Produktinfos:
Ausgabe: 2017 bei Heyne
Seiten: 368
* * * * *
Die Autorinnen:
Mary Higgins Clark, Jahrgang 1929, zählt zu den erfolgreichsten Thrillerautorinnen der Welt. 1975 erschien ihr erster Thriller "Wintersturm", der zum Bestseller avancierte. Seitdem verfasste sie Dutzende von Krimi- und Thrillerromanen, die regelmäßig die Spitzenplätze der Bestsellerlisten belegen. Mehrere ihrer Romane wurden für das TV verfilmt. Weitere Romane von ihr sind u. a.: "Das fremde Gesicht", "Schlangen im Paradies", "Schlaf wohl, mein süßes Kind", "Schwesterlein, komm tanz mit mir", "Vergiss die Toten nicht" und "Das Haus auf der Klippe".
Alafair Burke, Jahrgang 1969, ist die Tochter des bekannten US-Krimi-Autors James Lee Burke. Sie studierte Psychologie, machte einen Abschluss an der Stanford Law School und arbeite als Deputy District Attorney für die Staatsanwaltschaft in Portland. Zusammen mit Mary Higgins Clark schrieb sie bislang drei Thriller, allein verfasst sie die Elli-Hatcher-Reihe und die Samantha-Kincaid-Reihe.
Inhalt:
Fünf Jahre ist es her, dass die junge Amanda Pierce unmittelbar vor ihrer Hochzeit spurlos verschwand. Die Medien sprachen schnell von der "Braut, die sich nicht traut" und vermuteten zunächst ein freiwilliges Verschwinden. Mittlerweile allerdings scheint ein Verbrechen wahrscheinlicher zu sein.
Amandas Mutter Sandra bittet daher die TV-Journalistin Laurie Moran um Hilfe. In ihrer Sendung "Unter Verdacht" widmet sich Laurie spektakulären ungelösten Verbrechen und konnte bereits in zwei Fällen zur Aufklärung beitragen.
Laurie übernimmt Amandas Fall und versucht für die Sendung, die Situation von damals so gut wie möglich nachzustellen. Dazu versammelt sie Amandas Familie und Freunde im damaligen Hochzeitshotel und führt mit ihnen Interviews durch. Dabei zeigt sich, dass es tatsächlich einige Personen mit Motiv und Gelegenheit zu einem Verbrechen gab. Amandas Mutter verdächtigt in erster Linie Amandas Exverlobten Jeff - aber Laurie stößt auch auf weitere potenzielle Täter ...
Bewertung:
Nach "In der Stunde deines Todes" und "So still in meinen Armen" ist "Und niemand soll dich finden" der dritte Teil der Laurie-Moran-Reihe, die ein Gemeinschaftsprojekt der Thrillerautorinnen Mary Higgins Clark und Alafair Burke darstellt. Dabei ist es kein Problem, den Band ohne die beiden vorherigen zu lesen, alle nötigen Informationen zu Hauptfigur Laurie Moran bekommt der Leser rasch geliefert.
"Und niemand soll dich finden" ist ein solider Thriller, dessen Stärke und Schwäche zugleich in seiner Routiniertheit liegen. Grundsätzlich ist die Handlung recht spannend, zumal es eine ganze Reihe an Verdächtigen gibt.
Da ist zum einen der naheliegendste Verdächtige, Amandas Beinah-Ehemann Jeff. Nur gut ein Jahr nach Amandas Verschwinden heiratete er eine andere - und zwar ausgerechnet Amandas beste Freundin Meghan. Das lässt sowohl Amandas Familie als auch Laurie aufhorchen, ebenso wie die Tatsache, dass Amanda Jeff bereits vor der Hochzeit als Alleinerben ihres Treuhandvermögens einsetzte. Zwar hat Jeff dieses Erbe bislang nicht eingefordert, allerdings dies vielleicht nur aus Unkenntnis darüber, dass Amanda jetzt schon für tot erklärt werden könnte. Eine weitere Verdächtige ist natürlich Meghan, zumal sich herausstellt, dass sie anscheinend schon früher großes Interesse an Jeff hatte und Amanda die Beziehung zu ihm offenbar neidete. Zudem gab es einen heftigen Streit um finanzielle Belange zwischen den beiden Freundinnen. Aber auch Charlotte, Amandas Schwester, hat ein Motiv, stand sie doch immer im Schatten der erfolgreicheren Schwester. Dann sind da noch Jeffs Freunde Nick und Austin - Nick ein selbstbewusster Womanizer, Austin dessen unscheinbares, aber sehr wohlhabendes Anhängsel -, die nicht zu durchschauen sind - und nicht zu vergessen der seltsame Praktikant des Hochzeitsfotografen, der schon einmal wegen Stalkings aufgefallen ist. Laurie kann nicht mit Bestimmtheit sagen, wem zu trauen ist und wer etwas zu verbergen hat, und es ergeben sich immer wieder neue Verdachtsmomente.
Solide ist auch Laurie als Hauptfigur. Vor fünf Jahren wurde ihr Ehemann erschossen, sie lebte lange Zeit in Angst, dass der Täter auch ihrem kleinen Sohn etwas antun könnte. Jetzt blickt sie mit ihrem Kollegen Alex hoffnungsvoll in die Zukunft, hält ihn allerdings dennoch auf Distanz, kann sich noch nicht ganz auf einen Neuanfang einlassen. Eine gute Ergänzung bildet ihr Vater Leo, Witwe und pensionierter Polizeichef, der sie tatkräftig unterstützt, sowohl als Babysitter als auch als Ermittler.
Es ist allerdings kein Thriller, der sich irgendwie von der Masse abhebt, auch innerhalb von Mary Higgins Clarks Schaffen stich er nicht heraus. Er funktioniert nach bewährtem Schema, ohne in irgendeiner Form originell zu sein. nach und nach erhält jeder Beteiligte sein Motiv, alles etwas sehr durchsichtig mit verdächtigen Gedanken oder Verhaltensweisen am jeweiligen Kapitelende präsentiert. Die Charaktere sind, von Laurie und ihrem Vater abgesehen, auch allesamt recht belanglos, niemand prägt sich sonderlich ein. Insgesamt wirkt die Handlung zu glatt gestrickt, wie am Reißbrett als Auftragsarbeit entworfen, ohne viel spürbares Herzblut. Im dramatischen Finale sind zudem die Zufälle ein wenig dick aufgetragen.
Fazit:
"Und niemand soll dich finden" von Mary Higgins Clark und Alafair Burke ist ein solider Thriller, der dritte Teil einer Reihe, der aber auch ohne Vorgängerkenntnisse verständlich ist. Er unterhält soweit gut, wenn man keine zu hohen Ansprüche hat. Einprägsam oder originell ist er nicht, aber auch nicht schlecht.
Ausgabe: 2017 bei Heyne
Seiten: 368
* * * * *
Die Autorinnen:
Mary Higgins Clark, Jahrgang 1929, zählt zu den erfolgreichsten Thrillerautorinnen der Welt. 1975 erschien ihr erster Thriller "Wintersturm", der zum Bestseller avancierte. Seitdem verfasste sie Dutzende von Krimi- und Thrillerromanen, die regelmäßig die Spitzenplätze der Bestsellerlisten belegen. Mehrere ihrer Romane wurden für das TV verfilmt. Weitere Romane von ihr sind u. a.: "Das fremde Gesicht", "Schlangen im Paradies", "Schlaf wohl, mein süßes Kind", "Schwesterlein, komm tanz mit mir", "Vergiss die Toten nicht" und "Das Haus auf der Klippe".
Alafair Burke, Jahrgang 1969, ist die Tochter des bekannten US-Krimi-Autors James Lee Burke. Sie studierte Psychologie, machte einen Abschluss an der Stanford Law School und arbeite als Deputy District Attorney für die Staatsanwaltschaft in Portland. Zusammen mit Mary Higgins Clark schrieb sie bislang drei Thriller, allein verfasst sie die Elli-Hatcher-Reihe und die Samantha-Kincaid-Reihe.
Inhalt:
Fünf Jahre ist es her, dass die junge Amanda Pierce unmittelbar vor ihrer Hochzeit spurlos verschwand. Die Medien sprachen schnell von der "Braut, die sich nicht traut" und vermuteten zunächst ein freiwilliges Verschwinden. Mittlerweile allerdings scheint ein Verbrechen wahrscheinlicher zu sein.
Amandas Mutter Sandra bittet daher die TV-Journalistin Laurie Moran um Hilfe. In ihrer Sendung "Unter Verdacht" widmet sich Laurie spektakulären ungelösten Verbrechen und konnte bereits in zwei Fällen zur Aufklärung beitragen.
Laurie übernimmt Amandas Fall und versucht für die Sendung, die Situation von damals so gut wie möglich nachzustellen. Dazu versammelt sie Amandas Familie und Freunde im damaligen Hochzeitshotel und führt mit ihnen Interviews durch. Dabei zeigt sich, dass es tatsächlich einige Personen mit Motiv und Gelegenheit zu einem Verbrechen gab. Amandas Mutter verdächtigt in erster Linie Amandas Exverlobten Jeff - aber Laurie stößt auch auf weitere potenzielle Täter ...
Bewertung:
Nach "In der Stunde deines Todes" und "So still in meinen Armen" ist "Und niemand soll dich finden" der dritte Teil der Laurie-Moran-Reihe, die ein Gemeinschaftsprojekt der Thrillerautorinnen Mary Higgins Clark und Alafair Burke darstellt. Dabei ist es kein Problem, den Band ohne die beiden vorherigen zu lesen, alle nötigen Informationen zu Hauptfigur Laurie Moran bekommt der Leser rasch geliefert.
"Und niemand soll dich finden" ist ein solider Thriller, dessen Stärke und Schwäche zugleich in seiner Routiniertheit liegen. Grundsätzlich ist die Handlung recht spannend, zumal es eine ganze Reihe an Verdächtigen gibt.
Da ist zum einen der naheliegendste Verdächtige, Amandas Beinah-Ehemann Jeff. Nur gut ein Jahr nach Amandas Verschwinden heiratete er eine andere - und zwar ausgerechnet Amandas beste Freundin Meghan. Das lässt sowohl Amandas Familie als auch Laurie aufhorchen, ebenso wie die Tatsache, dass Amanda Jeff bereits vor der Hochzeit als Alleinerben ihres Treuhandvermögens einsetzte. Zwar hat Jeff dieses Erbe bislang nicht eingefordert, allerdings dies vielleicht nur aus Unkenntnis darüber, dass Amanda jetzt schon für tot erklärt werden könnte. Eine weitere Verdächtige ist natürlich Meghan, zumal sich herausstellt, dass sie anscheinend schon früher großes Interesse an Jeff hatte und Amanda die Beziehung zu ihm offenbar neidete. Zudem gab es einen heftigen Streit um finanzielle Belange zwischen den beiden Freundinnen. Aber auch Charlotte, Amandas Schwester, hat ein Motiv, stand sie doch immer im Schatten der erfolgreicheren Schwester. Dann sind da noch Jeffs Freunde Nick und Austin - Nick ein selbstbewusster Womanizer, Austin dessen unscheinbares, aber sehr wohlhabendes Anhängsel -, die nicht zu durchschauen sind - und nicht zu vergessen der seltsame Praktikant des Hochzeitsfotografen, der schon einmal wegen Stalkings aufgefallen ist. Laurie kann nicht mit Bestimmtheit sagen, wem zu trauen ist und wer etwas zu verbergen hat, und es ergeben sich immer wieder neue Verdachtsmomente.
Solide ist auch Laurie als Hauptfigur. Vor fünf Jahren wurde ihr Ehemann erschossen, sie lebte lange Zeit in Angst, dass der Täter auch ihrem kleinen Sohn etwas antun könnte. Jetzt blickt sie mit ihrem Kollegen Alex hoffnungsvoll in die Zukunft, hält ihn allerdings dennoch auf Distanz, kann sich noch nicht ganz auf einen Neuanfang einlassen. Eine gute Ergänzung bildet ihr Vater Leo, Witwe und pensionierter Polizeichef, der sie tatkräftig unterstützt, sowohl als Babysitter als auch als Ermittler.
Es ist allerdings kein Thriller, der sich irgendwie von der Masse abhebt, auch innerhalb von Mary Higgins Clarks Schaffen stich er nicht heraus. Er funktioniert nach bewährtem Schema, ohne in irgendeiner Form originell zu sein. nach und nach erhält jeder Beteiligte sein Motiv, alles etwas sehr durchsichtig mit verdächtigen Gedanken oder Verhaltensweisen am jeweiligen Kapitelende präsentiert. Die Charaktere sind, von Laurie und ihrem Vater abgesehen, auch allesamt recht belanglos, niemand prägt sich sonderlich ein. Insgesamt wirkt die Handlung zu glatt gestrickt, wie am Reißbrett als Auftragsarbeit entworfen, ohne viel spürbares Herzblut. Im dramatischen Finale sind zudem die Zufälle ein wenig dick aufgetragen.
Fazit:
"Und niemand soll dich finden" von Mary Higgins Clark und Alafair Burke ist ein solider Thriller, der dritte Teil einer Reihe, der aber auch ohne Vorgängerkenntnisse verständlich ist. Er unterhält soweit gut, wenn man keine zu hohen Ansprüche hat. Einprägsam oder originell ist er nicht, aber auch nicht schlecht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.