25. November 2014

Bibi Blocksberg - Das Schmusekätzchen

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Inhalt:

Bibi kommt gerade von der Schule nach Hause geflogen, als sie hinter der Hecke ein Kätzchen entdeckt. Das Kätzchen ist gleich sehr zutraulich, und Bibi tauft es spontan "Schmusi". Natürlich möchte Bibi die Katze behalten. Mutter Barbara ist aber dagegen - schließlich gehöre das Kätzchen sicher jemandem, und sie möchte generell keine Tiere im Haus haben.

Nachdem Vater Bernhard aber auch begeistert von der Katze ist, darf sie erst einmal bleiben. Kurz darauf kommt Marita zu Besuch, und die beiden machen zusammen Hausaufgaben. Schmusi spielt unterdessen unbeobachtet mit Bibis Pullover und zieht die Maschen auf. Beim Spielen gehen auch noch einige andere Dinge kaputt.

Barbara ist verärgert und schickt die Mädchen los, nach Schmusis Eigentümer zu suchen. Aber nirgendwo in der Stadt hängen Zettel zu einem vermissten Kätzchen aus. Zuhause beschließen die Blocksbergs, dass sie Schmusi ein Nachtlager im Geräteschuppen einrichten - aber die Katze jammert nachts so sehr, dass Bibi bei ihr schläft. Am nächsten Morgen schmuggeln Bibi und Marita Schmusi obendrein in die Schule mit ...

Bewertung:

Der Titel deutet schon an, dass es sich hier um kein besonders hexisches Abenteuer von Bibi Blocksberg handelt. Tatsächlich ist Bibi in diesem Höspiel mal in erster Linie keine kleine Hexe, sondern ein ganz normales Mädchen, das sich ein Haustier wünscht. Ein bisschen Hexerei gibt es natürlich auch, aber die Handlung lädt sehr zur Identifikation bei den kleinen Leserinnen ein. Viele Mädchen können sicher nachvollziehen, dass man ein gefundenes Kätzchen am liebsten behalten möchte. Dass das aber nicht so einfach geht, wird hier anschaulich gezeigt.

Zum einen sperrt sich Bibis Mutter dagegen, weil sie von Tieren im Haus nicht viel hält - das ist ein Konflikt, den viele Kinder aus der eigenen Familie kennen. Zum anderen wird demonstriert, dass es nicht ganz unkompliziert ist, sich eine Katze zu halten, vor allem ein so junges Kätzchen wie "Schmusi". Schmusi ist zwar sehr lieb und verspielt, aber sie stellt auch viel dabei an. Von Bibis Pullover bis hin zu ihren Gardinen müssen einige Gegenstände dran glauben. Kinder lernen, dass auch ein so unschuldig aussehendes Schmusekätzchen einige Schwierigkeiten bringen kann - zudem brauchen Katzen Aufmerksamkeit und Beschäftigung und man muss seinen Alltag darauf abstimmen. Die Folge ist sicher dazu geeignet, um Kindern im Grundschulalter zu zeigen, dass ein Haustier viel Verantwortung bedeutet und dass man eine Anschaffung gut überdenken muss. Schön ist auch, dass daran erinnert wird, dass zugelaufene Tiere nicht einfach so behalten werden dürfen und dass man sich, so schwer es auch fallen mag, um das Finden des rechtmäßigen Eigentümers kümmern muss.

Auffallend ist der Rollentausch von Barbara und Bernhard Blocksberg: Normalerweise ist Bernhard der strengere der beiden Elternteile, während Barbara ihrer Hexentochter einiges mehr durchgehen lässt. Hier aber stellt sich Bernhard auf Bibis Seite und hilft ihr sogar dabei, dass Bibis nächtlicher Ausflug zum Kätzchen in den Schuppen von Barbara unbemerkt bleibt. Da Mutter Barbara auch in der Folge "Dreimal schwarzer Kater" gegen Haustiere ist, passt ihr Verhalten gut. Allerdings gibt es dennoch eine kleine Unstimmigkeit: In der zweiten Folge "Hexerei in der Schule" besaßen die Blocksbergs eine Katze namens Pavian, die danach nie mehr erwähnt wurde, Mutter Barbara war also nicht von Beginn der Serie so eingestellt; es ist jedoch verzeihlich, dass man in der zweiten Folge noch nicht absehen konnte, wie sich die Figuren weiterentwickeln würden.

Was der Geschichte im Vergleich zu anderen Bibiabenteuern fehlt, ist etwas Spannung. Der richtige Besitzer von Schmusi wird relativ leicht gefunden. Es gibt dann einen kleinen Schreckmoment, als Schmusi plötzlich verschwunden ist - aber das klärt sich dann sehr schnell wieder auf. Diese Suche nach Schmusi am Ende hätte man sicher ein bisschen mehr ausbauen können; insgesamt passiert recht wenig in dieser Geschichte, und die Handlung verläuft sehr geradlinig und vorhersehbar, das Potenzial wird nicht ganz ausgereizt.

Dazu kommt das recht penetrante, künstliche Miauen der Katze; wie so häufig wurde auch hier wieder einmal eine Tierstimme von einem menschlichen Sprecher übernommen, und das nicht wirklich überzeugend.

Fazit:

Eine recht lehrreiche Folge, die sich vorwiegend an die jüngeren Hörer wendet. Die Handlung hätte sicher noch etwas mehr Spannung vertragen, sodass die Geschichte nicht zu den besten der Reihe gehört.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: H. Bruckhaus
Bernhard Blocksberg: G. Weber
Schmusi: C. Gawlich
Marita: U. Hugo
Leo: H. Maurer
Mädchen: A. Rybiczka
Fr. Müller-Riebensehl: E.-M. Werth
Herr Klappermann: W. Leippi
Erzähler: G. Schoß

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