Produktinfos:
Ausgabe: 2004
Seiten: 192
Amazon
* * * * *
Der Autor:
Stefan Wolf, eigentlich Rolf Kalmuczak, wurde 1938 in Nordhausen geboren und starb 2007. Nach dem Studium der Germanistik widmete er sich dem Schreiben. Bis heute hat er mehr als 2700 Werke verfasst, darunter Jugendbücher, Krimis, Heftromane und Drehbücher. Er war unter anderem als Autor der Jerry Cotton-Reihe und als freier Mitarbeiter beim "Stern" tätig. Die TKKG-Reihe ist neben den "drei Fragezeichen" eine der erfolgreichsten Jugendbuchreihen überhaupt. Ebenso populär wie die Bücher sind auch die dazugehörigen Hörspiele. Eine weitere Reihe dieser Art des Autors ist die Serie: "Tom und Locke".
TKKG ist die Abkürzung der Anfangsbuchstaben des Freundequartetts, das aus Tarzan, Karl, Klößchen und Gaby besteht. Die vier sind 13 Jahre alt und halten zusammen wie Pech und Schwefel. Tarzan heißt eigentlich Peter Carsten, doch wegen seiner Athletik nennt man ihn nur wie den Urwaldhelden. Tarzan ist nicht nur ein exzellenter Sportler, vor allem was Kampfsport betrifft, sondern auch intelligent und hilfsbereit. Karl trägt den Spitznamen "Computer", weil er dank seines unglaublichen Gedächtnisses über fast jedes Thema einen Vortrag halten kann. Der etwas begriffsstutzige Klößchen heißt eigentlich Willi, doch wegen seiner rundlichen Figur hat er den liebevollen Spitznamen weg. Sein Vater ist ein millionenschwerer Schokoladenfabrikant und Schokolade ist daher seine Lieblingsspeise. Gaby ist die Tochter eines Kriminalkommissars und wird wegen ihrer Tierliebe "Pfote" genannt. Gaby ist so hübsch, dass fast alle Jungs der Schule mit ihr gehen wollen, aber ihr Herz gehört Tarzan. Tarzan und Klößchen wohnen während der Schulzeit im Internat, Karl und Gaby besuchen die Schule als Externe, die nach dem Unterricht wieder nach Hause fahren.
Inhalt:
Tarzan und Gaby wollen mit ihrer Schulfreundin Kathie abends ins Kino gehen. Als Kathie nicht erscheint, sucht Tarzan nach ihr - und findet sie bewusstlos im Park. Auch Kathie ist ein Opfer des berüchtigten "Haarjägers" geworden, der seit Monaten sein Unwesen treibt. Junge Frauen und Mädchen werden überfallen, betäubt und ihre Haare werden radikal abgeschnitten. Kathie weiß nur noch, dass der Täter stark nach Knoblauch roch.
Als Tarzan kurz danach erneut den Tatort besucht, wird er in der Dunkelheit niedergeschlagen. Einer der Männer riecht verdächtig nach Knoblauch. Tarzan findet eine Spur, die auf Bad Finkenstein hinweist, offenbar die Heimat der Haarjäger. Anstatt die Polizei zu informieren beschließen die Freunde, erst einmal auf eigene Faust dort nach den Tätern zu suchen, da Tarzan die Rechnung gerne persönlich begleichen möchte.
Das kleine Kurörtchen Bad Finkenstein wiederum geht seit einiger Zeit wegen angeblicher UFO-Sichtungen durch die Presse. Auch ein amerikanischer Science-Fiction-Film wird dort gerade gedreht. Die TKKG-Freunde fahren dorthin und wollen unauffällig die Täter suchen. Zugleich treffen sie dort auch den Weltraumforscher Professor Oberthür, den sie für die Schülerzeitung interviewen wollen. Kurz darauf wird der Professor kurzzeitig entführt. Er erinnert sich an silberne Roboter und ein Raumschiff ...
Haarjäger und Außerirdische
Mit allen möglichen Schurken hat es die TKKG-Bande schon zu tun bekommen, nun also auch mal mit angeblichen Außerirdischen. Der Titel des 15. Bandes der Reihe klingt recht interessant, halten kann er dann dieses Versprechen freilich nicht. Die Handlung vermischt zwei Stränge, die nichts miteinander zu tun haben, außer dass beide mit Bad Finkenstein verbunden sind - die mysteriösen Haarjäger und die Außerirdischen. Die Geschichte mit den Haarjägern ist nicht ohne Reiz. Zwar ist es objektiv kein so dramatisches Vergehen wie beispielsweise die Entführungen, die es in anderen Bänden schon gegeben hat - aber für junge Frauen und Mädchen, die stolz auf ihre hüftlange, gepflegte Haarpracht sind, ist es kaum weniger schlimm als Körperverletzung, wenn sie plötzlich mit Stoppeln aufwachen.
Dieser Strang vermischt sich dann alsbald mit den angeblichen Außerirdischen, denn beides hat seinen Ursprung in Bad Finkenstein. Es sei aber vorweggenommen, dass wiederum beide Sachen nichts miteinander zu tun haben. Der Handlungsstrang um die UFOs ist leider verschenktes Potential. An keiner Stelle kommt Grusel auf oder eine mysteriöse Atmosphäre, für die TKKG-Freunde besteht nie Zweifel, dass alles ein Schwindel ist. Ein bisschen unheimlich hätte man das Thema schon gestalten können, stattdessen wirkt alles ziemlich belanglos. Das Motiv hinter dieser Inszenierung ist dem Leser auch fast von Anfang an schon klar. Es gibt keine Überraschungen, alles entwickelt sich so, wie man es auch sofort vermutet hat.
Zudem gibt es ein paar Stellen, die ungeschickt formuliert sind. Wenn der Erzähler etwa beschreibt, dass eine Dame eine Haut wie ein rosa Wackelpudding hat, klingt das ziemlich seltsam. Die Personenbeschreibung ist wieder einmal auch sehr oberflächlich geraten, wie in vielen TKKG-Bänden sieht man den Leuten offenbar sofort an, wie ihr Charakter ist. Da genügt das Erscheinen einer jungen Frau, um festzustellen, dass sie "hübsch, aber doof" aussah, noch bevor sie irgendein Wort gesagt hat. Gerade in einem Kinder- und Jugendbuch ist es nicht gerade vorteilhaft, wenn die Charaktere alle anhand ihres Aussehens sofort in eine Schublade gesteckt werden, denn im wirklichen Leben kann man damit gehörig auf die Nase fliegen.
Gerechtigkeitsfanatiker Tarzan, der ja gewöhnlich immer auf korrektes Verhalten bedacht ist, sagt gegen Ende, dass es ihn "juckt, dem Kerl die Knochen zu verbiegen", der ihn niedergeschlagen hat, auch nicht besonders schön, nachdem er ja sonst immer predigt, dass er seine Kampfkünste nur zur Notwehr einsetzt. Gewalt wird von Tarzan zwar einerseits immer verurteilt, andererseits merkt man ihm doch an solchen Szenen an, dass er gar nicht unwohl dabei fühlt. Etwas fragwürdig ist die Szene, in der Tarzan in Windeseile eine Schusswaffe entlädt. "Er konnte damit umgehen", heißt es vom Erzähler - warum ein Dreizehnjähriger mit einer Pistole umzugehen weiß, wird allerdings nicht erläutert. Alles in allem ein unterdurchschnittlicher Band, der kaum etwas hat, das das Lesen lohnt.
Fazit:
Nur zwei Sterne und keine Empfehlung für den 15. TKKG-Band von mir. Eine vorhersehbare Handlung ohne große Spannung, stereotype Charaktere, eine teils fragwürdige Moral - da gibt es auch innerhalb der Reihe bessere Bände.
Ausgabe: 2004
Seiten: 192
Amazon
* * * * *
Der Autor:
Stefan Wolf, eigentlich Rolf Kalmuczak, wurde 1938 in Nordhausen geboren und starb 2007. Nach dem Studium der Germanistik widmete er sich dem Schreiben. Bis heute hat er mehr als 2700 Werke verfasst, darunter Jugendbücher, Krimis, Heftromane und Drehbücher. Er war unter anderem als Autor der Jerry Cotton-Reihe und als freier Mitarbeiter beim "Stern" tätig. Die TKKG-Reihe ist neben den "drei Fragezeichen" eine der erfolgreichsten Jugendbuchreihen überhaupt. Ebenso populär wie die Bücher sind auch die dazugehörigen Hörspiele. Eine weitere Reihe dieser Art des Autors ist die Serie: "Tom und Locke".
TKKG ist die Abkürzung der Anfangsbuchstaben des Freundequartetts, das aus Tarzan, Karl, Klößchen und Gaby besteht. Die vier sind 13 Jahre alt und halten zusammen wie Pech und Schwefel. Tarzan heißt eigentlich Peter Carsten, doch wegen seiner Athletik nennt man ihn nur wie den Urwaldhelden. Tarzan ist nicht nur ein exzellenter Sportler, vor allem was Kampfsport betrifft, sondern auch intelligent und hilfsbereit. Karl trägt den Spitznamen "Computer", weil er dank seines unglaublichen Gedächtnisses über fast jedes Thema einen Vortrag halten kann. Der etwas begriffsstutzige Klößchen heißt eigentlich Willi, doch wegen seiner rundlichen Figur hat er den liebevollen Spitznamen weg. Sein Vater ist ein millionenschwerer Schokoladenfabrikant und Schokolade ist daher seine Lieblingsspeise. Gaby ist die Tochter eines Kriminalkommissars und wird wegen ihrer Tierliebe "Pfote" genannt. Gaby ist so hübsch, dass fast alle Jungs der Schule mit ihr gehen wollen, aber ihr Herz gehört Tarzan. Tarzan und Klößchen wohnen während der Schulzeit im Internat, Karl und Gaby besuchen die Schule als Externe, die nach dem Unterricht wieder nach Hause fahren.
Inhalt:
Tarzan und Gaby wollen mit ihrer Schulfreundin Kathie abends ins Kino gehen. Als Kathie nicht erscheint, sucht Tarzan nach ihr - und findet sie bewusstlos im Park. Auch Kathie ist ein Opfer des berüchtigten "Haarjägers" geworden, der seit Monaten sein Unwesen treibt. Junge Frauen und Mädchen werden überfallen, betäubt und ihre Haare werden radikal abgeschnitten. Kathie weiß nur noch, dass der Täter stark nach Knoblauch roch.
Als Tarzan kurz danach erneut den Tatort besucht, wird er in der Dunkelheit niedergeschlagen. Einer der Männer riecht verdächtig nach Knoblauch. Tarzan findet eine Spur, die auf Bad Finkenstein hinweist, offenbar die Heimat der Haarjäger. Anstatt die Polizei zu informieren beschließen die Freunde, erst einmal auf eigene Faust dort nach den Tätern zu suchen, da Tarzan die Rechnung gerne persönlich begleichen möchte.
Das kleine Kurörtchen Bad Finkenstein wiederum geht seit einiger Zeit wegen angeblicher UFO-Sichtungen durch die Presse. Auch ein amerikanischer Science-Fiction-Film wird dort gerade gedreht. Die TKKG-Freunde fahren dorthin und wollen unauffällig die Täter suchen. Zugleich treffen sie dort auch den Weltraumforscher Professor Oberthür, den sie für die Schülerzeitung interviewen wollen. Kurz darauf wird der Professor kurzzeitig entführt. Er erinnert sich an silberne Roboter und ein Raumschiff ...
Haarjäger und Außerirdische
Mit allen möglichen Schurken hat es die TKKG-Bande schon zu tun bekommen, nun also auch mal mit angeblichen Außerirdischen. Der Titel des 15. Bandes der Reihe klingt recht interessant, halten kann er dann dieses Versprechen freilich nicht. Die Handlung vermischt zwei Stränge, die nichts miteinander zu tun haben, außer dass beide mit Bad Finkenstein verbunden sind - die mysteriösen Haarjäger und die Außerirdischen. Die Geschichte mit den Haarjägern ist nicht ohne Reiz. Zwar ist es objektiv kein so dramatisches Vergehen wie beispielsweise die Entführungen, die es in anderen Bänden schon gegeben hat - aber für junge Frauen und Mädchen, die stolz auf ihre hüftlange, gepflegte Haarpracht sind, ist es kaum weniger schlimm als Körperverletzung, wenn sie plötzlich mit Stoppeln aufwachen.
Dieser Strang vermischt sich dann alsbald mit den angeblichen Außerirdischen, denn beides hat seinen Ursprung in Bad Finkenstein. Es sei aber vorweggenommen, dass wiederum beide Sachen nichts miteinander zu tun haben. Der Handlungsstrang um die UFOs ist leider verschenktes Potential. An keiner Stelle kommt Grusel auf oder eine mysteriöse Atmosphäre, für die TKKG-Freunde besteht nie Zweifel, dass alles ein Schwindel ist. Ein bisschen unheimlich hätte man das Thema schon gestalten können, stattdessen wirkt alles ziemlich belanglos. Das Motiv hinter dieser Inszenierung ist dem Leser auch fast von Anfang an schon klar. Es gibt keine Überraschungen, alles entwickelt sich so, wie man es auch sofort vermutet hat.
Zudem gibt es ein paar Stellen, die ungeschickt formuliert sind. Wenn der Erzähler etwa beschreibt, dass eine Dame eine Haut wie ein rosa Wackelpudding hat, klingt das ziemlich seltsam. Die Personenbeschreibung ist wieder einmal auch sehr oberflächlich geraten, wie in vielen TKKG-Bänden sieht man den Leuten offenbar sofort an, wie ihr Charakter ist. Da genügt das Erscheinen einer jungen Frau, um festzustellen, dass sie "hübsch, aber doof" aussah, noch bevor sie irgendein Wort gesagt hat. Gerade in einem Kinder- und Jugendbuch ist es nicht gerade vorteilhaft, wenn die Charaktere alle anhand ihres Aussehens sofort in eine Schublade gesteckt werden, denn im wirklichen Leben kann man damit gehörig auf die Nase fliegen.
Gerechtigkeitsfanatiker Tarzan, der ja gewöhnlich immer auf korrektes Verhalten bedacht ist, sagt gegen Ende, dass es ihn "juckt, dem Kerl die Knochen zu verbiegen", der ihn niedergeschlagen hat, auch nicht besonders schön, nachdem er ja sonst immer predigt, dass er seine Kampfkünste nur zur Notwehr einsetzt. Gewalt wird von Tarzan zwar einerseits immer verurteilt, andererseits merkt man ihm doch an solchen Szenen an, dass er gar nicht unwohl dabei fühlt. Etwas fragwürdig ist die Szene, in der Tarzan in Windeseile eine Schusswaffe entlädt. "Er konnte damit umgehen", heißt es vom Erzähler - warum ein Dreizehnjähriger mit einer Pistole umzugehen weiß, wird allerdings nicht erläutert. Alles in allem ein unterdurchschnittlicher Band, der kaum etwas hat, das das Lesen lohnt.
Fazit:
Nur zwei Sterne und keine Empfehlung für den 15. TKKG-Band von mir. Eine vorhersehbare Handlung ohne große Spannung, stereotype Charaktere, eine teils fragwürdige Moral - da gibt es auch innerhalb der Reihe bessere Bände.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.