17. Mai 2013

Der kleine Vampir und der rätselhafte Sarg - Angela Sommer-Bodenburg

Produktinfos:

Ausgabe: 2000
Seiten: 128
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Die Autorin:

Angela Sommer-Bodenburg wurde 1948 bei Hamburg geboren und lebt seit 1992 in Kalifornien. Bisher sind über 40 Bücher von ihr erschienen, darunter Romane, Kurzgeschichten, Gedichte und Bilderbücher. Ihre Werke wurden in 27 Sprachen übersetzt. Weitere Gruselbücher von ihr neben der Reihe um den kleinen Vampir sind z.B. "Die Moorgeister" und "Wenn du dich gruseln willst". Eine weitere sehr erfolgreiche Buchserie ist die Reihe um den sprechenden Bernhardiner "Schokolowski".

Hintergrund:

Der achtjährige Anton ist ein Vampirfan und liebt gruselige Bücher. Sein bester Freund ist Rüdiger, ein echter kleiner Vampir, der eines Abends auf seinem Fensterbrett saß. Da Rüdiger selbst noch ein Kind ist, freundeten sich die beiden rasch an. Auch Rüdigers kleine Schwester Anna steht Anton sehr nah. Antons Eltern jedoch glauben nicht an Vampire, daher müssen sie sich in ihrer Gegenwart als Menschen ausgeben und ihre nächtlichen Ausflüge mit Anton geheim halten.

Inhalt:

Wie befürchtet werden bei Anton Windpocken diagnostiziert. Anton ist darüber alles andere als froh, denn schließlich will er eigentlich so viel wie möglich über den merkwürdigen Igno von Rant herausfinden - den geheimnisvollen Vampir, der mit Rüdigers und Annas Tante Dorothee angebändelt hat und der bei Antons Psychologen Herrn Schwartenfeger eine Lichttherapie absolviert hat.

Anton will unbedingt herausfinden, warum Igno von Rant angeblich nachtblind ist - nach Antons Meinung hat er womöglich Schaden durch die Therapie genommen oder er ist womöglich gar kein echter Vampir. Leider sind ihm Rüdiger und diesmal auch Anna keine große Hilfe. Rüdiger geht mittlerweile alleine zu Herrn Schwartenfeger, wo auch eher das Programm absolviert und Anna findet "Onkel Igno" mittlerweile sehr nett.

Anton setzt seine Hoffnung dagegen auf Olga, die hochnäsige Cousine der beiden, die wieder im Lande ist: Olga verspricht ihm, über Igno von Rant zu recherchieren. Zudem wagt Anton nach seiner Genesung einen heimlichen Abstecher in die "Villa Reinblick", in der Igno von Rant seinen Sarg untergebracht hat ...

Bewertung:


Band Nummer 12 der Kleiner-Vampir-Reihe ist das vierte Buch, das sich um den geheimnisvollen Igno von Rant dreht und allmählich spitzen sich die Ereignisse zu. Eine Tagung des Familienrats der von Schlottersteins steht bevor, auf der beschlossen werden soll, ob Igno von Rant im Rahmen einer "Ehe auf Probe" für eine Weile in die Gruft zieht, damit er und Tante Dorothee sehen können, ob sie sich auch im allnächtlichen Einerlei verstehen. Anton allerdings hat immer mehr Zweifel an Igno von Rant. Vor allem ein erheblicher Widerspruch in dessen Aussage ist ihm aufgefallen: Anna hat ihm berichtet, dass Igno von Rant seine Nachtblindheit dadurch erklärt hat, dass er schon als Kind nächtelang im Sarg gelesen und sich dadurch die Augen verdorben habe. Anna hält dies für glaubwürdig und bezweifelt Antons Vermutung, dass Igno von Rant sich die Augen durch die Lichttherapie verdorben haben könnte - ja, sie glaubt nicht einmal, dass es sich bei "Onkel Igno" wirklich um diesen Patienten handelt und hält Anton für eifersüchtig.

Anton jedoch hat wegen seiner Krankheit nun viel Zeit, um nachzudenken. Dabei fällt ihm auf, dass an Igno von Rants Erklärung zur Nachtblindheit etwas nicht stimmen kann: Wenn er bereits als Kind "nächtelang" im Sarg mit der Taschenlampe gelesen hat, muss er als Kind Vampir geworden sein - dann allerdings wäre er seither äußerlich nicht gealtert. So ist es schließlich auch bei Rüdiger, Anna und Lumpi, die als Kinder bzw Jugendlicher zu Vampiren wurden und und schon seit 150 Jahren unverändert aussehen. Da liegt es natürlich nah, anzunehmen, dass sich Igno von Rant vielleicht einfach verplappert hat. Plötzlich gilt Antons Sorge nicht mehr nur der möglicherweise verhängnisvollen Lichttherapie - sondern er befürchtet, dass Igno von Rant vielleicht gar kein echter Vampir ist.

Ausnahmsweise ist er ganz froh über den unerwarteten Besuch von Olga, die ihm sonst nicht gerade geheuer ist, zumal sie zwar hübsch, aber auch berechnend ist. Im Gegensatz zu Anna und Rüdiger ist Olga, die Igno von Rant noch nicht kennt, empfänglich für Antons Theorie. Sie bezweifelt zwar, dass sich Tante Dorothee von einem Menschen täuschen lassen würde, aber sie ist zumindest überzeugt, dass mit ihm irgendetwas nicht stimmt. Da sie Tante Dorothee sehr nah steht, ist sie gerne bereit, Näheres herauszufinden. Und als schließlich Anna von Olgas Besuch und ihren angekündigten Nachforschungen erfährt, ist sie selbst auf einmal eifrig dabei zu recherchieren, da sie der vermeintlichen Rivalin keinen Triumph gönnt.

Für Spannung ist also allemal in diesem Band gesorgt, wegen der Enthüllungen über Igno von Rant, Antons Herumstöbern in der verfallenen Villa, Olgas überraschendem Besuch und dem angespannten Verhältnis zu Anna. Negativ fällt aber auf, dass keiner der Vampire von selbst den Widerspruch in Igno von Rants Aussage bemerkt. Anton stößt erst darauf, als er in Ruhe über alles nachdenkt, das ist bei ihm auch nachvollziehbar - dass sich aber weder Tante Dorothee noch Anna über diese Aussage wundern, ist nicht verständlich. Zudem verhält sich Rüdiger in diesem Band noch egoistischer als sonst und bei seiner Unleidlichkeit wird sehr dick aufgetragen; in diesem Band ist es wirklich nicht leicht zu verstehen, weshalb Anton überhaupt mit ihm befreundet ist.

Fazit:


Grundsätzlicher sehr lesenswerter Band, der vor allem durch eine spannende Handlung überzeugt, die nahtlos an die drei vorangegangenen Bände anknüpft. Eine seltsame Unlogik gibt es allerdings, dazu ist die Darstellung des kleinen Vampirs in diesem band ziemlich unsympathisch geraten.

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