* * * * *
Inhalt:
Bibi und Tina machen ein Wettreiten durch den Wald. Bei ihrem Zielpunkt an der alten Eiche treffen sie auf Dagobert, den Butler des Grafen. Dagobert erzählt ihnen, dass der Graf eine Reiter-Schnitzeljagd veranstalten will. Für Graf von Falkenstein ist es nämlich jetzt 30 Jahre her, dass er die Falkensteiner Schule verließ und ins Internat wechselte. Für das kommende Wochenende hat er seine alten Klassenkameraden eingeladen, und Dagobert soll nun ein geeignetes Ziel als Picknickplatz finden. Bibi und Tina helfen bei der Suche, und man einigt sich auf die Alte Mühle. Die Mädchen sind so begeistert von der ganzen Idee, dass sie zusammen mit Alex die Spuren für die Jagd legen wollen. Der Graf ist einverstanden, und sie denken sich für jede Reitergruppe eine Route aus.
Am Wochenende ist es soweit: Alle geladenen Gäste, darunter auch Tinas Mutter, bilden ausgeloste Zweiergruppen, die auf Zetteln ihre Anweisungen erhalten, wohin sie reiten müssen. Als Letzter startet der Graf, der laut Anweisung zur Wildkrippe reiten muss. Bibi und Tina sind verblüfft, denn eigentlich sollte seine Wegweisung ganz anders lauten. Sie vermuten, dass Alex heimlich die Route verändert hat, und ärgern sich ein wenig über ihn.
Nach einiger Zeit treffen nach und nach alle Reitergrüppchen bei der Alten Mühle ein und lassen sich das Picknick schmecken. Nur vom Grafen fehlt jede Spur. Alex beteuert, nichts mit den neuen Anweisungen zu tun zu haben. Jetzt ist klar, dass irgendjemand mit dem Graf ein falsches Spiel getrieben hat. Wer hat ihm die Zettel geschrieben, und wohin hat man ihn gelockt? Wurde er entführt? Bibi, Tina und Alex machen sich auf die Suche ...
Bewertung:
Man mag es kaum glauben, aber auch Graf Falko von Falkenstein war mal ein Dreikäsehoch - und er lädt alle seine alten Schulkameraden zu einer Schnitzeljagd zu Pferde ein. Diese Ausgangssituation des Hörspiels kann man nur als originell und gelungen bezeichnen. Schwächen schleichen sich erst im späteren Verlauf ein, zunächst überwiegt der äußerst positive Eindruck.
Schnitzeljagd mit bunten Charakteren
In vielen Folgen wird betont, wie arrogant sich der Graf gern gibt, und seine leutseligen Momente sind eher selten gestreut. Da ist es umso schöner, wenn er sich so eine nette Idee wie ein Klassentreffen mit Schnitzeljagd einfallen lässt. Seine Schulkameraden bilden ein buntes Potpourri aus gegensätzlichen Charakteren, was für ein besonderes Vergnügen sorgt. Offenbar hat sich keiner von ihnen grundlegend geändert. Da ist zum einen Hubert Hermann, der heute als Apotheker im Dorf arbeitet. Schon früher war er ein ängstlicher Junge, und auch heute ist er ständig verunsichert und hat natürlich eine Heidenangst vor Pferden. Für ihn ist es sehr unangenehm, dass sich die Schnitzeljagd ausgerechnet zu Pferd abspielen muss, aber alles andere wäre selbstverständlich einer Veranstaltung von Graf von Falkenstein nicht würdig. Sehr selbstbewusst tritt dagegen Friedhelm von Strauch auf, der das Glück hat, zusammen mit Tinas Mutter ein Schnitzeljagd-Duo bilden zu dürfen. Ja - auch Frau Martin ist ja damals mit dem Grafen gemeinsam zur Schule gegangen und darf auf der Einladungsliste natürlich am allerwenigsten fehlen. Als letzte markante Figur ist da noch Toni Trenkwitsch, an den alle unangenehme Erinnerungen besitzen. Bereits zu Schulzeiten zeichnete ihn ein mieser Charakter aus, und wie man bald erkennt, hat er sich nicht gravierend gebessert. Toni ist großspurig, beleidigend und selbstherrlich, dabei nie um laute Bemerkungen verlegen und stellt sich in den Mittelpunkt. Bei dieser gemischten Gesellschaft ist dem Hörer schnell klar, dass Konflikte und Spannungen nicht ausbleiben werden.
Normalerweise bringen die Hörspiele dieser Reihe auch immer eine mehr oder weniger deutliche Lehre für die kleinen Hörer mit. Diesmal steht vor allem die Aufregung im Vordergrund. Trotzdem nehmen sie den indirekten Ratschlag mit, dass man nicht blind vertrauen, sondern sich seine Freunde sehr genau aussuchen soll, wenn es einem nicht wie dem Grafen gehen soll, dem ein scheinbarer Freund übel mitgespielt hat.
Dramatik mit kleinen Schwächen
Dass es auf der Veranstaltung allerdings zu einer Entführung des Grafen kommt, ist eine äußerst dramatische Wendung, die für eine aufregende Atmosphäre sorgt. Sonst ist es im Gegenteil Falko von Falkenstein selbst, der die Zügel in der Hand hält und über das Schicksal anderer bestimmt. Ihn in der Rolle des Entführten zu sehen ist wahrlich ein originelles Ereignis. Leider tauchen hier die ersten Mankos des Hörspiels auf. Während Bibi und die anderen bis kurz vor Schluss nichts von der Entführung wissen, erlebt der Hörer dieses Ereignis live mit. Zwar bleibt ihm verborgen, wer der Komplize des Entführers ist, aber ansonsten ist man voll informiert. Das raubt der Situation einen guten Teil ihrer Spannung. Interessanter wäre gewesen, wenn man ebenso wie Bibi, Tina und Alex rätseln müsste, wohin der Graf verschwunden ist - ob er sich nur verlaufen hat, ob ihm etwas zugestoßen ist und ob jemand anderes dahintersteckt.
Sehr störend ist in diesem Zusammenhang der Einsatz von Bibis "Hexennase". Wie auch in vielen anderen der neuen Folgen ahnt die kleine Hexe durch ein Jucken in der Nase, wenn etwas Schlimmes passiert ist oder etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Dass Bibi mit ihrer Hexerei viele Vorteile hat, kennt man ja; gerade deshalb ist es unnötig, dass sie auch noch hellseherische Anwandlungen bekommt. Besonders enttäuschend ist dieses Phänomen, als im Wald plötzlich ein lauter Schuss fällt. Die Freunde sind erst erschrocken, doch Bibi spürt, dass hier niemand verletzt wurde. Nähere Erläuterungen gibt es dazu nicht, die Freunde lassen von ihrer Suche ab, weil sie der Hexe vertrauen, was den Storyverlauf etwas banalisiert. Gegen Ende ergibt sich nochmal eine weitere verschenkte Möglichkeit, die Spannung zu verstärken, als Bibi ausnahmsweise, da es sich um einen Notfall handelt, einen streng verbotenen Hexspruch anwendet. Allerdings wird vorher angedeutet, dass der Spruch für Bibi gewisse Konsequenzen haben könnte, was dann aber ohne Weiteres verpufft. Kein wirkliches Manko, aber ein bisschen störend für uninformierte Hörer ist die Anspielung auf eine frühere Folge. Bei einem Klassenkamerad des Grafen, Friedhelm von Strauch, handelt es sich um den Vater eines alten Bekannten. Sein Sohn Sigurt von Strauch spielt eine wichtige Rolle in der Episode "Eine Freundin für Felix". Bibi erwähnt diese Geschichte kurz, und Frau Martin vergleicht Sigurts Charakter mit der von Toni Trenkwitsch. Das sagt natürlich nur den Hörern etwas, die Sigurt von Strauch aus der anderen Geschichte kennen.
Humor trotz Dramatik
Trotz der dramatischen Ereignisse bleibt noch genug Raum für viele amüsante Dialoge und Ereignisse. Das beginnt schon vor der Schnitzeljagd, als Bibi und Tina durch den Wald reiten und in der Ferne einen Radfahrer erkennen, der sich als Grafen-Butler Dagobert entpuppt. Dagobert ist mindestens ebenso distinguiert wie der Graf selbst, weshalb eine Fahrrad äußerst ungewohnt für ihn ist und er sich sichtlich unwohl dabei fühlt. Bibi formuliert es treffend, er "hockt wie'n Affe aufm Schleifstein". Für besonderen Spaß auf der Schnitzeljagd sorgt das Team Hubert und Toni. Hubert, von Toni gönnerhaft stets "Hubi" genannt, ist die Unsicherheit in Person und fühlt sich auf dem Pferd etwa so ungemütlich wie Dagobert auf dem Fahrrad. Toni Trenkwitsch lässt keine Gelegenheit aus, seinen alten Schulkamerad aufzuziehen. So tröstet er ihn, als dieser Angst vor Wilddieben hat, mit der Bemerkung: "Solange du kein Geweih aufsetzt und röhrst wie ein Hirsch, will bestimmt keiner was von dir."
Auch Bibi, Tina und Alex haben sich etwas Witziges einfallen lassen, um die Schnitzeljäger gehörig zu erschrecken - und zwar in Form eines ausgestopften Ebers, der auf dem Weg platziert wird und beim ersten Anblick für eine Menge Panik sorgt ...
Illustre Sprecherrunde
Neben den wie gewohnt überzeugenden Stammsprechern bietet diese Folge auch noch eine Reihe weiterer illustrer Sprecher. Am bekanntesten dürfte Lutz Riedel in der Rolle von Friedhelm von Strauch sein. Er synchronisierte zahlreiche Hollywoodstars, von Timothy Dalton bis zu Richard Gere, fungiert als Sprecher diverser Horror-Hörbücher und wurde nicht zuletzt als Jan Tanner in der gleichnamigen Hörspielreihe berühmt. Auch die Stimme von Georg Tryphon kennt man aus vielen Hörspielreihen, in denen er in Gastrollen auftritt, so z.B. "Duck Tales" oder bei den "Drei Fragezeichen". Das Gleiche gilt auch für Hans-Jürgen Wolf, der unter anderem Chazz Palminteri, Gary Busey und Hugo Weaving synchronisierte.
Fazit:
Das Hörspiel überzeugt durch viel Humor, eine originelle Grundidee sowie eine Reihe gegensätzlicher und damit umso interessanterer Charaktere. Schwächen gibt es dagegen in der Spannung, die man angesichts des Themas, der Entführung von Graf Falkenstein, hätte besser gestalten können. Der Hörer weiß von Anfang an, was mit dem Grafen geschehen ist, sodass nicht viel Platz zum Rätseln und Mitfiebern bleibt. Einen versöhnlichen Ausgleich bieten wiederum die sehr gut besetzten Sprecherrollen. Unterm Strich keine schlechte, aber auch nicht überdurchschnittliche Folge.
Sprechernamen:
Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Frau Martin: E. Meyka
Alexander: S.-J. Hasper
Graf von Falkenstein: E. Prüter
Dagobert: U. Herzog
Friedhelm von Strauch: L. Riedel
Toni Trenkwitsch: H.-J. Wolf
Hubert Hermann: G. Tryphon
Erzähler: G. Schoß
Bibi und Tina machen ein Wettreiten durch den Wald. Bei ihrem Zielpunkt an der alten Eiche treffen sie auf Dagobert, den Butler des Grafen. Dagobert erzählt ihnen, dass der Graf eine Reiter-Schnitzeljagd veranstalten will. Für Graf von Falkenstein ist es nämlich jetzt 30 Jahre her, dass er die Falkensteiner Schule verließ und ins Internat wechselte. Für das kommende Wochenende hat er seine alten Klassenkameraden eingeladen, und Dagobert soll nun ein geeignetes Ziel als Picknickplatz finden. Bibi und Tina helfen bei der Suche, und man einigt sich auf die Alte Mühle. Die Mädchen sind so begeistert von der ganzen Idee, dass sie zusammen mit Alex die Spuren für die Jagd legen wollen. Der Graf ist einverstanden, und sie denken sich für jede Reitergruppe eine Route aus.
Am Wochenende ist es soweit: Alle geladenen Gäste, darunter auch Tinas Mutter, bilden ausgeloste Zweiergruppen, die auf Zetteln ihre Anweisungen erhalten, wohin sie reiten müssen. Als Letzter startet der Graf, der laut Anweisung zur Wildkrippe reiten muss. Bibi und Tina sind verblüfft, denn eigentlich sollte seine Wegweisung ganz anders lauten. Sie vermuten, dass Alex heimlich die Route verändert hat, und ärgern sich ein wenig über ihn.
Nach einiger Zeit treffen nach und nach alle Reitergrüppchen bei der Alten Mühle ein und lassen sich das Picknick schmecken. Nur vom Grafen fehlt jede Spur. Alex beteuert, nichts mit den neuen Anweisungen zu tun zu haben. Jetzt ist klar, dass irgendjemand mit dem Graf ein falsches Spiel getrieben hat. Wer hat ihm die Zettel geschrieben, und wohin hat man ihn gelockt? Wurde er entführt? Bibi, Tina und Alex machen sich auf die Suche ...
Bewertung:
Man mag es kaum glauben, aber auch Graf Falko von Falkenstein war mal ein Dreikäsehoch - und er lädt alle seine alten Schulkameraden zu einer Schnitzeljagd zu Pferde ein. Diese Ausgangssituation des Hörspiels kann man nur als originell und gelungen bezeichnen. Schwächen schleichen sich erst im späteren Verlauf ein, zunächst überwiegt der äußerst positive Eindruck.
Schnitzeljagd mit bunten Charakteren
In vielen Folgen wird betont, wie arrogant sich der Graf gern gibt, und seine leutseligen Momente sind eher selten gestreut. Da ist es umso schöner, wenn er sich so eine nette Idee wie ein Klassentreffen mit Schnitzeljagd einfallen lässt. Seine Schulkameraden bilden ein buntes Potpourri aus gegensätzlichen Charakteren, was für ein besonderes Vergnügen sorgt. Offenbar hat sich keiner von ihnen grundlegend geändert. Da ist zum einen Hubert Hermann, der heute als Apotheker im Dorf arbeitet. Schon früher war er ein ängstlicher Junge, und auch heute ist er ständig verunsichert und hat natürlich eine Heidenangst vor Pferden. Für ihn ist es sehr unangenehm, dass sich die Schnitzeljagd ausgerechnet zu Pferd abspielen muss, aber alles andere wäre selbstverständlich einer Veranstaltung von Graf von Falkenstein nicht würdig. Sehr selbstbewusst tritt dagegen Friedhelm von Strauch auf, der das Glück hat, zusammen mit Tinas Mutter ein Schnitzeljagd-Duo bilden zu dürfen. Ja - auch Frau Martin ist ja damals mit dem Grafen gemeinsam zur Schule gegangen und darf auf der Einladungsliste natürlich am allerwenigsten fehlen. Als letzte markante Figur ist da noch Toni Trenkwitsch, an den alle unangenehme Erinnerungen besitzen. Bereits zu Schulzeiten zeichnete ihn ein mieser Charakter aus, und wie man bald erkennt, hat er sich nicht gravierend gebessert. Toni ist großspurig, beleidigend und selbstherrlich, dabei nie um laute Bemerkungen verlegen und stellt sich in den Mittelpunkt. Bei dieser gemischten Gesellschaft ist dem Hörer schnell klar, dass Konflikte und Spannungen nicht ausbleiben werden.
Normalerweise bringen die Hörspiele dieser Reihe auch immer eine mehr oder weniger deutliche Lehre für die kleinen Hörer mit. Diesmal steht vor allem die Aufregung im Vordergrund. Trotzdem nehmen sie den indirekten Ratschlag mit, dass man nicht blind vertrauen, sondern sich seine Freunde sehr genau aussuchen soll, wenn es einem nicht wie dem Grafen gehen soll, dem ein scheinbarer Freund übel mitgespielt hat.
Dramatik mit kleinen Schwächen
Dass es auf der Veranstaltung allerdings zu einer Entführung des Grafen kommt, ist eine äußerst dramatische Wendung, die für eine aufregende Atmosphäre sorgt. Sonst ist es im Gegenteil Falko von Falkenstein selbst, der die Zügel in der Hand hält und über das Schicksal anderer bestimmt. Ihn in der Rolle des Entführten zu sehen ist wahrlich ein originelles Ereignis. Leider tauchen hier die ersten Mankos des Hörspiels auf. Während Bibi und die anderen bis kurz vor Schluss nichts von der Entführung wissen, erlebt der Hörer dieses Ereignis live mit. Zwar bleibt ihm verborgen, wer der Komplize des Entführers ist, aber ansonsten ist man voll informiert. Das raubt der Situation einen guten Teil ihrer Spannung. Interessanter wäre gewesen, wenn man ebenso wie Bibi, Tina und Alex rätseln müsste, wohin der Graf verschwunden ist - ob er sich nur verlaufen hat, ob ihm etwas zugestoßen ist und ob jemand anderes dahintersteckt.
Sehr störend ist in diesem Zusammenhang der Einsatz von Bibis "Hexennase". Wie auch in vielen anderen der neuen Folgen ahnt die kleine Hexe durch ein Jucken in der Nase, wenn etwas Schlimmes passiert ist oder etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Dass Bibi mit ihrer Hexerei viele Vorteile hat, kennt man ja; gerade deshalb ist es unnötig, dass sie auch noch hellseherische Anwandlungen bekommt. Besonders enttäuschend ist dieses Phänomen, als im Wald plötzlich ein lauter Schuss fällt. Die Freunde sind erst erschrocken, doch Bibi spürt, dass hier niemand verletzt wurde. Nähere Erläuterungen gibt es dazu nicht, die Freunde lassen von ihrer Suche ab, weil sie der Hexe vertrauen, was den Storyverlauf etwas banalisiert. Gegen Ende ergibt sich nochmal eine weitere verschenkte Möglichkeit, die Spannung zu verstärken, als Bibi ausnahmsweise, da es sich um einen Notfall handelt, einen streng verbotenen Hexspruch anwendet. Allerdings wird vorher angedeutet, dass der Spruch für Bibi gewisse Konsequenzen haben könnte, was dann aber ohne Weiteres verpufft. Kein wirkliches Manko, aber ein bisschen störend für uninformierte Hörer ist die Anspielung auf eine frühere Folge. Bei einem Klassenkamerad des Grafen, Friedhelm von Strauch, handelt es sich um den Vater eines alten Bekannten. Sein Sohn Sigurt von Strauch spielt eine wichtige Rolle in der Episode "Eine Freundin für Felix". Bibi erwähnt diese Geschichte kurz, und Frau Martin vergleicht Sigurts Charakter mit der von Toni Trenkwitsch. Das sagt natürlich nur den Hörern etwas, die Sigurt von Strauch aus der anderen Geschichte kennen.
Humor trotz Dramatik
Trotz der dramatischen Ereignisse bleibt noch genug Raum für viele amüsante Dialoge und Ereignisse. Das beginnt schon vor der Schnitzeljagd, als Bibi und Tina durch den Wald reiten und in der Ferne einen Radfahrer erkennen, der sich als Grafen-Butler Dagobert entpuppt. Dagobert ist mindestens ebenso distinguiert wie der Graf selbst, weshalb eine Fahrrad äußerst ungewohnt für ihn ist und er sich sichtlich unwohl dabei fühlt. Bibi formuliert es treffend, er "hockt wie'n Affe aufm Schleifstein". Für besonderen Spaß auf der Schnitzeljagd sorgt das Team Hubert und Toni. Hubert, von Toni gönnerhaft stets "Hubi" genannt, ist die Unsicherheit in Person und fühlt sich auf dem Pferd etwa so ungemütlich wie Dagobert auf dem Fahrrad. Toni Trenkwitsch lässt keine Gelegenheit aus, seinen alten Schulkamerad aufzuziehen. So tröstet er ihn, als dieser Angst vor Wilddieben hat, mit der Bemerkung: "Solange du kein Geweih aufsetzt und röhrst wie ein Hirsch, will bestimmt keiner was von dir."
Auch Bibi, Tina und Alex haben sich etwas Witziges einfallen lassen, um die Schnitzeljäger gehörig zu erschrecken - und zwar in Form eines ausgestopften Ebers, der auf dem Weg platziert wird und beim ersten Anblick für eine Menge Panik sorgt ...
Illustre Sprecherrunde
Neben den wie gewohnt überzeugenden Stammsprechern bietet diese Folge auch noch eine Reihe weiterer illustrer Sprecher. Am bekanntesten dürfte Lutz Riedel in der Rolle von Friedhelm von Strauch sein. Er synchronisierte zahlreiche Hollywoodstars, von Timothy Dalton bis zu Richard Gere, fungiert als Sprecher diverser Horror-Hörbücher und wurde nicht zuletzt als Jan Tanner in der gleichnamigen Hörspielreihe berühmt. Auch die Stimme von Georg Tryphon kennt man aus vielen Hörspielreihen, in denen er in Gastrollen auftritt, so z.B. "Duck Tales" oder bei den "Drei Fragezeichen". Das Gleiche gilt auch für Hans-Jürgen Wolf, der unter anderem Chazz Palminteri, Gary Busey und Hugo Weaving synchronisierte.
Fazit:
Das Hörspiel überzeugt durch viel Humor, eine originelle Grundidee sowie eine Reihe gegensätzlicher und damit umso interessanterer Charaktere. Schwächen gibt es dagegen in der Spannung, die man angesichts des Themas, der Entführung von Graf Falkenstein, hätte besser gestalten können. Der Hörer weiß von Anfang an, was mit dem Grafen geschehen ist, sodass nicht viel Platz zum Rätseln und Mitfiebern bleibt. Einen versöhnlichen Ausgleich bieten wiederum die sehr gut besetzten Sprecherrollen. Unterm Strich keine schlechte, aber auch nicht überdurchschnittliche Folge.
Sprechernamen:
Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Frau Martin: E. Meyka
Alexander: S.-J. Hasper
Graf von Falkenstein: E. Prüter
Dagobert: U. Herzog
Friedhelm von Strauch: L. Riedel
Toni Trenkwitsch: H.-J. Wolf
Hubert Hermann: G. Tryphon
Erzähler: G. Schoß
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