Produktdetails:
Ausgabe: 1977
Seiten: 155
Amazon
* * * * *
Die Autorin
Marie Louise Fischer zählt zu den bekanntesten Autorinnen Deutschlands.
1922 wurde sie in Düsseldorf geboren und studierte zunächst Germanistik, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaften, ehe sie als Dramaturgin in Prag arbeitete. Mit 29 Jahren erschien ihr erster Roman. Seitdem verfasste sie Dutzende von Werken, vorwiegend Gesellschafts- und Frauenromane. Vor allem ihre meist mehrbändigen Mädchenromane wurden zu Klassikern innerhalb der Jugendbuchliteratur. Zu ihren bekanntesten Werken zählen unter anderem: "Die Mädchen von der Parkschule", "Das Mädchen Senta", "Klaudia", "Frauenstation" und "Liebe meines Lebens". Marie Louise Fischer verstarb im April 2005.
Inhalt:
Die dreizehnjährige Leona ist in ihrer Klasse eine Außenseiterin. Außer Babsi spricht kaum jemand mit ihr. Doch Leona stört sich nicht daran, denn sie möchte mit ihren Klassenkameradinnen gar nichts zu tun haben. Ihre beste Freundin ist ihre Mutter. Irene Heuer ist erst knapp über dreißig und könnte fast für Leonas ältere Schwester gehalten werden. Leona liebt es sich zu schminken, schicke Kleider zu tragen und über erwachsenere Sachen zu plaudern als Schulnoten. So oft es geht, kapselt sie sich mit ihrer Mutter ab.
Eines Tages kommt es jedoch zur Trennung der Eltern. Leonas Vater braucht eine Auszeit. Leona bleibt aber nicht bei der Mutter, sondern kommt ins Internat, um endlich Anschluss an Gleichaltrige zu finden. Leona ist verzweifelt, denn für das verwöhnte Mädchen ist ein Landschulheim wie ein Gefängnis.
Auf Burg Rabenstein hat Leona es zunächst tatsächlich schwer. Erstmals in ihrem Leben muss sie lernen zu teilen und auf andere Rücksicht zu nehmen. Ihre Zimmergenossinnen, die jungenhafte Alma und die sensible Sabine, bemühen sich, Leona das Eingewöhnen leicht zu machen, aber diese blockt fast jedes vernünftige Gespräch ab. Auch die nette, junge Erzieherin Tina Wegener dringt nicht zur verstockten Leona durch, ganz zu schweigen von den frechen Jungen, die sich über die Neue lustig machen. Nur die ebenso verwöhnte Ilse, die bereits zweimal sitzenblieb und nur daran denkt, sich mal einen reichen Mann zu angeln, zeigt Verständnis. Und dann ist da noch der gutaussehende Helmer, der Leonas Herz höher schlagen lässt ...
Ein Dickkopf kommt ins Internat
Kennt man einen, kennt man alle, so könnte man über Mädcheninternatsbücher im Speziellen und auch über Romane von Marie Louise Fischer im Allgemeinen sagen. Das Strickmuster ist auch in diesem Werk nicht außergewöhnlich, sondern reiht sich ein in die vielen ähnlichen Bücher, die sich um eine Außenseiterin in einem Internat drehen. Auch Leona wehrt sich zunächst mit Händen und Füßen gegen das Landschulheim und ist überzeugt davon, dass sie dort nur unglücklich sein wird, bis sie schließlich nach einigen Monaten fast widerwillig einsieht, dass Rabenstein zu ihrer neuen Heimat geworden ist.
Der Lernfaktor ist dementsprechend hoch: Leona ist zunächst ein ausgesprochener Trotzkopf, der sich für etwas Besseres hält. Auf ihre gleichaltrigen Mitschülerinnen sieht sie nur verächtlich hinab, niemand ist ihr als Gesprächspartnerin oder gar als Freundin gut genug. Stattdessen fixiert sie sich auf ihre junge Mutter, die ihr das Gefühl des Erwachsenseins gibt. Erst Jahre später merken Leona und Irene Heuer, dass Leona durch diese enge Bindung viel zu altklug geworden ist. Auf Rabenstein zählen dagegen Dinge wie Kameradschaft und Zuverlässigkeit. Von heute auf morgen ist Leona gezwungen, sich mit Gleichaltrigen zu arrangieren. Das ist leichter gesagt als getan: Der freche Klaus lässt keine Gelegenheit aus, Leona hereinzulegen, der nette Kurt startet ungeschickte Flirtversuche und die tiefe Freundschaft zwischen Sabine und Alma, die doch so verschieden sind, macht Leona neidisch. Aber Rabenstein hat auch seine Vorzüge: Leona bewundert beispielsweise die junge Erzieherin Tina Wegener, die sich so gut in die Mädchen hineinversetzen kann. Als Leona zudem erfährt, dass Sabines Eltern vor einigen Jahren ums Leben kommen merkt sie, wie glücklich ihr eigenes Schicksal im Grunde ist. Als sie die naive Ilse vor einer großen Dummheit bewahrt, beweist Leona auch erstmals ihre Kameradschaft. Und dann ist da noch der gutaussehende Helmer, mit dem Leona die erste Liebe, aber auch die erste Enttäuschung erlebt. Es ist ein langer Prozess, in dem Leona lernt, weniger auf sich selbst als auf andere zu schauen.
Sympathiefigur mit Macken
Das Interessante an Leona ist, dass sie trotz gewisser Einsichten immer glaubhaft bleibt und auch in den beiden folgenden Bänden - soviel darf verraten werden - keine charakterliche 180 Grad-Wendung vollzieht. Leona ist und bleibt im Grunde ihres Herzens eine empfindliche Einzelgängerin, die zwar gelernt hat, sich mit anderen Menschen zu arrangieren und Freundschaft schätzt, die aber immer Gefahr läuft, in gewisse alte Fehler zurückzufallen. Gerade das macht die Figur Leona insbesondere für junge Leserinnen sympathisch: Sie ist keine strahlende Heldin, die sich selbstlos stets für andere opfert. Stattdessen liebt sie nach wie vor ihre Freiheit und Unabhängigkeit, stattdessen reagiert sie auch später noch patzig auf Neckereien und stattdessen neigt sie in Krisensituationen immer noch gerne dazu, sich abzukapseln. Doch im Unterschied zu früher hat Leona gelernt, sich im Notfall zu überwinden und den ersten Schritt zur Versöhnung zu machen. Junge Leserinnen lernen dadurch, dass man nicht sein ganzes Wesen umkrempeln muss, um gemocht zu werden oder Freunde zu finden. Jeder Mensch besitzt seine Macken und es ist nicht nötig, sich bei jedermann anzubiedern. Was zählt, sind Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit in den entscheidenden Momenten sowie das Herz auf dem rechten Fleck zu tragen - genau wie bei Leona der Fall.
Humorvolle Szenen
Wie es sich für ein Jugendbuch gehört, wird nicht mit amüsanten Szenen gespart. Die trotzige Leona bietet eine ideale Zielscheibe für kleine Spötteleien ihrer Mitschüler. So wird sie wie alle Neuankömmlinge zu ihrem Entsetzen zunächst in ein Jungenzimmer geführt, bevor man sie ins richtige Zimmer weist. Unfreiwillig komisch ist auch die frühreife Ilse, die sich bereits mit fünfzehn Jahren um nichts anderes kümmert, als ihren zukünftigen Ehemann. Kein Wunder, dass sie die meiste Zeit damit verbringt, ihre reichlich vorhandenen weiblichen Reize noch besser zur Geltung zu bringen. Leider sind die Jungen in ihrer Altersklasse dabei noch nicht so weit wie sie, wie sie leidvoll feststellen muss, als ein Verehrer die Flucht ergreift, bevor es zu einer prekären Lage kommen kann.
Altmodisch im Detail
Die grundsätzliche Handlung um Leona ist zeitlos, doch an den Details hat inzwischen der Zahn der Zeit genagt. Das beginnt naturgemäß schon mit den Namen: Ilse, Kurt, Helmer und Klaus heißen heute die wenigsten Teenager. Zudem ist Leona außer der bereits 15-jährigen Ilse das einzige Mädchen ihrer Altersklasse, das zu Wimperntusche und Lippenstift greift - aus heutiger Sicht ist es wahrscheinlich eher umgekehrt. Viele der Formulierungen finden sich in anderen Fischer-Büchern wieder. Begeisterungsrufe wie "Das ist schnafte!" oder "Das finde ich fab von dir" sind hier wie dort an der Tagesordnung und ebenso normal ist es für die Mädchen, wenn Babsi die Mutter ihrer Freundin Leona als "sehr süß" bezeichnet - aus heutiger Sicht lässt das manchmal schmunzeln. Auch Leonas Tändeleien mit Jungs gehen nicht über Händchenhalten hinaus, bereits ein Kuss lässt sie verschreckt reagieren. Es ist eine brave Welt, in der Leona und ihre Freundinnen leben, trotz aller Streitigkeiten, Sorgen und Probleme. Es gibt keine Zigaretten oder andere Drogen, wenn man von einem Schluck Wein zur Feier des Tages absieht, keine Affären oder Eifersüchteleien bezüglich Jungs.
Trotzdem oder gerade wegen dieses Heile-Welt-Hintergrunds bietet der Roman leicht verdauliche und vergnügliche Unterhaltung für junge Mädchen und liefert darüber hinaus noch kleine Denkansätze für die eigenen Probleme. Wie in all ihren Jugendbüchern verwendet Marie Louise Fischer einen sehr angenehmen Schreibstil, der selbst an Gelegenheitsleser keine hohen Anforderungen stellt. Die Thematik wendet sich in erster Linie an Mädchen im Alter ab zwölf Jahren.
Fazit:
Unterhaltsamer Auftakt einer Internats-Trilogie um ein eigenwilliges, aber trotz oder gerade wegen seiner Macken sympathisches Mädchen. Nach und nach lernt die dickköpfige Einzelgängerin Leona, wie wichtig Freundschaft bereits in jungen Jahren im Leben ist. Der sehr leicht lesbare Stil, die zeitlose Handlung und die vielen humorvollen Szenen machen den Roman trotz gewisser altmodischen Details zu einem vergnüglichen Leseabenteuer für junge Mädchen.
Ausgabe: 1977
Seiten: 155
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* * * * *
Die Autorin
Marie Louise Fischer zählt zu den bekanntesten Autorinnen Deutschlands.
1922 wurde sie in Düsseldorf geboren und studierte zunächst Germanistik, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaften, ehe sie als Dramaturgin in Prag arbeitete. Mit 29 Jahren erschien ihr erster Roman. Seitdem verfasste sie Dutzende von Werken, vorwiegend Gesellschafts- und Frauenromane. Vor allem ihre meist mehrbändigen Mädchenromane wurden zu Klassikern innerhalb der Jugendbuchliteratur. Zu ihren bekanntesten Werken zählen unter anderem: "Die Mädchen von der Parkschule", "Das Mädchen Senta", "Klaudia", "Frauenstation" und "Liebe meines Lebens". Marie Louise Fischer verstarb im April 2005.
Inhalt:
Die dreizehnjährige Leona ist in ihrer Klasse eine Außenseiterin. Außer Babsi spricht kaum jemand mit ihr. Doch Leona stört sich nicht daran, denn sie möchte mit ihren Klassenkameradinnen gar nichts zu tun haben. Ihre beste Freundin ist ihre Mutter. Irene Heuer ist erst knapp über dreißig und könnte fast für Leonas ältere Schwester gehalten werden. Leona liebt es sich zu schminken, schicke Kleider zu tragen und über erwachsenere Sachen zu plaudern als Schulnoten. So oft es geht, kapselt sie sich mit ihrer Mutter ab.
Eines Tages kommt es jedoch zur Trennung der Eltern. Leonas Vater braucht eine Auszeit. Leona bleibt aber nicht bei der Mutter, sondern kommt ins Internat, um endlich Anschluss an Gleichaltrige zu finden. Leona ist verzweifelt, denn für das verwöhnte Mädchen ist ein Landschulheim wie ein Gefängnis.
Auf Burg Rabenstein hat Leona es zunächst tatsächlich schwer. Erstmals in ihrem Leben muss sie lernen zu teilen und auf andere Rücksicht zu nehmen. Ihre Zimmergenossinnen, die jungenhafte Alma und die sensible Sabine, bemühen sich, Leona das Eingewöhnen leicht zu machen, aber diese blockt fast jedes vernünftige Gespräch ab. Auch die nette, junge Erzieherin Tina Wegener dringt nicht zur verstockten Leona durch, ganz zu schweigen von den frechen Jungen, die sich über die Neue lustig machen. Nur die ebenso verwöhnte Ilse, die bereits zweimal sitzenblieb und nur daran denkt, sich mal einen reichen Mann zu angeln, zeigt Verständnis. Und dann ist da noch der gutaussehende Helmer, der Leonas Herz höher schlagen lässt ...
Ein Dickkopf kommt ins Internat
Kennt man einen, kennt man alle, so könnte man über Mädcheninternatsbücher im Speziellen und auch über Romane von Marie Louise Fischer im Allgemeinen sagen. Das Strickmuster ist auch in diesem Werk nicht außergewöhnlich, sondern reiht sich ein in die vielen ähnlichen Bücher, die sich um eine Außenseiterin in einem Internat drehen. Auch Leona wehrt sich zunächst mit Händen und Füßen gegen das Landschulheim und ist überzeugt davon, dass sie dort nur unglücklich sein wird, bis sie schließlich nach einigen Monaten fast widerwillig einsieht, dass Rabenstein zu ihrer neuen Heimat geworden ist.
Der Lernfaktor ist dementsprechend hoch: Leona ist zunächst ein ausgesprochener Trotzkopf, der sich für etwas Besseres hält. Auf ihre gleichaltrigen Mitschülerinnen sieht sie nur verächtlich hinab, niemand ist ihr als Gesprächspartnerin oder gar als Freundin gut genug. Stattdessen fixiert sie sich auf ihre junge Mutter, die ihr das Gefühl des Erwachsenseins gibt. Erst Jahre später merken Leona und Irene Heuer, dass Leona durch diese enge Bindung viel zu altklug geworden ist. Auf Rabenstein zählen dagegen Dinge wie Kameradschaft und Zuverlässigkeit. Von heute auf morgen ist Leona gezwungen, sich mit Gleichaltrigen zu arrangieren. Das ist leichter gesagt als getan: Der freche Klaus lässt keine Gelegenheit aus, Leona hereinzulegen, der nette Kurt startet ungeschickte Flirtversuche und die tiefe Freundschaft zwischen Sabine und Alma, die doch so verschieden sind, macht Leona neidisch. Aber Rabenstein hat auch seine Vorzüge: Leona bewundert beispielsweise die junge Erzieherin Tina Wegener, die sich so gut in die Mädchen hineinversetzen kann. Als Leona zudem erfährt, dass Sabines Eltern vor einigen Jahren ums Leben kommen merkt sie, wie glücklich ihr eigenes Schicksal im Grunde ist. Als sie die naive Ilse vor einer großen Dummheit bewahrt, beweist Leona auch erstmals ihre Kameradschaft. Und dann ist da noch der gutaussehende Helmer, mit dem Leona die erste Liebe, aber auch die erste Enttäuschung erlebt. Es ist ein langer Prozess, in dem Leona lernt, weniger auf sich selbst als auf andere zu schauen.
Sympathiefigur mit Macken
Das Interessante an Leona ist, dass sie trotz gewisser Einsichten immer glaubhaft bleibt und auch in den beiden folgenden Bänden - soviel darf verraten werden - keine charakterliche 180 Grad-Wendung vollzieht. Leona ist und bleibt im Grunde ihres Herzens eine empfindliche Einzelgängerin, die zwar gelernt hat, sich mit anderen Menschen zu arrangieren und Freundschaft schätzt, die aber immer Gefahr läuft, in gewisse alte Fehler zurückzufallen. Gerade das macht die Figur Leona insbesondere für junge Leserinnen sympathisch: Sie ist keine strahlende Heldin, die sich selbstlos stets für andere opfert. Stattdessen liebt sie nach wie vor ihre Freiheit und Unabhängigkeit, stattdessen reagiert sie auch später noch patzig auf Neckereien und stattdessen neigt sie in Krisensituationen immer noch gerne dazu, sich abzukapseln. Doch im Unterschied zu früher hat Leona gelernt, sich im Notfall zu überwinden und den ersten Schritt zur Versöhnung zu machen. Junge Leserinnen lernen dadurch, dass man nicht sein ganzes Wesen umkrempeln muss, um gemocht zu werden oder Freunde zu finden. Jeder Mensch besitzt seine Macken und es ist nicht nötig, sich bei jedermann anzubiedern. Was zählt, sind Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit in den entscheidenden Momenten sowie das Herz auf dem rechten Fleck zu tragen - genau wie bei Leona der Fall.
Humorvolle Szenen
Wie es sich für ein Jugendbuch gehört, wird nicht mit amüsanten Szenen gespart. Die trotzige Leona bietet eine ideale Zielscheibe für kleine Spötteleien ihrer Mitschüler. So wird sie wie alle Neuankömmlinge zu ihrem Entsetzen zunächst in ein Jungenzimmer geführt, bevor man sie ins richtige Zimmer weist. Unfreiwillig komisch ist auch die frühreife Ilse, die sich bereits mit fünfzehn Jahren um nichts anderes kümmert, als ihren zukünftigen Ehemann. Kein Wunder, dass sie die meiste Zeit damit verbringt, ihre reichlich vorhandenen weiblichen Reize noch besser zur Geltung zu bringen. Leider sind die Jungen in ihrer Altersklasse dabei noch nicht so weit wie sie, wie sie leidvoll feststellen muss, als ein Verehrer die Flucht ergreift, bevor es zu einer prekären Lage kommen kann.
Altmodisch im Detail
Die grundsätzliche Handlung um Leona ist zeitlos, doch an den Details hat inzwischen der Zahn der Zeit genagt. Das beginnt naturgemäß schon mit den Namen: Ilse, Kurt, Helmer und Klaus heißen heute die wenigsten Teenager. Zudem ist Leona außer der bereits 15-jährigen Ilse das einzige Mädchen ihrer Altersklasse, das zu Wimperntusche und Lippenstift greift - aus heutiger Sicht ist es wahrscheinlich eher umgekehrt. Viele der Formulierungen finden sich in anderen Fischer-Büchern wieder. Begeisterungsrufe wie "Das ist schnafte!" oder "Das finde ich fab von dir" sind hier wie dort an der Tagesordnung und ebenso normal ist es für die Mädchen, wenn Babsi die Mutter ihrer Freundin Leona als "sehr süß" bezeichnet - aus heutiger Sicht lässt das manchmal schmunzeln. Auch Leonas Tändeleien mit Jungs gehen nicht über Händchenhalten hinaus, bereits ein Kuss lässt sie verschreckt reagieren. Es ist eine brave Welt, in der Leona und ihre Freundinnen leben, trotz aller Streitigkeiten, Sorgen und Probleme. Es gibt keine Zigaretten oder andere Drogen, wenn man von einem Schluck Wein zur Feier des Tages absieht, keine Affären oder Eifersüchteleien bezüglich Jungs.
Trotzdem oder gerade wegen dieses Heile-Welt-Hintergrunds bietet der Roman leicht verdauliche und vergnügliche Unterhaltung für junge Mädchen und liefert darüber hinaus noch kleine Denkansätze für die eigenen Probleme. Wie in all ihren Jugendbüchern verwendet Marie Louise Fischer einen sehr angenehmen Schreibstil, der selbst an Gelegenheitsleser keine hohen Anforderungen stellt. Die Thematik wendet sich in erster Linie an Mädchen im Alter ab zwölf Jahren.
Fazit:
Unterhaltsamer Auftakt einer Internats-Trilogie um ein eigenwilliges, aber trotz oder gerade wegen seiner Macken sympathisches Mädchen. Nach und nach lernt die dickköpfige Einzelgängerin Leona, wie wichtig Freundschaft bereits in jungen Jahren im Leben ist. Der sehr leicht lesbare Stil, die zeitlose Handlung und die vielen humorvollen Szenen machen den Roman trotz gewisser altmodischen Details zu einem vergnüglichen Leseabenteuer für junge Mädchen.
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