15. Februar 2016

Bibi und Tina - Der Pferde-Treck

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Inhalt:

Bibi, Tina und Alex haben von Alex' Vater einen Urlaub auf Gut Szendrö geschenkt bekommen, der Heimat ihres Freundes Mikosch, dem ungarischen Puszta-Reiter, und dem Gutsverwalter Janosch. Hier wartet eine große Aufgabe auf sie: Vier Nonius-Pferde müssen zu einem Käufer gebracht werden, darunter das wilde Fohlen Ranuka. Es bleiben nur eineinhalb Tage für die weite Reise, da die Pferde ein Geburtstagsgeschenk für einen Gutsbesitzer sein sollen - und Janosch findet so schnell niemanden, der die Aufgabe sonst übernehmen könnte.

Die vier Freunde sind stolz, dass sie allein den Pferde-Treck leiten dürfen - immerhin führt der Weg quer durch die Puszta. Gut ausgerüstet starten die Freunde, Alex übernimmt das Kartenlesen. Der Weg führt sie durch die Tiefebene weit nach Nordosten. Sie müssen einen Fluss überqueren und ihm aufwärts folgen, bis sie an die Ausläufer des Berglandes kommen, wo das Gut liegt.

Schon gleich zu Beginn büchst die übermütige Ranuka aus und muss eingefangen werden. Mittags macht die Hitze den Freunden sehr zu schaffen. Doch die Probleme werden noch größer: Ein Gewitter zieht auf, Alex hat die Karte falsch gelesen, und im Unwetter geht sie auch noch verloren. Auch eine Bärenfamilie treffen die Freunde auf ihrem Treck ...

Bewertung:

Ab und zu spielen die Bibi-und-Tina-Geschichten nicht auf dem Martinshof, sondern in der ungarischen Puszta. Seit der Doppelfolge "Die Wildpferde" sind der alte Janosch und der Pusztareiter Mikosch gute Freunde des Grafen und natürlich erst recht von Bibi, Tina und Alex, und es ist grundsätzlich immer schön, wenn die beiden mitmischen. Schlecht ist auch diese Folge nicht, aber zu den besten der Reihe gehört sie indessen nicht.

Eine gewisse Spannung ist gegeben, schließlich gibt es für die Freunde auf der weiten Reise einige Hindernisse. Es liegt natürlich auf solch eine weiten Reise nah, dass sie sich verirren, und genau das passiert auch. Das Gewitter bringt eine dramatische Note hinein - man darf nicht vergessen, dass Wetterhexereien verboten sind und Bibi somit hier die Gefahrensituation nicht einfach mit einem Hex-Hex beseitigen kann. Zudem gibt es sympathische Nebenfiguren, und zwar die Gulyás, die Rinderhirten um den freundlichen älteren Gabor, die im späteren Verlauf noch eine besondere Rolle einnehmen.

Es gibt zwar Folgen, die noch um einiges lustiger sind, aber ein paar witzige Szenen finden sich auch hier. Die vier Freunde necken sich untereinander, vor allem zwischen Tina und Alex gibt es ein paar amüsante Dialoge. Ein bisschen Ungarnflair kommt auch auf, es gibt ein paar geografische Informationen, es wird mehrmals Gulaschsuppe gegessen und am Ende gibt es eine kurze, aber sehr schöne Musikeinlage. Die Sprecherriege ist hier aufs Engste beschränkt. Hans Teuscher, der den liebenswerten Janosch spricht, ist traurigerweise im Oktober 2015 verstorben. Der vielbeschäftigte Schauspieler mit der markanten hohen Stimme sprach beispielsweise auch Al Lewis alias Grandpa in "Die Munster", den Hahn Fowler in "Chicken Run" und den Fliegenden Holländer in "Spongebob". Es bleibt abzuwarten, ob und wenn durch wen er als Janoschs Sprecher ersetzt wird. Eine gute Figur macht Johannes Berenz als Gabor, der hier seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellt und überzeugend den freundlichen Ungarn spricht. Die gespielte Rolle ist rund zehn Jahre älter als sein Sprecher, wird aber sehr authentisch.

Ein bisschen unrealistisch ist es, dass vier Teenager allein diese Reise mitsamt den Pferden übernehmen, auch wenn man bedenkt, dass Bibi als Hexe in Notsituationen eingreifen kann. Darüber kann man aber noch hinwegsehen, schließlich haben die Freunde in den vergangenen Abenteuern oft besonderen Mut und Reife bewiesen. Es ist ein bisschen konstruiert, dass Alex das Kartenlesen übernimmt, woraufhin sie sich verlaufen. Es gibt keinen besonderen Grund, warum er dafür zuständig war; realistischer wäre es gewesen, wenn sich alle vier um den richtigen Weg gekümmert hätten, anstatt dass einer allein dies übernimmt. Das allerdings hätte es schwieriger gemacht, zu erklären, warum sie sich verirren, sodass man sich wohl für die leichtere Variante entschieden hat.

Es ist schade, dass trotz des idealen Settings das Verhältnis zwischen Bibi und Mikosch nicht näher thematisiert wird. In früheren Folgen war mehr oder weniger offensichtlich, dass beide ein bisschen füreinander schwärmen, auch wenn aus ihnen bislang noch kein Paar wurde. Es ist auch gar nicht nötig, dass Bibi jemals in der Serie eine Beziehung eingeht - diese Thematik wird bereits durch das Pärchen Tina und Alex hinreichend abgedeckt -, aber die kleinen Flirtereien und Bibis gelegentliche Verlegenheit waren immer sehr niedlich. Diese Folge bietet von der Handlung her reichlich Gelegenheit für solche Momente, was aber nicht genutzt wird. Bibi und Mikosch verstehen sich zwar prima, aber man merkt nicht wirklich einen Unterschied zum Verhältnis zwischen Mikosch und Tina.

Fazit:


Eine solide bis gute Folge mit überzeugenden Sprechern, die eine unterhaltsame Geschichte erzählt, wenngleich es noch witzigere und spannendere Episoden in der Reihe gibt.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Alexander v. Falkenstein: S. Hasper
Mikosch: B. Schalla
Janosch: H. Teuscher
Gabor: J. Berenz
Erzähler: G. Schoß

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