Produktinfos:
Ausgabe: 1984
Seiten: 24
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Der Autor:
Clement Clarke Moore, 1779-1863, gilt allgemein als Autor des Gedichtes, das 1823 zunächst anonym erschien. Moore gab sich später als Autor zu erkennen und es wurde 1844 in seine Werkesammlung aufgenommen. Einige Literaturforscher sehen aber eher in Henry Livingston Jr. (1748-1828) den Autor. Jahrzehnte nach der ersten Veröffentlichung und nachdem Moore bereits als Autor genannt wurde, erinnerten sich Livingstons Kinder, ihr Vater habe ihnen das Gedicht bereits 1807 vorgelesen. Die Urheberschaft konnte bis heute nicht zweifelsfrei geklärt werden.
Inhalt:
'Twas the night before Christmas, when all through the house
Not a creature was stirring, not even a mouse;
The stockings were hung by the chimney with care,
In hopes that St. Nicholas soon would be there;
Not a creature was stirring, not even a mouse;
The stockings were hung by the chimney with care,
In hopes that St. Nicholas soon would be there;
Es ist die Nacht vor Weihnachten, in einem amerikanischen Städtchen. Die Stadt liegt verschneit und ruhig da, überall herrscht Stille. Die ganze Familie liegt schon friedlich im Bett und am Kamin hängen die Strümpfe, die der Weihnachtsmann füllen kann. Kurz vor dem Einschlafen erwacht der Vater, da er ein Klappern vor dem Haus hört. Er läuft zum Fenster und erblickt am Himmel den Weihnachtsmann. Mitten im hellen Mondschein fliegt der Schlitten durch die Nacht, gezogen von acht Rentieren. Wenig später kommt der Weihnachtsmann zum Schornstein herein. Bei sich hat er einen großen Sack mit Geschenken ...
Bewertung:
Das mehrheitlich Clement Clarke Moore zugeschriebene "The Night before Christmas" (oder auch "A Visit from St. Nicholas") gehört in Amerika zu den populärsten Gedichten überhaupt, wiewohl es hier in Deutschland nicht ganz so bekannt ist.
Hinter den Versen verbirgt sich aber nicht nur eine hübsche kleine Geschichte, sondern auch die Entstehung der Figur des Weihnachtsmannes wie wir ihn kennen. Mitte des 19. Jahrhunderts formte sich das Bild vom rundlichen Gesellen mit weißem Rauschebart, dessen Schlitten von fliegenden Rentieren gezogen wird. Hier tauchen auch erstmals die Namen der acht Tiere auf, als da sind Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner und Blitzen - oder, wie sie in dieser Übersetzung heißen: Feuerhuf, Traber, Blitz, Fidibus, Zuckermaul, Silberpfeil, Troll und Pfiffikus.
In nur wenigen Zeilen gelingt es dem Autor, den Zauber der Weihnachtsnacht wunderbar darzustellen: Das ruhige Haus, in dem selbst Katze und Maus bereits schlafen, die weiße Winterlandlandschaft der Stadt, das geheimnisvolle Klappern aus der Luft, das immer lauter wird und schließlich die herrliche Erscheinung am Himmel mit einem fröhlichen Weihnachtsmann, der Geschenke bringt und allen im Land ein schönes Fest wünscht. Außergewöhnlich ist auch, dass der Ich-Erzähler, der als Einziger in dem Gedicht den Weihnachtsmann sieht, kein Kind, sondern der Familienvater ist - das zeigt, dass der Weihnachtsmann nicht nur für die Kinder da ist und sich auch manch Erwachsener nicht seinem Zauber entziehen kann.
Es gibt natürlich zahlreiche Ausgaben dieses Gedichtes, auch mit unterschiedlichen Titeln, aber diese Ausgabe ist vor allem dank der sehr schönen Zeichnungen äußerst gelungen. Jedes der zwölf Bilder, die sich fast alle über zwei Seiten erstrecken, strahlt unheimlich viel Liebe zum Detail aus. Das erste Bild, noch vor Beginn des Gedichtes, zeigt einen Stadtüberblick. Überall liegt Schnee, die hübschen Häuser stehen meist frei und haben eine Veranda, auf den Straßen sind einige Menschen zu sehen, die z.B. einen Schlitten ziehen und auch ein Schneemann steht am Wegesrand.
Das zweite Bild zeigt den Blick vom Fenster nach draußen. Vor dem Fenster kauert sich eine schwarze Katze zusammen und auf dem Brett sieht man allerlei nostalgische Utensilien wie einen Zinnsoldat, eine Pfeife und Mistelzweige. Bild Nummer drei zeigt einen Querschnitt des Hauses, sodass man in die Räume blicken kann. Man sieht gemütliche Stuben, weihnachtlich dekoriert und alle Bewohner liegen schlafend in den Betten. Das nächste Bild zeigt das Wohnzimmer mit dem herrlich geschmückten Baum, dem schlafenden Hund, dem erloschenen Kamin mit den Strümpfen davor und vielen Einrichtungsdetails wie eine hübsche Standuhr, Bildern an den Wänden, eine Puppe im Sessel. Auf dem fünften Bild ist das Kinderzimmer zu sehen mit vier schlafenden Kindern. Das Zimmer ist, schön authentisch, ein bisschen unordentlich. Bild Nummer sechs zeigt das Elternschlafzimmer. Die Mutter schläft, der Vater schaut mit müdem Blick zum Fenster, in das der Vollmond scheint.
Auf dem siebten Bild steht der Vater, noch mit Nachtmütze auf dem Kopf, auf und blickt aus dem geöffneten Fenster in den Himmel. Das nächste Bild zeigt den Schlitten des Weihnachtsmannes, der über den Dächern schwebt. Auf dem folgenden Bild klettert der Weihnachtsmann durch den Kamin und landet schließlich im Wohnzimmer, den Sack auf dem Rücken. Niedliches Detail ist die schwarze Katze, die vor Schreck einen Buckel macht und der der nächtliche Besucher offenbar nicht ganz geheuer ist. Das Bild darauf zeigt das Titelbild - den sitzenden Weihnachtsmann, der dem Leser freundlich zuzwinkert, seine Pfeife raucht und neben sich einen Sack mit wunderbarem Spielzeug hat. Anschließend steckt er in jeden Strumpf einige Geschenke und Süßigkeiten, legt den Finger auf die Lippen, zwinkert dem Betrachter noch einmal zu und verschwindet wieder durch den Kamin. Auf dem vorletzten Bild steigt er wieder auf seinen Schlitten und das letzte Bild zeigt ihn schon in weiter Ferne, wie er über der Stadt schwebt und noch ein letztes Mal zurück winkt.
Neben der Handlung und den zauberhaften Bildern ist es für Kinder sicherlich auch ganz interessant, hier die amerikanischen Bräuche kennenzulernen, etwa dass man dort Weihnachten erst am 25. Dezember feiert statt wie bei uns gewöhnlich an Heiligabend, dass der Weihnachtsmann immer mit seinen Rentieren erscheint und auch, dass man Strümpfe an den Kamin hängt. Kritisieren kann man an diesem schönen Büchlein wenn überhaupt nur, dass in der Übersetzung natürlich einiges von der wunderbaren Sprachmelodie des Originals verloren geht.
Fazit:
Eine sehr schönes Weihnachtsbilderbuch für Kinder mit einem hübschen Gedicht und sehr liebevollen Zeichnungen. Das Buch eignet sich natürlich besonders für die Adventszeit, sowohl zum Vorlesen für Vorschulkinder als auch für Leseanfänger.
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