Produktinfos:
Ausgabe: 2005
Seiten: 160
Amazon
* * * * *
Die Autorin:
Enid Blyton, geboren 1897 und gestorben 1968, war eine der erfolgreichsten Kinderbuchautorinnen der Welt. Sie arbeitete zunächst als Lehrerin, begann aber schon früh mit dem Schreiben. 1922 erschien ihr erstes Buch, im Laufe ihres Lebens sollten es mehr als 700 Werke werden. Zu ihren bekanntesten Buchreihen gehören "Hanni und Nanni", "Die fünf Freunde", "Dolly" und "Geheimnis um".
Inhalt:
Wieder ist ein Schuljahr um und Hanni und Nanni sind eine Klasse aufgerückt. Diesmal bekommen sie vier neue Mitschülerinnen: Anne und Else wiederholen beide eine Klasse und Carla und Marianne kommen neu nach Lindenhof. Während die dickliche Anne sehr träge ist, ist Else vor allem boshaft. Dennoch werden die beiden als die Ältesten als Vertrauensschülerinnen eingesetzt - die Lehrerinnen hoffen, dass Anne dadurch etwas aktiver wird und Else mehr Kameradschaftlichkeit lernt.
Carla ist ein stilles, immer traurig wirkendes Mädchen, das bald den Spitznamen "Unglücksmädchen" trägt. Sie will mit niemandem über ihren Kummer sprechen und zieht sich zurück. Marianne dagegen ist aufmüpfig - sie wurde gegen ihren Willen ins Internat gesteckt und will Lehrern wie Mitschülerinnen das Leben schwer machen.
Durch Zufall erfährt Marianne, warum Carla immer so traurig ist. Sie nimmt dies als Ansporn, um sich endlich besser zu benehmen und die anderen kommen ihr dabei entgegen. Else allerdings nutzt jede Gelegenheit, um Zwietracht zu sähen und den Mädchen steht noch viel Ärger mit ihr bevor. Zudem sorgt der Bunte Abend für Aufregung, bei dem die Mädchen alle möglichen Aufführungen zu einem guten Zweck planen ...
Bewertung:
Im vierten Hanni-und-Nanni-Band sind es wieder einmal vor allem die neuen Mitschülerinnen, die für Furore sorgen - zunächst in negativer und später auch in positiver Weise.
Die vier neuen Mädchen könnten unterschiedlicher kaum sein: Die träge Anne, die keinen Finger zu viel rührt und sich am liebsten aus allem heraushält, die hinterhältige Else, die anderen ihre Beliebtheit neidet und ihre Position als Vertrauensschülerin ausnutzt, die stille, unscheinbare Carla, die sich am liebsten verkriecht und die aufbrausende Marianne, die anfangs mit Vorliebe den Unterricht stört und ihre Mitschülerinnen ärgert. Carla und Marianne haben unterschiedliche Beweggründe, warum sie sich in Lindenhof zu unglücklich fühlen: Carla hat nur noch ihre Mutter und diese liegt schwerkrank im Krankenhaus. Das Mädchen behält den Kummer lange für sich und niemand ahnt derweil etwas von dieser Last. Marianne dagegen hat mehrere kleinere Geschwister, die sie aber unterdrückt hat - im Internat soll sie lernen, Rücksicht auf ihre Mitmenschen zu nehmen.
Vor allem ahnt niemand, dass ausgerechnet diese beiden außergewöhnliche Talente besitzen. Marianne ist musisch sehr begabt und spielt hervorragend Geige und Klavier. Carla dagegen ist eine exzellente Schauspielerin und geht in den verschiedenen Rollen völlig auf. Doch es ist ein langer Weg, die anderen davon erfahren und bis sich für Marianne und Carla das Blatt zum Positiven blendet. Gerade Marianne braucht eine Weile, um zu lernen, wie man mit seinen Kameradinnen umgeht, ihr fehlt anfangs jegliches Fingerspitzengefühl und auch als sie ihr unleidliches Verhalten ablegt, tritt sie noch ein paar mal ins Fettnäpfchen mit ihrer ungestümen Art.
Junge Mädchen können eine Menge aus diesem Buch lernen. Es wird gezeigt, wie wichtig Zusammenhalt ist, dass man anderen ihren Kummer oft nicht ansieht und sie trotzdem große Probleme haben können, dass auch unscheinbare Personen große Begabungen in sich tragen können und man niemanden unterschätzen sollte und dass es sich manchmal lohnt, jemanden zu ermuntern, damit er über sich hinauswächst - so wie Anne, die nach und nach aus ihrer Rolle des trägen Mädchens herauskommt. Die intrigante Else dagegen wird für ihre Aktionen gehörig bestraft und muss auch einsehen, dass sie es sich im Leben selbst unnötig schwer macht. Der Band lässt sich zudem auch gut außer der Reihe lesen, man muss nicht die vorherigen Bücher der Serie kennen, auch wenn es hilfreich ist.
Spannung und Humor kommen dazu auch nicht zu kurz, Für den humoristischen Teil sorgt beispielsweise Elli, Hanni und Nannis affektierte Cousine. Im vorherigen Band schwärmte sie für die hübsche reiche Amerikanerin Sadie, die dann zurück in ihre Heimat kehrte, diesmal ist sie von der neuen Lehrerin Frau Quentin hingerissen. Frau Quentin ist eine junge, elegante Frau, die sich bemüht, den Mädchen mit ihrem süßen Auftreten und lieben Worten zu gefallen. Die meisten Schülerinnen finden Frau Quentin recht oberflächlich und reagieren genervt auf ihre Ansprachen wie "Liebes" oder "Schätzchen" - Elli dagegen blüht auf und sehnt jede Literaturstunde herbei, um ihre Lehrerin zu beeindrucken und trägt die gleiche Frisur wie sie.
Die Schwächen fallen gering aus. Etwas ungelenk ist eine Stelle der Übersetzung, an der Carla zunächst Marianne bittet, keinem von ihrem Geheimnis zu erzählen - und Marianne kurz darauf zu Hilda sagt, Carla habe sie gebeten, es nicht der ganzen Klasse zu erzählen. Daraufhin meint Hilda logischerweise, Marianne dürfe es demnach zumindest einzelnen Mädchen erzählen, solange es eben nicht die ganze Klasse erfährt - und offenbar glaubt Marianne das auch, obwohl es ihr anders gesagt wurde. Etwas seltsam ist zudem die Stelle, an der Marianne zugibt, sie habe das, was Carla ihr anvertraut hat, schlicht vergessen - das ist beim Inhalt des Erzählten sehr unwahrscheinlich. Zwar soll damit gezeigt werden, dass Marianne anfangs noch unsensibel ist, trotzdem ist das etwas ungeschickt und unrealistisch inszeniert. Nicht ganz glaubhaft ist auch das heimliche Mitternachtsfest, das ausgerechnet das Mädchen verschläft, das nicht eingeladen ist. Sie hört weder, dass ihre Zimmerkameradinnen sich anziehen und hinausschleichen noch dass sie Stunden später wiederkommen und wacht auch zwischendrin nie auf, das ist schon ein wenig zurechtgebogen, fester Schlaf hin oder her.
Fazit:
Guter Band der Hanni-und-Nanni-Reihe mit vielen kindgerechten Lehren, unterhaltsam aufbereitet. Es gibt kleine Schwächen, aber insgesamt dennoch wenig zu bemängeln.
Ausgabe: 2005
Seiten: 160
Amazon
* * * * *
Die Autorin:
Enid Blyton, geboren 1897 und gestorben 1968, war eine der erfolgreichsten Kinderbuchautorinnen der Welt. Sie arbeitete zunächst als Lehrerin, begann aber schon früh mit dem Schreiben. 1922 erschien ihr erstes Buch, im Laufe ihres Lebens sollten es mehr als 700 Werke werden. Zu ihren bekanntesten Buchreihen gehören "Hanni und Nanni", "Die fünf Freunde", "Dolly" und "Geheimnis um".
Inhalt:
Wieder ist ein Schuljahr um und Hanni und Nanni sind eine Klasse aufgerückt. Diesmal bekommen sie vier neue Mitschülerinnen: Anne und Else wiederholen beide eine Klasse und Carla und Marianne kommen neu nach Lindenhof. Während die dickliche Anne sehr träge ist, ist Else vor allem boshaft. Dennoch werden die beiden als die Ältesten als Vertrauensschülerinnen eingesetzt - die Lehrerinnen hoffen, dass Anne dadurch etwas aktiver wird und Else mehr Kameradschaftlichkeit lernt.
Carla ist ein stilles, immer traurig wirkendes Mädchen, das bald den Spitznamen "Unglücksmädchen" trägt. Sie will mit niemandem über ihren Kummer sprechen und zieht sich zurück. Marianne dagegen ist aufmüpfig - sie wurde gegen ihren Willen ins Internat gesteckt und will Lehrern wie Mitschülerinnen das Leben schwer machen.
Durch Zufall erfährt Marianne, warum Carla immer so traurig ist. Sie nimmt dies als Ansporn, um sich endlich besser zu benehmen und die anderen kommen ihr dabei entgegen. Else allerdings nutzt jede Gelegenheit, um Zwietracht zu sähen und den Mädchen steht noch viel Ärger mit ihr bevor. Zudem sorgt der Bunte Abend für Aufregung, bei dem die Mädchen alle möglichen Aufführungen zu einem guten Zweck planen ...
Bewertung:
Im vierten Hanni-und-Nanni-Band sind es wieder einmal vor allem die neuen Mitschülerinnen, die für Furore sorgen - zunächst in negativer und später auch in positiver Weise.
Die vier neuen Mädchen könnten unterschiedlicher kaum sein: Die träge Anne, die keinen Finger zu viel rührt und sich am liebsten aus allem heraushält, die hinterhältige Else, die anderen ihre Beliebtheit neidet und ihre Position als Vertrauensschülerin ausnutzt, die stille, unscheinbare Carla, die sich am liebsten verkriecht und die aufbrausende Marianne, die anfangs mit Vorliebe den Unterricht stört und ihre Mitschülerinnen ärgert. Carla und Marianne haben unterschiedliche Beweggründe, warum sie sich in Lindenhof zu unglücklich fühlen: Carla hat nur noch ihre Mutter und diese liegt schwerkrank im Krankenhaus. Das Mädchen behält den Kummer lange für sich und niemand ahnt derweil etwas von dieser Last. Marianne dagegen hat mehrere kleinere Geschwister, die sie aber unterdrückt hat - im Internat soll sie lernen, Rücksicht auf ihre Mitmenschen zu nehmen.
Vor allem ahnt niemand, dass ausgerechnet diese beiden außergewöhnliche Talente besitzen. Marianne ist musisch sehr begabt und spielt hervorragend Geige und Klavier. Carla dagegen ist eine exzellente Schauspielerin und geht in den verschiedenen Rollen völlig auf. Doch es ist ein langer Weg, die anderen davon erfahren und bis sich für Marianne und Carla das Blatt zum Positiven blendet. Gerade Marianne braucht eine Weile, um zu lernen, wie man mit seinen Kameradinnen umgeht, ihr fehlt anfangs jegliches Fingerspitzengefühl und auch als sie ihr unleidliches Verhalten ablegt, tritt sie noch ein paar mal ins Fettnäpfchen mit ihrer ungestümen Art.
Junge Mädchen können eine Menge aus diesem Buch lernen. Es wird gezeigt, wie wichtig Zusammenhalt ist, dass man anderen ihren Kummer oft nicht ansieht und sie trotzdem große Probleme haben können, dass auch unscheinbare Personen große Begabungen in sich tragen können und man niemanden unterschätzen sollte und dass es sich manchmal lohnt, jemanden zu ermuntern, damit er über sich hinauswächst - so wie Anne, die nach und nach aus ihrer Rolle des trägen Mädchens herauskommt. Die intrigante Else dagegen wird für ihre Aktionen gehörig bestraft und muss auch einsehen, dass sie es sich im Leben selbst unnötig schwer macht. Der Band lässt sich zudem auch gut außer der Reihe lesen, man muss nicht die vorherigen Bücher der Serie kennen, auch wenn es hilfreich ist.
Spannung und Humor kommen dazu auch nicht zu kurz, Für den humoristischen Teil sorgt beispielsweise Elli, Hanni und Nannis affektierte Cousine. Im vorherigen Band schwärmte sie für die hübsche reiche Amerikanerin Sadie, die dann zurück in ihre Heimat kehrte, diesmal ist sie von der neuen Lehrerin Frau Quentin hingerissen. Frau Quentin ist eine junge, elegante Frau, die sich bemüht, den Mädchen mit ihrem süßen Auftreten und lieben Worten zu gefallen. Die meisten Schülerinnen finden Frau Quentin recht oberflächlich und reagieren genervt auf ihre Ansprachen wie "Liebes" oder "Schätzchen" - Elli dagegen blüht auf und sehnt jede Literaturstunde herbei, um ihre Lehrerin zu beeindrucken und trägt die gleiche Frisur wie sie.
Die Schwächen fallen gering aus. Etwas ungelenk ist eine Stelle der Übersetzung, an der Carla zunächst Marianne bittet, keinem von ihrem Geheimnis zu erzählen - und Marianne kurz darauf zu Hilda sagt, Carla habe sie gebeten, es nicht der ganzen Klasse zu erzählen. Daraufhin meint Hilda logischerweise, Marianne dürfe es demnach zumindest einzelnen Mädchen erzählen, solange es eben nicht die ganze Klasse erfährt - und offenbar glaubt Marianne das auch, obwohl es ihr anders gesagt wurde. Etwas seltsam ist zudem die Stelle, an der Marianne zugibt, sie habe das, was Carla ihr anvertraut hat, schlicht vergessen - das ist beim Inhalt des Erzählten sehr unwahrscheinlich. Zwar soll damit gezeigt werden, dass Marianne anfangs noch unsensibel ist, trotzdem ist das etwas ungeschickt und unrealistisch inszeniert. Nicht ganz glaubhaft ist auch das heimliche Mitternachtsfest, das ausgerechnet das Mädchen verschläft, das nicht eingeladen ist. Sie hört weder, dass ihre Zimmerkameradinnen sich anziehen und hinausschleichen noch dass sie Stunden später wiederkommen und wacht auch zwischendrin nie auf, das ist schon ein wenig zurechtgebogen, fester Schlaf hin oder her.
Fazit:
Guter Band der Hanni-und-Nanni-Reihe mit vielen kindgerechten Lehren, unterhaltsam aufbereitet. Es gibt kleine Schwächen, aber insgesamt dennoch wenig zu bemängeln.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.