Produktinfos:
Ausgabe: 2000
Seiten: 161
Amazon
* * * * *
Die Autorin:
Enid Blyton, geboren 1897 und gestorben 1968, war eine der erfolgreichsten Kinderbuchautorinnen der Welt. Sie arbeitete zunächst als Lehrerin, begann aber schon früh mit dem Schreiben. 1922 erschien ihr erstes Buch, im Laufe ihres Lebens sollten es mehr als 700 Werke werden. Zu ihren bekanntesten Buchreihen gehören "Hanni und Nanni", "Die fünf Freunde", "Dolly" und "Geheimnis um".
Zur Reihe:
Die sechs Spürnasen der "Geheimnis um"-Reihe sind fünf Kinder und ein Hund, die im kleinen Örtchen Peterswalde wohnen und gemeinsam in jeden Schulferien ein Verbrechen aufklären. Ihr Anführer ist Dietrich Kronstein, wegen seines leichten Übergewichts immer nur Dicki genannt, der sowohl intelligent als auch schlagfertig ist und später ein großer Detektiv werden will. Außerdem besitzt er ein erstaunliches Talent darin, sich zu maskieren. Zu seinen Freunden gehören zwei Geschwisterpaare, Rolf und Gina sowie Flipp und Betti. Die kleine Betti ist mit ihren neun Jahren die jüngste, aber sie will immer überall mitmischen und himmelt außerdem Dicki sehr an. Die sechste Spürnase ist Dickis Scotchterrier Purzel.
Der brummige Dorfpolizist Herr Grimm ist nicht gut auf die Kinder zu sprechen, die sich immer in seine Fälle einmischen und sie oft früher lösen als er. Weil er ihnen immer "Weg da!" zuruft, nennen die Freunde ihn heimlich "Wegda". Sein Vorgesetzter Jenks hingehen ist sehr angetan von den Leistungen der Nachwuchsdetektive und ermahnt Herrn Grimm zu dessen Frust oft, sie nicht zu unterschätzen. In späteren Bänden kommt noch Herrn Grimms Neffe Ern dazu, der die Ferien bei seinem Onkel verbringt. Ern leidet oft unter dessen Strenge, ist ein bisschen begriffsstutzig, dichtet in seiner Freizeit mäßige Gedichte und ist ein großer Bewunderer von Dicki.
Inhalt:
Die Weihnachtsferien der Spürnasen beginnen alles andere als erfreulich. Erst fängt sich Betty eine Grippe ein, dann stecken sich alle anderen an und verbringen den Großteil der Ferien im Bett. Die Freunde haben daher kaum noch Hoffnung, dass sie in der letzten Ferienwoche noch auf ein Geheimnis stoßen könnten und es dann auch noch rechtzeitig lösen können.
Für Abwechslung sorgt aber Dickis neues Hobby, das er seit ein paar Monaten mit Feuereifer betreibt: Das Bauchreden. Dicki kann bei fast geschlossenem Mund mit allen möglichen Stimmen sprechen und der Zuhörer glaubt, sie kämen aus einer ganz anderen Ecke des Raums. Die Freunde machen sich einen Spaß daraus, Herrn Grimm hereinzulegen.
Dann geschieht endlich etwas im Ort: In Rolf und Ginas Nachbarschaft wurde nachts eingebrochen. Das Haus ist völlig verwüstet und der Besitzer ist spurlos verschwunden. Die Spürnasen finden heraus, dass er offenbar mitten in der Nacht in Schlafanzug und Hausschuhen davon gerannt ist. Anschließend hat er einen Sack im Fluss versenkt. Dabei hat er im Haus einen kleinen Handschuh in Puppengröße verloren. Ein rätselhafter Fall, den die Spürnasen unbedingt vor Herrn Grimm lösen wollen ...
Bewertung:
Ferien ohne ein Geheimnis zum Aufklären - eine schreckliche Vorstellung für die fünf Freunde alias die Spürnasen. Natürlich haben sie auch diesmal Glück und stolpern gerade noch rechtzeitig über einen mysteriösen Fall. Anders als sonst ist diesmal jedoch lange Zeit überhaupt nicht klar, ob der Fall nur mysteriös ist oder ob wirklich irgendein Verbrechen geschehen ist. Die Fakten sind rätselhaft: Mr. Fellows aus dem Haus "Bei den Zypressen" ist verschwunden, allerdings wohl nicht entführt, sondern einfach mitten in der Nacht aus dem Haus gerannt. Sein Haus ist in völliger Unordnung, aber es gibt keinen Hinweis, dass etwas gestohlen wurde. Der kleine Handschuh ist ebenfalls unerklärlich, ebenso wie der geheimnisvolle große Sack, den Mr. Fellows nachts versenkt hat. Die Spürnasen sind natürlich trotzdem neugierig und wollen wissen, was sich hinter Mr. Fellows seltsamen Verhalten verbirgt. Dicki kommt es bei den Nachforschungen wieder mal zu Gute, dass er sich so gut maskieren kann; als junger Mann verkleidet erkundigt er sich bei den Nachtwächtern nach seinem angeblich schlafwandelnden Onkel Horatius und kommt dadurch auf die Spur, was Mr. Fellows in jener Nacht gemacht hat.
Dickies neues Hobby, das Bauchreden, wird natürlich ausgiebig in diesem Band thematisiert. Es gibt einige sehr spaßige Situationen, die daraus resultieren: Dicki untersucht gemeinsam mit Herrn Grimm das verwüstete Haus und imitiert heimlich erst einen Hund, dann ein Schwein und schließlich die jammernde Stimme eines Mannes, der immer wieder verzweifelt ruft: "Ich habs nicht getan, wo ist mein Tantchen?" Herr Grimm ist natürlich fassungslos und es ist sehr witzig, wenn er Dicki voller Ernst fragt, ob glaube, dass hier tatsächlich ein Schwein umher läuft - und noch mehr, als er seinen offiziellen Bericht darüber schreibt, die Tierbegegnungen noch etwas aufbauscht und sein Kollege an seinem Verstand zweifelt. Auch in der Konditorei legt Dicki den Polizisten herein: Er imitiert ein Muhen, das scheinbar von der Plastikkuh kommt und die anderen Kindern tun so, als würden sie nichts davon hören. Mit Herrn Grimm hat Dicki allerdings auch einen ziemlich unangenehmen Zusammenstoß und der Polizist verhält sich hier noch schlimmer als gewöhnlich es kommt gewissermaßen zu einem körperlichen Übergriff und das ist sehr übertrieben. Allerdings ist das Ende dafür umso versöhnlicher und man erlebt die netteste Szene zwischen den Spürnasen und Herrn Grimm, die es je gegeben hat - als Dauerzustand nicht denkbar, aber doch mal eine schöne Abwechslung.
Schwächen hat der Band allerdings auch. Zum einen lösen die Spürnasen nicht wirklich den kompletten Fall - eher sammeln sie die Hinweise und präsentieren sie am Ende Chefinspektor Jenks und seinem Kollegen von Scotland Yard, die dann aus den Hinweisen die richtigen Schlüsse ziehen. Das ist recht ungewöhnlich, normalerweise präsentieren die Kinder am Ende mehr oder weniger die komplette Auflösung inklusive dem Täter - und hier erfahren sie dagegen auf den letzten Seiten von der Polizei einige entscheidende Dinge zum Fall.
Leider hat Enid Blyton bei Dickis Fähigkeiten mal wieder reichlich übertrieben. Man gewöhnt sich zwar mit der Zeit daran, dass Dicki außergewöhnlich klug für sein Alter ist und sich täuschend echt als alle möglichen Leute maskieren kann - aber seine Bauchrednerkunst schlägt dann dem Fass den Boden aus. Es liest sich sehr amüsant, was er damit alles anstellt, aber realistisch ist es wahrlich nicht. Selbst Herr Grimm dürfte nicht so naiv sein, um bei allen möglichen Tiergeräuschen aus dem Haus nicht auf die Idee zu kommen, dass sie von Dicki stammen, der direkt bei ihm ist - und das, obwohl er doch nun schon oft genug von Dicki hereingelegt wurde. Stattdessen glaubt er bereitwillig, dass Katze, Hund und Schwein neben einem nach seinem Tantchen jammernden Mann im Haus herumirren. Nicht ganz logisch ist nebenbei, dass Dickis Mutter Frau Kronstein ihn mehrfach mit seinem Spitznamen "Dicki" anredet - das machen nämlich ansonsten nur seine Freunde und Frau Kronstein sagt, wie alle anderen Erwachsenen auch, "Dietrich" zu ihm.
Fazit:
Ein solider Band aus der Geheimnis-Serie, zwischenzeitlich wieder einmal sehr witzig und insgesamt kurzweilig. Der Fall ist an sich interessant, leider finden die Spürnasen diesmal eher Indizien als dass sie ihn wirklich lösen; zudem sind manche Szenen zu unrealistisch.
Ausgabe: 2000
Seiten: 161
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Die Autorin:
Enid Blyton, geboren 1897 und gestorben 1968, war eine der erfolgreichsten Kinderbuchautorinnen der Welt. Sie arbeitete zunächst als Lehrerin, begann aber schon früh mit dem Schreiben. 1922 erschien ihr erstes Buch, im Laufe ihres Lebens sollten es mehr als 700 Werke werden. Zu ihren bekanntesten Buchreihen gehören "Hanni und Nanni", "Die fünf Freunde", "Dolly" und "Geheimnis um".
Zur Reihe:
Die sechs Spürnasen der "Geheimnis um"-Reihe sind fünf Kinder und ein Hund, die im kleinen Örtchen Peterswalde wohnen und gemeinsam in jeden Schulferien ein Verbrechen aufklären. Ihr Anführer ist Dietrich Kronstein, wegen seines leichten Übergewichts immer nur Dicki genannt, der sowohl intelligent als auch schlagfertig ist und später ein großer Detektiv werden will. Außerdem besitzt er ein erstaunliches Talent darin, sich zu maskieren. Zu seinen Freunden gehören zwei Geschwisterpaare, Rolf und Gina sowie Flipp und Betti. Die kleine Betti ist mit ihren neun Jahren die jüngste, aber sie will immer überall mitmischen und himmelt außerdem Dicki sehr an. Die sechste Spürnase ist Dickis Scotchterrier Purzel.
Der brummige Dorfpolizist Herr Grimm ist nicht gut auf die Kinder zu sprechen, die sich immer in seine Fälle einmischen und sie oft früher lösen als er. Weil er ihnen immer "Weg da!" zuruft, nennen die Freunde ihn heimlich "Wegda". Sein Vorgesetzter Jenks hingehen ist sehr angetan von den Leistungen der Nachwuchsdetektive und ermahnt Herrn Grimm zu dessen Frust oft, sie nicht zu unterschätzen. In späteren Bänden kommt noch Herrn Grimms Neffe Ern dazu, der die Ferien bei seinem Onkel verbringt. Ern leidet oft unter dessen Strenge, ist ein bisschen begriffsstutzig, dichtet in seiner Freizeit mäßige Gedichte und ist ein großer Bewunderer von Dicki.
Inhalt:
Die Weihnachtsferien der Spürnasen beginnen alles andere als erfreulich. Erst fängt sich Betty eine Grippe ein, dann stecken sich alle anderen an und verbringen den Großteil der Ferien im Bett. Die Freunde haben daher kaum noch Hoffnung, dass sie in der letzten Ferienwoche noch auf ein Geheimnis stoßen könnten und es dann auch noch rechtzeitig lösen können.
Für Abwechslung sorgt aber Dickis neues Hobby, das er seit ein paar Monaten mit Feuereifer betreibt: Das Bauchreden. Dicki kann bei fast geschlossenem Mund mit allen möglichen Stimmen sprechen und der Zuhörer glaubt, sie kämen aus einer ganz anderen Ecke des Raums. Die Freunde machen sich einen Spaß daraus, Herrn Grimm hereinzulegen.
Dann geschieht endlich etwas im Ort: In Rolf und Ginas Nachbarschaft wurde nachts eingebrochen. Das Haus ist völlig verwüstet und der Besitzer ist spurlos verschwunden. Die Spürnasen finden heraus, dass er offenbar mitten in der Nacht in Schlafanzug und Hausschuhen davon gerannt ist. Anschließend hat er einen Sack im Fluss versenkt. Dabei hat er im Haus einen kleinen Handschuh in Puppengröße verloren. Ein rätselhafter Fall, den die Spürnasen unbedingt vor Herrn Grimm lösen wollen ...
Bewertung:
Ferien ohne ein Geheimnis zum Aufklären - eine schreckliche Vorstellung für die fünf Freunde alias die Spürnasen. Natürlich haben sie auch diesmal Glück und stolpern gerade noch rechtzeitig über einen mysteriösen Fall. Anders als sonst ist diesmal jedoch lange Zeit überhaupt nicht klar, ob der Fall nur mysteriös ist oder ob wirklich irgendein Verbrechen geschehen ist. Die Fakten sind rätselhaft: Mr. Fellows aus dem Haus "Bei den Zypressen" ist verschwunden, allerdings wohl nicht entführt, sondern einfach mitten in der Nacht aus dem Haus gerannt. Sein Haus ist in völliger Unordnung, aber es gibt keinen Hinweis, dass etwas gestohlen wurde. Der kleine Handschuh ist ebenfalls unerklärlich, ebenso wie der geheimnisvolle große Sack, den Mr. Fellows nachts versenkt hat. Die Spürnasen sind natürlich trotzdem neugierig und wollen wissen, was sich hinter Mr. Fellows seltsamen Verhalten verbirgt. Dicki kommt es bei den Nachforschungen wieder mal zu Gute, dass er sich so gut maskieren kann; als junger Mann verkleidet erkundigt er sich bei den Nachtwächtern nach seinem angeblich schlafwandelnden Onkel Horatius und kommt dadurch auf die Spur, was Mr. Fellows in jener Nacht gemacht hat.
Dickies neues Hobby, das Bauchreden, wird natürlich ausgiebig in diesem Band thematisiert. Es gibt einige sehr spaßige Situationen, die daraus resultieren: Dicki untersucht gemeinsam mit Herrn Grimm das verwüstete Haus und imitiert heimlich erst einen Hund, dann ein Schwein und schließlich die jammernde Stimme eines Mannes, der immer wieder verzweifelt ruft: "Ich habs nicht getan, wo ist mein Tantchen?" Herr Grimm ist natürlich fassungslos und es ist sehr witzig, wenn er Dicki voller Ernst fragt, ob glaube, dass hier tatsächlich ein Schwein umher läuft - und noch mehr, als er seinen offiziellen Bericht darüber schreibt, die Tierbegegnungen noch etwas aufbauscht und sein Kollege an seinem Verstand zweifelt. Auch in der Konditorei legt Dicki den Polizisten herein: Er imitiert ein Muhen, das scheinbar von der Plastikkuh kommt und die anderen Kindern tun so, als würden sie nichts davon hören. Mit Herrn Grimm hat Dicki allerdings auch einen ziemlich unangenehmen Zusammenstoß und der Polizist verhält sich hier noch schlimmer als gewöhnlich es kommt gewissermaßen zu einem körperlichen Übergriff und das ist sehr übertrieben. Allerdings ist das Ende dafür umso versöhnlicher und man erlebt die netteste Szene zwischen den Spürnasen und Herrn Grimm, die es je gegeben hat - als Dauerzustand nicht denkbar, aber doch mal eine schöne Abwechslung.
Schwächen hat der Band allerdings auch. Zum einen lösen die Spürnasen nicht wirklich den kompletten Fall - eher sammeln sie die Hinweise und präsentieren sie am Ende Chefinspektor Jenks und seinem Kollegen von Scotland Yard, die dann aus den Hinweisen die richtigen Schlüsse ziehen. Das ist recht ungewöhnlich, normalerweise präsentieren die Kinder am Ende mehr oder weniger die komplette Auflösung inklusive dem Täter - und hier erfahren sie dagegen auf den letzten Seiten von der Polizei einige entscheidende Dinge zum Fall.
Leider hat Enid Blyton bei Dickis Fähigkeiten mal wieder reichlich übertrieben. Man gewöhnt sich zwar mit der Zeit daran, dass Dicki außergewöhnlich klug für sein Alter ist und sich täuschend echt als alle möglichen Leute maskieren kann - aber seine Bauchrednerkunst schlägt dann dem Fass den Boden aus. Es liest sich sehr amüsant, was er damit alles anstellt, aber realistisch ist es wahrlich nicht. Selbst Herr Grimm dürfte nicht so naiv sein, um bei allen möglichen Tiergeräuschen aus dem Haus nicht auf die Idee zu kommen, dass sie von Dicki stammen, der direkt bei ihm ist - und das, obwohl er doch nun schon oft genug von Dicki hereingelegt wurde. Stattdessen glaubt er bereitwillig, dass Katze, Hund und Schwein neben einem nach seinem Tantchen jammernden Mann im Haus herumirren. Nicht ganz logisch ist nebenbei, dass Dickis Mutter Frau Kronstein ihn mehrfach mit seinem Spitznamen "Dicki" anredet - das machen nämlich ansonsten nur seine Freunde und Frau Kronstein sagt, wie alle anderen Erwachsenen auch, "Dietrich" zu ihm.
Fazit:
Ein solider Band aus der Geheimnis-Serie, zwischenzeitlich wieder einmal sehr witzig und insgesamt kurzweilig. Der Fall ist an sich interessant, leider finden die Spürnasen diesmal eher Indizien als dass sie ihn wirklich lösen; zudem sind manche Szenen zu unrealistisch.
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