* * * * *
Inhalt:
Graf von Falkenstein wird von seiner Bekannten Lady Amelie Bedlam auf ihr Gestüt nach England eingeladen - und Bibi, Tina und Alex dürfen ihn begleiten. In England schließen die drei schnell Freundschaft mit Tom, dem Sohn des Stallmeisters. Tom ist ebenfalls ein ausgezeichneter Reiter.
Wie jedes Jahr findet das MacIntosh-Junior-Galopprennen statt, bei dem stets auch Lady Amelies Gestüt teilnimmt. Diesmal allerdings kann Lady Emily wohl nicht teilnehmen, denn einer ihrer Konkurrenten hat ihr Team abgeworben. Die Enttäuschung ist groß, doch dann kommt den Freunden die Idee, dass einfach Bibi, Tina und Alex für die drei abgeworbenen Reiter einspringen - schließlich sind die alle drei sehr gute Reiter und alle unter 15 Jahren, wie es die Vorschriften verlangen.
Der Druck auf die Freunde ist groß, denn es geht weit mehr als nur um die Ehre: Bei einer Niederlage erhält Sir Richditt Lady Amelies Pferd Shakespeare, an dem Tom ganz besonders hängt. Und dann ist Alex kurz vor dem Rennen auch noch krank ...
Bewertung:
Nicht zum ersten Mal verschlägt es Bibi, Tina und Alex ins Ausland; gleich mehrere Folgen befassen sich mit ihren Abenteuern in Ungarn. Diesmal bildet England den Schauplatz für eine reizvolle Bibi-und-Tina-Geschichte, die trotz gewisser Schwächen grundsätzlich überzeugt.
Wieder einmal geht es lehrreich und pädagogisch wertvoll zu. Scheinbare Klassenunterschiede waren bereits häufiger Thema innerhalb der Serie, schließlich ist die aus bescheidenen Verhältnissen stammende Tina mit Grafensohn Alexander liiert, und Tinas Mutter ist obendrein die Pächterin des Grafen. In diesem Fall ist es Lady Amelie Bedlam, die gewisse Standesdünkel hegt: Der sympathische Tom scheint ihr als (adoptierter) Sohn des Stallmeisters nicht der ideale Umgang für Bibi, Tina und Alex. Dabei wird angenehmerweise nicht zu sehr mit Schwarz-Weiß-Schemata gearbeitet: Lady Amelie ist zwar - zunächst - ein bisschen antiquiert in dieser Hinsicht, behandelt Tom davon abgesehen aber durchaus gut und schätzt vor allem seinen Pferdesachverstand und seine Liebe zu ihrem Pferd Shakespeare, das sie ihm zuliebe bislang nicht verkaufte. Kindern wird hier somit beigebracht, sich nicht von einem Klassendenken leiten zu lassen, ohne dass Lady Amelie zum Unsympathen stilisiert wird. Im Gegenteil: Kinder können hier lernen, dass auch grundsätzlich liebenswerte Charaktere wie Lady Amelie vor Vorurteilen nicht gefeit sind; dies ist eine realistischere Herangehensweise an das Thema, als stattdessen einen grundlegend unsympathischen Charakter dafür zu präsentieren.
Des Weiteren gibt es wieder einmal einen Wettkampf, diesmal eben das Galopprennen, und wie so häufig bei Bibi wird dafür plädiert, mit fairen Mitteln zu kämpfen. Dabei ist es bezeichnend für diese Folge, dass Bibi tatsächlich kein einziges Mal hext - es dürfte die erste Folge sein, in der dies der Fall ist. Für Fans der kleinen Hexe ist dies natürlich sehr gewöhnungsbedürftig, doch das Konzept geht auf, und es zeigt sich wieder einmal, dass der Reiz der Bibi-Geschichten längst nicht nur in der Hexenthematik liegt. Dass Bibi eine Hexe ist, wird einmal kurz angeschnitten - etwas fragwürdig ist da nur Toms etwas banale Reaktion, die sich auf ein leicht erstauntes "Wow" beschränkt.
Mit Lady Amelie und Tom sind zwei gelungene Figuren mit von der Partie, die gerne in weiteren Geschichten auftauchen dürfen. Sowohl D. Rosenthal als auch Filipe Pirl passen gut in ihre Rollen; den Antagonisten spricht Michael Pan, der in ähnlich unangenehmer Rolle auch schon in "Der Verehrer" in Erscheinung trat. Tom fügt sich gut in das Freundetrio ein und es gibt ein paar amüsante schwärmerische Szenen zwischen ihm und Bibi - allerdings ist dies auch ein wenig verwirrend, da Bibis Herz eigentlich seit geraumer Zeit dem ungarischen Mikosch gehört, der vermutlich früher oder später wieder in der Serie mitspielen wird. Zu den humorvollen Szenen gehört auch das Gespräch zwischen Lady Amelie und Graf von Falkenstein über ihre weitverzweigten Familienverhältnisse , deren Komplexität den Grafen reichlich irritiert - den Hörer übrigens auch. Grundsätzlich strahlt diese Folge ein bisschen Der-kleine-Lord-Flair aus, auch wenn der weihnachtliche Hintergrund fehlt - es ist eine Feel-Good-Folge, in der sich letztlich alles zum Guten fügt, wobei in dieser Hinsicht durchaus ein bisschen übertrieben wird.
Neben dem vielleicht etwas zu reibungslosen Happy End stört an dieser Episode in erster Linie die Vorhersehbarkeit. Auch die jungen Hörer der Zielgruppe ab sechs Jahren können früh erahnen, wohin die inhaltliche Reise geht, und eine Wendung am Schluss kommt zwar für die Charaktere überraschend, ist für den Hörer aber lange zuvor absehbar. Obendrein stört es ein wenig, dass Bibi und Tina wieder einmal die Helden eines Pferde-Wettbewerbs sind. Bei Tina, die ja schon seit vielen Jahren reitet, ist dies noch nachzuvollziehen; Bibi allerdings hat erst auf dem Martinshof reiten gelernt, und es wirkt zu gezwungen, dass sie dennoch gemeinsam mit Tina stets unbesiegbar zu sein scheint.
Nicht ausgeschöpft wurde zudem das englische Setting. Bis darauf, dass die Figuren englische Namen tragen und mal ein Schokoladenkuchen mit Minze serviert wird, gibt es keinen merklichen Bezug zu England, und die Handlung könnte quasi überall spielen. Da hätte es sicher mehr Möglichkeiten gegeben, kleinen Hörern das Land ein bisschen näherzubringen. Schade ist schließlich auch der recht überhastete Einstieg: Zu Beginn der Geschichte sind Bibi, Tina und Alex schon längst in England angekommen und haben Freundschaft mit Tom geschlossen; wie es zu alldem kam, wird nur kurz vom Erzähler zusammenfassend nachgeliefert. Schöner wäre es indessen gewesen, zumindest kurz den Aufbruch von Falkenstein Richtung England und die erste Begegnung mit Lady Amelie sowie mit Tom darzustellen, statt dies alles wie unter Zeitdruck auszulassen.
Fazit:
Trotz einiger kleiner Schwächen eine hörenswerte und insgesamt leicht überdurchschnittliche Folge. Die Geschichte unterhält gut, hat eine passende Sprecherbesetzung und vermittelt ein paar kindgerechte Lehren. Allerdings ist die Handlung auch vorhersehbar, und der Einstieg erfolgt sehr abrupt.
Sprechernamen:
Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Alexander v. Falkenstein: S. Hasper
Graf v. Falkenstein: E. Prüter
Tom: F. Pirl
Lady Bedlam: D. Rosenthal
Sir Richditt: M. Pan
Erzähler: G. Schoß
Graf von Falkenstein wird von seiner Bekannten Lady Amelie Bedlam auf ihr Gestüt nach England eingeladen - und Bibi, Tina und Alex dürfen ihn begleiten. In England schließen die drei schnell Freundschaft mit Tom, dem Sohn des Stallmeisters. Tom ist ebenfalls ein ausgezeichneter Reiter.
Wie jedes Jahr findet das MacIntosh-Junior-Galopprennen statt, bei dem stets auch Lady Amelies Gestüt teilnimmt. Diesmal allerdings kann Lady Emily wohl nicht teilnehmen, denn einer ihrer Konkurrenten hat ihr Team abgeworben. Die Enttäuschung ist groß, doch dann kommt den Freunden die Idee, dass einfach Bibi, Tina und Alex für die drei abgeworbenen Reiter einspringen - schließlich sind die alle drei sehr gute Reiter und alle unter 15 Jahren, wie es die Vorschriften verlangen.
Der Druck auf die Freunde ist groß, denn es geht weit mehr als nur um die Ehre: Bei einer Niederlage erhält Sir Richditt Lady Amelies Pferd Shakespeare, an dem Tom ganz besonders hängt. Und dann ist Alex kurz vor dem Rennen auch noch krank ...
Bewertung:
Nicht zum ersten Mal verschlägt es Bibi, Tina und Alex ins Ausland; gleich mehrere Folgen befassen sich mit ihren Abenteuern in Ungarn. Diesmal bildet England den Schauplatz für eine reizvolle Bibi-und-Tina-Geschichte, die trotz gewisser Schwächen grundsätzlich überzeugt.
Wieder einmal geht es lehrreich und pädagogisch wertvoll zu. Scheinbare Klassenunterschiede waren bereits häufiger Thema innerhalb der Serie, schließlich ist die aus bescheidenen Verhältnissen stammende Tina mit Grafensohn Alexander liiert, und Tinas Mutter ist obendrein die Pächterin des Grafen. In diesem Fall ist es Lady Amelie Bedlam, die gewisse Standesdünkel hegt: Der sympathische Tom scheint ihr als (adoptierter) Sohn des Stallmeisters nicht der ideale Umgang für Bibi, Tina und Alex. Dabei wird angenehmerweise nicht zu sehr mit Schwarz-Weiß-Schemata gearbeitet: Lady Amelie ist zwar - zunächst - ein bisschen antiquiert in dieser Hinsicht, behandelt Tom davon abgesehen aber durchaus gut und schätzt vor allem seinen Pferdesachverstand und seine Liebe zu ihrem Pferd Shakespeare, das sie ihm zuliebe bislang nicht verkaufte. Kindern wird hier somit beigebracht, sich nicht von einem Klassendenken leiten zu lassen, ohne dass Lady Amelie zum Unsympathen stilisiert wird. Im Gegenteil: Kinder können hier lernen, dass auch grundsätzlich liebenswerte Charaktere wie Lady Amelie vor Vorurteilen nicht gefeit sind; dies ist eine realistischere Herangehensweise an das Thema, als stattdessen einen grundlegend unsympathischen Charakter dafür zu präsentieren.
Des Weiteren gibt es wieder einmal einen Wettkampf, diesmal eben das Galopprennen, und wie so häufig bei Bibi wird dafür plädiert, mit fairen Mitteln zu kämpfen. Dabei ist es bezeichnend für diese Folge, dass Bibi tatsächlich kein einziges Mal hext - es dürfte die erste Folge sein, in der dies der Fall ist. Für Fans der kleinen Hexe ist dies natürlich sehr gewöhnungsbedürftig, doch das Konzept geht auf, und es zeigt sich wieder einmal, dass der Reiz der Bibi-Geschichten längst nicht nur in der Hexenthematik liegt. Dass Bibi eine Hexe ist, wird einmal kurz angeschnitten - etwas fragwürdig ist da nur Toms etwas banale Reaktion, die sich auf ein leicht erstauntes "Wow" beschränkt.
Mit Lady Amelie und Tom sind zwei gelungene Figuren mit von der Partie, die gerne in weiteren Geschichten auftauchen dürfen. Sowohl D. Rosenthal als auch Filipe Pirl passen gut in ihre Rollen; den Antagonisten spricht Michael Pan, der in ähnlich unangenehmer Rolle auch schon in "Der Verehrer" in Erscheinung trat. Tom fügt sich gut in das Freundetrio ein und es gibt ein paar amüsante schwärmerische Szenen zwischen ihm und Bibi - allerdings ist dies auch ein wenig verwirrend, da Bibis Herz eigentlich seit geraumer Zeit dem ungarischen Mikosch gehört, der vermutlich früher oder später wieder in der Serie mitspielen wird. Zu den humorvollen Szenen gehört auch das Gespräch zwischen Lady Amelie und Graf von Falkenstein über ihre weitverzweigten Familienverhältnisse , deren Komplexität den Grafen reichlich irritiert - den Hörer übrigens auch. Grundsätzlich strahlt diese Folge ein bisschen Der-kleine-Lord-Flair aus, auch wenn der weihnachtliche Hintergrund fehlt - es ist eine Feel-Good-Folge, in der sich letztlich alles zum Guten fügt, wobei in dieser Hinsicht durchaus ein bisschen übertrieben wird.
Neben dem vielleicht etwas zu reibungslosen Happy End stört an dieser Episode in erster Linie die Vorhersehbarkeit. Auch die jungen Hörer der Zielgruppe ab sechs Jahren können früh erahnen, wohin die inhaltliche Reise geht, und eine Wendung am Schluss kommt zwar für die Charaktere überraschend, ist für den Hörer aber lange zuvor absehbar. Obendrein stört es ein wenig, dass Bibi und Tina wieder einmal die Helden eines Pferde-Wettbewerbs sind. Bei Tina, die ja schon seit vielen Jahren reitet, ist dies noch nachzuvollziehen; Bibi allerdings hat erst auf dem Martinshof reiten gelernt, und es wirkt zu gezwungen, dass sie dennoch gemeinsam mit Tina stets unbesiegbar zu sein scheint.
Nicht ausgeschöpft wurde zudem das englische Setting. Bis darauf, dass die Figuren englische Namen tragen und mal ein Schokoladenkuchen mit Minze serviert wird, gibt es keinen merklichen Bezug zu England, und die Handlung könnte quasi überall spielen. Da hätte es sicher mehr Möglichkeiten gegeben, kleinen Hörern das Land ein bisschen näherzubringen. Schade ist schließlich auch der recht überhastete Einstieg: Zu Beginn der Geschichte sind Bibi, Tina und Alex schon längst in England angekommen und haben Freundschaft mit Tom geschlossen; wie es zu alldem kam, wird nur kurz vom Erzähler zusammenfassend nachgeliefert. Schöner wäre es indessen gewesen, zumindest kurz den Aufbruch von Falkenstein Richtung England und die erste Begegnung mit Lady Amelie sowie mit Tom darzustellen, statt dies alles wie unter Zeitdruck auszulassen.
Fazit:
Trotz einiger kleiner Schwächen eine hörenswerte und insgesamt leicht überdurchschnittliche Folge. Die Geschichte unterhält gut, hat eine passende Sprecherbesetzung und vermittelt ein paar kindgerechte Lehren. Allerdings ist die Handlung auch vorhersehbar, und der Einstieg erfolgt sehr abrupt.
Sprechernamen:
Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Alexander v. Falkenstein: S. Hasper
Graf v. Falkenstein: E. Prüter
Tom: F. Pirl
Lady Bedlam: D. Rosenthal
Sir Richditt: M. Pan
Erzähler: G. Schoß
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