15. Dezember 2014

Bibi und Tina - Das kleine Hufeisen

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Inhalt:

Auf dem Martinshof treffen zwei neue Ferienkinder ein, die Brüder Marek und Toby. Während Marek sich bereits etwas mit Pferden auskennt und eher ein Draufgänger ist, ist Toby schüchtern und hat Angst vor Pferden. Bibi und Tina wollen die beiden motivieren, sich intensiv mit Pferdepflege zu befassen. Für ihren Fleiß sollen die beiden Brüder am Ferienende die Auszeichnung "das kleine Hufeisen" bekommen. Marek und Toby zeigen sich tatsächlich sehr interessiert.

Doch im Stall verhält sich Toby sehr ängstlich und braucht eine Weile, ehe er Vertrauen zu Pony Moritz fasst. Gerade als Toby Mut bewiesen und sich auf Moritz gesetzt hat, erschreckt Marek das Pony, und Toby fällt beinah herunter.

Tobys Angst ist nun zurückgekehrt, und er traut sich nicht mehr zu reiten. Bibi und Tina finden das sehr schade, zumal Toby Talent hat, mit Pferden umzugehen, und sich viel mehr mit dem Thema Pflege und Pferdekunde befasst als sein Bruder. Sie wollen einen Weg finden, ihn wieder zu ermutigen. Unterdessen kann der Rabauke Marek es nicht lassen, die Anweisungen zu ignorieren. Schließlich bringt ihn sein Übermut in eine brenzlige Situation ...

Bewertung:

Die 77. Folge der Bibi-und-Tina-Reihe präsentiert eine sehr traditionelle Handlung, die für Kinder lehrreich ist und die sich viel um das Thema Pferde dreht.

Kinder lernen hier drei grundlegende Dinge: Zum einen wird davor gewarnt, sich wie Marek gegen vernünftige Anweisungen zu sperren, und man sieht, dass Übermut einen schnell in Gefahr bringen kann. Mareks Eigenregie hätte durchaus ein schlimmes Ende nehmen können, und kleine Hörer bekommen anschaulich demonstriert, wie wichtig besonnenes Verhalten ist. Zum anderen werden ängstliche Kinder wie Toby ermutigt, sich mehr zuzutrauen. Bibi und Tina gehen genau richtig mit dem Jungen um: Sie fördern sein Talent, drängen ihn aber nicht, sondern gehen alles behutsam an. Sie verteidigen den schüchternen Jungen gegen seinen ungeduldigen Bruder, und überfordern Toby nicht.

Zudem erfahren die Hörer einige grundlegende Dinge zum Thema Pferdepflege: Hufkratzer, Striegel und Kardätsche werden vorgestellt, dazu gibt es ein paar Infoes zum Thema Futter und zum richtigen Satteln. Vor allem wird betont, dass man sich mit diesen Dingen erst auskennen muss, ehe es ans Reiten geht - Marek wird dementsprechend zurechtgewiesen, als er lieber sofort aufs Pony steigen will. Interessant ist überdies, dass die beiden Brüder nichts von Bibis Hexenkünsten erfahren. Bibi hext zwar durchaus mal, verbirgt es aber vor den Jungs, was der Folge in gewisser Hinsicht guttut, denn Ferienkinder werden sonst oft zu sehr durch Bibis Hexenfähigkeiten abgelenkt.

Schwächer dagegen ist die etwas sehr stereotype Darstellung von Marek und Tobias, die gegensätzlich kaum sein könnten. Der eine sehr vorwitzig und eigensinnig, der andere sehr zurückhaltend und ängstlich - gewiss hätte man bei den Charakterisierungen ein wenig subtiler vorgehen können. Während eines gemeinsamen Ausritts wird auf die alte Folge "Der rote Hahn" angespielt, was an sich eine nette Idee ist - leider werden dabei zu viele Details genannt, und das Ende jener Folge vorweggenommen, was ärgerlich ist für diejenigen, die sie bislang noch nicht kannten. Bei allen wichtigen Informationen zum Thema Pferde wird leider vergessen, auf die Bedeutung von Reitkappen einzugehen. Unfreiwillig komisch ist die Stelle, an der Tina Tobys Lernfähigkeit lobt, unter anderem hat er sich gemerkt, dass Amadeus ein "Brauner" ist - für die Farberkennung braucht man nun wirklich nicht viel Pferdeverstand.

Im letzten Drittel kommt es zu einer Gefahrensituation, und es ist nicht gerade logisch, dass Bibi hier auf Hexerei verzichtet und die vermissten Jungen auf normalem Weg sucht. Sie klärt zwar mit Frau Martin ab, im Notfall zu hexen - aber angesichts der Dinge, die den beiden Jungen zu dem Zeitpunkt schon hätten passiert sein können, ist es nicht sehr realistisch, dass Bibi hier nicht sofort hext. Grundsätzlich verläuft die Handlung letztlich etwas weniger dramatisch, als es zunächst den Anschein hat; die Gefahrensituation hätte sicherlich noch etwas aufregender gestaltet werden können.-

Es ist nun die zweite Folge, in der Frau Martin nicht mehr von ihrer Originalsprecherin Evelyn Meyka übernommen wird. Evelyn Meyka ist in den verdienten Ruhestand gegangen, und Kiddinx hat sich für Arianne Borbach als Nachfolgerin entschieden. Arianne Borbach, die als Synchronsprecherin vor allem Catherine Zeta-Jones und Cate Blanchett spricht, hat eine merklich dunklere Stimme als Evelyn Meyka. Immerhin gibt es aber ein paar Szenen, in denen Borbachs Stimme ähnlich heiser klingt wie die von Meyka, sie ist zumindest nicht die schlechteste Wahl. Irritierend ist jedoch insbesondere, dass Arianne Borbach in zwei früheren Folgen die Tierärztin Dr. Gudrun Spitzweg gesprochen hat, ergo langjährigen Bibi-und-Tina-Hörern bereits aus einer anderen, wenn auch kleinen Rolle vertraut ist.

Fazit:

Eine solide, wenn auch nicht überdurchschnittliche Folge, die vor allem für kleine Hörer ihren Reiz hat. Kinder bekommen ein paar wichtige Lehren mit auf den Weg und erfahren grundlegende Dinge zum Thema Pferdehaltung.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Frau Martin: A. Borbach
Toby: Chr. Zeiger
Marek: H. Maurer
Herr Westphal: P. Lontzek
Erzähler: G. Schoß

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