8. November 2014

Bibi Blocksberg - Die Hexenküche

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Inhalt:

Bibi und ihre Mitschüler sind enttäuscht: Die geplante Klassenreise aufs Land muss ausfallen, da der Bürgermeister die notwendigen Zuschüsse gestrichen hat. Doch es zeichnet sich ein Hoffnungsschimmer ab: Karla Kolumnas Zeitung veranstaltet anlässlich der "Neustädter Woche des guten Geschmacks", wo allerlei Köstlichkeiten präsentiert werden, einen Probierwettbewerb. Der Gewinn ist eine Reise für den Sieger und seine Freunde.

Bibi, Moni und Marita wollen unbedingt den Wettbewerb gewinnen und damit die Klassenfahrt retten. Leider gibt es große Konkurrenz, daher müssen sie sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Mutter Barbara hat eine tolle Idee: In dem alten Kochbuch der Küchenhexe Tiramisa gibt es zahlreiche ausgefallene Rezepte wie die lustigen Plätzchen, die Nix-wie-Weg-Spaghetti, die Blubb-Blubb-Brühe und den Verzieh-dich-Käse. Die Mädchen sind Feuer und Flamme, bis sie herausfinden, dass die Rezepte nur mit Hexerei funktionieren und daher nutzlos sind - denn bei Wettbewerben darf schließlich nicht gehext werden.

Doch in der Nacht findet Bibi einen Weg, wie die Rezepte auch ohne Hexsprüche zubereitet werden können. Jetzt sind die drei Freundinnen wieder motiviert. Doch mit dem Bürgermeister haben sie mit einem besonders harten Konkurrenten zu tun - denn der hat einen berühmten Starkoch angeheuert ...

Bewertung:


Nicht zum ersten Mal bekommt es Bibi mit Probleme bei einer Klassenfahrt zu tun; in der Folge "Der Flohmarkt" musste dafür gesorgt werden, dass zwei neue Mitschüler das nötige Geld für die Reise erhalten.

Das Ausgangsthema ist hier ähnlich, nur droht diesmal die ganze Reise ins Wasser zu fallen. Der Kochwettbewerb ist zwar grundsätzlich nicht so aufregend wie andere Bibi-Abenteuer, aber doch ein schönes Grundthema. Die kleinen Hörer sind zwar nicht im Besitz von Tiramisas Kochbuch, können aber durch diese Geschichte durchaus angeregt werden, mit Mamas/Papas Hilfe mal etwas in der Küche zu fabrizieren. Während der Bürgermeister selbst keinen Finger rührt und durch einen Starkoch die Reise gewinnen will, haben Bibi und ihre Freundinnen Freude am Kochen. Natürlich geht es auch ihnen um den Gewinn, doch mindestens genau wichtig ist der Spaß in der Hexenküche.

Dramatische Szenen sucht man in dieser Folge vergebens, aber ein bisschen Spannung ist gegeben: Schließlich fragt man sich, was es mit Tiramisas klangvollen Rezepten tatsächlich auf sich hat, wie die Neustädter diese Gerichte annehmen und wie der Wettbewerb genau ausgeht. Zunächst erscheinen Bibi und ihre Freundinnen durch die Hexenrezepte im Vorteil, doch das verkehrt sich bald ins Gegenteil: Die Gerichte haben nicht nur lustige Namen, sondern machen diesen auch alle Ehre. Was anfangs amüsant ist, erweist sich nach einer Weile als schwierig, etwa wenn die Nix-wie-weg-Spaghetti vom Teller flüchten und der Verzieh-dich-Käse mit penetrantem Geruch die Besucher vertreibt.

Dementsprechend geht es in dieser Episode sehr humorvoll zu, sowohl was die Rezepte betrifft als auch die Wortgefechte mit dem Bürgermeister. Karla Kolumna ist hier ganz in ihrem Element, bekommt sie doch wieder einmal Gelegenheit, ihren Lieblingsfeind, den Bürgermeister, zu necken. Die Hexereien halten sich sehr im Hintergrund, was eine angenehme Abwechslung zu den inzwischen zahlreichen Junghexen-Folgen darstellt - hier stehen dagegen Neustadt und Bibis Alltag im Vordergrund. Auf Bernhard Blocksberg muss man in dieser Geschichte leider verzichten, auch Barbara Blocksberg hat nur eine kleine Rolle, aber da der Großteil der Handlung ohnehin auf dem Marktplatz spielt, fällt das nicht störend auf. Des Weiteren ist positiv zu vermerken, dass Bibis Klassenlehrerin Frau Müller-Riebensehl hier einen ihrer sympathischsten Auftritte hat - gewöhnlich ist sie für ihre strenge und eher ruppige Art bekannt; hier zeigt sie sich mal von einer netteren Seite, ohne ihren Charakter völlig zu verändern.

Dafür ist der Bürgermeister allerdings unsympathisch wie selten. Seit Folge 89 wird er nunmehr von Roland Hemmo gesprochen, der seine Sache gut macht, aber den Bürgermeister mit tieferer Stimme strenger klingen lässt. Der verstorbene Heinz Giese hingegen war die Idealbesetzung des Bürgermeisters, verlieh er ihm doch bei allen arroganten Äußerungen eine so überspitzte Art, dass er meist eher lächerlich als streng wirkte; bei Roland Hemmo fehlt teilweise die amüsante Note, die bei Giese stets mitschwang. Speziell in dieser Folge ist der Bürgermeister eher unangenehm statt eine witzige Figur.

Moni und Marita werden nun schon seit Folge 66 bzw 74 von ihren neuen Sprecherinnen verkörpert, sodass sich natürlich ein gewisser Gewöhnungseffekt eingestellt hat - doch es fällt nach wie vor auf, dass den beiden die frühere Individualität etwas abhanden gekommen ist. Marita hatte oft eine leicht patzige Art an sich, Moni hingegen war ein eher ängstlicher Charakter. Diese nun geringere Individualität liegt auch an den Stimmen, die zwar angenehm sind, aber bei Weitem nicht so markant wie von Natascha Rybakowski und von Tatjana Gessner. Zu Zeiten der alten Stimmbesetzung traten Bibis Freundinnen quasi nie gemeinsam auf, sondern Bibi erlebte ihre Abenteuer jeweils mit einer von ihnen. Dadurch traten Moni und Marita stärker in den Vordergrund, während sie heute meist gemeinsam mit von der Partie sind. Es mag für manche Hörer sicherlich nachvollziehbarer und daher eine Verbesserung sein, dass Moni und Marita sich jetzt gemeinsam mit Bibi treffen. Ihre Charaktere wirken jetzt allerdings auch austauschbarer, ihre Rollen sind kleiner, gewissermaßen teilen sie sich jetzt die Rolle von Bibis Begleitperson, und es fällt weniger Aufmerksamkeit auf die einzelnen Figuren ab.

Ein kleines Geschmäckle hat die Hexenküche obendrein: Hexereien sind bei Wettbewerben bekanntlich verboten, daher darf Bibi die Rezepte auch nicht, wie ursprünglich im Kochbuch empfohlen, mit einem Hexspruch untermalen. Allerdings hext Bibi die Küche auf dem Marktplatz herbei, inklusive der außergewöhnlichen Küchengeräte, die Tiramisa einst erfunden hat - etwa den vollautomatischer Dampfstampfer und das Hefetriebgebläse. Diese Geräte verleihen den Gerichten erst den richtigen Pfiff, sodass es unterm Strich dann doch überwiegend wieder die Hexerei gegenüber der Kochkunst ist, die hier für den Erfolg verantwortlich ist.

Fazit:

Eine leicht überdurchschnittliche Folge, die durch grundsätzlich gute Lehren und lustige Szenen besticht. Es fehlt zwar an dramatischen Szenen, und es gibt bessere Folgen, aber unterm Strich sehr hörenswert.

Sprechernamen:


Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: G. Streichhahn
Marita: U. Hugo
Moni: J. Ziffer
Bürgermeister: R. Hemmo
Pichler: W. Herbst
Karla Kolumna: G. Fritsch
Frau Müller-Riebensehl: E.-M. Werth
Theobald Trüffel: K. Lochthove
Bastien Bistro: P. Doumeyrou
Erzähler: G. Schoß

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