Produktinfos:
Ausgabe: 2017 bei Wunderlich
Seiten: 416
* * * * *
Die Autorin:
Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren. Sie begann verschiedenste Studiengänge zu belegen, ehe sie sich für einen Werdegang als Medizinjournalistin entschied. Seit 2003 schreibt sie Jugend- und Erwachsenenbücher, insbesondere Thriller. Werke von ihr sind beispielsweise "Erebos", "Saeculum", "Fünf", "Blinde Vögel" und gemeinsam mit Arno Strobel "Fremd" und "Anonym".
Inhalt:
Beatrice Kaspary und ihr beruflicher und nun auch privater Partner Florin Wenninger von der Salzburger Abteilung für Leib und Leben bekommen es mit einem neuen Mordfall zu tun. Beatrice stellt fest, dass sie das Opfer Markus Wallner von einer früheren Festnahme kannte - und dass sie nur unangenehme Erinnerungen an den Mann hat.
Kurz darauf wird eine ertränkte Frau in einem Bach gefunden, zusammen mit einem Hinweis auf den ersten Mord. Und wieder kannte Beatrice das Opfer, diesmal ist es ihre ehemalige Hebamme - und wieder konnte sie es nicht leiden. Vor allem aber findet Beatrice eine Verbindung zum Mord an ihrer damals besten Freundin und Mitbewohnerin Evelyn, der sie seit sechzehn Jahren verfolgt.
Bald darauf geschieht ein dritter Mord, wieder gibt es Verbindungen zu den vorherigen Opfern und diesmal noch enger zu Beatrice. Sie schöpft Hoffnung, dass sie endlich nach all den Jahren Evelyns Mörder finden kann. Zugleich wird ihr klar, dass sie eine ganz besondere Rolle in dieser Mordserie spielt. Und schon bald hat der Täter es direkt auf sie abgesehen ...
Bewertung:
Mit "Schatten" liegt nach "Fünf", "Blinde Vögel" und "Stimmen" der vierte Band um die Salzburger Ermittler Beatrice Kaspary und Florin Wenninger vor, und wie schon die drei Vorgängerbände garantiert auch dieses Werk viel Spannung und beste Unterhaltung.
Aus drei Gründen ist es Beatrice' persönlichster Fall: Nie zuvor geriet sie so sehr in Gefahr und ins Visier des Täters, nie zuvor stand sie zu allen Opfern in Bezug, und sie darf endlich hoffen, den Mord an ihrer Freundin Evelyn zu lösen. Auch in den früheren Bänden wurde Evelyns Tod schon kurz angesprochen; schließlich gab jenes Erlebnis damals den Ausschlag dafür, dass Beatrice ihr Psychologiestudium abbrach und zur Polizei ging. Die lebensfrohe und temperamentvolle Evelyn wurde damals nach einer Party in der gemeinsamem Wohnung geradezu abgeschlachtet. Beatrice verbrachte die Nacht bei ihrem damaligen Freund und lehnte es ausnahmsweise ab, Evelyn mit dem Auto abzuholen. Da alles darauf hindeutete, dass Evelyn daraufhin trampte und von dem unbekannten Fahrer umgebracht wurde, machte sich Beatrice seither größte Vorwürfe. Nie konnte sie es sich verzeihen, dass Evelyn ausgerechnet in jener Nacht starb, als sie nicht für sie da war.
Für den Leser, der aus den anderen Bänden bereits Beatrice' Schuldgefühle kennt, ist es sehr reizvoll, dass dieser Fall nun wieder aufgegriffen wird. Für Spannung wird hier gleich in mehrfacher Hinsicht gesorgt: Man fragt sich, wie nah der Täter Beatrice wohl steht, denn er scheint sehr viel über sie zu wissen; ob er Evelyns Tod rächen und Beatrice bestrafen will oder ob er sie selbst umbrachte; was er mit Beatrice konkret vorhat, wie sie sich in seiner Gefangenschaft verhält. Die Täteridentität ist alles andere als offensichtlich, wird aber doch gewisserweise subtil angedeutet, so subtil, dass nicht zu viel vorweggenommen wird und dass der Täter eben rückwirkend doch genau passend gewählt ist. Schön ist außerdem, dass sich Beatrice in Gefangenschaft zwar grundsätzlich klug, sich aber nicht übermenschlich verhält, auch mal Fehler macht.
Sie und Florin sind ein sehr sympathisches Ermittlerpaar. Wie auch in den früheren Bänden spielt Beatrice' schwieriges Verhältnis mit ihrem Exmann Achim hinein. Durch ihre Arbeit kommen ihre beiden Kinder Mina und Jakob manchmal zu kurz, was Achim immer wieder dazu nutzt, gegen Beatrice zu sticheln. Florin möchte seine Beziehung zu Beatrice offiziell machen, aber gerade wegen Achims Eifersucht und ihrer Sorge, dass er die Kinder gegen Florin aufwiegelt, ist Beatrice dazu noch nicht bereit. Diese familiären Sorgen sind ebenso gut nachzuvollziehen wie ihre Schuldgefühle wegen Evelyns Tod. Als Beatrice Evelyns Tagebuch erhält, muss sie darin auch unschöne Dinge über sich selbst lesen; auch hier kann man nur zu gut nachempfinden, wie schmerzhaft diese Konfrontation mit der Vergangenheit für sie ist. Beatrice und Florin sind zwei glaubwürdige, liebenswerte Charaktere, die hoffentlich noch mehr gemeinsame Fälle erleben werden.
Zu kritisieren gibt es kaum etwas bei diesem hervorragenden Thriller. Vielleicht ist es ein bisschen konstruiert, dass der Täter ausgerechnet bei einer für ihn sehr wichtigen Sache etwas Pech hat. Und auch wenn es schön realistisch ist, dass Beatrice einmal sehr leichtsinnig handelt, ist genau diese Handlungsweise nicht unbedingt nachvollziehbar. Dieser Band ist zudem noch mehr als die anderen an die Vorgänger gebunden; gerade den dritten Band "Stimmen" sollte man gelesen haben.
Fazit:
"Schatten" von Ursula Poznanski ist wie schon die drei Vorgängerbände ein intelligenter und hochklassiger Thriller. Die Ermittler sind sympathisch, die Handlung ist durchweg spannend, die Auflösung überzeugt.
Ausgabe: 2017 bei Wunderlich
Seiten: 416
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Die Autorin:
Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren. Sie begann verschiedenste Studiengänge zu belegen, ehe sie sich für einen Werdegang als Medizinjournalistin entschied. Seit 2003 schreibt sie Jugend- und Erwachsenenbücher, insbesondere Thriller. Werke von ihr sind beispielsweise "Erebos", "Saeculum", "Fünf", "Blinde Vögel" und gemeinsam mit Arno Strobel "Fremd" und "Anonym".
Inhalt:
Beatrice Kaspary und ihr beruflicher und nun auch privater Partner Florin Wenninger von der Salzburger Abteilung für Leib und Leben bekommen es mit einem neuen Mordfall zu tun. Beatrice stellt fest, dass sie das Opfer Markus Wallner von einer früheren Festnahme kannte - und dass sie nur unangenehme Erinnerungen an den Mann hat.
Kurz darauf wird eine ertränkte Frau in einem Bach gefunden, zusammen mit einem Hinweis auf den ersten Mord. Und wieder kannte Beatrice das Opfer, diesmal ist es ihre ehemalige Hebamme - und wieder konnte sie es nicht leiden. Vor allem aber findet Beatrice eine Verbindung zum Mord an ihrer damals besten Freundin und Mitbewohnerin Evelyn, der sie seit sechzehn Jahren verfolgt.
Bald darauf geschieht ein dritter Mord, wieder gibt es Verbindungen zu den vorherigen Opfern und diesmal noch enger zu Beatrice. Sie schöpft Hoffnung, dass sie endlich nach all den Jahren Evelyns Mörder finden kann. Zugleich wird ihr klar, dass sie eine ganz besondere Rolle in dieser Mordserie spielt. Und schon bald hat der Täter es direkt auf sie abgesehen ...
Bewertung:
Mit "Schatten" liegt nach "Fünf", "Blinde Vögel" und "Stimmen" der vierte Band um die Salzburger Ermittler Beatrice Kaspary und Florin Wenninger vor, und wie schon die drei Vorgängerbände garantiert auch dieses Werk viel Spannung und beste Unterhaltung.
Aus drei Gründen ist es Beatrice' persönlichster Fall: Nie zuvor geriet sie so sehr in Gefahr und ins Visier des Täters, nie zuvor stand sie zu allen Opfern in Bezug, und sie darf endlich hoffen, den Mord an ihrer Freundin Evelyn zu lösen. Auch in den früheren Bänden wurde Evelyns Tod schon kurz angesprochen; schließlich gab jenes Erlebnis damals den Ausschlag dafür, dass Beatrice ihr Psychologiestudium abbrach und zur Polizei ging. Die lebensfrohe und temperamentvolle Evelyn wurde damals nach einer Party in der gemeinsamem Wohnung geradezu abgeschlachtet. Beatrice verbrachte die Nacht bei ihrem damaligen Freund und lehnte es ausnahmsweise ab, Evelyn mit dem Auto abzuholen. Da alles darauf hindeutete, dass Evelyn daraufhin trampte und von dem unbekannten Fahrer umgebracht wurde, machte sich Beatrice seither größte Vorwürfe. Nie konnte sie es sich verzeihen, dass Evelyn ausgerechnet in jener Nacht starb, als sie nicht für sie da war.
Für den Leser, der aus den anderen Bänden bereits Beatrice' Schuldgefühle kennt, ist es sehr reizvoll, dass dieser Fall nun wieder aufgegriffen wird. Für Spannung wird hier gleich in mehrfacher Hinsicht gesorgt: Man fragt sich, wie nah der Täter Beatrice wohl steht, denn er scheint sehr viel über sie zu wissen; ob er Evelyns Tod rächen und Beatrice bestrafen will oder ob er sie selbst umbrachte; was er mit Beatrice konkret vorhat, wie sie sich in seiner Gefangenschaft verhält. Die Täteridentität ist alles andere als offensichtlich, wird aber doch gewisserweise subtil angedeutet, so subtil, dass nicht zu viel vorweggenommen wird und dass der Täter eben rückwirkend doch genau passend gewählt ist. Schön ist außerdem, dass sich Beatrice in Gefangenschaft zwar grundsätzlich klug, sich aber nicht übermenschlich verhält, auch mal Fehler macht.
Sie und Florin sind ein sehr sympathisches Ermittlerpaar. Wie auch in den früheren Bänden spielt Beatrice' schwieriges Verhältnis mit ihrem Exmann Achim hinein. Durch ihre Arbeit kommen ihre beiden Kinder Mina und Jakob manchmal zu kurz, was Achim immer wieder dazu nutzt, gegen Beatrice zu sticheln. Florin möchte seine Beziehung zu Beatrice offiziell machen, aber gerade wegen Achims Eifersucht und ihrer Sorge, dass er die Kinder gegen Florin aufwiegelt, ist Beatrice dazu noch nicht bereit. Diese familiären Sorgen sind ebenso gut nachzuvollziehen wie ihre Schuldgefühle wegen Evelyns Tod. Als Beatrice Evelyns Tagebuch erhält, muss sie darin auch unschöne Dinge über sich selbst lesen; auch hier kann man nur zu gut nachempfinden, wie schmerzhaft diese Konfrontation mit der Vergangenheit für sie ist. Beatrice und Florin sind zwei glaubwürdige, liebenswerte Charaktere, die hoffentlich noch mehr gemeinsame Fälle erleben werden.
Zu kritisieren gibt es kaum etwas bei diesem hervorragenden Thriller. Vielleicht ist es ein bisschen konstruiert, dass der Täter ausgerechnet bei einer für ihn sehr wichtigen Sache etwas Pech hat. Und auch wenn es schön realistisch ist, dass Beatrice einmal sehr leichtsinnig handelt, ist genau diese Handlungsweise nicht unbedingt nachvollziehbar. Dieser Band ist zudem noch mehr als die anderen an die Vorgänger gebunden; gerade den dritten Band "Stimmen" sollte man gelesen haben.
Fazit:
"Schatten" von Ursula Poznanski ist wie schon die drei Vorgängerbände ein intelligenter und hochklassiger Thriller. Die Ermittler sind sympathisch, die Handlung ist durchweg spannend, die Auflösung überzeugt.
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