Produktinfos:
Ausgabe: 2015 bei KiWi
Seiten: 288
* * * * *
Der Autor:
Maxim Leo, Jahrgang 1970, absolvierte zunächst eine Ausbildung als Chemielaborant, studierte später Politikwissenschaften und arbeitete als Redakteur bei RTL und der Berliner Zeitung. Er verfasste mehrere Tatort-Drehbücher, 2009 erschien sein autobiografisches Buch "Haltet euer Herz bereit: eine ostdeutsche Familiengeschichte".
Inhalt:
Kommissar Daniel Voss kehrt mit 43 Jahren in seine brandenburgische Heimat Sternekorp zurück, um sich um seine pflegebedürftige Mutter zu kümmern. Kurz nach seiner Ankunft geschieht während einer Jagd ein Mord. Der Tote ist einer der Jäger; er wurde erschossen und waidgerecht aufgebahrt.
Schnell stellt sich heraus, dass viele Einwohner ein Motiv hatten. Verdächtig sind natürlich alle Teilnehmer der Jagd, auch wenn sie sich gegenseitig Alibis geben. Dem Toten gehörten aber auch Teile des Waldes, die er an eine Windkraftfirma verpachten wollte. Das sorgte bei Naturschützern für Wut und Hass, aber auch im Geschäftsumfeld und in seinem Privatleben gibt es Menschen mit Motiv.
Wenig später geschieht ein weiterer Mord nach dem gleichen Muster. Jetzt sucht Voss einen Serientäter, der womöglich noch weitere Taten plant. Die Zusammenhänge sind verzwickt, der Druck wächst. Wird es noch weitere Morde geben ...?
Bewertung:
Mit "Waidmannstod" schenkt Maxim Leo dem Ermittler Daniel Voss den ersten Auftritt, der neugierig auf weitere Fälle des Kommissars im ländlichen Brandenburg macht.
So stimmungsvoll wie das Cover mit Nebelwald sind viele Passagen des Krimis, denen man anmerkt, dass hier jemand die Gegend gut kennt, über die er schreibt. Gemeinsam mit Daniel Voss durchstreift der Leser den Wald und erfährt viele reizvolle Details zu Flora und Fauna der Region - angenehm dezent eingeflochten und nicht aufdringlich. Die idyllische Schönheit der Natur wird sehr anschaulich beschrieben; man sieht die Gegend durch die Augen von Voss, der hier als Junge häufig durch den Wald streifte und sich damals wie heute für Ornithologie interessierte.
Voss ist ein durchaus ungewöhnlicher Kommissar. Statt sich eine Wohnung zu nehmen, zieht er lieber ins heimische Kinderzimmer ein; er wirkt bisweilen unbeholfen, vor allem in Gegenwart der umso herzlicheren und offenen polnischen Pflegekraft Maja, die sich um seine Mutter kümmert. Daniel Voss ist kein besonders entscheidungsfreudiger Mensch, er ist introvertiert und für seine Kollegen in seiner ganzen zurückhaltenden Art erst einmal gewöhnungsbedürftig. Für den Leser ist er eine angenehme Figur; zwar mit gewissen Ecken und Kanten versehen, aber keiner jener extremen Antitypen, die bisweilen zu sehr im Mittelpunkt eines Kriminalromans stehen. Seine ruhige, etwas linkische Ausstrahlung macht ihn sympathisch; und die Dialoge mit der forschen Maja sorgen für ein paar amüsante Momente.
Die Krimihandlung ist solide, wenngleich keine Höchstspannung aufkommen will. Dank der Fülle an Motiven und Verdächtigen ist die Auflösung nicht vorhersehbar - allerdings sind die Mordopfer auch nicht so interessant, dass man an ihrem Schicksal besonders Anteil nähme. Die Auflösung am Schluss liefert zudem zwar ein passendes Motiv, es gibt auch zuvor eine sehr dezente Andeutung darauf, doch insgesamt wird diese Wendung zu wenig vorbereitet. Der Leser wird hier ein bisschen zu sehr vor vollendete Tatsachen gestellt. Des Weiteren ist Maja zwar ein origineller, aber nicht immer glaubwürdiger Charakter, was ihr Verhalten angeht.
Fazit:
"Waidmannstod" von Maxim Leo bildet den soliden Start einer Krimireihe um den ruhigen Kommissar Daniel Voss. man bekommt durchaus Lust auf die weiteren Bände, was vor allem an der Hauptfigur liegt; Suchtfaktor ist hier allerdings nicht gegeben.
Ausgabe: 2015 bei KiWi
Seiten: 288
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Der Autor:
Maxim Leo, Jahrgang 1970, absolvierte zunächst eine Ausbildung als Chemielaborant, studierte später Politikwissenschaften und arbeitete als Redakteur bei RTL und der Berliner Zeitung. Er verfasste mehrere Tatort-Drehbücher, 2009 erschien sein autobiografisches Buch "Haltet euer Herz bereit: eine ostdeutsche Familiengeschichte".
Inhalt:
Kommissar Daniel Voss kehrt mit 43 Jahren in seine brandenburgische Heimat Sternekorp zurück, um sich um seine pflegebedürftige Mutter zu kümmern. Kurz nach seiner Ankunft geschieht während einer Jagd ein Mord. Der Tote ist einer der Jäger; er wurde erschossen und waidgerecht aufgebahrt.
Schnell stellt sich heraus, dass viele Einwohner ein Motiv hatten. Verdächtig sind natürlich alle Teilnehmer der Jagd, auch wenn sie sich gegenseitig Alibis geben. Dem Toten gehörten aber auch Teile des Waldes, die er an eine Windkraftfirma verpachten wollte. Das sorgte bei Naturschützern für Wut und Hass, aber auch im Geschäftsumfeld und in seinem Privatleben gibt es Menschen mit Motiv.
Wenig später geschieht ein weiterer Mord nach dem gleichen Muster. Jetzt sucht Voss einen Serientäter, der womöglich noch weitere Taten plant. Die Zusammenhänge sind verzwickt, der Druck wächst. Wird es noch weitere Morde geben ...?
Bewertung:
Mit "Waidmannstod" schenkt Maxim Leo dem Ermittler Daniel Voss den ersten Auftritt, der neugierig auf weitere Fälle des Kommissars im ländlichen Brandenburg macht.
So stimmungsvoll wie das Cover mit Nebelwald sind viele Passagen des Krimis, denen man anmerkt, dass hier jemand die Gegend gut kennt, über die er schreibt. Gemeinsam mit Daniel Voss durchstreift der Leser den Wald und erfährt viele reizvolle Details zu Flora und Fauna der Region - angenehm dezent eingeflochten und nicht aufdringlich. Die idyllische Schönheit der Natur wird sehr anschaulich beschrieben; man sieht die Gegend durch die Augen von Voss, der hier als Junge häufig durch den Wald streifte und sich damals wie heute für Ornithologie interessierte.
Voss ist ein durchaus ungewöhnlicher Kommissar. Statt sich eine Wohnung zu nehmen, zieht er lieber ins heimische Kinderzimmer ein; er wirkt bisweilen unbeholfen, vor allem in Gegenwart der umso herzlicheren und offenen polnischen Pflegekraft Maja, die sich um seine Mutter kümmert. Daniel Voss ist kein besonders entscheidungsfreudiger Mensch, er ist introvertiert und für seine Kollegen in seiner ganzen zurückhaltenden Art erst einmal gewöhnungsbedürftig. Für den Leser ist er eine angenehme Figur; zwar mit gewissen Ecken und Kanten versehen, aber keiner jener extremen Antitypen, die bisweilen zu sehr im Mittelpunkt eines Kriminalromans stehen. Seine ruhige, etwas linkische Ausstrahlung macht ihn sympathisch; und die Dialoge mit der forschen Maja sorgen für ein paar amüsante Momente.
Die Krimihandlung ist solide, wenngleich keine Höchstspannung aufkommen will. Dank der Fülle an Motiven und Verdächtigen ist die Auflösung nicht vorhersehbar - allerdings sind die Mordopfer auch nicht so interessant, dass man an ihrem Schicksal besonders Anteil nähme. Die Auflösung am Schluss liefert zudem zwar ein passendes Motiv, es gibt auch zuvor eine sehr dezente Andeutung darauf, doch insgesamt wird diese Wendung zu wenig vorbereitet. Der Leser wird hier ein bisschen zu sehr vor vollendete Tatsachen gestellt. Des Weiteren ist Maja zwar ein origineller, aber nicht immer glaubwürdiger Charakter, was ihr Verhalten angeht.
Fazit:
"Waidmannstod" von Maxim Leo bildet den soliden Start einer Krimireihe um den ruhigen Kommissar Daniel Voss. man bekommt durchaus Lust auf die weiteren Bände, was vor allem an der Hauptfigur liegt; Suchtfaktor ist hier allerdings nicht gegeben.
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