn man bedenkt, dass Bibi als Hexe in Notsituationen eingreifen kann. Darüber kann man aber noch hinwegsehen, schließlich haben die Freunde in den vergangenen Abenteuern oft besonderen Mut und Reife bewiesen. Es ist ein bisschen konstruiert, dass Alex das Kartenlesen übernimmt, woraufhin sie sich verlaufen. Es gibt keinen besonderen Grund, warum er dafür zuständig war; realistischer wäre es gewesen, wenn sich alle vier um den richtigen Weg gekümmert hätten, anstatt dass einer allein dies übernimmt. Das allerdings hätte es schwieriger gemacht, zu erklären, warum sie sich verirren, sodass man sich wohl für die leichtere Variante entschieden hat.

Es ist schade, dass trotz des idealen Settings das Verhältnis zwischen Bibi und Mikosch nicht näher thematisiert wird. In früheren Folgen war mehr oder weniger offensichtlich, dass beide ein bisschen füreinander schwärmen, auch wenn aus ihnen bislang noch kein Paar wurde. Es ist auch gar nicht nötig, dass Bibi jemals in der Serie eine Beziehung eingeht - diese Thematik wird bereits durch das Pärchen Tina und Alex hinreichend abgedeckt -, aber die kleinen Flirtereien und Bibis gelegentliche Verlegenheit waren immer sehr niedlich. Diese Folge bietet von der Handlung her reichlich Gelegenheit für solche Momente, was aber nicht genutzt wird. Bibi und Mikosch verstehen sich zwar prima, aber man merkt nicht wirklich einen Unterschied zum Verhältnis zwischen Mikosch und Tina.

Fazit:


Eine solide bis gute Folge mit überzeugenden Sprechern, die eine unterhaltsame Geschichte erzählt, wenngleich es noch witzigere und spannendere Episoden in der Reihe gibt.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Alexander v. Falkenstein: S. Hasper
Mikosch: B. Schalla
Janosch: H. Teuscher
Gabor: J. Berenz
Erzähler: G. Schoß

1. November 2015

Bibi und Tina - Der Waldbrand

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Inhalt:

Bibi, Tina und Alex sind mit großem Eifer Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr von Falkenstein. Förster Buchfink betreut die Jugendgruppe und bringt ihnen alles Wichtige rund um Brände, Löschen und Bergen von Personen bei. Am Wochenende steht der Wettbewerb der Kinder- und Jugendfeuerwehr an, bei dem die drei Freunde gegen die Mannschaft von Rotenbrunn antreten darf. Wenn sie erfolgreich sind, erhalten sie die Auszeichnung "Kleine Flamme".

Während sich Bibi und Tina freuen, ist Alex allerdings bedrückt. Der Grund: Am Freitag vor der Prüfung gibt sein Vater ein großes Schlossfest, das bis ins kleinste Detail perfekt sein soll. Alex muss unter der Woche helfen und zahlreiche Erledigungen machen - dabei wird natürlich nicht viel Zeit zum Üben und Lernen für den Wettbewerb bleiben. Unter dem Drängen von Bibi und besonders Tina fragt Alex seinen Vater, ob er ihm Zeit für die Feuerwehr lässt. Doch wie befürchtet, lehnt der Graf ab, denn die Feuerwehr scheint ihm zu unwichtig.

Alex traut sich nicht, Bibi und Tina zu sagen, dass er nicht mehr mitmachen darf. Stattdessen versucht er, alle Aufträge seines Vaters zu erledigen und parallel an den Übungen teilzunehmen. Das sorgt natürlich für Probleme - vor allem aber wird aus Spaß plötzlich Ernst ...

Bewertung:


Lehrreich, unterhaltsam und vorhersehbar - in diesen drei Worten lässt sich die Folge "Der Waldbrand" zusammenfassen. Es sind viele altbekannte Elemente, die hier gemeinsam mit der Feuerwehr-Thematik zu einer neuen Folge verarbeitet werden: Bibi, Tina und Alex trainieren wieder einmal für einen Wettbewerb, auch wenn der sich diesmal nicht ums Reiten dreht, der Graf zeigt sich mal wieder streng, und Tina drängt Alex wie schon so oft dazu, sich dagegen zu wehren.

Auf Kinder warten einige nützliche und durchaus interessante Informationen zum Thema Brandvermeidung. Der Wettbewerb besteht nicht nur aus praktischen Übungen, sondern auch aus einem Theorieteil. Bibi, Tina und Alex müssen beispielsweise wissen, was die Hauptursachen für Brände im Haus und in der Natur sind, welche Vermeidungsmaßnahmen getroffen werden müssen und welche unterschiedlichen Arten von Bränden es gibt. Diese Fragen beantworten sie Förster Buchfink und teilen sie somit zugleich dem Hörer mit. Das Hörspiel macht Werbung für die Freiwillige Feuerwehr und plädiert generell dafür, sich vernünftig und hilfsbereit zu verhalten.

Des Weiteren zeigt sich, was es für Folgen haben kann, wenn man jemanden zu etwas drängt. Alex hängt zwischen den Stühlen: Seine Freundin Tina reagiert genervt auf seine familiäre Verpflichtung und erwartet, dass er sich von seinem Vater Freiraum erkämpft. Der Graf wiederum setzt voraus, dass Alex seinen Pflichten nachkommt, zumal er später einmal selbst solche Feiern auf dem Schloss ausrichten muss und daher jetzt schon dafür lernen soll. Alex hat nun die Wahl, entweder Bibi und Tina oder seinen Vater vor den Kopf zu stoßen oder zu schwindeln und beide Parteien zufriedenzustellen; aus der Not heraus entscheidet er sich für die zweite Möglichkeit. Am Ende sehen sowohl Tina als auch der Graf ein, dass sie Alex zu sehr gedrängt und sich egoistisch verhalten haben. Erfreulicherweise merkt Tina das schnell und verhält sich nicht ganz so zickig wie in früheren Folgen, wo sie Alex oft erhebliche Vorwürfe machte und schnell ins Schmollen kam, während sie sich hier rascher einsichtig zeigt. Ebenfalls erfreulich ist die Tatsache, dass hier noch mal Eberhard Prüter den Grafen in einer größeren Rolle spricht, da er leider im Herbst 2014 verstarb.

Die Geschichte unterhält recht gut, ist jedoch ausgesprochen vorhersehbar. Beispielsweise äußert sich Graf von Falkenstein anfangs auffallend abfällig über die Freiwillige Feuerwehr und tut sie als überflüssige Kinderei ab, sodass dem Hörer sofort klar ist, dass im Laufe der Handlung ein Feuer den Besitz des Grafen gefährden wird. Auch das drohende Gewitter wird deutlich erwähnt, sodass sich jeder Hörer schon früh denken kann, durch was das Feuer ausgelöst werden wird.

Generell wirkt die Geschichte ein wenig wie mit der Brechstange konstruiert, etwa wenn sich Bibi, Tina und Alex so begeistert über die alte Feuerwehrspritze zeigen - Interesse, sie zu sehen, ist nachvollziehbar, aber sie reagieren so aufgeregt und extrem neugierig, dass es aufgesetzt statt realistisch wirkt.

Darüber hinaus ist es schade, dass sich die Folge in die letzten Episoden einreiht, in denen Bibi, Tina und Alex in erster Linie musterhaft agieren. In früheren Folgen erlebten sie häufig Abenteuer oder spielten auch schon mal Streiche auf dem Hof; in den letzten Jahren geht es meist darum, dass sie an Turnieren oder anderen Wettbewerben erfolgreich teilnehmen, und Bibi hext nur noch in allergrößten Notfällen. Die freche, hexische Bibi, die Reiterferien mit Abenteuerflair verbringt, ist etwas untergegangen, während es zunehmend darum zu gehen scheint, dass Bibi und ihre Freunde vorbildhaft agieren und immer wieder schnell neue Dinge lernen (Voltigieren, Lassowerfen) oder Turniere gewinnen - der Lerncharakter der Folgen trifft einfach insgesamt derzeit ein bisschen zu plakativ in den Vordergrund.

Fazit:

Eine solide und insbesondere lehrreiche Bibi-und-Tina-Folge, die allerdings auch sehr vorhersehbar ist. Insgesamt hörenswert, zählt aber gewiss nicht zu den besten Episoden der Reihe.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: Susanna Bonasewicz
Tina Martin: Dorette Hugo
Alexander v. Falkenstein: Sven Hasper
Frau Martin: Arianne Borbach
Graf v. Falkenstein: Eberhard Prüter
Förster Buchfink: Klaus-Peter Grap
Dagobert: Helmut Gauß
Erzähler: Gunter Schoß

20. Juni 2015

Bibi und Tinas - Rennpferd in Not

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Inhalt:

Als Bibi und Tina Tierarzt Dr. Robert Eichhorn einen Routinebesuch abstatten, entdecken sie zu ihrer Überraschung ein schwarzes Pferd in seinem Vorgarten. Die Stute "Blackbird" war bis vor Kurzem ein erfolgreiches Rennpferd. Dann erlitt sie mit ihrem Jockey einen schweren Sturz und leidet seither unter einem seelischen Trauma: Blackbird lässt sich nicht mehr reiten, sondern wirft jeden Reiter ab. Für den Pferderennsport ist sie erst recht nicht mehr einsetzbar.

Blackbirds Eigentümer hat die Stute zu Robert gegeben, damit er sie wieder heilt und für den Rennsport tauglich macht. Wenn in naher Zukunft kein Erfolg zu sehen ist, will er sie zum Schlachter geben, da sie wertlos für ihn geworden ist. Robert möchte gerne helfen, hat aber kaum Zeit für das Tier.

Bibi und Tina sind empört über den Eigentümer. Sie bieten an, dass Blackbird auf den Martinshof kommt, um sich dort in Ruhe zu erholen. Sowohl Robert als auch Frau Martin sind damit einverstanden. Mit Geduld und Training wollen Bibi und Tina die Stute wieder ganz gesund machen ...

Bewertung:

Bibi und Tina sind immer bereit, einem in Not geratenen Tier zu helfen, und mit Pferden kennen sie sich bekanntlich sehr gut aus - wer erscheint da also besser geeignet, um eine traumatisierte Stute wieder glücklich zu machen? Die Ausgangslage dieser Folge ist damit grundsätzlich gelungen, wird hier doch darauf aufmerksam gemacht, dass auch Tiere seelische Traumata erleiden können. Leider ist die Umsetzung nur mäßig geglückt und hapert an mehreren Stellen.

Zum einen fällt störend auf, wie schnell Bibi und Tina das Vertrauen der Stute gewinnen. Zwar wird Blackbird als schwer traumatisiert beschrieben, doch schon nach einer Woche sind die Mädchen in der Lage, sie zu reiten, ohne dass es die Stute verstört. Gewiss muss in einem (Kinder-)Hörspiel die Handlung gerafft dargestellt werden, aber ein wenig schwieriger hätte man es den Freundinnen schon machen können. Zum anderen ist es schade, wie unkritisch hier der Pferderennsport gesehen wird. Blackbird hat auf der Rennbahn einen schweren Unfall erlitten, und generell ist der Profi-Reitsport für die Tiere oft eine große Belastung; hier fallen allerdings keinerlei kritische Worte zum Leben auf der Rennbahn, die man sicherlich auch in für Kinder ansprechender Form hätte anbringen können.

Die Lösung für Blackbirds Problem fällt dann ausgesprochen simpel aus. Auch in Anbetracht der jungen Zielgruppe wirkt der Schluss der Geschichte arg phantasielos, beinahe so, als habe man aus Zeitnot die nächstbeste und einfachste Idee gewählt, statt den Ausgang etwas differenzierter zu gestalten. Insgesamt wurde hier die Möglichkeit verschenkt, sich intensiver mit der Pferdepsyche zu befassen und auch mal die Schattenseiten des (Profi-)Reitsports zu beleuchten. Natürlich hätte eine Pferdeflüsterer-Story klischeehaft geraten können, wäre aber vom Grundgehalt der Aussage vielleicht die bessere Alternative gewesen.

Einen amüsanten Nebenstrang bildet Bibis, Tinas und Alex' Versuch, sich zu dritt zum Eisessen zu treffen, was gleich mehrfach scheitert - und jedes Mal ist es Alex, der von Bibi und Tina versetzt wird, weil ihnen etwas dazwischengekommen ist. Sonst ist es gewöhnlich Tina, die Eifersucht zeigt, hier reagiert Alex empfindlich. Allerdings zeigt er sich am Ende ohne nähere Begründung sehr versöhnlich; genau wie in der Haupthandlung um Blackbird wird die Lösung sehr abrupt herbeigeführt und wirkt dadurch konstruiert. Auffällig ist an der Folge, dass Bibi - wie schon in der Episode zuvor - kein einziges Mal hext und dass Bibi und Tina aus Übermut einen gravierenden Fehler begehen, der anschließend auch breit thematisiert wird. Es ist durchaus angenehm, dass sich die beiden Mädchen zur Abwechslung nicht ideal verhalten, und aus ihrem Fehlverhalten können kleine Hörer entsprechende Lehren ziehen.

Bei den Sprechern ist Arianne Borbach bemüht, die aus Altersgründen ausgestiegene Evelyn Meyka in der Rolle der Frau Martin zu ersetzen. Seit Folge 76 verleiht sie Susanne Martin eine jüngere Stimme, die zwar ebenfalls ein wenig heiser klingt, aber nicht mit der Ursprungsstimme zu verwechseln ist. Arianne Borbach macht ihre Sache objektiv gesehen gut, klingt aber noch ein wenig zu gehemmt. Es bleibt zu hoffen, dass sie sich noch tiefer in die Rolle einfinden wird. Eberhard Prüter ist, leider nur sehr kurz, nach seinem Tod im Oktober 2014 in einer seiner letzten Auftritte als Graf von Falkenstein zu hören und wird bereits jetzt schmerzlich vermisst.

Fazit:

Eine durchschnittliche Bibi-und-Tina-Folge, die ein an sich interessantes Thema nicht optimal umsetzt. Die Handlung ist für Kinder leidlich unterhaltsam und hat ihre witzigen Szenen, kann aber gerade in Sachen Vermittlung von Lehren nicht rundum überzeugen.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Alexander v. Falkenstein: S. Hasper
Holger: M. Clarén
Frau Martin: A. Borbach
Graf v. Falkenstein: E. Prüter
Dr. Eichhorn: D. Wunder
Jockey Paul Schubert: V. Neumann
Mario: N. Mamone
Erzähler: G. Schoß

18. Dezember 2014

Bibi und Tina - Hilfe für die Tierpension

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Inhalt:

Bibi, Tina und Alex machen ein Wettreiten und genießen anschließend die Ruhe im Wald. Dabei hören sie auf einmal ein Miauen aus einem Baum. Eine kleine graue Katze sitzt darin, und Bibi hext sie schnell herunter. Sie fürchten, dass das Kätzchen ausgesetzt wurde, und nehmen es kurzerhand auf den Martinshof. Frau Martin allerdings ist wenig begeistert, die Katze könnte schließlich krank oder ungezogen sein. Sie erlaubt aber, die Katze bis auf Weiteres zu behalten.

Bibi und Tina lassen "Tom", wie sie den Kater nennen, bei Tierarzt Robert untersuchen. Dabei hören sie von einer Schildkröte, die Robert gerade aufgelesen hat. Spontan nehmen Bibi und Tina auch sie bei sich auf. In der Schmiede hat Freddy ebenfalls ein Findelkind - einen Hund, für den es in der Schmiede aber auf Dauer zu gefährlich ist. Also lassen sich Bibi und Tina überreden, auch "Bello" mit sich zu nehmen. Sie würden zwar gern erst Frau Martin um Erlaubnis bitten, aber die ist gerade zu Tante Paula verreist.

Zum Ende des Tages nehmen die Mädchen sogar noch zwei weitere Katzen, ein Kaninchen und einen Papagei auf und richten im Stall eine Tierpension ein. Als Frau Martin dahinterkommt, gibt es erst einmal Ärger für Bibi und Tina. Natürlich sehen sie ein, dass die Tiere ein neues Zuhause finden müssen. Frau Martin hat eine Idee: Die alte Hannah hat früher immer herrenlose Tiere aufgenommen. Bibi und Tina hoffen, dass sie das immer noch macht. Aber es gibt ein Problem ...

Bewertung:

Sind es nicht die Pferde, sind es andere Tiere, die auf dem Martinshof für Aufregung sorgen, und diesmal gleich eine ganze Horde. Tierschutz und Naturschutz sind zwei ganz wichtige Aspekte, die den kleinen Hörern der Bibi-und-Tina-Reihe immer wieder nahegebracht werden. Oft stehen dabei Wildtiere im Mittelpunkt, diesmal sind es Haustiere, die von ihren Besitzern ausgesetzt wurden.

Bibi und Tina haben eigentlich gar nicht den Platz und erst recht nicht die Erlaubnis von Frau Martin, ein weiteres Tier zu der Katze aufzunehmen - aber Nein sagen können sie auch nicht. Holger erinnert daran, dass gerade Sommerferien sind und zu dieser Zeit besonders viele Tiere ausgesetzt werden. Bibi und Tina ärgern sich sehr über diese gedankenlosen Menschen, die erst die Verantwortung für ein Haustier übernehmen und es dann bei nächster Gelegenheit abschieben.

Kinder lernen hier sehr schön, dass Tiere mit Respekt zu behandeln sind und nicht wie Gebrauchsgegenstände und dass es viel Weitsicht braucht, um sich ein Tier anzuschaffen - Bibi und Tina merken schließlich auch, wie viel Arbeit sie damit haben, allen Tierchen gerecht zu werden. Zum Haustierhalten gehören auch unangenehme Erlebnisse, etwa als Katerchen Tom im Spiel die Tischdecke mitsamt dem Gedeck herunterzieht. Spätestens wenn man in den Urlaub fahren will, wird das Haustier für viele zum Problem, und Kinder, die sich unbedingt ein Tier wünschen, lernen vielleicht aus der Geschichte, dass man sich nur nach reiflicher Überlegung darauf einlassen sollte.

Die zweite Hälfte der Geschichte dreht sich zudem um die Tierpension der alten Hannah. Der grantige Hausmeister Herr Moser verbietet ihr, die restlichen, leer stehenden Teile der "Villa Sonnenschein" für ihre Tiere zu benutzen, am Ende gewinnen aber natürlich Bibi und Tina die Oberhand.

Viel Humor

Wie immer gibt es auch einige lustigen Szenen in dem Hörspiel. Sympathisch-verschroben kommt der Graf rüber, als Alex erzählt, dass er auf einer Tagung der "hochwohlgeborenen Monokelfreunde" sei. Witzig sind Bibis und Tinas vergebliche Versuche, Frau Martin schonend von den neuen Tiere zu erzählen, die sie aufgenommen haben. Ihre Andeutungen werden missverstanden, und es ist eine schwere Geburt für die Mädchen, ihr die Wahrheit beizubringen. Für den Hörer ist es umso amüsanter, wie Bibi und Tina nach und nach mit allen Tiere rausrücken und Frau Martin von Enthüllung zu Enthüllung entsetzter reagiert: Erst sind es weitere Katzen, die sie präsentiert bekommt, dann ein Hund, ein Papagei, ein Kaninchen, ein Hamster und nicht zu vergessen die Schildkröte. Die Schildkröte hat Bibi schon gleich in der Tierarztpraxis begeistert "Herbie" getauft, nicht merkend, dass Tina langsam etwas unsicher wird angesichts des erneuten Findelzuwachses.

Recht gute Sprecher

Holger Martin wird zwar inzwischen nicht mehr von Charles Rettinghaus gesprochen, aber auch Marius Clarén überzeugt. Seine sympathische Stimme kennt man beispielsweise als deutsche Synchronisation von "Spiderman" Tobey Maguire und Jake Gyllenhaal oder in diversen Hauptrollen in der Hörspielreihe Gruselkabinett. Margarete Hamm spricht die alte Hannah zwar gut, allerdings klingt ihre Stimme etwas zu jung - schließlich wurde Hannah schon zu Frau Martins Jugendzeiten "die alte Hannah" genannt.

Sehr erfreulich ist der Auftritt von Freddy, gesprochen von Oliver Rohrbeck alias Drei-Fragezeichen-Detektiv Justus Jonas. Im Gegensatz zu den frühen Bibi-und-Tina-Folgen hat sich Freddy zu einem liebenswerten, wenn auch manchmal immer noch etwas vorlauten Freund Freund der Mädchen gemausert, der hier Tierliebe beweist.

Ein paar Schwächen

Ein bisschen übertrieben wird dargestellt, wie leicht und schnell Bibi und Tina an ihre Findeltiere kommen - innerhalb eines Tages haben sie fast ein Dutzend zusammen, und man erfährt längst nicht von allen, woher sie stammen. Die Handlung um die Tierpension und die Probleme mit dem Hausmeister ist an sich interessant, das Potenzial wird aber nicht voll ausgeschöpft. Dafür lösen sich die Konflikte zu rasch und zu einfach, und ein glücklicher Zufall am Ende sorgt für das Happy End. Alles passiert wie im Schnelldurchlauf und ergibt sich fast wie von selbst, ein bisschen mehr Eigeninitiative von Bibi und Tina wäre schön gewesen.

Fazit:


Ein für Kinder sehr lehrreiches und an vielen Stellen witziges Hörspiel, das knapp überm Durchschnitt liegt. Die Sprecher sind gut, und die Handlung weist keine Längen auf, das Ende verläuft aber zu schnell und zu konstruiert.

Sprechernamen:


Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Frau Martin: E. Meyka
Holger Martin: M. Clarén
Hausmeister Moser: J. Döring
Hannah: M. Hamm
Erzähler: G. Schoß

17. Dezember 2014

Bibi und Tina - Das Tierarztpraktikum

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Inhalt:

Bibi, Tina und Alex reden nach dem Ausreiten ein wenig über ihre Zukunftspläne. Bibi möchte am liebsten Tierärztin werden, und Tina geht es ebenso. Als Alex von einem Praktikum spricht, kommt ihnen eine Idee: Sie wollen bei Robert Eichhorn ein Tierarztpraktikum machen. Sofort suchen sie Robert auf, der gerade viel zu tun hat - in der Umgebung geht nämlich die gefährliche Pferdegrippe um.

Robert lehnt das Praktikum zunächst ab. Er befürchtet, dass er zu wenig Zeit hat, um sich um die Mädchen zu kümmern. Bibi und Tina geben aber nicht auf. Sie beschließen, alle Pferdebesitzer in Falkenstein und Umgebung abzuklappern und dort nach möglichen Symptomen der Pferdegrippe nachzufragen. Alle Pferde sind offenbar gesund - nur auf Schloss Falkenstein schauen sie nicht vorbei, da Alex ja Bescheid weiß.

Am nächsten Tag überraschen sie Robert mit ihrem Ergebnis. Der freut sich, dass Bibi und Tina ihm so viel Arbeit abgenommen haben, und willigt ins Praktikum ein. Zunächst läuft alles gut, doch dann gibt es wegen Tinas Verhalten Ärger mit dem Grafen. Robert sieht sich gezwungen, das Praktikum zu beenden. Bibi und Tina sind sehr traurig - aber dann gibt es einen Notfall. Robert braucht dringend Medizin, doch die Straßen nach Rotenbrunn sind überflutet. Bibi und Tina wollen helfen ...

Bewertung:

Ein bisschen erwachsener als sonst geht es am Anfang dieser Folge zu, der damit die Basis für die weitere Geschichte liefert. Nicht zum ersten Mal erwähnt Bibi ihren Traumberuf Tierärztin, aber diesmal wird es etwas konkreter, indem die beiden Mädchen ihr Können im Praxistest unter Beweis stellen wollen. Damit erhält das Hörspiel wieder einmal einen lehrreichen und zugleich kindgerechten Charakter. Kinder lernen hierdurch, dass es nicht schaden kann, sich schon frühzeitig einfach mal näher mit den Traumberufen zu befassen und ein wenig hinter die Kulissen zu schauen. Die Geschichte regt Kinder dazu an, sich ein paar Gedanken über die Zukunft zu machen, und den bereits jugendlichen Hörern kann die Episode Lust auf das anstehende Schulpraktikum machen.

Zudem plädiert die Folge stark für das nötige Pflichtbewusstsein. Am Anfang läuft alles gut im Praktikum, Bibi und Tina sind mit Feuereifer bei der Sache und gehen Robert gut zur Hand. Dann aber wird Tina leichtsinnig, nimmt einen Anruf von Alex nicht ernst und glaubt, es ginge nur um den gemeinsamen Jahrestag der beiden. Sie verlässt die Praxis kurzzeitig, obwohl sie dort Telefondienst machen soll, was schlimme Folgen hat. Kinder lernen, dass man bei gewissen Aufgaben nicht schlampen darf und dass manchmal sehr viel von Zuverlässigkeit abhängt.

Positiv ist in der Folge außerdem, dass Bibi kaum Probleme mit Hexerei löst. Hexen ist es ohnehin verboten, allein mit ihren Sprüchen Krankheiten zu heilen, Bibi ist in dieser Folge also im Grunde ein ganz normales Mädchen, und das macht es besonders geeignet, sich mit ihr zu identifizieren. Sehr schön ist außerdem, dass Tina nicht wie sonst so oft einen Zickenkrieg wegen Alex anfängt - ihre ständigen Eifersüchteleien und ihre schnelle Reizbarkeit verleiden einem oft etwas den Hörgenuss, das fällt hier glücklicherweise mal weg.

Es sind nur recht wenige Sprecher in dieser Folge dabei, Frau Martin und Holger etwa fehlen gänzlich, aber die verbliebenen machen ihre Sache einwandfrei. Robert wird zwar leider nicht mehr von Martin Kessler gesprochen, aber Dietmar Wunder ist ein guter Ersatz, und seine Stimme klingt ähnlich. Zudem hat Gerd Holtenau einen Kurzauftritt als wie so oft etwas grantiger Mühlenhofbauer. Georg Tryphon kam schon bereits in "Die Schnitzeljagdfalle" als Apotheker vor, dort allerdings leider unter anderem Namen. Den krächzenden Papagei mimt mal wieder Eva-Marie Werth, die darin schon Übung hat, taucht sie doch auch öfter als Kakadu Curiosus in der Bibi-Reihe auf.

Schwächen verzeichnet die Folge also nur wenige. Sie schöpft allerdings ihr Potenzial am Schluss nicht ganz aus. Bibi und Tina müssen zwar eine recht gefährliche Sache unternehmen, um Robert zu helfen, aber diese Dramatik hätte man auf jeden Fall noch besser inszenieren können, es fehlt die letzte Konsequenz, die die Geschichte noch zusätzlich zu ihren anderen Stärken richtig spannend gemacht hätte. Was zudem schade ist, wo doch in der Serie immer wieder gerne Tierschutz angesprochen wird: Ein Mann kommt wegen seines Papageis in Roberts Praxis, und es wird leider nicht darauf hingewiesen, dass es alles andere als ideal ist, dieses Tier in Einzelhaltung zu besitzen - wäre schön gewesen, wenn der Papagei einen Partner gehabt oder bekommen hätte.

Fazit:

Eine gute Folge, die für Kinder auf unterhaltsame Weise lehrreich ist und mit guten Sprechern besetzt ist. Es gibt zwar noch bessere Folgen, und das Finale hätte noch etwas spannender und dramatischer inszeniert werden können, aber insgesamt auf jeden Fall eine deutliche Empfehlung für diese Episode.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: Susanna Bonaséwicz
Tina Martin: Dorette Hugo
Alexander von Falkenstein: Sven Hasper
Graf von Falkenstein: Eberhard Prüter
Dr. Eichhorn: Dietmar Wunder
Mühlenhofbauer: Gerd Holtenau
Lisa: Luisa Wietzorek
Herr Graumann: Georg Tryphon
Papagei: Eva-Maria Werth
Erzähler/in: Gunter Schoß

Bibi und Tina - Die rätselhafte Schatzsuche

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Inhalt:

Falkenstein erlebt den heißesten Sommer seit vielen Jahren, und Bibi und Tina kühlen sich am See mit den Pferden ab, und bald kommen auch Alex und Freddy dazu. Dabei entdecken sie im Wasser eine alte Kiste mit einer Flaschenpost. Darin steckt eine Schatzkarte von einem Ritter namens Ottokar von Falkenstein mit einem kleinen Rätsel. Zunächst freuen sie sich darüber, dann kommt es aber zu einem kleinen Streit, wem die Karte gehört.

Als Freddy behauptet, dass die Mädchen das Rätsel sowieso nicht lösen können, gehen sie eine Wette ein, wer von den beiden Teams den Schatz zuerst findet - natürlich ohne Bibis Hexereien. Bibi und Tina fragen als erstes Tinas Mutter, ob sie etwas über Ritter Ottokar weiß, während Alex und Freddy in der Bibliothek des Grafen suchen. Zwischendurch möchte sich Tina mit Alex versöhnen, aber leider kommt es erneut zu einem Streit.

Tina ist so unglücklich, dass ihre Mutter den Graf zu einem dringenden Gespräch herbestellt. Währenddessen sind die Mädchen nun umso entschlossener, das Rätsel vor den Jungen zu lösen. Aber was hat Ritter Ottokar mit dem Rätsel wohl gemeint? Schließlich hat Bibi einen Geistesblitz - und ahnt nicht, dass sie dabei von Alex belauscht wird ...

Bewertung:

Sommer, Sonne und Pferde garantieren eigentlich einen erfüllten Urlaub, trotzdem kommt bei Bibi natürlich immer noch etwas Spektakuläres hinzu.

Lehrreiche Handlung

Gleich zu Anfang kommt ein altbekanntes Thema von "Bibi und Tina" auf, nämlich ein Konflikt zwischen der sensiblen Tina und ihrem Freund Alex. Alex versetzt sie wieder einmal, weil er seinem Vater behilflich sein muss, und scheint das ganz normal zu finden. Tina hingegen reagiert bekanntlich überempfindlich auf jede scheinbare Art von Zurückweisung und erwartet eine ausgiebige Entschuldigung, die sie nicht bekommt. Das extrem heiße Wetter sorgt zusätzlich für gereizte Stimmung, und so rutschen auch Freddy und Bibi Bemerkungen heraus, die eigentlich nicht so gemeint sind.

Die Wette um die Schatzsuche dreht sich somit weniger um den Schatz selbst als eher darum, dass Mädchen und Jungen sich gegenseitig ausstechen wollen. Das Hörspiel zeigt Kindern auf spielerische Weise, dass man es mit den Konkurrenzkämpfen nicht übertreiben soll, aber auch, dass viele Streitereien leicht zu vermeiden wären. Tina reagiert zu heftig und dramatisiert die Auseinandersetzung viel zu sehr; Alex wiederum ist zu begriffsstutzig, obwohl er doch längst wissen sollte, dass Tina es gar nicht leiden mag, wenn er sie dauernd für seinen Vater versetzt. 

Natürlich geht es auch zwischendrin spannend zu. Der Hörer fragt sich, wer von beiden Teams den Schatz als Erstes finden wird, denn das Rätsel ist knifflig. Die Lösung ist aber schließlich logisch, und Kinder können schön mitverfolgen, wie der Schatz gefunden wird. Um was es sich genau bei dem Schatz handelt, ist ebenfalls eine spannende Angelegenheit - sowohl der Graf als auch Frau Martin weisen die Kinder nämlich darauf hin, dass Ritter Ottokar für seine Scherze bekannt war, und so kann sich bis zum Schluss keiner sicher sein, ob sie wirklich Gold und Silber finden werden - und nicht zuletzt, ob der Schatz überhaupt noch vor Ort ist.

Viel Humor

Für eine witzige Situation sorgt Freddys typisches loses Mundwerk, als er mit Alex in der Bibliothek steht und sie dort eine lustige Geschichte über Ritter Ottokar lesen. "Der hatte Humor, nicht so wie dein alter Herr", kommentiert Freddy, um gleich danach ein deutliches Räuspern des Grafen hinter sich zu vernehmen. Der Wettstreit zwischen Jungen und Mädchen ist auch amüsant dargestellt. Unabhängig voneinander erklären beide Teams gegenüber dem Grafen bzw Frau Martin, dass sie unbedingt gewinnen müssen, um "die Ehre ihres Geschlechtes zu verteidigen", was sie in ganz ernstem Tonfall vortragen.

Einen Hauch von Romantik erhält die Folge obendrein, als Frau Martin Tina erzählt, dass in einem ähnlich heißen Sommer zu ihrer Jugend auch sie und Graf Falko ständig aneinandergerieten - eine kleine Andeutung daran, dass die beiden ja in jener Zeit mal ein Paar waren und vielleicht noch die leise Hoffnung besteht, dass dies noch einmal auflebt. Überhaupt erscheint auch der Graf in dieser Folge sehr sympathisch, vor allem an der Stelle, als ihn Frau Martin zu einem dringenden Gespräch bittet und er sich vorher zögerlich noch erkundet, ob sie auch ihren berühmten Butterkuchen in der Küche hat.

Sehr gute Sprecher

Wer viele Folgen von Bibi und Tina verfolgt hat, wird merken, dass Freddy in dieser Episode bereits viel netter ist als ganz zu Anfang. Oliver Rohrbeck, den man vor allem als Synchronstimme von Ben Stiller und als Justus Jonas aus der Hörspielreihe "Die drei Fragezeichen" kennt, überzeugt dabei sowohl, wenn er wie früher Freddy etwas angeberischer spricht, als auch wie jetzt, wenn die Figur weitaus liebenswerter ist, zumal Freddy nie seine freche Art einbüßt. Schade ist zwar, dass hier nicht mehr Holgers Originalsprecher Charles Rettinghaus mit von der Partie ist, das macht bei seinen wenigen Sätzen aber keinen großen Unterschied.

Immer wieder erstaunlich ist es, wie jung Susanna Bonasewicz und Dorette Hugo in den Hauptrollen klingen - Dorette Hugo haben sicher viele Hörer noch in der zwanzig Jahre alten Originalsynchronisation von "Arielle" im Ohr, und einen großen Unterschied gibt es da nicht herauszuhören.

Kleine Schwächen


Viel ist es nicht, was an dieser Folge negativ auffällt, allerdings spielt die Schatzsuche eine weit kleinere Rolle, als man anfangs und auch aufgrund des Titels denkt. Im Vordergrund steht eher der Konflikt zwischen Alex und Tina, und die Schatzsuche ist fast schon als Symbol dafür zu sehen. Auch zwischendrin ist Tinas Stimmung das Hauptthema, sie fängt an zu weinen, versucht eine Versöhnung, die nicht funktioniert, spricht sich mit ihrer Mutter aus, die sich Sorgen macht und sich mit dem Grafen berät - und über all dies kommt die Schatzsucher-Handlung natürlich etwas ins Stocken und gerät am Ende beinah in Vergessenheit, ehe der Erzähler kurz vor Schluss noch einmal diesen Strang aufgreift.

Etwas unlogisch ist außerdem seine Bemerkung, es sei so gar nicht Tinas Art, aus der Haut zu fahren - wer Tina ein bisschen kennt, dem kommt dieses Verhalten sogar sehr bekannt vor, gerade bei allem, was Alex betrifft, ist sie gewöhnlich sehr dünnhäutig, und das kann auf Dauer schon nerven, zu oft ist es Thema in der Serie.

Fazit:


Eine insgesamt hörenswerte und unterhaltsame Folge, die vor allem durch ihre kindgerechten Lehren, ihren Humor und die Sprecher überzeugt. Ein bisschen störend sind bisweilen Tinas Zickereien, und die Schatzsuche steht weniger im Vordergrund, als man vermutet - trotzdem auf alle Fälle eine deutliche Empfehlung für diese Episode.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Frau Martin: E. Meyka
Alexander: S.-J. Hasper
Graf von Falkenstein: E. Prüter
Freddy: O. Rohrbeck
Erzähler: G. Schoß

Bibi und Tina - Das große Teamspringen

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Inhalt:

Bibi und Tina üben zur Zeit mit viel Erfolg Springreiten. Begeisterung ist angesagt, als Alex ihnen vom anstehenden Falkensteiner Springreiten erzählt, bei denen Zweierteams antreten. Am liebsten würden die beiden teilnehmen - aber das Turnier findet bereits übermorgen statt.

Zu allem Überfluss nehmen dort auch die Brüder Ralf und Michael Hutmacher teil, zwei arrogante Schnösel, die allerdings sehr gut reiten können. Die beiden provozieren die Mädchen, sodass Bibi und Tina jetzt erst recht teilnehmen wollen. Natürlich brauchen sie ein Intensivtraining, um eine Chance zu haben.

Nur zögernd gibt Frau Martin ihre Zusage, da viel Arbeit liegenbleiben wird. Holger dagegen unterstützt die beiden und bietet sich als Trainer an. Der erste Übungstag verläuft bereits sehr gut. Am nächsten Morgen reitet Holger weg, um eine Überraschung für Bibi und Tina zu besorgen. In einer Stunde will er zurück sein, doch die Zeit vergeht, und nichts passiert. Langsam werden Bibi und Tina unruhig, schließlich brauchen sie Holger für ihr Training. Ob ihm gar etwas zugestoßen ist ...?

Bewertung:

Turniere gibt es regelmäßig in Falkenstein und damit auch Folgen von "Bibi und Tina", die sich darum ranken, man denke etwa an "Das Herbstturnier" oder "Mami siegt".

Lehrreich und spannend

Fairness ist für Bibi und Tina Pflicht, das kennt man von ihnen, und besonders lernt man dieses Prinzip in dieser Folge. Die Hutmacher-Brüder und vor allem Michael nehmen es aus Überehrgeiz mit der Fairness dagegen nicht so genau. Als sie erfahren, dass Holger der Trainer der beiden Konkurrentinnen ist, lässt sich Michael spontan etwas einfallen, um ihnen dabei Steine in den Weg zu legen. Ralf kann das zwar nicht wirklich gutheißen, unternimmt aber auch nichts dagegen. Natürlich hat dieses Verhalten noch ein Nachspiel, und die beiden sehen ihr Unrecht ein. Bibi und Tina dagegen verzichten darauf, sich einen unerlaubten Vorteil zu verschaffen. Eigentlich bräuchten sie dringend Springsättel, die Bibi sofort herbeihexen könnte - doch Hexerei für bessere Wettkampfbedingungen ist verboten, und daran hält sich Bibi natürlich.

Dazu wird nebenbei eingeflochten, dass man sein Pferd nicht überfordern darf. Auch hier ist Michaels Überehrgeiz Schuld. Sein Bruder warnt ihn, mehr Rücksicht auf sein Tier zu nehmen, und stößt auf taube Ohren. Auch hier lernen Kinder, dass man nicht um jeden Preis nach Erfolg streben sollte.

Zudem liegt Spannung in der Luft. Holger wird nicht nur aufgehalten, sondern gerät auch in eine brenzlige Situation, sodass nur noch Bibi helfen kann. Diese kann aber kann keinen Suchflug mit Kartoffelbrei starten, weil der aus irgendeinem Grund - der natürlich nachher logisch erklärt wird - nicht reagiert. Also müssen Bibi und Tina Holger ohne Hexenkraft finden. Dazu drängt die Zeit, denn sie wollen noch trainieren, und man darf gespannt sein, ob die Intrige der Hutmacher-Brüder auffliegt und wie das Turnier am nächsten Tag verläuft. Dazu ist die patente Oma Hutmacher eine sympathische Nebenfigur, und die Hutmacher-Brüder sind als Abwechslung auch nicht schlecht.

Kleine Schwächen

Auch wenn man der Folge Spannung nicht absprechen kann, hätte man diese noch besser in Szene setzen können, etwa dass Bibi und Tina am Turniertag Holger suchen müssen oder dass sie deutlichere Hinweise dafür erhalten, dass er in Gefahr steckt. Zudem sind Holgers Erlebnisse an diesem Tag ein bisschen arg konstruiert und nicht sehr realistisch, dafür geschieht zu viel auf einmal.

Und während man sich langsam an Gunter Schoß als neuen Erzähler gewöhnt, ist der "neue" Trödel-Hannes kein Vergleich zum Original Heinz Fabian. Der vielbeschäftigte Theaterschauspieler ist als Stimme vor allem durch zahlreiche EUROPA-Hörspiele, insbesondere im Abenteuersektor, bekannt und war die Idealbesetzung für den verschmitzten Trödel-Hannes, der immer eine scherzhafte Bemerkung auf Lager hat. Holger hat ebenfalls einen anderen Sprecher als früher, wobei hier der Stimmenunterschied nicht ganz so auffallend ist.

Fazit:

Eine solide Folge über ein anstehendes Springturnier mit viel Chaos und Spannung im Vorfeld. Kinder lernen zudem die Bedeutung von Fairness. Allerdings ist die Folge ein bisschen zu konstruiert an manchen Stellen, und es ist schade, dass vor allem der Trödel-Hannes einen weit weniger charismatischeren Sprecher erhalten hat.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Alex: S. Hasper
Holger: M. Clarén
Frau Martin: E. Meyka
Michael Hutmacher: H. Maurer
Ralf Hutmacher: D. Turba
Clara Hutmacher: J. Rameik
Erzähler: G. Schoß

Bibi und Tina - Die Überraschungsparty

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* * * * *
Inhalt:

Bald ist es wieder soweit: Der Martinshof feiert Geburtstag und dazu noch dieses Jahr einen runden. Bibi und Tina sind schon voller Vorfreude. Doch Frau Martin bereitet ihnen eine große Enttäuschung: Die Feier soll dieses Mal ausfallen oder verschoben werden. Frau Martin ist mit den Ferienkindern und anderen Aufgaben völlig ausgelastet und hat keine Zeit für die aufwändigen Vorbereitungen.

Bibi und Tina bieten an, die Organisation selbst zu übernehmen. Doch der Tag ist schon übermorgen, und Frau Martin glaubt nicht, dass die Mädchen das noch schaffen können. Bibi und Tina wollen aber nicht aufgeben. Stattdessen beschließen sie, die Feier heimlich zu planen und Frau Martin in zwei Tagen zu überraschen.

Bei den Planungen geht allerdings einiges schief, die tolle Westernshow, die sie auftreten lassen wollten, ist schon ausgebucht, und die zwei neuen Ferienkinder Marina und Mirko bereiten einigen Stress. Aber Bibi und Tina wollen auf keinen Fall aufgeben ...

Bewertung:

Ab und zu sind Geburtstage, Weihnachten und Ostern ein Thema bei Bibi und Tina - warum dann also nicht auch mal ein Martinshofjubiläum. Natürlich wäre es langweilig, wenn dabei alles glatt laufen würde ...

Lehrreiche Handlung

Im Vorfeld ist Frau Martin überzeugt davon, dass Bibi und Tina einfach nicht die nötige Erfahrung besitzen, um solch ein großes Fest im Alleingang zu organisieren - zumal es Bibi verboten ist, in diesem Fall zu hexen. Das wollen die Mädchen natürlich nicht auf sich sitzen lassen und beweisen, wenn auch mit einigen Stolpersteinen, das Gegenteil. Kinder bekommen demonstriert, dass sie sich ruhig an schwierigere Unterfangen heranwagen sollten, wenn sie es sich zutrauen, auch wenn Erwachsene dies belächeln sollten.

Die noch wichtigere Lehre steckt aber in dem zweiten Handlungsstrang, der sich um die Ferienkinder dreht. Der zehnjährige Mirko entwickelt eine gehörige Portion Neid auf seine kleine Schwester Marina, da diese sich als die bessere Reiterin entpuppt. Um sie zu ärgern und herauszufordern, denkt er sich einen Streich für sie aus, der sie ungewollt in große Gefahr bringt. Kinder lernen hieraus, dass man sich auf keine gefährlichen Mutproben einlassen sollte, auch wenn es einen reizt, auf die Provokationen anderer einzugehen. Zudem bekommen die kleinen Hörer vermittelt, dass man nicht so schnell neidisch auf seine Kameraden werden soll, auch wenn diese etwas besser können - dafür besitzt man selbst meist andere Talente, und man muss lernen, auch mal schlechter zu sein als andere.

Humorvolle Dialoge

Gleich zu Beginn der Folge gibt es eine schöne Anspielung auf eine frühere Folge, als Bibi, Tina und Alex grübeln, unter welchem Motto die Martinshoffeier laufen soll. Dabei schlägt Alex spaßeshalber ein Kürbisfest vor, woraufhin Tina genervt mit "Sehr witzig" reagiert - kein Wunder, schließlich war genau dies schon vor ein paar Jahren eine Bibi-und-Tina-Folge. Ein witziger Zwischenfall ergibt sich, als die Mädchen ihre frisch eingekauften Tüten voll Knabbersachen im Stall bei den Pferden abstellen, nur um kurz darauf entsetzt festzustellen, dass sich Sabrina und Amadeus genüsslich den Bauch mit den Leckereien vollgeschlagen haben. Überhaupt sind die ganzen Turbulenzen recht witzig in Szene gesetzt, und der Hörer kann gut Bibis und Tinas Stresssituationen nachvollziehen, bei denen Missgeschick auf Missgeschick folgt.

Ein paar Schwächen

Ein Highlight ist diese Folge leider trotz der vorangegangenen positiven Aspekte nicht. Zum einen liegt es daran, dass sich der Spannungsfaktor nur auf den Handlungsstrang mit den Ferienkindern beschränkt; die Organisation der Party und die Überraschung für Bibi und Tina am Schluss sind für den Hörer überhaupt nicht verblüffend, sondern vorhersehbar. Man hätte diese "Überraschung" auch besser präsentieren können, erst beim Beginn der Party selbst.

Bei den Sprechern fällt zudem Hank etwas negativ auf, da er mit einem sehr übertriebenen amerikanischen Akzent spricht, der schon nach den ersten Sätzen zu nerven beginnt. Schade ist auch, dass Holger nicht mehr von Charles Rettinghaus gesprochen wird, an dessen Stimme man sich bereits sehr gewöhnt hatte. Letztes Manko ist das Fehlen von Graf von Falkenstein. Es wird zwar erwähnt, dass Frau Martin einmal zu ihm fährt, aber er tritt nicht selbst als Sprecher in Erscheinung, und gerade bei einem Martinshoffest dürfte er als Gast eigentlich nicht fehlen.

Fazit:


Eine solide, aber keine besondere Folge über den Martinshofgeburtstag. Zwischendurch ist die Geschichte zwar recht spannend, dazu auch lehrreich und witzig, der Party-Handlungsstrang ist aber zu vorhersehbar, und nicht alle Sprecher überzeugen.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina: D. Hugo
Alexander: S.-J. Hasper
Holger: M. Hinze
Frau Martin: E. Meyka
Mirko: D. Claus
Marina: V. Buchwald
Erzähler: G. Schoß

16. Dezember 2014

Bibi und Tina - Abschied von Amadeus

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Inhalt:

Bibi und Tina nehmen mit einer Lasso-Vorführung am Westernturnier in Falkenstein teil und haben großen Erfolg. Ein Amerikaner namens Mr. Connor, ein Freund von Graf Falkenstein, ist beeindruckt von ihren Leistungen, Dann kommt aber der Schock - er erkennt in Amadeus das Pferd, das er selbst vor fünf Jahren kaufte und das ihm nie gebracht wurde. Tina und Bibi halten es für einen Irrtum und reiten sofort nach Hause.

Kurz darauf erscheint aber Mr. Connor mit dem Grafen auf dem Martinshof. Der Amerikaner besteht darauf, dass Amadeus rechtlich ihm gehört. Graf Falkenstein bestätigt, dass das Dokument echt ist und Amadeus abgegeben werden muss. Tatsächlich will Mr. Connor Amadeus vor fünf Jahren vom Pferdehändler Armin Hase gekauft haben, ebenso wie Frau Martin. Leider muss Frau Martin nun zugeben, dass sie Amadeus nur per Handschlag kaufte - sie besitzt also keinen Nachweis, dass das Pferd wirklich dem Martinshof gehört.

Zu Tinas Entsetzen wird Amadeus von Mr. Connor mitgenommen und vorübergehend auf dem Schloss untergebracht. Für die Freundinnen steht fest, dass sie nicht aufgeben dürfen - sie müssen irgendwie beweisen, dass Frau Martin Amadeus zuerst gekauft hat. Leider scheint niemand zu wissen, wo sich Herr Hase aufhält - und in zwei Tagen will Mr. Connor nach Amerika zurückkehren ...

Bewertung:

Der Hengst Amadeus gehört zu Tina wie der Hexenbesen Kartoffelbrei zu Bibi - das wissen alle Hörer der Bibi-und-Tina-Reihe nur zu gut. Unvorstellbar, dass er plötzlich den Martinshof verlassen soll, schließlich kommt er sogar im Titellied vor, aber in dieser Folge scheint es tatsächlich möglich.

Die Folge überzeugt durch ein recht ernstes Thema, das aber dennoch nicht weinerlich angegangen wird. Amadeus scheint rechtmäßig dem Amerikaner Mr. Connor zu gehören, denn auf dem Kaufvertrag steht eindeutig sein Name. Frau Martin hat sich dagegen auf die Tradition verlassen, dass man Pferdekäufe per Handschlag besiegelt. Der Gestütsbesitzer Herr Hase hat sich wiederum zu Ruhe gesetzt und ist nach unbekannt verzogen, kann also nicht sofort die Lage aufklären - und die Zeit drängt, schließlich will Mr. Connor baldmöglichst zurück nach Amerika. Bibi kann ihre Hexenkünste zunächst nicht einsetzen, denn ein Suchhexspruch für Herrn Hase funktioniert nur, wenn sie einen gewissen Anhaltspunkt dafür hat, in welcher Richtung er sich befindet. Daher müssen die Freundinnen anders aktiv werden und versuchen, den Händler zu finden. Zwischenzeitlich schwebt im Raum, dass sie Amadeus, sollten sie nicht erfolgreich sein, kurzerhand entführen und verstecken, bis Mr. Connor abgereist ist, und dieser gewagte Plan verschärft die Spannung zusätzlich. Die Auflösung ist recht geschickt gemacht und gibt eine gute Begründung für die Ereignisse ab.

Gelungen sind auch die Nebencharaktere Herr Hase und Mr. Connor. Mr. Connor wird natürlich zunächst von Bibi und Tina gehasst, da er Amadeus wegnimmt - aber er ist nicht per se unsympathisch, sondern besteht nur auf seinem Recht. Später dann zeigt sich, dass er sogar richtig freundlich ist, und es besteht Hoffnung, dass es vielleicht sogar mal eine Bibi-und-Tina-Folge in Amerika gibt. Herr Hase hat zwar keinen großen Auftritt, ist aber ein liebenswerter älterer Mann, der zur Zerstreutheit neigt. Zwischen Alex und Tina gibt es keine der gewohnten Eifersüchteleien, und diesmal ist Tinas Verzweiflung, die in anderen Episoden oft etwas übertrieben daherkommt, sehr gut nachzuvollziehen. Überhaupt sind die Gespräche zwischen ihr und Bibi sehr schön und zeigen die ganze Vertrautheit der Freundinnen.

Für witzige Szenen ist in dieser Geschichte nicht so viel Platz wie sonst, aber dennoch wird es lustig, als der Graf bei Frau Martin anruft: Frau Martin gesteht erleichtert, dass sie ihn gerade selbst anrufen wollte, der Graf fragt empört: "Um diese Uhrzeit?", und muss daran erinnert werden, dass er selbst ja nicht besser war. Ohnehin ist der Graf in dieser Folge wieder einmal hilfsbereit und freundlich, auch wenn er anfangs zu seinem Freund Mr. Connor hält - später aber will er Tina unbedingt helfen und macht seiner guten Freundin Susanne Martin einen tollen Vorschlag, der zeigt, wie viel ihm an den Martinshofbewohnern liegt.

Über die Sprecher gibt es wie meist nur Gutes zu berichten. Peter Groeger gibt einen sympathischen Armin Hase ab, dessen Stimme man etwa aus den Sherlock-Holmes-Hörspielen bei Maritim als Dr. Watson oder als Quirin Bartels in der Bibi-Spin-Off-Serie "Elea Eluanda" kennt. Johannes Berenz überzeugt als lässiger Amerikaner mit typischem Akzent; seine Stimme kennt man etwa als deutsche Version von Ben Affleck oder Josh Holloway in "Lost", damit passt er sehr gut zum gespielten Charakter. Zu bemängeln gibt es in dieser Folge kaum etwas, vielleicht, dass die Suche nach Armin Hase ruhig noch etwas komplizierter hätte ablaufen können, denn im Grunde genügt ein Hinweis, um ihn zu finden.

Fazit:

Eine sehr schöne Folge, die durch ein reizvolles Thema, Dramatik und sympathische Charaktere besticht. Auch die Sprecher sind sehr gut gewählt und machen ihre Sache hervorragend. Vielleicht keine der allerbesten Folgen, dazu hätte die Handlung an manchen Stellen noch ausgefeilter sein können, aber sehr überzeugend.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Frau Martin: E. Meyka
Alexander: S. Hasper
Graf Falkenstein: E. Prüter
Mr. Connor: J. Berenz
Armin Hase: P. Groeger
Erzähler: G. Schoß

15. Dezember 2014

Bibi und Tina - Das kleine Hufeisen

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Inhalt:

Auf dem Martinshof treffen zwei neue Ferienkinder ein, die Brüder Marek und Toby. Während Marek sich bereits etwas mit Pferden auskennt und eher ein Draufgänger ist, ist Toby schüchtern und hat Angst vor Pferden. Bibi und Tina wollen die beiden motivieren, sich intensiv mit Pferdepflege zu befassen. Für ihren Fleiß sollen die beiden Brüder am Ferienende die Auszeichnung "das kleine Hufeisen" bekommen. Marek und Toby zeigen sich tatsächlich sehr interessiert.

Doch im Stall verhält sich Toby sehr ängstlich und braucht eine Weile, ehe er Vertrauen zu Pony Moritz fasst. Gerade als Toby Mut bewiesen und sich auf Moritz gesetzt hat, erschreckt Marek das Pony, und Toby fällt beinah herunter.

Tobys Angst ist nun zurückgekehrt, und er traut sich nicht mehr zu reiten. Bibi und Tina finden das sehr schade, zumal Toby Talent hat, mit Pferden umzugehen, und sich viel mehr mit dem Thema Pflege und Pferdekunde befasst als sein Bruder. Sie wollen einen Weg finden, ihn wieder zu ermutigen. Unterdessen kann der Rabauke Marek es nicht lassen, die Anweisungen zu ignorieren. Schließlich bringt ihn sein Übermut in eine brenzlige Situation ...

Bewertung:

Die 77. Folge der Bibi-und-Tina-Reihe präsentiert eine sehr traditionelle Handlung, die für Kinder lehrreich ist und die sich viel um das Thema Pferde dreht.

Kinder lernen hier drei grundlegende Dinge: Zum einen wird davor gewarnt, sich wie Marek gegen vernünftige Anweisungen zu sperren, und man sieht, dass Übermut einen schnell in Gefahr bringen kann. Mareks Eigenregie hätte durchaus ein schlimmes Ende nehmen können, und kleine Hörer bekommen anschaulich demonstriert, wie wichtig besonnenes Verhalten ist. Zum anderen werden ängstliche Kinder wie Toby ermutigt, sich mehr zuzutrauen. Bibi und Tina gehen genau richtig mit dem Jungen um: Sie fördern sein Talent, drängen ihn aber nicht, sondern gehen alles behutsam an. Sie verteidigen den schüchternen Jungen gegen seinen ungeduldigen Bruder, und überfordern Toby nicht.

Zudem erfahren die Hörer einige grundlegende Dinge zum Thema Pferdepflege: Hufkratzer, Striegel und Kardätsche werden vorgestellt, dazu gibt es ein paar Infoes zum Thema Futter und zum richtigen Satteln. Vor allem wird betont, dass man sich mit diesen Dingen erst auskennen muss, ehe es ans Reiten geht - Marek wird dementsprechend zurechtgewiesen, als er lieber sofort aufs Pony steigen will. Interessant ist überdies, dass die beiden Brüder nichts von Bibis Hexenkünsten erfahren. Bibi hext zwar durchaus mal, verbirgt es aber vor den Jungs, was der Folge in gewisser Hinsicht guttut, denn Ferienkinder werden sonst oft zu sehr durch Bibis Hexenfähigkeiten abgelenkt.

Schwächer dagegen ist die etwas sehr stereotype Darstellung von Marek und Tobias, die gegensätzlich kaum sein könnten. Der eine sehr vorwitzig und eigensinnig, der andere sehr zurückhaltend und ängstlich - gewiss hätte man bei den Charakterisierungen ein wenig subtiler vorgehen können. Während eines gemeinsamen Ausritts wird auf die alte Folge "Der rote Hahn" angespielt, was an sich eine nette Idee ist - leider werden dabei zu viele Details genannt, und das Ende jener Folge vorweggenommen, was ärgerlich ist für diejenigen, die sie bislang noch nicht kannten. Bei allen wichtigen Informationen zum Thema Pferde wird leider vergessen, auf die Bedeutung von Reitkappen einzugehen. Unfreiwillig komisch ist die Stelle, an der Tina Tobys Lernfähigkeit lobt, unter anderem hat er sich gemerkt, dass Amadeus ein "Brauner" ist - für die Farberkennung braucht man nun wirklich nicht viel Pferdeverstand.

Im letzten Drittel kommt es zu einer Gefahrensituation, und es ist nicht gerade logisch, dass Bibi hier auf Hexerei verzichtet und die vermissten Jungen auf normalem Weg sucht. Sie klärt zwar mit Frau Martin ab, im Notfall zu hexen - aber angesichts der Dinge, die den beiden Jungen zu dem Zeitpunkt schon hätten passiert sein können, ist es nicht sehr realistisch, dass Bibi hier nicht sofort hext. Grundsätzlich verläuft die Handlung letztlich etwas weniger dramatisch, als es zunächst den Anschein hat; die Gefahrensituation hätte sicherlich noch etwas aufregender gestaltet werden können.-

Es ist nun die zweite Folge, in der Frau Martin nicht mehr von ihrer Originalsprecherin Evelyn Meyka übernommen wird. Evelyn Meyka ist in den verdienten Ruhestand gegangen, und Kiddinx hat sich für Arianne Borbach als Nachfolgerin entschieden. Arianne Borbach, die als Synchronsprecherin vor allem Catherine Zeta-Jones und Cate Blanchett spricht, hat eine merklich dunklere Stimme als Evelyn Meyka. Immerhin gibt es aber ein paar Szenen, in denen Borbachs Stimme ähnlich heiser klingt wie die von Meyka, sie ist zumindest nicht die schlechteste Wahl. Irritierend ist jedoch insbesondere, dass Arianne Borbach in zwei früheren Folgen die Tierärztin Dr. Gudrun Spitzweg gesprochen hat, ergo langjährigen Bibi-und-Tina-Hörern bereits aus einer anderen, wenn auch kleinen Rolle vertraut ist.

Fazit:

Eine solide, wenn auch nicht überdurchschnittliche Folge, die vor allem für kleine Hörer ihren Reiz hat. Kinder bekommen ein paar wichtige Lehren mit auf den Weg und erfahren grundlegende Dinge zum Thema Pferdehaltung.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Frau Martin: A. Borbach
Toby: Chr. Zeiger
Marek: H. Maurer
Herr Westphal: P. Lontzek
Erzähler: G. Schoß

Bibi und Tina - Die Voltigier-Show

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Inhalt:

Bei einem ihrer Wettritte kommt Bibi die Idee, dass sie und Tina mal das Voltigieren ausprobieren könnten. Tinas Bruder ist von der Idee begeistert, da die Ferienkinder oft danach fragen - und so stellt er sich gerne als Longenführer zur Verfügung. Bibi und Tina lernen schnell und haben sehr viel Spaß.

Kurz darauf erhalten die Mädchen auf dem Martinshof Besuch von Herrn Ströck, der das Trainingscamp "Junge Voltigierstars" leitet. Das Camp trainiert talentierte Jugendliche für eine Voltigiershow und reist von Ort zu Ort; derzeit gastiert es mit seinen Wohnwagen in Rotenbrunn. Auf Frau Martins Einladung hin wurde Herr Ströck auf Bibi und Tina aufmerksam und ist sehr angetan von ihren Voltigierkünsten.

Die beiden dürfen mit ihren Pferden am Camp teilnehmen und sind voller Vorfreude. Neben einer Reihe jüngerer Kinder gibt es dort noch zwei gleichaltrige Jungs, Guido und Ben. Ben ist recht schweigsam, aber mit Guido freunden sich Bibi und Tina schnell an. Die vier trainieren eifrig gemeinsam für die Abschlussshow. Dabei ahnen sie noch nicht, dass ihre Pferde in große Gefahr geraten werden ...

Bewertung:


Neben den obligatorischen Wettritten haben Bibi und Tina schon reichlich Erfahrungen mit unterschiedlichen Reitstilen gesammelt: Springturniere, Westernreiten, Reiten im Stehen und Skijöring stehen bereits auf ihrer Liste. Da liegt es nah, dass Bibi vorschlägt, es doch einmal mit Voltigieren zu probieren: akrobatische Übungen auf einem Pferd, das an einer Longe im Kreis geführt wird.

Die Hörer erhalten hier eine kleine, aber kompakte Einführung in diese Disziplin. Der Erzähler informiert über die Pflichtübungen Grundsitz, Fahne, Mühle, Schere und Flanke, und es wird deutlich, dass diese Turnübungen auf dem Pferd mehr noch als das normale Reiten das Vertrauensverhältnis zwischen Pferd und Reiter fördern - gewiss darf man davon ausgehen, dass einige kleine Fans der Serie nach dem Hören selbst Interesse am Voltigieren bekunden werden. Daneben lernen Kinder, dass ein gewisses Misstrauen durchaus gesund ist und dass man ruhig auf sein Gespür hören darf, wenn es einen vor bestimmten Dingen warnt.

Guido ist eine recht gelungene Nebenfigur; es gibt ein paar amüsante Andeutungen, dass Bibi ihn mehr als nett findet, aber glücklicherweise alles so dezent, dass dies keinen großen Raum in der Handlung einnimmt. Erfreulicherweise erhält auch Holger einen kleinen Part in der Geschichte, was alles andere als selbstverständlich ist; oft genug ist er gar nicht dabei. Frau Martin spricht nur ein paar Sätze; dies ist jedoch nachvollziehbar, da ihre neue Sprecherin Arianne Borbach hier ihren ersten Auftritt hat und sicher behutsam eingeführt werden soll. Arianne Borbach passt altersmäßig besser zu dieser Rolle; allerdings ist ihre Stimme auch etwas weniger markant als die von Evelyn Meyka - man darf gespannt sein, wie sich diese Neubesetzung mit der Zeit entwickeln wird.

Es ist ein bisschen schade, dass Bibi und Tina wieder einmal so mühelos eine neue Disziplin lernen. Natürlich haben sie viel Reiterfahrung, die ihnen dabei hilft; trotzdem ist es sehr übertrieben, dass sie bereits nach einem Tag alle Grundübungen beherrschen und sie am zweiten Tag im Galopp absolvieren können. Selbst wenn dies für sehr geübte Reiter möglich sein sollte, wäre es angebrachter, auch Bibi und Tina mal vor kleine Schwierigkeiten zu stellen: Ansonsten ist die Gefahr hoch, dass kleine Hörer frustriert sind, wenn ihre eigenen Voltigiererfahrungen ganz anders ausfallen.

Ein deutliches Manko der Folge ist die Vorhersehbarkeit. Natürlich sind jüngere Kinder die Zielgruppe, und man darf keinen zu komplexen oder raffinierten Handlungsbogen erwarten; dennoch werden auch Sechsjährige hier eher unterfordert und können sehr früh erahnen, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. Etwas ratlos macht obendrein die Figur des Ben: Es wird betont, dass er sich immer sehr schweigsam verhält, Tina wundert sich explizit über seine misstrauische Art - eine Rolle spielt dieses Verhalten indessen nicht. So wird erst eine gewisse geheimnisvolle Atmosphäre aufgebaut, die letztlich bedeutungslos verpufft.

Fazit:

Eine durchschnittliche Bibi-und-Tina-Folge, die das Potenzial ihrer Grundthematik nicht ganz ausschöpft. Voltigieren als Thema ist an sich eine nicht uninteressante Idee, und es Kindern werden ein paar Informationen dazu sowie eine nützliche Lehre vermittelt. Allerdings ist die Handlung auch für die jüngsten Hörer viel zu vorhersehbar inszeniert, und es stört, dass Bibi und Tina wieder einmal als sensationelle Reiter dargestellt werden.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Frau Martin: A. Borbach
Holger: M. Clarén
Guido: W. Gerick
Ben: C. Zeiger
Dieter Ströck: O. Reichmann
Kalle: E. Gutmann
Erzähler: G. Schoß

14. Dezember 2014

Bibi und Tina - Das Gestüt in England

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Inhalt:

Graf von Falkenstein wird von seiner Bekannten Lady Amelie Bedlam auf ihr Gestüt nach England eingeladen - und Bibi, Tina und Alex dürfen ihn begleiten. In England schließen die drei schnell Freundschaft mit Tom, dem Sohn des Stallmeisters. Tom ist ebenfalls ein ausgezeichneter Reiter.

Wie jedes Jahr findet das MacIntosh-Junior-Galopprennen statt, bei dem stets auch Lady Amelies Gestüt teilnimmt. Diesmal allerdings kann Lady Emily wohl nicht teilnehmen, denn einer ihrer Konkurrenten hat ihr Team abgeworben. Die Enttäuschung ist groß, doch dann kommt den Freunden die Idee, dass einfach Bibi, Tina und Alex für die drei abgeworbenen Reiter einspringen - schließlich sind die alle drei sehr gute Reiter und alle unter 15 Jahren, wie es die Vorschriften verlangen.

Der Druck auf die Freunde ist groß, denn es geht weit mehr als nur um die Ehre: Bei einer Niederlage erhält Sir Richditt Lady Amelies Pferd Shakespeare, an dem Tom ganz besonders hängt. Und dann ist Alex kurz vor dem Rennen auch noch krank ...

Bewertung:


Nicht zum ersten Mal verschlägt es Bibi, Tina und Alex ins Ausland; gleich mehrere Folgen befassen sich mit ihren Abenteuern in Ungarn. Diesmal bildet England den Schauplatz für eine reizvolle Bibi-und-Tina-Geschichte, die trotz gewisser Schwächen grundsätzlich überzeugt.

Wieder einmal geht es lehrreich und pädagogisch wertvoll zu. Scheinbare Klassenunterschiede waren bereits häufiger Thema innerhalb der Serie, schließlich ist die aus bescheidenen Verhältnissen stammende Tina mit Grafensohn Alexander liiert, und Tinas Mutter ist obendrein die Pächterin des Grafen. In diesem Fall ist es Lady Amelie Bedlam, die gewisse Standesdünkel hegt: Der sympathische Tom scheint ihr als (adoptierter) Sohn des Stallmeisters nicht der ideale Umgang für Bibi, Tina und Alex. Dabei wird angenehmerweise nicht zu sehr mit Schwarz-Weiß-Schemata gearbeitet: Lady Amelie ist zwar - zunächst - ein bisschen antiquiert in dieser Hinsicht, behandelt Tom davon abgesehen aber durchaus gut und schätzt vor allem seinen Pferdesachverstand und seine Liebe zu ihrem Pferd Shakespeare, das sie ihm zuliebe bislang nicht verkaufte. Kindern wird hier somit beigebracht, sich nicht von einem Klassendenken leiten zu lassen, ohne dass Lady Amelie zum Unsympathen stilisiert wird. Im Gegenteil: Kinder können hier lernen, dass auch grundsätzlich liebenswerte Charaktere wie Lady Amelie vor Vorurteilen nicht gefeit sind; dies ist eine realistischere Herangehensweise an das Thema, als stattdessen einen grundlegend unsympathischen Charakter dafür zu präsentieren.

Des Weiteren gibt es wieder einmal einen Wettkampf, diesmal eben das Galopprennen, und wie so häufig bei Bibi wird dafür plädiert, mit fairen Mitteln zu kämpfen. Dabei ist es bezeichnend für diese Folge, dass Bibi tatsächlich kein einziges Mal hext - es dürfte die erste Folge sein, in der dies der Fall ist. Für Fans der kleinen Hexe ist dies natürlich sehr gewöhnungsbedürftig, doch das Konzept geht auf, und es zeigt sich wieder einmal, dass der Reiz der Bibi-Geschichten längst nicht nur in der Hexenthematik liegt. Dass Bibi eine Hexe ist, wird einmal kurz angeschnitten - etwas fragwürdig ist da nur Toms etwas banale Reaktion, die sich auf ein leicht erstauntes "Wow" beschränkt.

Mit Lady Amelie und Tom sind zwei gelungene Figuren mit von der Partie, die gerne in weiteren Geschichten auftauchen dürfen. Sowohl D. Rosenthal als auch Filipe Pirl passen gut in ihre Rollen; den Antagonisten spricht Michael Pan, der in ähnlich unangenehmer Rolle auch schon in "Der Verehrer" in Erscheinung trat. Tom fügt sich gut in das Freundetrio ein und es gibt ein paar amüsante schwärmerische Szenen zwischen ihm und Bibi - allerdings ist dies auch ein wenig verwirrend, da Bibis Herz eigentlich seit geraumer Zeit dem ungarischen Mikosch gehört, der vermutlich früher oder später wieder in der Serie mitspielen wird. Zu den humorvollen Szenen gehört auch das Gespräch zwischen Lady Amelie und Graf von Falkenstein über ihre weitverzweigten Familienverhältnisse , deren Komplexität den Grafen reichlich irritiert - den Hörer übrigens auch. Grundsätzlich strahlt diese Folge ein bisschen Der-kleine-Lord-Flair aus, auch wenn der weihnachtliche Hintergrund fehlt - es ist eine Feel-Good-Folge, in der sich letztlich alles zum Guten fügt, wobei in dieser Hinsicht durchaus ein bisschen übertrieben wird.

Neben dem vielleicht etwas zu reibungslosen Happy End stört an dieser Episode in erster Linie die Vorhersehbarkeit. Auch die jungen Hörer der Zielgruppe ab sechs Jahren können früh erahnen, wohin die inhaltliche Reise geht, und eine Wendung am Schluss kommt zwar für die Charaktere überraschend, ist für den Hörer aber lange zuvor absehbar. Obendrein stört es ein wenig, dass Bibi und Tina wieder einmal die Helden eines Pferde-Wettbewerbs sind. Bei Tina, die ja schon seit vielen Jahren reitet, ist dies noch nachzuvollziehen; Bibi allerdings hat erst auf dem Martinshof reiten gelernt, und es wirkt zu gezwungen, dass sie dennoch gemeinsam mit Tina stets unbesiegbar zu sein scheint.

Nicht ausgeschöpft wurde zudem das englische Setting. Bis darauf, dass die Figuren englische Namen tragen und mal ein Schokoladenkuchen mit Minze serviert wird, gibt es keinen merklichen Bezug zu England, und die Handlung könnte quasi überall spielen. Da hätte es sicher mehr Möglichkeiten gegeben, kleinen Hörern das Land ein bisschen näherzubringen. Schade ist schließlich auch der recht überhastete Einstieg: Zu Beginn der Geschichte sind Bibi, Tina und Alex schon längst in England angekommen und haben Freundschaft mit Tom geschlossen; wie es zu alldem kam, wird nur kurz vom Erzähler zusammenfassend nachgeliefert. Schöner wäre es indessen gewesen, zumindest kurz den Aufbruch von Falkenstein Richtung England und die erste Begegnung mit Lady Amelie sowie mit Tom darzustellen, statt dies alles wie unter Zeitdruck auszulassen.

Fazit:

Trotz einiger kleiner Schwächen eine hörenswerte und insgesamt leicht überdurchschnittliche Folge. Die Geschichte unterhält gut, hat eine passende Sprecherbesetzung und vermittelt ein paar kindgerechte Lehren. Allerdings ist die Handlung auch vorhersehbar, und der Einstieg erfolgt sehr abrupt.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Alexander v. Falkenstein: S. Hasper
Graf v. Falkenstein: E. Prüter
Tom: F. Pirl
Lady Bedlam: D. Rosenthal
Sir Richditt: M. Pan
Erzähler: G. Schoß

25. November 2014

Bibi und Tina - Der verschwundene Pokal

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Inhalt:

Nach einem morgendlichen Ausritt durch den Wald erfahren Bibi und Tina von Frau Martin, dass Trödel-Hannes heute vorbeischauen will. Trödel-Hannes ist ein Händler, der immer nach alten Sachen Ausschau hält und diese an- und verkauft. Bibi und Tina mögen den lustigen Hannes und stöbern immer gerne in seinen Sachen. Frau Martin bittet die beiden, in der Scheune nach alten Gegenständen zu suchen, die sie Hannes mitgeben können.

Sie sind gerade fertig, als Alex anruft und sie bittet, ihm beim Durchstöbern des Dachbodens des Schlosses zu helfen, denn auch bei ihnen wird Hannes vorbeischauen. Bibi und Tina finden das sehr spannend, und zu ihrer Begeisterung stoßen sie bald auf einen prächtig verzierten goldenen Trinkpokal. Sie sind neugierig, woher er wohl stammen mag, und Bibi hilft mit einer Hexerei nach, die ein Ritterfest zeigt. Kurz darauf ist der Pokal jedoch verschwunden. Bibi hat offenbar einen falschen Spruch benutzt und den Pokal zum früheren Besitzer gehext.

Zur gleichen Zeit begutachtet Frau Martin ihren Pokal, den sie vor vielen Jahren für den Sieg beim Herbstturnier gewann. Sie beschließt, ihn reparieren zu lassen, und stellt ihn vorsorglich vor die Tür. Kurz darauf ist er allerdings verschwunden. Bibi und Tina wollen sich auf die Suche machen, doch dann hören sie von einem wilden Eber, der aus dem Wildgehege ausgebrochen ist. Er scheint auf dem Weg zum Zeltplatz zu sein, wo gerade ein Lager abgehalten wird ...

Bewertung:


Zwei verschwundene Pokale und ein wilder Eber bilden die Themen in dieser Bibi-und-Tina-Folge - ein bisschen zu viele Themen, denn eigentlich hätte schon einer dieser Punkte für eine solide Handlung gereicht.

Anfangs hat es den Anschein, als spiele der verschwundene Pokal des Grafen eine wichtige Rolle - Bibi, Tina und Alex sind zu Recht geschockt, als sich der Pokal nach Bibis Hexerei auf einmal in Luft auflöst. Schließlich scheint es ein wertvolles Stück zu sein, und Graf Falkenstein ist bekanntlich sehr pingelig mit seinen Erbstücken - unvorstellbar, ihm beichten zu müssen, dass Bibi den Pokal versehentlich weggehext hat. Der Vorfall passt zum Titel, und man erwartet, dass sich die Geschichte nun darum drehen wird, dass der Graf von der Kiste, in der der Pokal lag, abgelenkt werden und Bibi möglichst schnell den passenden Rückhexspruch finden muss.

Allerdings nimmt die Handlung dann eine Wendung, und statt des Pokals des Grafen steht der Pokal von Frau Martin im Vordergrund. Durch ein Missverständnis hält Trödel-Hannes ihn für ein ausgemustertes Stück, das er mitnehmen soll, und bei Frau Martin und Holger bricht natürlich im Gegenzug leichte Panik aus, wohin der Pokal verschwunden ist und wer ihn gestohlen haben könnte. Dieses Verwirrspiel hat auch seinen Reiz, auch wenn der Leser von Anfang an darüber informiert ist, dass der Pokal bei Trödel-Hannes ist und es also nichts zum Miträtseln gibt.

Dann aber gerät auch dieser Pokal in den Hintergrund, als der Eber gesichtet wird. Bibi, Tina und Alex wollen ihn auf ihren Pferden zurück zum Wildgehege treiben, und Bibi muss den Leuten vom Zeltlagerplatz mit Hexerei helfen. Spannend ist diese Wendung allemal, denn ein wilder Eber ist alles andere als ungefährlich. Diese Geschichte kommt allerdings unerwartet, und das Verwirrspiel um den Pokal geht dagegen etwas unter. Die Fäden dieser beiden Handlungsstränge laufen zwar am Ende zusammen, aber es wirkt ein bisschen unentschlossen, als habe man nicht recht gewusst, welche Thematik man auswählen sollte und dann alle drei gewählt, die im Grunde alle nichts miteinander zu tun haben.

Von diesem fehlenden roten Faden abgesehen, ist das Hörspiel unterhaltsam und sehr kurzweilig. Graf Falko wird zwar nur kurz erwähnt und tritt nicht selbst in Erscheinung, dafür aber mischen Freddy und Trödel-Hannes mit. Freddy hat seine freche Art von früher beibehalten, ist aber inzwischen ein bisschen geläutert und ein guter Freund der Familie Martin, von Bibi und von Alex. Trödel-Hannes taucht nur ab und zu mal in den Geschichten auf und sein Erscheinen ist jedes Mal erfreulich, denn er ist ein sehr sympathischer Geselle - ein leutseliger Händler, der immer eine lustige Geschichte zu seinen originellen Stücken auf Lager hat. Schade ist dabei nur, dass er nicht mehr von seinem Originalsprecher Heinz Fabian gesprochen wird.

Fazit:

Ein kurzweiliges, unterhaltsames Abenteuer aus der Bibi und Tina-Reihe, das sich gut für Kinder ab etwa acht Jahren eignet. Zu bemängeln gibt es lediglich, dass sich die Geschichte nicht ganz auf einen Fokus festlegen kann und sowohl Titel als auch Beginn eine etwas falsche Vorstellung von der Handlung vermitteln. Davon abgesehen empfehlenswert.

Sprechernamen:


Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Alexander v. Falkenstein: S. Hasper
Frau Martin: E. Meyka
Holger Martin: M. Hinze
Freddy: O. Rohrbeck
Trödel-Hannes: H. Lampe
Camperin: D. Borgwardt
Camper: M. Callsen
Erzähler: G. Schoß

23. November 2014

Bibi und Tina - Der Pferdetausch

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* * * * *
Inhalt:

Bibi und Tina machen mal wieder ein Wettreiten, doch Tinas Pferd Amadeus benimmt sich sehr störrisch. Bibi glaubt, dass es daran liegt, dass auch Tina sich derzeit sehr launisch aufführt. Tina gesteht, dass sie Streit mit Alex hat. Seit gestern hat er Besuch von seiner gleichaltrigen Cousine Sissi. Sie sieht nicht nur bildhübsch aus, wie Tina durch ein Foto weiß, sondern soll auch noch eine tolle Reiterin sein. Tina ist eifersüchtig und wütend auf Sissi, bevor sie sie überhaupt kennengelernt hat.

Bibi versucht zu schlichten. Schließlich entscheiden die beiden Mädchen, mal zum Schloss zu reiten, um Sissi persönlich zu treffen. Aber Amadeus verweigert erneut. Auf Bibis Vorschlag hin tauschen sie die Pferde. Tina reagiert noch frustrierter, als sie sieht, dass Amadeus bei Bibi ohne Probleme gehorcht und sie das Rennen locker gewinnt. Ihr Ärger wird noch größer, als der Graf ihnen erzählt, dass Alex mit Sissi ausgeritten ist.

Zurück auf dem Martinshof, stellt Tinas Mutter den beiden einen neuen Feriengast vor. Der nette Matthias, genannt Matze, ist in ihrem Alter und versteht sich sofort prima mit ihnen. Die Mädchen reiten mit ihm aus, und sie schließen schnell Freundschaft. Als sie erfahren, dass Matze in seiner Freizeit gerne Gedichte schreibt und mal Schriftsteller werden will, sind sie beeindruckt. Gemeinsam machen sie einen Ausritt zum Schloss, wo sie endlich auf Alex und Sissi treffen. Die Überraschung ist groß, als sich herausstellt, dass Sissi und Matze sich von der Schule kennen. In ihrer Eifersucht merkt Tina nicht, dass sich zwischen Matze und Sissi eine Romanze anbahnt. Stattdessen überlegt sie ständig, wie sie Sissi und Alex entzweien könnte ...

Bewertung:

Die Geschichte beginnt wie fast alle Bibi-und-Tina-Abenteuer, nämlich mit einem Wettreiten. Ausnahmsweise bringt das den Mädchen aber keine gute Laune, denn Tina ist einfach völlig genervt. Von Anfang an ist klar, dass es wieder einmal eine der Folgen ist, in denen sich die Handlung um Tinas Eifersucht dreht. Darunter leidet die Geschichte, auch wenn sie gute Ansätze hat. Zum einen ist es anfangs recht spannend, weil man noch nicht weiß, ob Tina vielleicht Grund für ihre Eifersucht hat. Dies klärt sich erst, nachdem Sissi später in die Handlung eingeführt wird. Zum anderen ist die Geschichte für Kinder auch recht lehrreich - es wird vor übertriebener Eifersucht gewarnt, zu Offenheit geraten, und es wird gezeigt, dass man seine schlechte Laune nicht an Tieren auslassen soll; Amadeus zeigt seiner Herrin nämlich ziemlich deutlich, was er davon hält, wie sie momentan gelaunt ist.

Matze ist ein ganz sympathischer Charakter, auch Sissi ist keine schlechte Nebenfigur. Matze hat für einen Teenager ein ungewöhnliches Hobby: Er liebt es, sich Geschichten und Gedichte auszudenken, und ist darin auch gar nicht untalentiert. Diese Leidenschaft wird hier sehr positiv dargestellt und kann junge Hörer durchaus ermutigen, sich bei entsprechender Begeisterung dem Schreiben zu widmen. Es ist auch ganz interessant zu verfolgen, wie sich das Verhältnis zwischen Matze und Sissi entwickelt. Witzig wird es zwischendrin auch, etwa wenn Bibi ironische Kommentare einwirft, um Tina klarzumachen, wie lächerlich sie sich benimmt; auch der trockene Humor des Grafen kommt nicht zu kurz.

Tinas Eifersucht ist auf Dauer leider recht nervig. Sie steigert sich schon in alle möglichen Wahnvorstellungen hinein, ehe sie Sissi überhaupt das erste Mal gesehen hat. Sicher ist es gut, dass auf diese Problematik hingewiesen wird, aber ein bisschen dezenter hätte man Tinas Verhalten schon gestalten können. Immerhin ist Sissi keine Fremde für Alex, sondern seine Cousine, und niemand kann es ihm verdenken, dass er sich um sie kümmert, alles andere wäre eher seltsam. Vergleicht man dies mit der Bibi-Folge "Das Reitturnier", die ebenfalls auf dem Martinshof spielt, ist der Gegensatz groß - dort nämlich waren Tinas Eifersucht und Frust sehr viel besser nachzuvollziehen, und Alex benahm sich tatsächlich manchmal daneben. Alles in allem gibt es wirklich viele bessere Folgen, recht unterhaltsam ist es natürlich trotzdem und für Fans der Serie das Anhören wert.

Bei der Sprecherbesetzung ist bemerkenswert, dass der nette Matze von Marius Clarén gesprochen wird, der mittlerweile auch Stammsprecher für Tinas Bruder Holger ist. Holger wurde ursprünglich lange Zeit von Charles Rettinghaus gesprochene, ehe Clarén - bekannt etwa als Synchronstimme von Tobey Maguire und Jake Gyllenhaal - diese Aufgabe übernahm.

Fazit:

Recht durchschnittliche Bibi-und-Tina-Episode, teils doch ziemlich lehrreich und kurzweilig, auch nicht unspannend - aber Tinas Verhalten ist zu übertrieben und nervt auf Dauer immer mehr.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Alexander: S. Hasper
Frau Martin: E. Meyka
Graf v. Falkenstein: E. Prüter
Butler Dagobert: U. Herzog
Sissi v. Lauenhain: D. Lehmann
Matze: M. Clarén
Erzähler: G. Schoß

Bibi und Tina - Das Gespensterpferd

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* * * * *
Inhalt:

Bibi und Tina haben eine ganz neue Idee für ihr geliebtes Wettreiten: Sie reiten heimlich mitten in der Nacht aus. Dabei vergessen sie ganz, leise zu sein, und feuern ihre Pferde lautstark an. Auf dem Rückweg hören sie plötzlich vom Martinshof ein unheimliches, gespensterhaftes Heulen. Ein Reiter und Pferd, beide in weiße Laken gehüllt, versetzen die Ferienkinder in Angst. Bibi und Tina können ihn nicht aufhalten, aber er verliert sein Bettlaken.

Leider laufen die Mädchen Frau Martin über den Weg. Sie ist wütend, denn sie glaubt, dass Bibi und Tina für den Spuk verantwortlich sind. Am nächsten Tag sind die Kinder immer noch verängstigt, denn das Gespenst hat angekündigt, bald wiederzukommen. Da kommt Philipp zu Besuch, der große Bruder von Feriengast Mareike. Für ihn war kein Platz mehr auf dem Hof, und er wohnt daher beim Mühlenhofbauern, was ihm aber zu langweilig ist. Mareike möchte gern, dass ihr Bruder sie beschützt, aber leider ist nach wie vor kein Bett frei.

Endlich sieht nun auch Frau Martin ein, dass Bibi und Tina nicht hinter dem Gespenst stecken - denn das Bettlaken stammt nicht vom Martinshof. Bibi und Tina wollen unbedingt herausfinden, wer da sein Unwesen getrieben hat ...

Bewertung:

Der Titel dieser Bibi-und-Tina-Folge verspricht viel, es klingt nach einem unheimlichen Abenteuer. Gruselig wird es aber nicht wirklich, auch wenn die Ferienkinder ziemlich verängstigt auf den Gespensterreiter reagieren. Grundschulkinder können die Episode problemlos hören, ohne dass sie sich anschließend fürchten werden; allenfalls ein bisschen wohliges Schaudern wird es geben, wenn sie von Bibis und Tinas nächtlichem Ritt und dem angeblichen Gespenst hören.

Die Geschichte ist von der Grundhandlung her generell gelungen - Bibi und Tina haben gleich zwei Gründe, das Gespenst zu fassen und zu entlarven: Zum einen sind sie verärgert, weil sie in Verdacht gerieten, und vermuten, dass das "Gespenst" ihnen etwas anhängen will. Zum anderen wollen sie natürlich, dass die Ferienkinder wieder ruhig schlafen können und keine Angst mehr haben. Das Gespenst macht es ihnen nicht gerade leicht, allerdings weiß der Hörer schon recht früh, wer sich dahinter verbringt. Das ist im Grunde das einzige wirkliche Manko des Hörspiels, wiegt aber dann doch recht schwer, denn ein bisschen spannender hätte man die Frage nach der Identität schon gestalten können. Alex ist in dieser Geschichte nicht mit von der Partie, ebensowenig der Graf, dafür aber der brummige Mühlenhofbauer, der immer eine nette Nebenfigur ist - obwohl er hier anfangs gar nicht gut auf Bibi und Tina zu sprechen ist. Aber man weiß, dass er im Grunde doch ein recht liebenswerter Patron ist, auch wenn er das oft gut zu verbergen versteht.

Ganz schön ist die Idee, wie Tina und Bibi den Geisterreiter hereinlegen. Ohne zu viel verraten zu wollen, macht diese Idee Kindern vielleicht auch Lust, mal selbst eine Art Gespensterparty zu veranstalten. Positiv ist auch, dass Bibi für diese Idee keine Hexerei benötigt, Kinder können sich daher noch besser in sie hineinversetzen. Allerdings gibt es an anderer Stelle eine überflüssige Hexerei, da wäre es schöner gewesen, wenn man darauf verzichtet hätte und auf andere Weise das Problem gelöst hätte, das wäre lehrreicher für Kinder gewesen.

Als Erzähler fungiert Peter Hladik, der damit seinen einzigen Auftritt in der Serie hat. Nach dem Tod des Stammerzählers Joachim Nottke gab es in den Folgen 32-34 wechselnde Besetzungen, ehe ab Folge 35 schließlich Gunter Schoß der neue Sprecher wurde. Hladik hat zwar keine unangenehme Stimme, doch kann er bei weitem nicht an Nottkes Charme heranreichen, und die Erzählerrolle bleibt hier recht distanziert.

Fazit:

Ein unterhaltsames Bibi-und-Tina-Abenteuer, das sich vor allem an Kinder im Grundschulalter richtet. Kurzweilig, nicht wirklich gruselig, sodass sich Kinder fürchten müssten, aber doch auf angenehme Weise ein bisschen schauerlich-atmosphärisch. Leider ein bisschen zu vorhersehbar, auch für sehr junge Hörer.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Frau Martin: E. Meyka
Mühlenhofbauer: G. Holtenau
Mareike Petermann: O. Plany
Philipp Petermann: T. Neu
Lisa: F. Walser
Niklas: J. Rohrbach
Erzähler: P. Hladik