Produktinfos:
Ausgabe: 1954
Seiten: 189
Amazon
* * * * *
Die Autorin:
Enid Blyton, geboren 1897 und gestorben 1968, war eine der erfolgreichsten Kinderbuchautorinnen der Welt. Sie arbeitete zunächst als Lehrerin, begann aber schon früh mit dem Schreiben. 1922 erschien ihr erstes Buch, im Laufe ihres Lebens sollten es mehr als 700 Werke werden. Zu ihren bekanntesten Buchreihen gehören "Hanni und Nanni", "Die fünf Freunde", "Dolly" und "Geheimnis um".
Die Fünf Freunde, das sind Julius, Richard, Anne, George und der Hund Tim. Julian, Richard und Anne sind Geschwister. George ist ihre Cousine und ist trotz ihres Namens ein Mädchen. Eigentlich heißt sie nämlich Georgina, aber sie wäre viel lieber ein Junge und trägt daher kurze Haare und Hosen. Bis sie ihre Cousins und Cousinen kennenlernte, war ihr Hund Tim ihr bester Freund. Die fünf verbringen immer gemeinsam ihre Ferien. Mal sind bei Georges Eltern im Felsenhaus, mal fahren sie irgendwo in eine Ferienhütte oder sie zelten. In jeden Ferien geraten sie dabei in ein Abenteuer und kommen Verbrechern auf die Spur.
Inhalt:
Die Fünf Freunde verbringen ihre Ferien zunächst wieder im Felsenhaus. Kurz nach ihrer Ankunft gibt es aber einen schweren Sturm, der einige Schäden hervorruft. Onkel Quentin beschließt, die Kinder für die Zeit der Renovierungen zu seinem Freund und Kollegen Herrn Schwarz zu geben, der sie bereits herzlich als Spielkameraden für seine Kinder Peter und Bärbel eingeladen hat. Julius und Richard kennen Peter bereits aus der Schule und mögen den frechen und lustigen Kerl. Herr Schwarz mag allerdings keine Hunde, sodass George ihren Tim heimlich einschleust und Peter hilft ihr dabei.
Die "Schmugglerspitze" auf dem Schmugglerhügel, wie das Haus heißt, ist ein altes Anwesen mit Geheimgängen und einer aufregenden Vergangenheit. Die Fünf Freunde verstehen sich sofort gut mit Peter und seiner stillen Schwester Bärbel. Auch die ruhige Frau Schwarz mögen sie gerne, nur Herrn Schwarz gehen sie lieber aus dem Weg. Dann ist da noch der taube Diener Block, der ihnen etwas unheimlich ist.
Eines Nachts beobachten die Jungen seltsame Lichtzeichen, die jemand aus dem Turm aufs Meer hinaus sendet. Sowohl Herr Schwarz als auch Block scheinen aber zu schlafen. Ob wohl der mysteriöse Herr Schleicher dahinter steckt, der ein Schmuggler sein soll? Zudem wird es immer schwieriger, Tim vor Block und Herrn Schwarz zu verstecken. Schon bald stecken die Freunde mitten in einem Abenteuer ...
Bewertung:
Wenn die Fünf Freunde ihre Ferien in einem Haus namens "Schmugglerspitze" verbringen ist klar, dass es nicht ohne ein Abenteuer ablaufen kann. Die Geschichte beginnt auch schon sehr dramatisch, da während des Sturms ein Baum auf das Felsenhaus stürzt und Anne und George sich gerade noch retten können. Normalerweise gestalten die Freunde ihre Ferien selbst, indem sie zelten gehen oder eine Radtour machen oder ähnliches, diesmal bleibt ihnen nur die Wahl, zu Familie Schwarz zu ziehen oder in die Internate zurückzukehren.
Diese ungewohnten Ferien bringen gemischte Gefühle mit sich. Mit dem lustigen Peter, der gerne Streiche spielt, und seiner stillen, lieben Schwester Bärbel verstehen sich die Kinder direkt prächtig. Das Haus ist geheimnisvoll, abgelegen und voller Geheimgänge, die zu erkunden natürlich ein Riesenspaß ist. Herr Schwarz aber erscheint den Kindern unangenehm, auch Peter mag seinen Stiefvater nicht besonders. Er wird leicht aufbrausend und hat wenig Verständnis für Streiche. Vor allem aber müssen die Kinder geheim halten, dass sie Tim eingeschleust haben. Sie verstecken den Hund tagsüber in einem unterirdischen Geheimgang, den sie über Peters Zimmer betreten, versorgen ihn mit Futter und lassen ihn, wann immer es geht, nach draußen, wo sie so tun, als sei er ein zugelaufener Streuner. Nachts schläft Tim wie üblich am Fußende von Georges Bett. Mit jedem Tag wird es schwieriger, den Hund vor Herrn Schwarz und Block zu verbergen, vor allem, als Tim einmal in den Gängen zu bellen beginnt.
Das Buch hält gleich mehrere zwielichtige Charaktere bereit und ist weniger vorhersehbar als andere Bände. Ob der grimmige Diener Block nun tatsächlich taub ist oder es nur vortäuscht oder vielleicht zumindest von den Lippen lesen kann, bleibt lange ungewiss. Die Freunde können auch nicht recht einschätzen, ob er etwas mit den Blinkzeichen und dem Schmuggel zu tun hat - oder eben nur einfach unfreundlich ist. Ob wirklich Herr Schleicher dahinter steckt, steht auch nicht zu früh fest und vor allem Herr Schwarz ist als Figur gelungen: Die Kinder mögen ihn zunächst nicht, was auch mit seiner Abneigung gegen Hunde zusammenhängt, aber ob er wirklich auch in die Vorgänge verwickelt ist, zeigt sich erst ganz am Schluss. Für junge Leser ist die Handlung sehr aufregend mit den geheimen unterirdischen Gängen, dem düsteren Moor und letztlich auch noch mit Entführungen, aber sie werden nicht überfordert. Sehr schön ist auch, dass Onkel Quentin, den man sonst meist nur als griesgrämigen Wissenschaftler erlebt, hier etwas mehr in das Abenteuer eingebunden wird und Profil zeigt. Für mehrere Charaktere gibt es auch Gelegenheit, ihre Vorurteile zu überdenken, was einen kleinen Lerneffekt bei Kindern erzielen kann.
Schwächen gibt es in dem Band nicht viele, trotzdem hätten ein paar Stellen optimiert werden können, gerade in der deutschen Übersetzung. Richards Satz "Ich gehe gern nach der Schmugglerspitze" klingt nicht sehr schön und George wird in einem Satz als "furchtsam" beschrieben, während es im übernächsten Satz schon wieder heißt "Sie war äußerst tapfer und mutig". Es ist nicht ganz logisch, dass George mit den anderen zur Schmugglerspitze fährt, ohne ihren Eltern zu sagen, wo sie angeblich Tim untergebracht hat. Anfangs redet sie sogar davon, dass sie ohne ihn auf keinen Fall fahren will, sodass es seltsam ist, dass ihre Eltern nicht näher nachfragen, wo sie ihn denn nun gelassen hat. Ein bisschen unverständlich ist zudem, dass die Person, die hinter den Verbrechen steckt, am Ende von allen einvernehmlich als "verrückt" bezeichnet wird und "in seiner eigenen Welt lebt" - so verrückt ist sein Verhalten nämlich gar nicht, eher geschickt, aber nicht wirklich verschroben.
Fazit:
Ein gelungenes Fünf-Freunde-Abenteuer, das durch ein atmosphärisches Setting und interessante Charaktere überzeugt. Die Handlung ist abwechslungsreich und nicht zu vorhersehbar. Abgesehen von nur kleinen Schwächen ein guter und empfehlenswerter Band.
Ausgabe: 1954
Seiten: 189
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Die Autorin:
Enid Blyton, geboren 1897 und gestorben 1968, war eine der erfolgreichsten Kinderbuchautorinnen der Welt. Sie arbeitete zunächst als Lehrerin, begann aber schon früh mit dem Schreiben. 1922 erschien ihr erstes Buch, im Laufe ihres Lebens sollten es mehr als 700 Werke werden. Zu ihren bekanntesten Buchreihen gehören "Hanni und Nanni", "Die fünf Freunde", "Dolly" und "Geheimnis um".
Die Fünf Freunde, das sind Julius, Richard, Anne, George und der Hund Tim. Julian, Richard und Anne sind Geschwister. George ist ihre Cousine und ist trotz ihres Namens ein Mädchen. Eigentlich heißt sie nämlich Georgina, aber sie wäre viel lieber ein Junge und trägt daher kurze Haare und Hosen. Bis sie ihre Cousins und Cousinen kennenlernte, war ihr Hund Tim ihr bester Freund. Die fünf verbringen immer gemeinsam ihre Ferien. Mal sind bei Georges Eltern im Felsenhaus, mal fahren sie irgendwo in eine Ferienhütte oder sie zelten. In jeden Ferien geraten sie dabei in ein Abenteuer und kommen Verbrechern auf die Spur.
Inhalt:
Die Fünf Freunde verbringen ihre Ferien zunächst wieder im Felsenhaus. Kurz nach ihrer Ankunft gibt es aber einen schweren Sturm, der einige Schäden hervorruft. Onkel Quentin beschließt, die Kinder für die Zeit der Renovierungen zu seinem Freund und Kollegen Herrn Schwarz zu geben, der sie bereits herzlich als Spielkameraden für seine Kinder Peter und Bärbel eingeladen hat. Julius und Richard kennen Peter bereits aus der Schule und mögen den frechen und lustigen Kerl. Herr Schwarz mag allerdings keine Hunde, sodass George ihren Tim heimlich einschleust und Peter hilft ihr dabei.
Die "Schmugglerspitze" auf dem Schmugglerhügel, wie das Haus heißt, ist ein altes Anwesen mit Geheimgängen und einer aufregenden Vergangenheit. Die Fünf Freunde verstehen sich sofort gut mit Peter und seiner stillen Schwester Bärbel. Auch die ruhige Frau Schwarz mögen sie gerne, nur Herrn Schwarz gehen sie lieber aus dem Weg. Dann ist da noch der taube Diener Block, der ihnen etwas unheimlich ist.
Eines Nachts beobachten die Jungen seltsame Lichtzeichen, die jemand aus dem Turm aufs Meer hinaus sendet. Sowohl Herr Schwarz als auch Block scheinen aber zu schlafen. Ob wohl der mysteriöse Herr Schleicher dahinter steckt, der ein Schmuggler sein soll? Zudem wird es immer schwieriger, Tim vor Block und Herrn Schwarz zu verstecken. Schon bald stecken die Freunde mitten in einem Abenteuer ...
Bewertung:
Wenn die Fünf Freunde ihre Ferien in einem Haus namens "Schmugglerspitze" verbringen ist klar, dass es nicht ohne ein Abenteuer ablaufen kann. Die Geschichte beginnt auch schon sehr dramatisch, da während des Sturms ein Baum auf das Felsenhaus stürzt und Anne und George sich gerade noch retten können. Normalerweise gestalten die Freunde ihre Ferien selbst, indem sie zelten gehen oder eine Radtour machen oder ähnliches, diesmal bleibt ihnen nur die Wahl, zu Familie Schwarz zu ziehen oder in die Internate zurückzukehren.
Diese ungewohnten Ferien bringen gemischte Gefühle mit sich. Mit dem lustigen Peter, der gerne Streiche spielt, und seiner stillen, lieben Schwester Bärbel verstehen sich die Kinder direkt prächtig. Das Haus ist geheimnisvoll, abgelegen und voller Geheimgänge, die zu erkunden natürlich ein Riesenspaß ist. Herr Schwarz aber erscheint den Kindern unangenehm, auch Peter mag seinen Stiefvater nicht besonders. Er wird leicht aufbrausend und hat wenig Verständnis für Streiche. Vor allem aber müssen die Kinder geheim halten, dass sie Tim eingeschleust haben. Sie verstecken den Hund tagsüber in einem unterirdischen Geheimgang, den sie über Peters Zimmer betreten, versorgen ihn mit Futter und lassen ihn, wann immer es geht, nach draußen, wo sie so tun, als sei er ein zugelaufener Streuner. Nachts schläft Tim wie üblich am Fußende von Georges Bett. Mit jedem Tag wird es schwieriger, den Hund vor Herrn Schwarz und Block zu verbergen, vor allem, als Tim einmal in den Gängen zu bellen beginnt.
Das Buch hält gleich mehrere zwielichtige Charaktere bereit und ist weniger vorhersehbar als andere Bände. Ob der grimmige Diener Block nun tatsächlich taub ist oder es nur vortäuscht oder vielleicht zumindest von den Lippen lesen kann, bleibt lange ungewiss. Die Freunde können auch nicht recht einschätzen, ob er etwas mit den Blinkzeichen und dem Schmuggel zu tun hat - oder eben nur einfach unfreundlich ist. Ob wirklich Herr Schleicher dahinter steckt, steht auch nicht zu früh fest und vor allem Herr Schwarz ist als Figur gelungen: Die Kinder mögen ihn zunächst nicht, was auch mit seiner Abneigung gegen Hunde zusammenhängt, aber ob er wirklich auch in die Vorgänge verwickelt ist, zeigt sich erst ganz am Schluss. Für junge Leser ist die Handlung sehr aufregend mit den geheimen unterirdischen Gängen, dem düsteren Moor und letztlich auch noch mit Entführungen, aber sie werden nicht überfordert. Sehr schön ist auch, dass Onkel Quentin, den man sonst meist nur als griesgrämigen Wissenschaftler erlebt, hier etwas mehr in das Abenteuer eingebunden wird und Profil zeigt. Für mehrere Charaktere gibt es auch Gelegenheit, ihre Vorurteile zu überdenken, was einen kleinen Lerneffekt bei Kindern erzielen kann.
Schwächen gibt es in dem Band nicht viele, trotzdem hätten ein paar Stellen optimiert werden können, gerade in der deutschen Übersetzung. Richards Satz "Ich gehe gern nach der Schmugglerspitze" klingt nicht sehr schön und George wird in einem Satz als "furchtsam" beschrieben, während es im übernächsten Satz schon wieder heißt "Sie war äußerst tapfer und mutig". Es ist nicht ganz logisch, dass George mit den anderen zur Schmugglerspitze fährt, ohne ihren Eltern zu sagen, wo sie angeblich Tim untergebracht hat. Anfangs redet sie sogar davon, dass sie ohne ihn auf keinen Fall fahren will, sodass es seltsam ist, dass ihre Eltern nicht näher nachfragen, wo sie ihn denn nun gelassen hat. Ein bisschen unverständlich ist zudem, dass die Person, die hinter den Verbrechen steckt, am Ende von allen einvernehmlich als "verrückt" bezeichnet wird und "in seiner eigenen Welt lebt" - so verrückt ist sein Verhalten nämlich gar nicht, eher geschickt, aber nicht wirklich verschroben.
Fazit:
Ein gelungenes Fünf-Freunde-Abenteuer, das durch ein atmosphärisches Setting und interessante Charaktere überzeugt. Die Handlung ist abwechslungsreich und nicht zu vorhersehbar. Abgesehen von nur kleinen Schwächen ein guter und empfehlenswerter Band.
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