2. Oktober 2012

Pumuckl geht aufs Glatteis - Ellis Kaut

Produktinfos:

Ausgabe: 1993
Seiten: 147
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Die Autorin:

Ellis Kaut wurde 1920 geboren. Sie absolvierte eine Schauspielausbildung und ein Studium der Bildhauerei, bis sie 1948 als freie Schriftstellerin tätig wurde und für den Bayerischen Rundfunk Hörspiele schrieb. 1962 startete die Serie um den Kobold Pumuckl, der ihr Lebenswerk wurde. 1965 wurden die Geschichten auch in Buchform veröffentlicht, 1978 ging die populäre TV-Serie mit Hans Clarin als Pumuckls Stimme und Gustl Bayrhammer als Meister Eder an den Start. Ellis Kaut erhielt zahlreiche Auszeichnungen für ihr Schaffen, unter anderem das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. Weitere Werke von ihr sind u.a. "Flibutz", "Geschichten vom Kater Musch" und "Schlupp vom grünen Stern". http://ellis-kaut.de/

Inhalt:

Pumuckl und der Pudding
Eders Schwester ist zu Besuch und macht ihm auch einen leckeren Schokoladenpudding, ganz auf hausgemachte Art. Pumuckl nascht davon und ist ganz begeistert. Als Eders Schwester wieder weg ist, drängt Pumuckl den Schreinermeister, wieder einen Pudding zu kochen. Eder lässt sich überreden, aber dank Pumuckls Mithilfe wird das Kochen zu einer Katastrophe ...

Pumuckl und das Spielzeugauto

Meister Eder stellt fest, dass Pumuckl jetzt auf den Tag genau ein Jahr bei ihm lebt. Zur Feier des Tages kauft er ihm ein Spielzeugauto. Das Auto lässt sich aufziehen und Pumuckl kann sich darauf setzen und herumfahren. Der Kobold ist hellauf begeistert. Dann aber fährt er damit im Hof herum und spielende Jungen entdecken das scheinbar besitzerlose Auto ...

Der silberne Kegel

In Eders Stammtischrunde steht wieder der Kegelabend an, bei dem es den silbernen Kegel zu gewinnen gibt. Eder, der kein besonders guter Kegler ist, ziert sich erst, lässt sich dann aber doch überreden, hinzukommen. Der neugierige Pumuckl will alles übers Kegeln wissen. Er muss dem Schreinermeister aber versprechen, an dem Abend daheim zu bleiben, statt ihm durch Schummelei zu helfen. Als Eder an dem Abend trotzdem ständig gewinnt, wird er misstrauisch ...

Pumuckl und die Obstbäume
Pumuckl freut sich über die Obstbäume bei den Schrebergärten, da es dort so viel zu naschen gibt. Meister Eder warnt ihn davor, denn die Früchte sind erstens noch nicht alle reif und zweitens könnte das angebissene Obst schnell Verdacht erregen. Der Kobold lässt sich aber nicht davon abhalten. Tatsächlich fällt dem Besitzer das angebissene Obst auf. Er vermutet ein Tier dahinter und spannt ein Netz als Falle auf - und prompt verfängt sich Pumuckl darin ...

Die abgerissenen Tulpen

Der Hausmeister legt im Hof ein hübsches kleines Blumenbeet mit Tulpen an. Pumuckl ist begeistert davon, schaut regelmäßig nach den schönen Tulpen und berichtet Meister Eder davon. Er drängt Eder, sie auch anzuschauen - doch als sie hinkommen sind die Blumen ausgerissen. Pumuckl ist traurig und wütend. Er nimmt sich fest vor, den Tulpendieb zu fangen - und hat auch bald schon eine Spur ...

Pumuckl geht aufs Glatteis

Im Hof vor der Schreinerei nutzen einige Kinder den vereisten Schnee als Rutschbahn. Pumuckl rutscht freudig mit und erzählt Meister Eder davon. Der aber sorgt sich um seine Kunden, die möglicherweise stürzen könnten, und streut die Bahn zu. Die Kinder sind enttäuscht, der Pumuckl sogar wütend. Schließlich macht er die Bahn wieder frei. Beim Rutschen verletzt er sich aber ...

Das Parfümfläschchen
Meister Eder erwartet Weihnachtsbesuch von seiner Schwester. Als Geschenk hat er ihr ein Kästchen gebaut, in das er noch eine Parfümflasche legt. Die Parfümschachtel wiederum überlässt er seiner Putzfrau Frau Eichinger für ein altes Glas. Pumuckl ist ganz besonders brav und darf sich einen Keks holen. Dabei stößt er versehentlich die Parfümschachtel herunter und glaubt nun nichtsahnend, die Parfümflasche zerbrochen zu haben. Er traut sich nicht, Eder davon zu erzählen. Als dessen Schwester kommt, versucht Pumuckl mit allen Mitteln, die Bescherung zu verhindern ...

Klabauterpudding und Weihnachtsstress

Pumuckl und der Pudding ist eine typische Pumuckl-Geschichte, in der sich der Kobold wieder mal sehr kindisch verhält. Schokoladenpudding hat er zu seiner neuen Leibspeise erkoren und drängt Eder sogleich, sie mit ihm zu kochen. Dabei will er helfen, damit es schneller geht, richtet aber natürlich nur Chaos an, etwa wenn er die Eier mit der bloßen Hand auf dem Tisch zu schlagen versucht. Am Ende hat der Pudding etliche Klumpen und ist außerdem angebrannt - aber dem Pumuckl schmeckt er so sogar noch besser. Nun ist "Pudding mit Rauchgeschmack" sein Favorit und er will ihn bald wieder kochen - damit ist Eder aber gar nicht einverstanden, schließlich hat er keine Lust, anschließend eine Stunde lang den Topf zu schrubben. Also macht sich Pumuckl heimlich daran, den Pudding zu kochen, was zu einigem Ärger führt. Die Geschichte warnt Kinder davor, ohne die Eltern an den Herd zu gehen. Was bei den Erwachsenen so einfach aussieht, kann zum Überkochen und sogar zum Brand führen, wenn man nicht genau aufpasst.

Pumuckl und das Spielzeugauto beginnt sehr schön mit einem Geschenk an den kleinen Kobold, über das er sich riesig freut - denn es kommt für ihn ganz überraschend und Eder sagt ihm dazu noch, wie froh er trotz allem Ärger ist, dass der Pumuckl jetzt schon ein Jahr lang bei ihm lebt. Die beiden spielen eine Weile mit dem Auto - Meister Eder zieht es auf und Pumuckl saust umher. Als der Schreiner keine Zeit mehr hat, fährt Pumuckl eine kleine Rampe herunter, da er selbst den Aufziehmechanismus nicht betätigen kann. Im Hof wäre eine noch viel größere Rampe, aber da soll er nicht spielen, damit ihm kein Kind das Auto wegnimmt. Natürlich hält sich der Pumuckl nicht daran und als das Auto weggenommen wird, ist das Geschrei groß. Meister Eder kann die Situation am Ende retten, die kleinen Leser lernen aber, dass Eigensinn oft bestraft wird.

Der silberne Kegel ist eine recht nachdenkliche Geschichte, in der sowohl Pumuckl als auch Meister Eder Fehler begehen, wie sie hinterher einsehen. Zunächst hält sich Pumuckl brav daran, dem Meister Eder nicht zum Kegelabend zu folgen und ihn womöglich gewinnen zu lassen. Er bleibt zuhause und hört Radio, während Eder, ganz ungewöhnlich für ihn, ein Spiel nach dem anderen gewinnt. Er vermutet den Kobold dahinter und schaut rasch zuhause vorbei. Pumuckl ist empört über die Unterstellungen, egal was er sagt, der Schreiner ist überzeugt davon, dass er schwindelt. Jetzt will sich Pumuckl dafür rächen und entschlüpft aus einem Fenster und macht genau das, wessen er ohnehin schon verdächtigt wurde ... Am Ende erkennen beide, dass sie sich falsch verhalten haben. Die Geschichte endet ein bisschen melancholisch, weil beide daran zu knabbern haben, was passiert ist, aber ist nicht zu deprimierend für Kinder.

Pumuckl und die Obstbäume ist eine sehr dramatische Geschichte. Bekanntlich wird Pumuckl nicht nur sichtbar, wenn er mit Meister Eder alleine ist, sondern auch, wenn er sich irgendwo einklemmt oder kleben bleibt. Genau das passiert ihm auf dem Obstbaum, er verfängt sich im Netz und wird sichtbar, eine sehr knifflige Situation. Witzig ist wiederum, wie Meister Eder dem Gartenbesitzer zu erklären versucht, warum er die winzige Hose vom Baum fischen muss, die der Pumuckl dort hinterlassen hat - logischerweise denkt der Gartenbesitzer, er habe es mit einem Verrückten zu tun.

Die abgerissenen Tulpen zeigt Pumuckl von seiner sensiblen Seite. Die schönen Tulpen haben es ihm sehr angetan und er hat überhaupt kein Verständnis dafür, dass sie jemand ausgerissen hat. Bald schon hat er einen Verdacht - offenbar hat Fritz aus der Nachbarschaft sie angerissen, um sie seiner Mutter zum Geburtstag zu schenken. Pumuckl schafft es schließelich sogar, dass Fritz entlarvt wird und sein Unrecht einsieht - und als kleine Strafe sorgt er für ein erhebliches Chaos auf der Geburtstagsfeier, mit einem entlaufenden Hamster als Höhepunkt. Diese Geburtstagsfeier wird sehr witzig beschrieben und munter auch Pumuckl wieder auf, vor allem aber sieht Fritz sein Unrecht ein, dass man Blumen nicht einfach ausreißen sollte.

Pumuckl geht aufs Glatteis zeigt gleich zweimal, wie der Pumuckl für seinen Ungehorsam bestraft wird. Zum einen verletzt er sich beim Rutschen am Daumen und muss einen Verband angelegt bekommen. Dann warnt ihn Eder, mit dem weißen Verband nach draußen zu gehen, denn der Verband wird nicht unsichtbar. Aber Pumuckl will nicht hören und prompt verfolgen ein paar Kinder das seltsame hüpfende weiße Ding bis in einen Keller. Pumuckl bekommt es sehr mit der Angst zu tun und kann sich nur durch eine List retten.

Das Parfümfläschchen bildet den hervorragenden Abschluss, Es ist eine rührende Weihnachtsgeschichte, in der man richtig mit dem kleinen Kobold leidet. Pumuckl will an Weihnachten ganz besonders brav sein und hält das auch ein - bis er glaubt, die Parfümflasche zerbrochen zu haben. Er ahnt nicht, dass es nur das alte Glas ist, das geklirrt hat und die Parfümflasche im Kästchen steckt. Panisch hält er Eder mit allen möglichen Ausreden von der Küche fern, deckt selbst den Tisch und sorgt beim Besuch der Schwester sogar für einen Stromausfall - nur um den befürchteten Moment hinauszuzögern, an dem das Unglück entdeckt wird. Der Leser weiß die ganze Zeit über, dass sich der Kobold umsonst sorgt, aber gerade deswegen tut er einem so leid. Am Ende geht natürlich alles gut aus und die Geschichte endet als schöne Weihnachtsgeschichte, in der Pumuckl sich mal gar nichts zu schulden kommen ließ.

Fazit:

Ein Buch mit sieben schönen Pumuckl-Geschichten, darunter auch eine Weihnachtsgeschichte. Alle sind sehr gut geeignet für Leseanfänger und Grundschulkinder allgemein, mit der richtigen Mischung aus Humor und lehrreichen Gehalt.

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