Produktinfos:
Ausgabe: 2017 bei Knaur
Seiten: 400
* * * * *
Die Autorin:
Helen Callaghan, geboren in Kalifornien und derzeit wohnhaft in England, arbeitete in Buchhandlungen, studierte Archäologie und lehrt als Dozentin in Cambridge. "Dear Amy" ist ihr erster Roman, der gleich ein internationaler Erfolg wurde.
Inhalt:
Margot Lewis ist Lehrerin in Cambridge und betreibt nebenbei beim "Examiner" die Ratgeber-Kolumne "Dear Amy". Als ihre fünfzehnjährige Schülerin Katie verschwindet, ist sie sehr besorgt. Die Polizei hält Katie allerdings schon bald für eine Ausreißerin und unternimmt keine besonderen Aktionen mehr.
Kurz darauf erhält Margot einen mysteriösen Brief und bald darauf noch weitere. Darin fleht eine Bethan Avery um Hilfe, da sie entführt worden sei und in einem Keller gefangen gehalten werde. Tatsächlich verschwand vor siebzehn Jahre ein Teenager namens Bethan Avery in der Gegend; die Ermittler halten sie für tot, doch es tauchte nie mehr als ihre blutbefleckte Kleidung auf. Allerdings wirken die Briefe wie neu geschrieben, und es gibt keine Erklärung, wie die angeblich entführte Schreiberin sie abschicken konnte.
Margot wendet sich mit den Briefen an die Polizei, die von einem schlechten Scherz ausgeht. Nur Martin Forrester, der gemeinsam mit seinem Expertenteam den Fall Bethan Avery wieder aufrollt, scheint auf ihrer Seite. Es gibt Hinweise, dass hinter den Entführungen von Bethan und Katie der selbe Entführer steckt. Margot soll helfen, die Opfer zu finden - doch sie hat selbst einiges zu verbergen ...
Bewertung:
Helen Callaghans "Dear Amy" beginnt sehr reizvoll mit der Entführung einer Schülerin und sehr merkwürdigen Briefen, die offenbar von einem zweiten Entführungsopfer stammen. Das ist umso rätselhafter, als die Briefeschreiberin schon vor über zwanzig Jahren verschwand; zudem kann man sich kaum erklären, wie sie die Briefe verschicken konnte. Ein schlechter Scherz? Das glaubt die Polizei, aber Margot Lewis kann die Briefe nicht so leicht abhaken. Auch der Leser möchte wissen, was hinter den Briefen steckt und wie der Zusammenhang zur verschwundene Katie ist. Mit Dr. Martin Forrester kommt zudem eine interessante Figur ins Spiel. Margot ist froh, dass ihr endlich jemand Glauben schenkt, doch wie vertrauenswürdig Forrester tatsächlich ist, lässt sich zu Beginn noch nicht sagen. Für solide Spannung ist folglich zunächst gesorgt.
Allerdings kommen dann auch mehr und mehr Margots persönliche Probleme ins Spiel. Sie steckt mitten in einer hässlichen Scheidung, und ihr Nochehemann Eddy scheint es nicht auf eine gütliche Einigung abzusehen. Nicht nur, dass er sie für eine andere Frau verlassen hat, er will offenbar auch ihr geliebtes Haus zugesprochen bekommen. Zudem erfährt man, dass Margot unter psychischen Problemen leidet. Ihre Schule kennt nicht das ganze Ausmaß und soll es auch niemals erfahren; doch Eddy droht ihr damit, ihre Vorgesetzten zu informieren. Für Margot eine Katastrophe, sie liebt ihre Arbeit als Lehrerin. Und schließlich fühlt sich Margot bedroht und verfolgt, womöglich von dem Entführer - aber man kann nie sicher sein, wie viel von ihrer Wahrnehmung vielleicht ihrer Labilität geschuldet ist.
Margots Ängste sind gut nachvollziehbar, man leidet durchaus mit ihr. Allerdings nehmen ihre Vergangenheit und ihre Probleme so viel Raum ein, dass sie die Entführungsgeschichte beinah in den Schatten stellen. Die Auflösung ist raffiniert, allerdings auch ein bisschen konstruiert und kann von erfahrenen Thrillerlesern schon vorher erahnt werden. Das Finale der Entführungsgeschichte ist auch nicht in allen Belangen überzeugend.
Fazit:
"Dear Amy" von Helen Callaghan ist ein solider psychologischer Thriller, dessen Klasse nach gutem Beginn etwas abflacht. Grundsätzlich durchaus lesenswert, allerdings gibt es bessere Spannungsromane, was die Entführungsthematik betrifft.
Ausgabe: 2017 bei Knaur
Seiten: 400
* * * * *
Die Autorin:
Helen Callaghan, geboren in Kalifornien und derzeit wohnhaft in England, arbeitete in Buchhandlungen, studierte Archäologie und lehrt als Dozentin in Cambridge. "Dear Amy" ist ihr erster Roman, der gleich ein internationaler Erfolg wurde.
Inhalt:
Margot Lewis ist Lehrerin in Cambridge und betreibt nebenbei beim "Examiner" die Ratgeber-Kolumne "Dear Amy". Als ihre fünfzehnjährige Schülerin Katie verschwindet, ist sie sehr besorgt. Die Polizei hält Katie allerdings schon bald für eine Ausreißerin und unternimmt keine besonderen Aktionen mehr.
Kurz darauf erhält Margot einen mysteriösen Brief und bald darauf noch weitere. Darin fleht eine Bethan Avery um Hilfe, da sie entführt worden sei und in einem Keller gefangen gehalten werde. Tatsächlich verschwand vor siebzehn Jahre ein Teenager namens Bethan Avery in der Gegend; die Ermittler halten sie für tot, doch es tauchte nie mehr als ihre blutbefleckte Kleidung auf. Allerdings wirken die Briefe wie neu geschrieben, und es gibt keine Erklärung, wie die angeblich entführte Schreiberin sie abschicken konnte.
Margot wendet sich mit den Briefen an die Polizei, die von einem schlechten Scherz ausgeht. Nur Martin Forrester, der gemeinsam mit seinem Expertenteam den Fall Bethan Avery wieder aufrollt, scheint auf ihrer Seite. Es gibt Hinweise, dass hinter den Entführungen von Bethan und Katie der selbe Entführer steckt. Margot soll helfen, die Opfer zu finden - doch sie hat selbst einiges zu verbergen ...
Bewertung:
Helen Callaghans "Dear Amy" beginnt sehr reizvoll mit der Entführung einer Schülerin und sehr merkwürdigen Briefen, die offenbar von einem zweiten Entführungsopfer stammen. Das ist umso rätselhafter, als die Briefeschreiberin schon vor über zwanzig Jahren verschwand; zudem kann man sich kaum erklären, wie sie die Briefe verschicken konnte. Ein schlechter Scherz? Das glaubt die Polizei, aber Margot Lewis kann die Briefe nicht so leicht abhaken. Auch der Leser möchte wissen, was hinter den Briefen steckt und wie der Zusammenhang zur verschwundene Katie ist. Mit Dr. Martin Forrester kommt zudem eine interessante Figur ins Spiel. Margot ist froh, dass ihr endlich jemand Glauben schenkt, doch wie vertrauenswürdig Forrester tatsächlich ist, lässt sich zu Beginn noch nicht sagen. Für solide Spannung ist folglich zunächst gesorgt.
Allerdings kommen dann auch mehr und mehr Margots persönliche Probleme ins Spiel. Sie steckt mitten in einer hässlichen Scheidung, und ihr Nochehemann Eddy scheint es nicht auf eine gütliche Einigung abzusehen. Nicht nur, dass er sie für eine andere Frau verlassen hat, er will offenbar auch ihr geliebtes Haus zugesprochen bekommen. Zudem erfährt man, dass Margot unter psychischen Problemen leidet. Ihre Schule kennt nicht das ganze Ausmaß und soll es auch niemals erfahren; doch Eddy droht ihr damit, ihre Vorgesetzten zu informieren. Für Margot eine Katastrophe, sie liebt ihre Arbeit als Lehrerin. Und schließlich fühlt sich Margot bedroht und verfolgt, womöglich von dem Entführer - aber man kann nie sicher sein, wie viel von ihrer Wahrnehmung vielleicht ihrer Labilität geschuldet ist.
Margots Ängste sind gut nachvollziehbar, man leidet durchaus mit ihr. Allerdings nehmen ihre Vergangenheit und ihre Probleme so viel Raum ein, dass sie die Entführungsgeschichte beinah in den Schatten stellen. Die Auflösung ist raffiniert, allerdings auch ein bisschen konstruiert und kann von erfahrenen Thrillerlesern schon vorher erahnt werden. Das Finale der Entführungsgeschichte ist auch nicht in allen Belangen überzeugend.
Fazit:
"Dear Amy" von Helen Callaghan ist ein solider psychologischer Thriller, dessen Klasse nach gutem Beginn etwas abflacht. Grundsätzlich durchaus lesenswert, allerdings gibt es bessere Spannungsromane, was die Entführungsthematik betrifft.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.