2. Januar 2014

Bibi Blocksberg - Der verhexte Kalender

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Inhalt:

Es ist kurz vor Silvester in Neustadt, und der Bürgermeister plant einen großen Empfang. Dazu kündigt er auch einen Ehrengast als besondere Überraschung an. Das Problem ist allerdings: Der Bürgermeister hat gar keinen Ehrengast auftreiben können und überlegt fieberhaft, wen er am nächsten Tag den Neustädtern präsentieren soll.

Unterdessen haben auch die Blocksbergs ihre Probleme mit der diesjährigen Silvesterfeier: Barbara möchte nämlich zu gerne am Hexentanz teilnehmen. Bernhard dagegen besteht darauf, dass die Familie gemeinsam feiert. Da kommt Bibi die Idee, einfach zwei Silvester zu hexen. Zuerst kann dann Barbara am Hexentreffen teilnehmen, und tags darauf wird es erneut der 31. Dezember sein, sodass Familie Blocksberg sich gemeinsam das Feuerwerk anschauen kann. Bernhard ist davon nicht begeistert, Barbara umso mehr.

In seiner Not bittet der Bürgermeister Bibi um Hilfe. Sie verspricht ihm, einen Ehrengast herbeizuhexen, und führt zudem gemeinsam mit ihrer Mutter die Silvester-Hexerei durch. Kurz darauf erscheint der freundliche Roboter Roby Delta X, der Präsident einer Mondstation aus dem Jahr 3112. Alles scheint gut gelaufen zu sein - doch dann stellt sich heraus, dass es bei dem Hexspruch einen Fehler gegeben hat: Es gibt nicht nur ein zweites Silvester, sondern auch in den Tagen darauf ist es immer wieder der 31. Dezember ...

Und täglich grüßt der Roboter

Wenn es schon Weihnachts- und eine Osterfolge bei Bibi Blocksberg gibt, liegt eine Silvesterfolge natürlich nah.

Bibi ist bekanntlich immer gerne bereit, große und gewagte Hexereien durchzuführen. Ein doppeltes Silvesterfest klingt da besonders verlockend, aber wie so oft sorgt ein kleiner Fehler beim Hexspruch dafür, dass die Wirkung anders ausfällt als geplant: Neustadt steckt nach bester Murmeltiertag-Tradition in einer Zeitschleife fest. Ein zweites Mal Silvester zu feiern mag ja recht nützlich und lustig sein - aber spätestens nach dem vierten 31. Dezember hintereinander ist den Blocksbergeltern der Silvester-Spaß gründlich vergangen. Bibi hat dagegen ihren Spaß, denn mit Roby versteht sie such ausgesprochen gut. Roby saugt begierig alle Informationen über Hexerei auf und gibt manch drolligen Kommentar von sich, etwa wenn er in seiner rationalen Art das Blocksberg-Haus als "Hexenbasis" bezeichnet. Bibi möchte ihren intergalaktischen Freund am liebsten gar nicht mehr hergeben, auch wenn sie ahnt, dass der Tag der Rückreise in seine Zeit kommen wird. Die Folge ist recht humorvoll angelegt, und es ist sympathisch, dass Bibi sich hier wieder einmal als nicht unfehlbare Hexe präsentiert.

Die Geschichte hat also zweifellos ihre guten Momente, ist aber insgesamt allenfalls durchschnittlich. Zu den Hauptproblemen zählt, dass sich die Handlung aus zwei unterschiedlichen Elementen zusammensetzt, obgleich jedes für sich schon ausreichend gewesen wäre: Einerseits dreht sich die Folge um eine Zeitschleife, die die Blocksbergs nicht ohne Weiteres beenden können, andererseits bekommt Neustadt Besuch aus der Zukunft in Form eines Roboters. Das Zusammenspiel dieser beiden Ereignisse ist kein Gewinn für die Episode, lieber hätte man daraus zwei separate gemacht. Indes ist der Teil mit der Zeitschleife unspektakulärer, als es klingt, zumal nur die Blocksbergs und Karla Kolumna überhaupt davon wissen - für die anderen Neustädter ist mit jedem neuen Silvestertag der gestrige vergessen, sodass es keine allgemeine Verwunderung über das Phänomen gibt.

Des Weiteren ist Roby nun zwar ein sympathischer Geselle, aber seine blecherne Klischee-Roboterstimme mit der abgehackten Sprechweise ist auf Dauer recht enervierend. Liebenswert ist er, unvergesslich wie Boy Lornsens Fliewatüüt-Robbi ist er allerdings wiederum nicht. Zudem ist es eher irritierend, dass Bibi und Barbara eine solch gravierende Hexerei wie ein doppeltes Silvesterfest durchführen. Eigentlich wird bei den Blocksbergs eher in Notfällen gehext, und es ist nicht gerade typisch für Barbara, dass sie eine so unkonventionelle Hexerei unterstützt - es passt nicht wirklich in den grundlegenden Charakter der Serie.

Zu guter Letzt nervt es, dass immer wieder und wieder von der "Jahrtausendwende" gesprochen wird, obwohl es sich um das Silvester von 1999 handelt. Den Machern ist dies zwar bewusst, denn Bernhard Blocksberg weist einmal kurz darauf hin, dass das neue Jahrtausend tatsächlich erst 2001 beginnt - aber Bernhard wird hier eher als Spielverderber dargestellt und seine Richtigstellung von den anderen Charakteren übergangen. Schade also, dass Kiddinx hier mit dem Trend zur falschen Darstellung gegangen und auf den verfrühten Millennium-Zug aufgesprungen ist.

Fazit:

Eine gut gemeinte, aber doch höchstens durchschnittliche Bibi-Folge, die an positiven Aspekten kaum mehr als anfängliche Silvesteratmosphäre und ein paar witzige Szenen bietet. Die Handlung ist nicht sonderlich aufregend, die Zeitschleife nervt auf Dauer und hätte mehr Potenzial geboten, die Roboterfigur ist keine herausragende Nebenfigur.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Bürgermeister: H. Giese
Barbara Blocksberg: H. Bruckhaus
Sekretär Pichler: W. Herbst
Bernhard Blocksberg: G. Weber
Roby: B. Schalla
Karla Kolumna: G. Fritsch
Erzähler: G. Schoß

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