12. Februar 2018

Sag, wer stirbt - Samantha King

Produktinfos:

Ausgabe: 2017 bei HarperCollins Germany
Seiten: 400
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Die Autorin:

Samantha King aus Großbritannien hat bislang als Lektorin und Psychotherapeutin gearbeitete, ehe sie mit "Sag, wer stirbt" ihren ersten Roman vorlegte.

Inhalt:


Madeleine liebt ihre Zwillinge Aidan und Annabel über alles. Am zehnten Geburtstag der beiden bricht ihre Welt zusammen: Ein maskierter Mann steht vor ihrer Tür, bedroht sie und die Kinder mit einer Schusswaffe und verlangt von Madeleine, sich für das Leben eines der beiden zu entscheiden.

Einige Wochen später: Madeleine hat durch den Schock kaum noch eine Erinnerung an den Vorfall. Obwohl ihr Mann und ihr verbliebenes Kind ihr Halt haben, kommt sie mit den Selbstvorwürfen nicht zurecht. Verzweifelt versucht sie sich zu erinnern, was genau geschehen ist.

Nur allmählich blitzen bei Madeleine vereinzelte Erinnerungsfetzen an jenen verhängnisvollen Tag auf. Und sie fragt sich mehr und mehr, wem in ihrem Umfeld sie überhaupt noch vertrauen darf ...

Bewertung:

"Sag, wer stirbt" von Samantha King präsentiert eine reizvolle Grundidee, die Hoffnung auf einen fesselnden Thriller macht, setzt diese Grundlage aber nur sehr mäßig um. Gleich zu Beginn fällt auf, dass die zeitliche Struktur ungeschickt eingesetzt wird. Der Leser erlebt den dramatischen Moment - der maskierte Mann, der Madeleine vor die Entscheidung stellt - nicht mit, sondern die Handlung setzt einige Wochen später ein. Und da sich Madeleine zunächst nur ganz vage an jenen Moment erinnern kann, erfährt eben auch der Leser erst spät, was sich überhaupt abgespielt hat, und muss sich vorher mit Andeutungen zufriedengeben. Diese Struktur sorgt dafür, dass man sich nicht sofort in die Handlung hineinversetzt fühlt, sondern im Gegenteil nur sehr langsam hineinfindet.

Des Weiteren ist auch die Hauptfigur Madeleine keine sonderlich gelungene Figur. Ein bisschen Mitgefühl kommt zwar auf, aber man fühlt längst nicht so intensiv mit ihr, wie es möglich wäre. Sie reagiert oft sehr naiv und ist allgemein kein Charakter, dessen Handlungen man gut nachvollziehen kann. Passend dazu bleiben auch sämtliche weiteren Figuren blass. In der zweiten Hälfte offenbart das Buch eine recht drastische Wendung, gegen Ende noch eine weitere; da sie aber unglaubwürdig daherkommen, steigern auch sie nicht das Lesevergnügen. Aus der Grundidee hätte man zweifellos ein sehr gutes Werk stricken können, aber das Ergebnis wirkt unausgegoren. Ganz mies ist der Roman nicht, es gibt durchaus ein paar berührende Momente, und der Stil ist auch so weit flüssig. Es gibt jedoch unzählige bessere Thriller, darunter auch welche mit ähnlicher Thematik.

Fazit:


"Sag, wer stirbt" von Samantha King ist ein sehr mäßiger Thriller, der sein Potenzial absolut nicht wirkungsvoll einsetzt. Nette Grundidee, aber eine ungeschickte Erzählstruktur und blasse Figuren sorgen unterm Strich für einen unterdurchschnittlichen Spannungsroman, da können auch markante Wendungen in der Handlung nichts mehr retten.

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