13. Juli 2013

Pumuckl - Der verstauchte Daumen/Das Parfümfläschchen

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Inhalt:

Der verstauchte Daumen:

Die Kinder aus der Nachbarschaft nutzen eine Eisbahn im Hof für lustige Rutschpartien. Pumuckl beobachtete begeistert vom Fenster aus, wie sie auf dem Eis umher rutschen, hinfallen und ihren Spaß haben. Natürlich will er mitmischen und hat jede Menge Freude dabei, denn als Unsichtbarer kann er sich nicht verletzen.

Als er Meister Eder von dem Spaß erzählt, ist der aber gar nicht erfreut. Die Eisbahn ist viel zu gefährlich, denn schließlich könnte ein Kunde leicht stürzen. Also streut Meister Eder zur Enttäuschung der Kinder Sägespäne über die Bahn, damit die Rutschpartien ein Ende haben. Pumuckl ist wütend und entfernt die Späne mit einem Handschuh.

Nun kann er wieder rutschen, doch als er laut ruft, schaut Meister Eder aus dem Fenster, Pumuckl wird sichtbar - und prompt verletzt er sich bei einem Sturz am Daumen. Meister Eder legt ihm einen Verband an und die Schmerzen sind so gut wie weg. Problematisch ist aber, dass nun der weiße Verband sichtbar bleibt, wenn der Pumuckl auf den Hof geht. Und dort halten ein paar Kinder den weißen Stoff für ein Tier und verfolgen ihn ...

Das Parfümfläschchen:

Es ist kurz vor Heiligabend und Meister Eder freut sich auf den Besuch seiner Schwester. Er hat ihr ein kleines Holzkästchen geschnitzt und zusätzlich ein teures Parfüm besorgt, das auch dem Pumuckl sehr gefällt. Als die Zugehfrau Frau Eichinger Meister Eder um eine Schachtel für ein paar alte Gläser fragt, gibt er ihr die Parfümschachtel, da sie ohnehin zu groß für das Kästchen ist.

Pumuckl darf sich wegen seines braven Verhaltens ein paar Plätzchen aus der Küche holen. Dabei stößt er versehentlich die Parfümschachtel um - ohne zu ahnen, dass sich inzwischen nur noch ein altes Glas darin befindet.

Pumuckl hat schreckliche Angst, dass er das Parfüm kaputt gemacht hat. Er traut sich nicht, Meister Eder die Wahrheit zu sagen und will verhindern, dass er die Küche betritt und denkt sich allerlei Ablenkungsmanöver aus ...

Bewertung:

Der verstauchte Daumen hat einen etwas irreführenden Titel, denn Pumuckls Daumen ist wohl nur leicht aufgeschürft und nicht ernsthaft verletzt. Davon abgesehen ist die Geschichte spannend und sehr lehrreich für Kinder. Der seltsame, umher huschende Daumen wird von den Kindern im Hof für ein Tier gehalten, das in Stoff eingewickelt ist und dieses Rätsel wollen sie natürlich unbedingt lösen. Pumuckl flüchtet in einen Keller, aber es ist nur eine Frage von Zeit, bis die Kinder hinterherkommen - und sollten sie ihn tatsächlich fangen, wäre das eine Katastrophe. Witzig sind Meister Eders verzweifelte Versuche, die Kinder abzulenken: Einen Jungen, der vor dem Kellerfenster Wache hält, fordert er zum Wettrutschen auf der Eisbahn auf, was aber auf wenig Interesse stößt. Schließlich ist Eder so wütend, dass sich der Pumuckl durch eigene Schuld in so eine dumme Lage gebracht hat, dass er auf ihn schimpft. Der verwirrte Junge fragt nach, wen Eder denn eigentlich meint und erntet ein noch verwirrenderes "Niemand. Aber von mir aus soll er verhungern oder sonst was!" Amüsant ist auch Pumuckls übertriebene Wehleidigkeit, als ein Blutstropfen aus seinem Daumen fließt und er glatt fürchtet, dass Kobolde vielleicht nur diesen einen Tropfen im Körper besitzen.

Kinder lernen aus der Folge zum einen, dass es gewöhnlich besser ist, auf die Warnungen der Erwachsenen zu hören, denn Meister Eder hat genau dieses Szenario bereits vorausgesehen, aber Pumuckl wollte es nicht glauben. Zum anderen wird dezent auf die unschönen Nebenwirkungen einer Eisbahn hingewiesen und ein bisschen für Verständnis geworben, dass Erwachsene aus Sicherheitsgründen solche Eisbahnen an öffentlichen Orten manchmal leider zerstören müssen.

Die zweite Folge Das Parfümfläschchen hat einen ganz anderen Tenor. Es ist kurz vor Weihnachten und Pumuckl stellt gar nichts Schlimmes an - glaubt es aber, denn er fürchtet, das schöne Geschenk versehentlich zerstört zu haben. Stundenlang muss der kleine Kerl Ängste durchstehen, denn er traut sich natürlich nicht, dem Meister Eder von seinem Missgeschick zu erzählen; zu oft schon hat er etwas kaputt gemacht und dafür Ärger bekommen und er fürchtet, dass ihm nicht geglaubt wird, dass es diesmal wirklich nur ein Versehen war.

Der Pumuckl ist in seiner Verzweiflung sehr rührend und Kinder erleben hier eine schöne kleine Weihnachtsgeschichte, die sich ideal für die Einstimmung auf den Heiligen Abend eignet. Es ist trotz Pumuckls Ängsten zudem sehr amüsant, auf was für Ideen er kommt, um Meister Eder davon abzulenken, frühzeitig in die Wohnung zu gehen. Meister Eder sorgt sich schon bald um den ungewöhnlich hilfsbereiten Kobold, der lieber alle Utensilien aus der Küche herausschleppt, als Meister Eder auch nur einen Schritt hinein machen zu lassen. Witzig sind auch Pumuckls Bemerkungen zum Parfüm, das ihm sehr gut gefällt und das er zu gerne selbst tragen würde. Meister Eder hält das nicht wirklich für passend, schließlich handelt es sich um ein Damenparfüm, aber Pumuckl findet den Gedanken erheiternd, dass die Leute auf der Straße dann glauben werden, eine unsichtbare Dame gehe zwischen ihnen spazieren.

Die Kindersprecher überzeugen in ihren Rollen, ihre Texte klingen allesamt natürlich und nicht wie abgelesen - einzige Ausnahme ist das kollektive, zweimalige "Oooooh", als Eder die Eisbahn überstreut, das sich so theatralisch anhört, dass es schon wieder lustig ist. Eders Schwester wird von Marianne Brandt gesprochen, die in anderen Folgen auch schon mal Frau Eichinger sprach - diese wird hier wiederum von Erni Singerl dargestellt, die diese Rolle auch in der TV-Serie übernahm.

Fazit:

Zwei gute Folgen, die durch Spannung, lehrreiche Handlung und Witz überzeugen. Vor allem die zweite Folge ist sehr gelungen und besonders schön an Weihnachten, die erste Folge dagegen etwas dramatischer. Für Kinder auf alle Fälle eine Empfehlung, nicht nur zur Weihnachtszeit.

Sprechernamen:

Pumuckl: Hans Clarin
Meister Eder: Gustl Bayrhammer
Schwester Eders: Marianne Brandt
Frau Eichinger: Erni Singerl
Fritz: Flori Halm
Franz: J. Fischer
Peter: Martin Halm
Erzähler: August Riehl

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