* * * * *
Inhalt:
Der Trödler Hannes ist mal wieder mit seinem Karren zu Besuch auf dem Martinshof. Bibi, die eine neue Schnalle für Sabrinas Sattel braucht, entdeckt beim Stöbern einen wunderschönen alten Sattel. Hannes erzählt, dass es sich dabei um den "Königskinder-Sattel" handelt, den er vom Mühlenhofbauern geschenkt bekommen hat, und überlässt ihn Frau Martin für ein bisschen Krempel.
Die Mädchen sind sehr stolz auf das schöne Stück, und Bibi testet den Sattel gleich beim Ausreiten. Dabei treffen sie auf Graf Falkenstein, der sich ebenfalls beeindruckt von dem edlen Sattel zeigt. Als Bibi und Tina am nächsten Tag von einem Markteinkauf zum Martinshof zurückkehren, gibt es aber großen Ärger: Frau Martin hat den Sattel für 2000 Mark an den Graf verkauft. Die Mädchen sind empört und traurig und wollen das wunderschöne Stück wiederhaben, wenigstens leihweise, aber der Graf schickt sie fort.
Trödel-Hannes hat als Trost ein Buch über Pferde für die Mädchen, das vorher auch dem Mühlenhofbauern gehörte, in dem ein Bild des Sattels ist. Demnach handelt es sich um das Meisterstück eines berühmten Sattlers, der alle seine Werke mit einem bestimmten Zeichen versah - doch die Seite mit dem Zeichen fehlt in dem Buch. Also machen sich Bibi und Tina auf zum Mühlenhofbauern, um dort heimlich im Stall nach dem Rest des Buches zu suchen - sie müssen unbedingt herausfinden, ob der Königskinder-Sattel tatsächlich dieses wertvolle Meisterstück ist, und erfahren dabei Erstaunliches. Und schließlich ist der Sattel auch noch verschwunden ...
Bewertung
Statt der Pferde steht in dieser Folge mal nur ein Sattel im Mittelpunkt - was der Qualität der Geschichte aber keinen Abbruch tut. Im Gegenteil gehört die Folge um den "fliegenden Sattel" zu den besten Episoden der Bibi-und-Tina-Reihe.
Spannung bis zum Schluss
Die Verwirrungen um den Sattel nehmen im Verlauf der Handlung immer weiter zu, sodass es bis zum Schluss offenbleibt, wie die Geschichte ausgeht. Zunächst dreht sich alles um die Frage, ob Bibi und Tina den Sattel vom Graf wiederbekommen, was recht aussichtslos zu sein scheint, da dieser natürlich nicht freiwillig ein gutes Geschäft rückgängig macht. Als Trost belegt Bibi den Sattel mit einem Hexenspruch, der ihn jederzeit aus der gräflichen Sattelkammer zu ihr fliegen lässt, damit die Mädchen ihn heimlich benutzen können - leider passiert das einmal mit dem Graf obendrauf, was zu einigem Ärger führt.
Für neue Spannung sorgt der Trödel-Hannes mit seinem Pferdebuch, und es darf gerätselt werden, ob der "Königskinder-Sattel" das wertvolle verschollene Meisterstück ist, was Bibi und Tina beim heimlichen Stöbern im Stall des Mühlenhofbauern erfahren - und zu guter Letzt wird es sogar noch kriminalistisch, als der Sattel mitten in der Nacht plötzlich verschwunden ist. Der Graf verdächtigt natürlich gleich die Mädchen, die ausnahmsweise nichts damit zu tun haben und sich auf nächtliche Suche begeben. Langeweile kommt bei all diesen Ereignissen nie auf, dafür ist die Geschichte des Sattels, die sich allmählich aus Bruchstücken zusammenfügt, sehr schön in Szene gesetzt, und das Ende stellt, man glaubt es nach all den Wirren kaum, tatsächlich jeden der Beteiligten auf eine Art zufrieden.
Ein bisschen lehrreich ist die Folge auch noch, denn Kinder lernen hier, dass es nicht um den materiellen Wert allein von Gegenständen geht. Der Graf will den Sattel vor allem als Prestige-Objekt, um ihn stolz seinen Besuchern vorführen zu können. Bibi und Tina dagegen finden einfach die, wenn auch erfundene, Geschichte darum toll und den Sattel wunderschön - ob es sich nun tatsächlich um das wertvolle Meisterstück handelt oder nicht, ist ihnen dabei völlig egal, und diese Einstellung sollten Kinder ruhig übernehmen.
Viel Humor
Die Folge lohnt sich schon allein wegen Trödel-Hannes, den man auch aus "Der Liebesbrief" kennt. Hannes ist eine Sympathiefigur schlechthin, immer auf der Suche nach altem Krempel, den er weiterverkaufen kann. Das Besondere an seinen Stücken ist die Geschichte, die er zu jedem Gegenstand dazu erfindet, um ihm eine romantische Fassade zu geben - das Trommeläffchen, das Tina für Alex ersteht, soll beispielsweise einst der Wecker des Königs Wambo von Usambara gewesen sein ...
Zudem ist Hannes immer gut gelaunt, hat viel Selbstironie und ist immer für eine witzige Bemerkung gut, etwa wenn er Bibi und Tina, die den Mühlenhofbauern aufsuchen wollen, lakonisch "viel Spaß bei dem ollen Blubberkopp" wünscht. Lustig ist auch, wie sich Bibi und Tina spontan beim Mühlenhofbauern aus der Affäre ziehen wollen, der sie auf frischer Tat in seinem Stall ertappt und den die Ausrede, sie wollten sich um ein verirrtes Huhn kümmern, natürlich kalt lässt. Zudem hat Bibi eine gute Gelegenheit, um Tina mit ihrer Schwärmerei für Alex zu ärgern, zu deren Verlegenheit in der Gegenwart von Trödel-Hannes.
Sehr gute Sprecher
Das Highlight dieser Folge ist Heinz Fabian als Trödel-Hannes. Der vielbeschäftigte Theaterschauspieler ist als Stimme vor allem durch zahlreiche EUROPA-Hörspiele, insbesondere im Abenteuersektor, bekannt, und es ist sehr bedauerlich, dass in neueren Folgen ein anderer Trödler dabei ist. Eine tolle Nebenfigur ist auch mal wieder der Mühlenhofbauer alias Gerd Holtenau, der perfekt für solche mürrischen Auftritte ist. Seine Stimme taucht sehr oft in Nebenrollen bei Bibi und Benjamin auf, etwa als Polizist. Überzeugend wie immer als Graf Falkenstein ist Eberhard Prüter, den man auch als Thaddäus Tentakel als "Spongebob" kennt. In diesen frühen Folgen ist er noch etwas distanzierter und arroganter und auch nicht per du mit Frau Martin, was sich später ändert.
Keine echte Schwäche
Es gibt insgesamt nur eine Sache an der Folge zu bemängeln, und das ist Bibis und Tinas Verhalten, als Frau Martin den Sattel verkauft hat. Es ist nicht gerade logisch, dass sie danach auf eigene Faust zum Graf gehen und den Kauf offenbar rückgängig machen wollen, da sie genau wissen, dass Frau Martin die 2000 Mark dringend gebrauchen kann und dass es gelinde gesagt eine Katastrophe wäre, wenn sie dieses Geld zurückgeben müsste. Erst als der Graf hartnäckig bleibt, fragt Bibi, ob sie den Sattel nicht wenigstens leihweise haben kann - was genau sie und Tina vorher bezweckten, ob sie wirklich glaubten, der Graf mache ihnen zuliebe den Kaufvertrag rückgängig, bleibt dubios.
Fazit:
Eine sehr schöne Folge, die bis zum Schluss durch hohe Spannung überzeugt, keine Längen aufweist und zudem noch sehr witzig und mit tollen Sprechern besetzt ist. Bis auf eine seltsame Verhaltensweise von Bibi und Tina in einer Szene gibt es nichts zu bemängeln und damit eine volle Empfehlung.
Sprechernamen:
Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Frau Martin: E. Meyka
Alexander: S.-J. Hasper
Graf Falkenstein: E. Prüter
Mühlenhofbauer: G. Holtenau
Trödel-Hannes: H. Fabian
Erzähler: J. Nottke
Der Trödler Hannes ist mal wieder mit seinem Karren zu Besuch auf dem Martinshof. Bibi, die eine neue Schnalle für Sabrinas Sattel braucht, entdeckt beim Stöbern einen wunderschönen alten Sattel. Hannes erzählt, dass es sich dabei um den "Königskinder-Sattel" handelt, den er vom Mühlenhofbauern geschenkt bekommen hat, und überlässt ihn Frau Martin für ein bisschen Krempel.
Die Mädchen sind sehr stolz auf das schöne Stück, und Bibi testet den Sattel gleich beim Ausreiten. Dabei treffen sie auf Graf Falkenstein, der sich ebenfalls beeindruckt von dem edlen Sattel zeigt. Als Bibi und Tina am nächsten Tag von einem Markteinkauf zum Martinshof zurückkehren, gibt es aber großen Ärger: Frau Martin hat den Sattel für 2000 Mark an den Graf verkauft. Die Mädchen sind empört und traurig und wollen das wunderschöne Stück wiederhaben, wenigstens leihweise, aber der Graf schickt sie fort.
Trödel-Hannes hat als Trost ein Buch über Pferde für die Mädchen, das vorher auch dem Mühlenhofbauern gehörte, in dem ein Bild des Sattels ist. Demnach handelt es sich um das Meisterstück eines berühmten Sattlers, der alle seine Werke mit einem bestimmten Zeichen versah - doch die Seite mit dem Zeichen fehlt in dem Buch. Also machen sich Bibi und Tina auf zum Mühlenhofbauern, um dort heimlich im Stall nach dem Rest des Buches zu suchen - sie müssen unbedingt herausfinden, ob der Königskinder-Sattel tatsächlich dieses wertvolle Meisterstück ist, und erfahren dabei Erstaunliches. Und schließlich ist der Sattel auch noch verschwunden ...
Bewertung
Statt der Pferde steht in dieser Folge mal nur ein Sattel im Mittelpunkt - was der Qualität der Geschichte aber keinen Abbruch tut. Im Gegenteil gehört die Folge um den "fliegenden Sattel" zu den besten Episoden der Bibi-und-Tina-Reihe.
Spannung bis zum Schluss
Die Verwirrungen um den Sattel nehmen im Verlauf der Handlung immer weiter zu, sodass es bis zum Schluss offenbleibt, wie die Geschichte ausgeht. Zunächst dreht sich alles um die Frage, ob Bibi und Tina den Sattel vom Graf wiederbekommen, was recht aussichtslos zu sein scheint, da dieser natürlich nicht freiwillig ein gutes Geschäft rückgängig macht. Als Trost belegt Bibi den Sattel mit einem Hexenspruch, der ihn jederzeit aus der gräflichen Sattelkammer zu ihr fliegen lässt, damit die Mädchen ihn heimlich benutzen können - leider passiert das einmal mit dem Graf obendrauf, was zu einigem Ärger führt.
Für neue Spannung sorgt der Trödel-Hannes mit seinem Pferdebuch, und es darf gerätselt werden, ob der "Königskinder-Sattel" das wertvolle verschollene Meisterstück ist, was Bibi und Tina beim heimlichen Stöbern im Stall des Mühlenhofbauern erfahren - und zu guter Letzt wird es sogar noch kriminalistisch, als der Sattel mitten in der Nacht plötzlich verschwunden ist. Der Graf verdächtigt natürlich gleich die Mädchen, die ausnahmsweise nichts damit zu tun haben und sich auf nächtliche Suche begeben. Langeweile kommt bei all diesen Ereignissen nie auf, dafür ist die Geschichte des Sattels, die sich allmählich aus Bruchstücken zusammenfügt, sehr schön in Szene gesetzt, und das Ende stellt, man glaubt es nach all den Wirren kaum, tatsächlich jeden der Beteiligten auf eine Art zufrieden.
Ein bisschen lehrreich ist die Folge auch noch, denn Kinder lernen hier, dass es nicht um den materiellen Wert allein von Gegenständen geht. Der Graf will den Sattel vor allem als Prestige-Objekt, um ihn stolz seinen Besuchern vorführen zu können. Bibi und Tina dagegen finden einfach die, wenn auch erfundene, Geschichte darum toll und den Sattel wunderschön - ob es sich nun tatsächlich um das wertvolle Meisterstück handelt oder nicht, ist ihnen dabei völlig egal, und diese Einstellung sollten Kinder ruhig übernehmen.
Viel Humor
Die Folge lohnt sich schon allein wegen Trödel-Hannes, den man auch aus "Der Liebesbrief" kennt. Hannes ist eine Sympathiefigur schlechthin, immer auf der Suche nach altem Krempel, den er weiterverkaufen kann. Das Besondere an seinen Stücken ist die Geschichte, die er zu jedem Gegenstand dazu erfindet, um ihm eine romantische Fassade zu geben - das Trommeläffchen, das Tina für Alex ersteht, soll beispielsweise einst der Wecker des Königs Wambo von Usambara gewesen sein ...
Zudem ist Hannes immer gut gelaunt, hat viel Selbstironie und ist immer für eine witzige Bemerkung gut, etwa wenn er Bibi und Tina, die den Mühlenhofbauern aufsuchen wollen, lakonisch "viel Spaß bei dem ollen Blubberkopp" wünscht. Lustig ist auch, wie sich Bibi und Tina spontan beim Mühlenhofbauern aus der Affäre ziehen wollen, der sie auf frischer Tat in seinem Stall ertappt und den die Ausrede, sie wollten sich um ein verirrtes Huhn kümmern, natürlich kalt lässt. Zudem hat Bibi eine gute Gelegenheit, um Tina mit ihrer Schwärmerei für Alex zu ärgern, zu deren Verlegenheit in der Gegenwart von Trödel-Hannes.
Sehr gute Sprecher
Das Highlight dieser Folge ist Heinz Fabian als Trödel-Hannes. Der vielbeschäftigte Theaterschauspieler ist als Stimme vor allem durch zahlreiche EUROPA-Hörspiele, insbesondere im Abenteuersektor, bekannt, und es ist sehr bedauerlich, dass in neueren Folgen ein anderer Trödler dabei ist. Eine tolle Nebenfigur ist auch mal wieder der Mühlenhofbauer alias Gerd Holtenau, der perfekt für solche mürrischen Auftritte ist. Seine Stimme taucht sehr oft in Nebenrollen bei Bibi und Benjamin auf, etwa als Polizist. Überzeugend wie immer als Graf Falkenstein ist Eberhard Prüter, den man auch als Thaddäus Tentakel als "Spongebob" kennt. In diesen frühen Folgen ist er noch etwas distanzierter und arroganter und auch nicht per du mit Frau Martin, was sich später ändert.
Keine echte Schwäche
Es gibt insgesamt nur eine Sache an der Folge zu bemängeln, und das ist Bibis und Tinas Verhalten, als Frau Martin den Sattel verkauft hat. Es ist nicht gerade logisch, dass sie danach auf eigene Faust zum Graf gehen und den Kauf offenbar rückgängig machen wollen, da sie genau wissen, dass Frau Martin die 2000 Mark dringend gebrauchen kann und dass es gelinde gesagt eine Katastrophe wäre, wenn sie dieses Geld zurückgeben müsste. Erst als der Graf hartnäckig bleibt, fragt Bibi, ob sie den Sattel nicht wenigstens leihweise haben kann - was genau sie und Tina vorher bezweckten, ob sie wirklich glaubten, der Graf mache ihnen zuliebe den Kaufvertrag rückgängig, bleibt dubios.
Fazit:
Eine sehr schöne Folge, die bis zum Schluss durch hohe Spannung überzeugt, keine Längen aufweist und zudem noch sehr witzig und mit tollen Sprechern besetzt ist. Bis auf eine seltsame Verhaltensweise von Bibi und Tina in einer Szene gibt es nichts zu bemängeln und damit eine volle Empfehlung.
Sprechernamen:
Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Frau Martin: E. Meyka
Alexander: S.-J. Hasper
Graf Falkenstein: E. Prüter
Mühlenhofbauer: G. Holtenau
Trödel-Hannes: H. Fabian
Erzähler: J. Nottke
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