Produktinfos:
Ausgabe: 2013 bei Lübbe
Seiten: 432
* * * * *
Die Autorin:
Liane Moriarty, Jahrgang 1966, stammt aus Australien und schrieb schon als Kind gern Geschichten. Sie arbeitete zunächst u. a. im Marketingbereich, ehe sie 2004 ihren ersten Roman "Drei Wünsche frei" veröffentlichte. Weitere Werke sind "Tausend kleine Lügen", "Ein Geschenk des Himmels" und "Alles aus Liebe".
Inhalt:
Die Fitzpatricks Cecilia, John-Paul und ihre drei Töchter Isabelle, Esther und Polly sind eine glückliche Familie in Sydney. Als ihr Mann John-Paul gerade auf Geschäftsreise ist, findet Cecilia beim Aufräumen einen verschlossenen Brief von ihm mit der Aufschrift: "Nur im Fall meines Todes zu öffnen". Auf John-Pauls Bitte hin öffnet sie den Brief zunächst nicht, doch es lässt ihr keine Ruhe.
Zur gleichen Zeit erfährt in Melbourne die bis dahin glücklich verheiratete Tess O'Leary, dass ihr Ehemann Will und ihre Cousine und beste Freundin Felicity sich ineinander verliebt haben. Verstört zieht Tess bis auf Weiteres mit dem kleinen Sohn Liam zu ihrer Mutter nach Sydney.
Während Tess versucht, ihr Leben am Ort ihrer Kindheit und Jugend neu zu ordnen, öffnet Cecilia schließlich den Brief - und erfährt eine erschreckende Wahrheit, die ihr Leben auf den Kopf stellt ...
Bewertung:
Frauenroman, Krimi, Gesellschaftsdrama, von allem etwas vereint Liane Moriartys "Die Wahrheit eines Augenblicks" (das mittlerweile unter "Das Geheimnis meines Mannes" neu aufgelegt wurde). Der Roman ist zwar nicht ganz so großartig wie ihr wohl bekanntestes Werk "Tausend kleine Lügen", bietet aber dennoch sehr gute Unterhaltung - und regt auch ein wenig zum Nachdenken und Mitfühlen an.
Im Fokus stehen vor allem die Schicksale von Cecilia und Tess, und beide sind auf unterschiedliche Weise von Beginn an spannend. Bei Cecilia möchte man zunächst erfahren, was in dem ominösen Brief geschrieben steht, und gleich darauf, wie sie mit diesem Wissen umgeht. Ihr Zwiespalt ist gut nachvollziehbar: Auf der einen Seite fühlt sie sich moralisch zum Handeln verpflichtet, auf der anderen Seite würde sie damit nicht nur ihren Mann, sondern auch ihren Töchtern schaden. Somit steht Cecilia vor einer schweren Entscheidung, die ihr niemand abnehmen kann. Es ist sehr verständlich, dass sie ihre Familie schützen möchte, zugleich aber wünscht man sich auch, dass sie über ihren Schatten springt und sich anders entscheidet. Cecilias Situation verleitet dazu, sich in ihre Lage zu versetzen und sich zu fragen, inwieweit es bei bestimmten Handlungen überhaupt ein Richtig oder Falsch gibt - oder auch, ob es besser gewesen wäre, den Brief nie zu öffnen.
Tess hat ein ganz anderes Problem, das auf seine Weise aber auch den Leser berührt. Ihr Mann hat sich ausgerechnet in ihre Cousine verliebt, die für sie seit Kindertagen Schwester und beste Freundin zugleich war. Tess fühlt sich doppelt betrogen, ihre Welt bricht zusammen, und gleichzeitig versucht sie, ihren Schmerz vor ihrem Sohn zu verbergen. Die Rückkehr in ihre alte Heimat Sydney sorgt fürs Abwechslung, konfrontiert sie aber auch intensiver mit ihrer Jugendvergangenheit, als ihr lieb ist - etwa in Gestalt ihres Ex-Freundes. Tess' Geschichte ist zwar etwas weniger dramatisch als die von Cecilia, versteht aber ebenfalls zu fesseln. Zudem kommt es zu einer interessanten Verquickung beider Schicksale.
Obwohl der Roman einige melancholische Seiten hat und traurige Dinge passieren, ist er auch durchzogen mit humorvollen Szenen. Dafür sorgen oft die quirligen Töchter Isabelle, Esther und Polly, aber auch die ironisch-sarkastischen Gedanken der Protagonistinnen. Freude und Leid liegen für die Figuren häufig sehr nah beieinander; der Autorin gelingt das schwierige Kunststück, witzige, dramatische und tragische Momente nebeneinanderzustellen, ohne Brüche entstehen zu lassen. Die Schwächen fallen nur gering aus. Die ersten Seiten ziehen sich ein wenig, bis endlich der Briefinhalt bekannt ist und auch Tess' Schicksal thematisiert wird und für Spannung sorgt. Zudem wirkt das Ende, obgleich an sich passend, etwas dick aufgetragen.
Fazit:
"Die Wahrheit eines Augenblicks" von Liane Moriarty ist ein sentimentaler, nachdenklich stimmender und zugleich in weiten Teilen auch humorvoller Roman.
Ausgabe: 2013 bei Lübbe
Seiten: 432
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Die Autorin:
Liane Moriarty, Jahrgang 1966, stammt aus Australien und schrieb schon als Kind gern Geschichten. Sie arbeitete zunächst u. a. im Marketingbereich, ehe sie 2004 ihren ersten Roman "Drei Wünsche frei" veröffentlichte. Weitere Werke sind "Tausend kleine Lügen", "Ein Geschenk des Himmels" und "Alles aus Liebe".
Inhalt:
Die Fitzpatricks Cecilia, John-Paul und ihre drei Töchter Isabelle, Esther und Polly sind eine glückliche Familie in Sydney. Als ihr Mann John-Paul gerade auf Geschäftsreise ist, findet Cecilia beim Aufräumen einen verschlossenen Brief von ihm mit der Aufschrift: "Nur im Fall meines Todes zu öffnen". Auf John-Pauls Bitte hin öffnet sie den Brief zunächst nicht, doch es lässt ihr keine Ruhe.
Zur gleichen Zeit erfährt in Melbourne die bis dahin glücklich verheiratete Tess O'Leary, dass ihr Ehemann Will und ihre Cousine und beste Freundin Felicity sich ineinander verliebt haben. Verstört zieht Tess bis auf Weiteres mit dem kleinen Sohn Liam zu ihrer Mutter nach Sydney.
Während Tess versucht, ihr Leben am Ort ihrer Kindheit und Jugend neu zu ordnen, öffnet Cecilia schließlich den Brief - und erfährt eine erschreckende Wahrheit, die ihr Leben auf den Kopf stellt ...
Bewertung:
Frauenroman, Krimi, Gesellschaftsdrama, von allem etwas vereint Liane Moriartys "Die Wahrheit eines Augenblicks" (das mittlerweile unter "Das Geheimnis meines Mannes" neu aufgelegt wurde). Der Roman ist zwar nicht ganz so großartig wie ihr wohl bekanntestes Werk "Tausend kleine Lügen", bietet aber dennoch sehr gute Unterhaltung - und regt auch ein wenig zum Nachdenken und Mitfühlen an.
Im Fokus stehen vor allem die Schicksale von Cecilia und Tess, und beide sind auf unterschiedliche Weise von Beginn an spannend. Bei Cecilia möchte man zunächst erfahren, was in dem ominösen Brief geschrieben steht, und gleich darauf, wie sie mit diesem Wissen umgeht. Ihr Zwiespalt ist gut nachvollziehbar: Auf der einen Seite fühlt sie sich moralisch zum Handeln verpflichtet, auf der anderen Seite würde sie damit nicht nur ihren Mann, sondern auch ihren Töchtern schaden. Somit steht Cecilia vor einer schweren Entscheidung, die ihr niemand abnehmen kann. Es ist sehr verständlich, dass sie ihre Familie schützen möchte, zugleich aber wünscht man sich auch, dass sie über ihren Schatten springt und sich anders entscheidet. Cecilias Situation verleitet dazu, sich in ihre Lage zu versetzen und sich zu fragen, inwieweit es bei bestimmten Handlungen überhaupt ein Richtig oder Falsch gibt - oder auch, ob es besser gewesen wäre, den Brief nie zu öffnen.
Tess hat ein ganz anderes Problem, das auf seine Weise aber auch den Leser berührt. Ihr Mann hat sich ausgerechnet in ihre Cousine verliebt, die für sie seit Kindertagen Schwester und beste Freundin zugleich war. Tess fühlt sich doppelt betrogen, ihre Welt bricht zusammen, und gleichzeitig versucht sie, ihren Schmerz vor ihrem Sohn zu verbergen. Die Rückkehr in ihre alte Heimat Sydney sorgt fürs Abwechslung, konfrontiert sie aber auch intensiver mit ihrer Jugendvergangenheit, als ihr lieb ist - etwa in Gestalt ihres Ex-Freundes. Tess' Geschichte ist zwar etwas weniger dramatisch als die von Cecilia, versteht aber ebenfalls zu fesseln. Zudem kommt es zu einer interessanten Verquickung beider Schicksale.
Obwohl der Roman einige melancholische Seiten hat und traurige Dinge passieren, ist er auch durchzogen mit humorvollen Szenen. Dafür sorgen oft die quirligen Töchter Isabelle, Esther und Polly, aber auch die ironisch-sarkastischen Gedanken der Protagonistinnen. Freude und Leid liegen für die Figuren häufig sehr nah beieinander; der Autorin gelingt das schwierige Kunststück, witzige, dramatische und tragische Momente nebeneinanderzustellen, ohne Brüche entstehen zu lassen. Die Schwächen fallen nur gering aus. Die ersten Seiten ziehen sich ein wenig, bis endlich der Briefinhalt bekannt ist und auch Tess' Schicksal thematisiert wird und für Spannung sorgt. Zudem wirkt das Ende, obgleich an sich passend, etwas dick aufgetragen.
Fazit:
"Die Wahrheit eines Augenblicks" von Liane Moriarty ist ein sentimentaler, nachdenklich stimmender und zugleich in weiten Teilen auch humorvoller Roman.
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