* * * * *
Inhalt:
Neustadt steht vor seiner Fünfhundertjahrfeier, weswegen Bibi und Florian ein Referat über die Stadtgründung halten sollen. Zur Informationssuche gehen sie ins Archiv der Stadtbibliothek. Dabei steht gar nicht zweifelsfrei fest, ob Neustadt wirklich fünfhundert Jahre alt ist, denn die Jahreszahl auf dem Stadttor ist schwer zu entziffern - trotzdem hat der Bürgermeister das Fest schon geplant.
Beim Stöbern im Archiv stoßen Bibi und Florian auf ein Buch aus dem 16. Jahrhundert, das die bisher unentdeckte Urkunde zur Stadtgründung enthält. Das allein wäre schon Sensation genug - noch brisanter ist aber, dass laut Urkunde die Stadt tatsächlich bereits 1500 statt 1509 gegründet wurde. Der Bürgermeister will das nicht wahrhaben. Er beharrt darauf, dass das schlecht leserliche Datum auf dem Stadttor 1509 bedeutet und dass das Fest auf jeden Fall stattfinden wird.
Bibi hat die rettende Idee: Sie will in die Vergangenheit reisen, um zu überprüfen, welches Datum nun wirklich stimmt. Der Bürgermeister bestimmt, dass Sekretär Pichler sie begleitet. Auch Florian und Karla Kolumna reisen mit. Mit Hilfe des Aloelara-Krauts hext Bibi sich und die anderen in Neustadts Gründerzeit ...
Auf nach Urbs Nova!
Nachdem Bibi schon mal bei König Artus und seiner Tafelrunde zu Besuch war, als Prinzessin im 17. Jahrhundert herumhexte und einen Dinosaurier als Haustier hatte, ist ein Ausflug ins Neustadt des 16. Jahrhunderts ja beinah schon Routine für die kleine Hexe.
~ Spannende Handlung ~
Den Hörer erwartet ein abwechslungsreiches Abenteuer. Zum einen will man wissen, in welchem Jahr Neustadt alias "Urbs Nova", wie es damals hieß, wirklich gegründet wurde und wie das eventuell falsche Datum zustandegekommen ist - für dieses Missverständnis gibt es eine einleuchtende Erklärung. Besonders interessant ist aber, was den vieren in der Vergangenheit alles widerfährt und ob sie in Gefahr geraten. Die Handlung teilt sich in zwei Stränge: Bibi und Florian suchen den Steinmetzmeister, der für das Einhauen des Datums verantwortlich ist, um vor Ort zu erfahren, was es damit auf sich hat. Karla und Herr Pichler dagegen machen sich auf zum Rathaus, um nach der Gründungsurkunde zu schauen. Brenzlig wird es, als Florian das Aloalara-Kraut verliert, das Bibi zum Zurückhexen braucht. Karla und Herr Pichler dagegen werden von den Wachen vor dem Rathaus rüde abgewiesen, da einfachen Bürgern der Zutritt damals nicht gestattet war. Pichler schleicht sich ein - und es ist klar, dass er sich und Karla dadurch noch in eine unangenehme Lage bringen wird. Nach diesem Abenteuer geht es zudem nicht direkt nach Hause zurück, sondern versehentlich erst einmal ein bisschen zu weit in die Neustädter Zukunft, wo die vier eine futuristische Welt erwartet.
Kinder lernen durch diese Folge ein wenig vom Stadtleben aus vergangenen Zeiten kennen. Sie erfahren ganz nebenbei, dass damals Fähren anstatt Brücken üblich waren, dass die Menschen früher etwas anders gesprochen haben, dass statt Autos Pferdewagen und für reiche Leute Sänften üblich waren. Schön ist die Verbindung zu anderen Folgen der Serie - in "Karla gibt nicht auf" sehen Bibi und Marita ein Porträt von Kuno dem Borstigen, dem damaligen Bürgermeister, der auch hier auftaucht. Den Namen "Urbs Nova" kennt man schon aus der Folge "Benjamin findet einen Schatz", als Benjamin Blümchen auf ein altes Dokument stößt. Man erlebt es in der Serie leider öfter, dass sich einige Folgen widersprechen, sodass es erfreulich ist, dass man hier frühere Erwähnungen berücksichtigt hat.
~ Viel Humor ~
Für die lustigen Szenen ist vor allem Karla Kolumna zuständig. Auch in der Vergangenheit kann sie ihr loses Mundwerk nicht bremsen und gerät in einen Disput mit einer Wache, der wohl noch nie eine so selbstbewusste Frau erlebt hat. Noch besser ist ihr Zusammenstoß mit einem Computer in der Zukunft, der nach einigem Hin und Her der "renitenten Frau" mit monotoner Stimme Sprechverbot erteilt. Zu frustrierend für Karla, dass sie nicht dazu kommt, diese Sache mit dem Computer auszudiskutieren. Gut gelungen ist außerdem der Vorfahr des Bürgermeisters Kuno der Borstige, der ihm nicht nur äußerlich aufs Haar gleicht, sondern auch genau so herrisch und eigensinnig ist wie der Bürgermeister der Gegenwart.
~ Teilweise gute Sprecher ~
Licht und Schatten gibt es bei den Sprechern. Sehr schön ist, dass Gisela Fritsch alias Karla Kolumna frischer klingt als in anderen Folgen der jüngeren Zeit und auch Wilfried Herbst alias Sekretär Pichler eine größere Rolle als sonst hat. Gisela Fritsch wird altersbedingt bald in die wohlverdiente Rente gehen, und so freut man sich über jeden größeren Auftritt. Roland Hemmo, der seit ein paar Folgen die neue Stimme des Bürgermeisters ist, fällt dagegen ab, er ist einfach nicht markant genug für diese Rolle. Störend ist auch Gerrit Schmidt-Foß als Florian, der ihn, im Gegensatz zu seinem Vorgänger, mit sehr kindlicher Stimme spricht, eher wie einen Grundschüler als einen dreizehnjährigen Jungen.
~ Ein paar Schwächen ~
In dieser Folge kommen Bibis Eltern überhaupt nicht vor. Das liegt vermutlich daran, dass es seit der letzten Folge eine neue Besetzung gibt und man sie nur ganz allmählich in die Serie einführen will, um die Umgewöhnung leichter zu machen. Allerdings ist es von der Handlung her sehr unlogisch, dass ausgerechnet Barbara Blocksberg fehlt, denn man kann sich kaum vorstellen, dass Bibi eine so große Hexerei ohne Nachfrage durchführt. Als Ersatz hätte man wenigstens wie früher manchmal geschehen Tante Amanda wählen können oder auch Oma Grete, wenn man Barbara unbedingt heraushalten will, alles andere wirkt zu lapidar und unglaubwürdig.
Dazu kommt, dass man den Ausflug in die Vergangenheit noch besser hätte gestalten können - die Einwohner aus dem Jahr 1500 reagieren zu unbeteiligt auf die Fremden, die ganz moderne Kleidung tragen. Nur einmal wird erwähnt, dass sie offenbar von weit her kommen, da sie außergewöhnlich gekleidet sind. Viel besser war das seinerzeit in "Bibi in der Ritterzeit" gelöst, als Bibis moderne Sprache und die ungewöhnliche Kleidung für eine Menge Aufregung am Hof sorgten. Letztlich ist auch der Punkt etwas zu einfach gestrickt, an dem Bibi und Florian jemanden aus der Vergangenheit in ihre Mission einweihen und diese Personen die Geschichte der Zeitreisenden ohne großes Hinterfragen annehmen.
Fazit:
Eine durchschnittliche Bibi-Folge, die man als Fan der Serie hören kann, aber nicht muss. Für Kinder ist die Folge lehrreich und spannend, das Thema ist originell und es gibt witzige Stellen. Allerdings ist die Geschichte teilweise zu einfach gestrickt, nicht immer ganz logisch, und zwei Neubesetzungen der Sprecher bleiben weit hinter ihren Vorgängern zurück.
Sprechernamen:
Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Florian: G. Schmitt-Foß
Karla Kolumna: G. Fritsch
Bürgermeister: R. Hemmo
Sekretär Pichler: W. Herbst
Frau Kniesebeck: H.Sasse
Meister Meißel: J.Spitzer
Fährmann: S.Philipp
Erzähler: G. Schoß
Neustadt steht vor seiner Fünfhundertjahrfeier, weswegen Bibi und Florian ein Referat über die Stadtgründung halten sollen. Zur Informationssuche gehen sie ins Archiv der Stadtbibliothek. Dabei steht gar nicht zweifelsfrei fest, ob Neustadt wirklich fünfhundert Jahre alt ist, denn die Jahreszahl auf dem Stadttor ist schwer zu entziffern - trotzdem hat der Bürgermeister das Fest schon geplant.
Beim Stöbern im Archiv stoßen Bibi und Florian auf ein Buch aus dem 16. Jahrhundert, das die bisher unentdeckte Urkunde zur Stadtgründung enthält. Das allein wäre schon Sensation genug - noch brisanter ist aber, dass laut Urkunde die Stadt tatsächlich bereits 1500 statt 1509 gegründet wurde. Der Bürgermeister will das nicht wahrhaben. Er beharrt darauf, dass das schlecht leserliche Datum auf dem Stadttor 1509 bedeutet und dass das Fest auf jeden Fall stattfinden wird.
Bibi hat die rettende Idee: Sie will in die Vergangenheit reisen, um zu überprüfen, welches Datum nun wirklich stimmt. Der Bürgermeister bestimmt, dass Sekretär Pichler sie begleitet. Auch Florian und Karla Kolumna reisen mit. Mit Hilfe des Aloelara-Krauts hext Bibi sich und die anderen in Neustadts Gründerzeit ...
Auf nach Urbs Nova!
Nachdem Bibi schon mal bei König Artus und seiner Tafelrunde zu Besuch war, als Prinzessin im 17. Jahrhundert herumhexte und einen Dinosaurier als Haustier hatte, ist ein Ausflug ins Neustadt des 16. Jahrhunderts ja beinah schon Routine für die kleine Hexe.
~ Spannende Handlung ~
Den Hörer erwartet ein abwechslungsreiches Abenteuer. Zum einen will man wissen, in welchem Jahr Neustadt alias "Urbs Nova", wie es damals hieß, wirklich gegründet wurde und wie das eventuell falsche Datum zustandegekommen ist - für dieses Missverständnis gibt es eine einleuchtende Erklärung. Besonders interessant ist aber, was den vieren in der Vergangenheit alles widerfährt und ob sie in Gefahr geraten. Die Handlung teilt sich in zwei Stränge: Bibi und Florian suchen den Steinmetzmeister, der für das Einhauen des Datums verantwortlich ist, um vor Ort zu erfahren, was es damit auf sich hat. Karla und Herr Pichler dagegen machen sich auf zum Rathaus, um nach der Gründungsurkunde zu schauen. Brenzlig wird es, als Florian das Aloalara-Kraut verliert, das Bibi zum Zurückhexen braucht. Karla und Herr Pichler dagegen werden von den Wachen vor dem Rathaus rüde abgewiesen, da einfachen Bürgern der Zutritt damals nicht gestattet war. Pichler schleicht sich ein - und es ist klar, dass er sich und Karla dadurch noch in eine unangenehme Lage bringen wird. Nach diesem Abenteuer geht es zudem nicht direkt nach Hause zurück, sondern versehentlich erst einmal ein bisschen zu weit in die Neustädter Zukunft, wo die vier eine futuristische Welt erwartet.
Kinder lernen durch diese Folge ein wenig vom Stadtleben aus vergangenen Zeiten kennen. Sie erfahren ganz nebenbei, dass damals Fähren anstatt Brücken üblich waren, dass die Menschen früher etwas anders gesprochen haben, dass statt Autos Pferdewagen und für reiche Leute Sänften üblich waren. Schön ist die Verbindung zu anderen Folgen der Serie - in "Karla gibt nicht auf" sehen Bibi und Marita ein Porträt von Kuno dem Borstigen, dem damaligen Bürgermeister, der auch hier auftaucht. Den Namen "Urbs Nova" kennt man schon aus der Folge "Benjamin findet einen Schatz", als Benjamin Blümchen auf ein altes Dokument stößt. Man erlebt es in der Serie leider öfter, dass sich einige Folgen widersprechen, sodass es erfreulich ist, dass man hier frühere Erwähnungen berücksichtigt hat.
~ Viel Humor ~
Für die lustigen Szenen ist vor allem Karla Kolumna zuständig. Auch in der Vergangenheit kann sie ihr loses Mundwerk nicht bremsen und gerät in einen Disput mit einer Wache, der wohl noch nie eine so selbstbewusste Frau erlebt hat. Noch besser ist ihr Zusammenstoß mit einem Computer in der Zukunft, der nach einigem Hin und Her der "renitenten Frau" mit monotoner Stimme Sprechverbot erteilt. Zu frustrierend für Karla, dass sie nicht dazu kommt, diese Sache mit dem Computer auszudiskutieren. Gut gelungen ist außerdem der Vorfahr des Bürgermeisters Kuno der Borstige, der ihm nicht nur äußerlich aufs Haar gleicht, sondern auch genau so herrisch und eigensinnig ist wie der Bürgermeister der Gegenwart.
~ Teilweise gute Sprecher ~
Licht und Schatten gibt es bei den Sprechern. Sehr schön ist, dass Gisela Fritsch alias Karla Kolumna frischer klingt als in anderen Folgen der jüngeren Zeit und auch Wilfried Herbst alias Sekretär Pichler eine größere Rolle als sonst hat. Gisela Fritsch wird altersbedingt bald in die wohlverdiente Rente gehen, und so freut man sich über jeden größeren Auftritt. Roland Hemmo, der seit ein paar Folgen die neue Stimme des Bürgermeisters ist, fällt dagegen ab, er ist einfach nicht markant genug für diese Rolle. Störend ist auch Gerrit Schmidt-Foß als Florian, der ihn, im Gegensatz zu seinem Vorgänger, mit sehr kindlicher Stimme spricht, eher wie einen Grundschüler als einen dreizehnjährigen Jungen.
~ Ein paar Schwächen ~
In dieser Folge kommen Bibis Eltern überhaupt nicht vor. Das liegt vermutlich daran, dass es seit der letzten Folge eine neue Besetzung gibt und man sie nur ganz allmählich in die Serie einführen will, um die Umgewöhnung leichter zu machen. Allerdings ist es von der Handlung her sehr unlogisch, dass ausgerechnet Barbara Blocksberg fehlt, denn man kann sich kaum vorstellen, dass Bibi eine so große Hexerei ohne Nachfrage durchführt. Als Ersatz hätte man wenigstens wie früher manchmal geschehen Tante Amanda wählen können oder auch Oma Grete, wenn man Barbara unbedingt heraushalten will, alles andere wirkt zu lapidar und unglaubwürdig.
Dazu kommt, dass man den Ausflug in die Vergangenheit noch besser hätte gestalten können - die Einwohner aus dem Jahr 1500 reagieren zu unbeteiligt auf die Fremden, die ganz moderne Kleidung tragen. Nur einmal wird erwähnt, dass sie offenbar von weit her kommen, da sie außergewöhnlich gekleidet sind. Viel besser war das seinerzeit in "Bibi in der Ritterzeit" gelöst, als Bibis moderne Sprache und die ungewöhnliche Kleidung für eine Menge Aufregung am Hof sorgten. Letztlich ist auch der Punkt etwas zu einfach gestrickt, an dem Bibi und Florian jemanden aus der Vergangenheit in ihre Mission einweihen und diese Personen die Geschichte der Zeitreisenden ohne großes Hinterfragen annehmen.
Fazit:
Eine durchschnittliche Bibi-Folge, die man als Fan der Serie hören kann, aber nicht muss. Für Kinder ist die Folge lehrreich und spannend, das Thema ist originell und es gibt witzige Stellen. Allerdings ist die Geschichte teilweise zu einfach gestrickt, nicht immer ganz logisch, und zwei Neubesetzungen der Sprecher bleiben weit hinter ihren Vorgängern zurück.
Sprechernamen:
Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Florian: G. Schmitt-Foß
Karla Kolumna: G. Fritsch
Bürgermeister: R. Hemmo
Sekretär Pichler: W. Herbst
Frau Kniesebeck: H.Sasse
Meister Meißel: J.Spitzer
Fährmann: S.Philipp
Erzähler: G. Schoß
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