* * * * *
Inhalt:
Bibi singt auf dem Heimweg von der Schule ein kleines, selbst gedichtetes Liedchen vor sich hin. Ein fremder Mann beobachtet sie dabei und spricht sie schließlich an. Er stellt sich als Carlo Crawalli vor und arbeitet als Musikproduzent. Er ist begeistert von Bibis Stimme und möchte unbedingt im Studio Tonaufnahmen mit ihr machen. Barbara kann anfangs kaum glauben, dass er es ernst meint, ist aber einverstanden. Papa Bernhard ist Feuer und Flamme: Er glaubt sofort an eine große Karriere seiner Tochter, womöglich sogar bei der Oper.
Am nächsten Tag machen sich Bibi und Barbara auf ins Tonstudio. Bibi erhält ihren Liedtext. Leider findet sie den Song "Mütterlein, Töchterlein", eine seichte Schnulze, äußerst langweilig. Auch Mutter Barbara ist von dem braven Lied nicht sehr angetan. Zu allem Überfluss verpflichtet Bernhard seine Tochter zu Gesangsunterricht bei der alten Frau Diva. Bibi mag weder die theatralische Lehrerin noch die Übungen, die sie singen soll, und verhext Frau Diva aus Frust in einen Frosch.
Zwei Wochen später ist es soweit: Bibi soll in der Hitparade auftreten und das "Mütterlein, Töchterlein"-Lied singen. Ihr Vater hat ihr extra ein weißes Kleid und eine Schleife gekauft. Weder Bibis Eltern noch Herr Crawalli ahnen, dass Bibi sich für diesen Auftritt etwas ganz anderes ausgedacht hat ...
Bewertung:
Bibi als Sängerin - nach allem, was die kleine Hexe schon erlebt hat, darf auch so ein Ereignis nicht in ihrem Leben fehlen.
Bibi Blocksberg Superstar
Bis auf das Titellied wird in den Bibi-Folgen normalerweise nicht gesungen, doch in dieser Episode steht die Musik im Vordergrund. Vor allem die kleinen Hörer werden begeistert von Bibi als "Rockröhre" sein, wie der Erzähler sie liebevoll bezeichnet. Ihr selbst gedichtetes Hüpfelied ist nett und harmlos, das Mama-Lied aus dem Tonstudio so übertrieben schnulzig, dass es schon wieder witzig ist und Bibis Hitparadensong schließlich ein wirklich gelungenes, flottes Lied mit frechem Text und einer mitreißenden Melodie.
Wichtige Lehren für Eltern und Kinder
Es wäre jedoch keine typische Bibi-Folge, wenn es neben Unterhaltung nicht auch noch kindgerechte Lehren gäbe, die durch die Handlung vermittelt werden. Ganz zentral ist die Aussage, dass man Kinder nicht zwingen soll, einen Weg einzuschlagen, der ihnen nicht gefällt. Bibi ist von ihrer neuen Aufgabe als Sängerin gar nicht begeistert. Ihr Vater dagegen sieht eine große Karriere am Horizont leuchten: Bibi soll ein Star werden, soll berühmt werden, Auftritte im Fernsehen absolvieren, Plattenverträge unterschreiben und im Reichtum baden können. Dass Bibi das Lied von Carlo Crawalli nicht gefällt und dass sie erst recht keine Lust auf Gesangsunterricht hat, ignoriert er völlig. Seine Motivation ist eindeutig, Bibi soll es, wie er selbst sagt, eines Tages besser haben als er - während er das durchschnittliche Leben eines Büro-Angestellten führt, sieht er hier die Chance, dass Bibi finanziell aussorgt.
Barbara Blocksberg sieht die Dinge dagegen nüchterner. Sie verhindert Bibis Gesangsstunden zwar nicht, aber sie ermahnt Bernhard Blocksberg, dass er mit den Übertreibungen aufhören soll. Sie erinnert ihren Mann zudem daran, dass er es alles andere als schlecht hat im Leben. Natürlich sind die Blocksberg keine reichen Leute, wie in fast jedem Hörspiel am Rande erwähnt wird. Aber sie leben gut, und es wäre unsinnig, wenn Bibi sich zu etwas zwänge, nur um damit überdurchschnittlich viel Geld zu verdienen, denn ihr Glück ist am wichtigsten. Auch gegenüber Herrn Crawalli äußert Barbara ihre Meinung überdeutlich. Ihr gefällt das langweilige Lied nicht, und sie will Bibi lieber ohne Sängerkarriere glücklich sehen als unglücklich auf der Bühne. Herr Crawalli erinnert sie daran, dass andere Mütter sich diese Chance, ihre Tochter berühmt zu machen nicht entgehen ließen - doch Ruhm ist nicht alles im Leben, wie Bibi Mutter sehr genau weiß.
Das Hörspiel ermuntert Kinder, sich selbstbewusst zu zeigen, zu widersprechen, wenn sie sich gedrängt fühlen. Gleichzeitig zeigt es Erwachsenen, dass auch Kinder bereits klare Vorstellungen haben können, die man ihnen lassen soll, auch wenn man als Elternteil andere Wünsche hat. Vielleicht erkennen sich manche der kleinen Hörer in Bibis Lage wieder, indem sie einen Verein besuchen, weil die Eltern es wo wünschen - und erkennen, dass man diese Dinge nur dann ausüben sollte, wenn man selber Spaß daran hat. Sicher kann ein solches Hörspiel nicht mehr als ein eventueller Denkanstoß sein, aber es ist gut, dass in der unterhaltsamen Handlung ein so kritisches Thema angesprochen wird.
Witzige Inszenierung
Vom Anfang bis zum Ende gibt es in dieser Folge recht viel zu lachen. Verantwortlich dafür sind vor allem die bis zur Karikatur übersteigerten Darstellungen von Carlo Crawalli und Frau Diva. Crawalli ist die Karikatur eines Künstlers, der mit größter Hingabe seine Projekte verfolgt und voller Leidenschaft seinem Beruf nachgeht. Bibis Stimme fasziniert ihn von der ersten Sekunde an, und für ihn besteht kein Zweifel, dass hier ein künftiger Superstar vor ihm steht. Er lässt weder Kritik an seiner Musik noch Widerspruch gegen Bibis Talent gelten und tritt so übertrieben auf, dass man sich seine sicher ebenso überkandidelte Mimik und Gestik gut vorstellen kann. Ähnliches gilt für Frau Diva, die ihrem Namen alle Ehre macht. Groß und voluminös, mit tiefer Stimme und rollendem "R" wohnt sie in einer düsteren Wohnung, in der Bibi sich auf Anhieb unwohl fühlt. Auch sie übertreibt maßlos in Wort und Ansichten. Dass Bibi so viele Grundkenntnisse über die Musik und den Gesang fehlen, treibt sie fast zur Verzweiflung, und der Vergleich mit dem "aufgeblasenen Frosch" passt hervorragend zu ihr.
An den frechen Sprüchen, die Bibi ihr gegenüber loslässt, werden vor allem die jüngsten Hörer ihre Freude haben. Sehr witzig ist auch das Verhalten von Bernhard Blocksberg, der völlig die Kontrolle verliert. Als Herr Crawalli die Blocksbergs anruft, reißt er Barbara das Telefon aus der Hand, säuselt untertänige Worte in den Hörer und schwärmt anschließend in höchsten Tönen von "Bibis Entdecker". Gerade beim sonst eher kontrollierten und reservierten Bernhard sind diese Reaktionen auffallend, sorgen wegen ihrer Lächerlichkeit aber immer wieder für lustige Situationen. Nett am Rande ist auch Barbaras Faible für Hexentränke, die sie in dieser Geschichte ständig in ihrem Labor zu brauen scheint, dass sie darüber sogar das Kochen vergisst. Herr Crawalli wird von ihr einmal mit der Begründung abgewimmelt, dass sie jetzt dringend einen "Liebestrank für Goldfische" zubereiten muss ...
Kleine Mankos
Ganz ohne Schwächen ist diese Folge allerdings nicht. Zum einen ist es recht schade, dass in keiner weiteren Folge mehr auf Bibis Ausflug in die Hitparade mehr Bezug genommen wird. Das ist angesichts des selbst für die kleine Hexe sehr aufregendes Erlebnisses unrealistisch. Das gilt auch dafür, dass weder Karla Kolumna noch Bibis Freundinnen Marita oder Moni in der Geschichte auftauchen. Gerade Karla Kolumna müsste eigentlich angesichts einer solchen Sensation einen ihrer Exklusivartikel schreiben und Bibi interviewen.
Und ebenso kann man sich nicht recht vorstellen, dass Bibi mit keinem ihrer Freunde oder Klassenkameraden über ihre "Sänger-Karriere" spricht. So viele ihrer anderen Aktionen haben in Neustadt für Furore gesorgt, aber ausgerechnet diesmal, wo sie eine ganze neue Richtung einschlägt, scheint sich außer ihrer Familie niemand weiter damit zu befassen. An manchen Stellen ist die Geschichte zudem ein wenig zu albern geraten. Das trifft vor allem für Carlo Crawalli zu. Bei ihrem gemeinsamen Sturz durch die Fensterscheibe verletzt er sich am Daumen, was ihn zu lautem Weinen und Jammern nach seiner Mami veranlasst; das ist wohl nur für die allerjüngsten Hörer amüsant.
Perfekte Sprecherwahl
Bei der Besetzung der Rollen wurde ein feines Händchen bewiesen, denn besser hätte man die Auswahl kaum treffen können. Neben den üblichen Stammsprechern, die ihre Sache hervorragend machen, überzeugen Hans-Werner Bussinger als Carlo Crawalli, Maria Axt als Frau Diva und auch Joachim Pukaß als Hitparadenmoderator. Hans-Werner Bussinger ist nicht nur der Synchronsprecher von Lee Majors alias Colt Seavers in "Ein Colt für alle Fälle", sondern absolvierte auch bei Bibi schon diverse Auftritte, z.B. als Frank Frankenstein in "Bibi und die Vampire" und als unsympathischer Nino Saurus in "Bibi und Dino". Maria Axt tritt ebenfalls öfters in der Bibi- und der Benjamin-Blümchen-Reihe in Erscheinung. Am markantesten ist ihre Rolle als Oberhexe Walpurgia, aber auch als Stadträten in diversen Benjamin-Folgen dürfte sie den Kindern präsent sein. Interessant am Rande ist die Tatsache, dass sie die Lebensgefährtin von Erzähler Joachim Nottke war.
Joachim Pukaß wiederum ist mit Gisela Fritsch verheiratet, die in fast jeder Bibi-und-Benjamin-Folge als Karla Kolumna in Erscheinung tritt. Auch für Pukaß, den man unter anderem als Synchronsprecher von William Forsythe in "The Rock" wiedererkennt, gilt, dass er regelmäßig in den Serien mitwirkt. Dabei wird er quasi ausnahmslos für albern-witzige Figuren eingesetzt, wie als Moderator in "Benjamin hat Zahnweh" und als kultiger Hans-Heinrich aus dem Reisebüro Aufschneider in "Benjamin hat Geburtstag". Auch für Auftritte mit amerikanischem Akzent scheint er prädestiniert, denn er spricht sowohl den Millionär Conny F. Schinkenburger in der Bibi-Folge "Das Lufttaxi" wie auch Bibis Gastvater in "Bibi in Amerika".
Fazit:
Eine unterhaltsame und gelungene Bibi-Folge, in der sich diesmal alles um Musik dreht. Es vermittelt die wichtige Lehre, dass Eltern ihre Kinder nicht zu Erfolgen zwingen und keinen zu starken Druck ausüben sollen. Die Handlung wird mit viel Humor inszeniert. Hervorzuheben ist auch die exzellente Sprecherbesetzung. Negativ sind nur kleine Albernheiten und das Fehlen von wichtigen Nebenfiguren wie Karla Kolumna und Bibis Freundinnen.
Sprechernamen:
Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: H. Bruckhaus
Bernhard Blocksberg: G. Weber
Herr Crawalli: H.-W. Bussinger
Frau Diva: M. Axt
Hitparadenmoderator: J. Pukaß
Erzähler: J. Nottke
Bibi singt auf dem Heimweg von der Schule ein kleines, selbst gedichtetes Liedchen vor sich hin. Ein fremder Mann beobachtet sie dabei und spricht sie schließlich an. Er stellt sich als Carlo Crawalli vor und arbeitet als Musikproduzent. Er ist begeistert von Bibis Stimme und möchte unbedingt im Studio Tonaufnahmen mit ihr machen. Barbara kann anfangs kaum glauben, dass er es ernst meint, ist aber einverstanden. Papa Bernhard ist Feuer und Flamme: Er glaubt sofort an eine große Karriere seiner Tochter, womöglich sogar bei der Oper.
Am nächsten Tag machen sich Bibi und Barbara auf ins Tonstudio. Bibi erhält ihren Liedtext. Leider findet sie den Song "Mütterlein, Töchterlein", eine seichte Schnulze, äußerst langweilig. Auch Mutter Barbara ist von dem braven Lied nicht sehr angetan. Zu allem Überfluss verpflichtet Bernhard seine Tochter zu Gesangsunterricht bei der alten Frau Diva. Bibi mag weder die theatralische Lehrerin noch die Übungen, die sie singen soll, und verhext Frau Diva aus Frust in einen Frosch.
Zwei Wochen später ist es soweit: Bibi soll in der Hitparade auftreten und das "Mütterlein, Töchterlein"-Lied singen. Ihr Vater hat ihr extra ein weißes Kleid und eine Schleife gekauft. Weder Bibis Eltern noch Herr Crawalli ahnen, dass Bibi sich für diesen Auftritt etwas ganz anderes ausgedacht hat ...
Bewertung:
Bibi als Sängerin - nach allem, was die kleine Hexe schon erlebt hat, darf auch so ein Ereignis nicht in ihrem Leben fehlen.
Bibi Blocksberg Superstar
Bis auf das Titellied wird in den Bibi-Folgen normalerweise nicht gesungen, doch in dieser Episode steht die Musik im Vordergrund. Vor allem die kleinen Hörer werden begeistert von Bibi als "Rockröhre" sein, wie der Erzähler sie liebevoll bezeichnet. Ihr selbst gedichtetes Hüpfelied ist nett und harmlos, das Mama-Lied aus dem Tonstudio so übertrieben schnulzig, dass es schon wieder witzig ist und Bibis Hitparadensong schließlich ein wirklich gelungenes, flottes Lied mit frechem Text und einer mitreißenden Melodie.
Wichtige Lehren für Eltern und Kinder
Es wäre jedoch keine typische Bibi-Folge, wenn es neben Unterhaltung nicht auch noch kindgerechte Lehren gäbe, die durch die Handlung vermittelt werden. Ganz zentral ist die Aussage, dass man Kinder nicht zwingen soll, einen Weg einzuschlagen, der ihnen nicht gefällt. Bibi ist von ihrer neuen Aufgabe als Sängerin gar nicht begeistert. Ihr Vater dagegen sieht eine große Karriere am Horizont leuchten: Bibi soll ein Star werden, soll berühmt werden, Auftritte im Fernsehen absolvieren, Plattenverträge unterschreiben und im Reichtum baden können. Dass Bibi das Lied von Carlo Crawalli nicht gefällt und dass sie erst recht keine Lust auf Gesangsunterricht hat, ignoriert er völlig. Seine Motivation ist eindeutig, Bibi soll es, wie er selbst sagt, eines Tages besser haben als er - während er das durchschnittliche Leben eines Büro-Angestellten führt, sieht er hier die Chance, dass Bibi finanziell aussorgt.
Barbara Blocksberg sieht die Dinge dagegen nüchterner. Sie verhindert Bibis Gesangsstunden zwar nicht, aber sie ermahnt Bernhard Blocksberg, dass er mit den Übertreibungen aufhören soll. Sie erinnert ihren Mann zudem daran, dass er es alles andere als schlecht hat im Leben. Natürlich sind die Blocksberg keine reichen Leute, wie in fast jedem Hörspiel am Rande erwähnt wird. Aber sie leben gut, und es wäre unsinnig, wenn Bibi sich zu etwas zwänge, nur um damit überdurchschnittlich viel Geld zu verdienen, denn ihr Glück ist am wichtigsten. Auch gegenüber Herrn Crawalli äußert Barbara ihre Meinung überdeutlich. Ihr gefällt das langweilige Lied nicht, und sie will Bibi lieber ohne Sängerkarriere glücklich sehen als unglücklich auf der Bühne. Herr Crawalli erinnert sie daran, dass andere Mütter sich diese Chance, ihre Tochter berühmt zu machen nicht entgehen ließen - doch Ruhm ist nicht alles im Leben, wie Bibi Mutter sehr genau weiß.
Das Hörspiel ermuntert Kinder, sich selbstbewusst zu zeigen, zu widersprechen, wenn sie sich gedrängt fühlen. Gleichzeitig zeigt es Erwachsenen, dass auch Kinder bereits klare Vorstellungen haben können, die man ihnen lassen soll, auch wenn man als Elternteil andere Wünsche hat. Vielleicht erkennen sich manche der kleinen Hörer in Bibis Lage wieder, indem sie einen Verein besuchen, weil die Eltern es wo wünschen - und erkennen, dass man diese Dinge nur dann ausüben sollte, wenn man selber Spaß daran hat. Sicher kann ein solches Hörspiel nicht mehr als ein eventueller Denkanstoß sein, aber es ist gut, dass in der unterhaltsamen Handlung ein so kritisches Thema angesprochen wird.
Witzige Inszenierung
Vom Anfang bis zum Ende gibt es in dieser Folge recht viel zu lachen. Verantwortlich dafür sind vor allem die bis zur Karikatur übersteigerten Darstellungen von Carlo Crawalli und Frau Diva. Crawalli ist die Karikatur eines Künstlers, der mit größter Hingabe seine Projekte verfolgt und voller Leidenschaft seinem Beruf nachgeht. Bibis Stimme fasziniert ihn von der ersten Sekunde an, und für ihn besteht kein Zweifel, dass hier ein künftiger Superstar vor ihm steht. Er lässt weder Kritik an seiner Musik noch Widerspruch gegen Bibis Talent gelten und tritt so übertrieben auf, dass man sich seine sicher ebenso überkandidelte Mimik und Gestik gut vorstellen kann. Ähnliches gilt für Frau Diva, die ihrem Namen alle Ehre macht. Groß und voluminös, mit tiefer Stimme und rollendem "R" wohnt sie in einer düsteren Wohnung, in der Bibi sich auf Anhieb unwohl fühlt. Auch sie übertreibt maßlos in Wort und Ansichten. Dass Bibi so viele Grundkenntnisse über die Musik und den Gesang fehlen, treibt sie fast zur Verzweiflung, und der Vergleich mit dem "aufgeblasenen Frosch" passt hervorragend zu ihr.
An den frechen Sprüchen, die Bibi ihr gegenüber loslässt, werden vor allem die jüngsten Hörer ihre Freude haben. Sehr witzig ist auch das Verhalten von Bernhard Blocksberg, der völlig die Kontrolle verliert. Als Herr Crawalli die Blocksbergs anruft, reißt er Barbara das Telefon aus der Hand, säuselt untertänige Worte in den Hörer und schwärmt anschließend in höchsten Tönen von "Bibis Entdecker". Gerade beim sonst eher kontrollierten und reservierten Bernhard sind diese Reaktionen auffallend, sorgen wegen ihrer Lächerlichkeit aber immer wieder für lustige Situationen. Nett am Rande ist auch Barbaras Faible für Hexentränke, die sie in dieser Geschichte ständig in ihrem Labor zu brauen scheint, dass sie darüber sogar das Kochen vergisst. Herr Crawalli wird von ihr einmal mit der Begründung abgewimmelt, dass sie jetzt dringend einen "Liebestrank für Goldfische" zubereiten muss ...
Kleine Mankos
Ganz ohne Schwächen ist diese Folge allerdings nicht. Zum einen ist es recht schade, dass in keiner weiteren Folge mehr auf Bibis Ausflug in die Hitparade mehr Bezug genommen wird. Das ist angesichts des selbst für die kleine Hexe sehr aufregendes Erlebnisses unrealistisch. Das gilt auch dafür, dass weder Karla Kolumna noch Bibis Freundinnen Marita oder Moni in der Geschichte auftauchen. Gerade Karla Kolumna müsste eigentlich angesichts einer solchen Sensation einen ihrer Exklusivartikel schreiben und Bibi interviewen.
Und ebenso kann man sich nicht recht vorstellen, dass Bibi mit keinem ihrer Freunde oder Klassenkameraden über ihre "Sänger-Karriere" spricht. So viele ihrer anderen Aktionen haben in Neustadt für Furore gesorgt, aber ausgerechnet diesmal, wo sie eine ganze neue Richtung einschlägt, scheint sich außer ihrer Familie niemand weiter damit zu befassen. An manchen Stellen ist die Geschichte zudem ein wenig zu albern geraten. Das trifft vor allem für Carlo Crawalli zu. Bei ihrem gemeinsamen Sturz durch die Fensterscheibe verletzt er sich am Daumen, was ihn zu lautem Weinen und Jammern nach seiner Mami veranlasst; das ist wohl nur für die allerjüngsten Hörer amüsant.
Perfekte Sprecherwahl
Bei der Besetzung der Rollen wurde ein feines Händchen bewiesen, denn besser hätte man die Auswahl kaum treffen können. Neben den üblichen Stammsprechern, die ihre Sache hervorragend machen, überzeugen Hans-Werner Bussinger als Carlo Crawalli, Maria Axt als Frau Diva und auch Joachim Pukaß als Hitparadenmoderator. Hans-Werner Bussinger ist nicht nur der Synchronsprecher von Lee Majors alias Colt Seavers in "Ein Colt für alle Fälle", sondern absolvierte auch bei Bibi schon diverse Auftritte, z.B. als Frank Frankenstein in "Bibi und die Vampire" und als unsympathischer Nino Saurus in "Bibi und Dino". Maria Axt tritt ebenfalls öfters in der Bibi- und der Benjamin-Blümchen-Reihe in Erscheinung. Am markantesten ist ihre Rolle als Oberhexe Walpurgia, aber auch als Stadträten in diversen Benjamin-Folgen dürfte sie den Kindern präsent sein. Interessant am Rande ist die Tatsache, dass sie die Lebensgefährtin von Erzähler Joachim Nottke war.
Joachim Pukaß wiederum ist mit Gisela Fritsch verheiratet, die in fast jeder Bibi-und-Benjamin-Folge als Karla Kolumna in Erscheinung tritt. Auch für Pukaß, den man unter anderem als Synchronsprecher von William Forsythe in "The Rock" wiedererkennt, gilt, dass er regelmäßig in den Serien mitwirkt. Dabei wird er quasi ausnahmslos für albern-witzige Figuren eingesetzt, wie als Moderator in "Benjamin hat Zahnweh" und als kultiger Hans-Heinrich aus dem Reisebüro Aufschneider in "Benjamin hat Geburtstag". Auch für Auftritte mit amerikanischem Akzent scheint er prädestiniert, denn er spricht sowohl den Millionär Conny F. Schinkenburger in der Bibi-Folge "Das Lufttaxi" wie auch Bibis Gastvater in "Bibi in Amerika".
Fazit:
Eine unterhaltsame und gelungene Bibi-Folge, in der sich diesmal alles um Musik dreht. Es vermittelt die wichtige Lehre, dass Eltern ihre Kinder nicht zu Erfolgen zwingen und keinen zu starken Druck ausüben sollen. Die Handlung wird mit viel Humor inszeniert. Hervorzuheben ist auch die exzellente Sprecherbesetzung. Negativ sind nur kleine Albernheiten und das Fehlen von wichtigen Nebenfiguren wie Karla Kolumna und Bibis Freundinnen.
Sprechernamen:
Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: H. Bruckhaus
Bernhard Blocksberg: G. Weber
Herr Crawalli: H.-W. Bussinger
Frau Diva: M. Axt
Hitparadenmoderator: J. Pukaß
Erzähler: J. Nottke
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