21. Februar 2014

Paul Pepper und das schleichende Gift

Amazon
* * * * *
Inhalt:

Bei einer Wanderung mit Pit und Jonny gerät Arnica in einen Graben. Darin liegt ein Fass, aus dem seltsamer Schleim fließt, den Arnica nun am Körper hat. Jonny verständigt Paul Pepper, der den Notarzt zu ihnen schickt. Arnica wird rasch ins Krankenhaus gebracht und sofort behandelt: Sie hat noch einmal Glück gehabt, schwebt durch das Gift dennoch kurzzeitig in Lebensgefahr.

Frau Scheringer recherchiert, dass die Giftmüllfässer von einer Chemiefirma stammen und von der Transportfirma Consilius illegal in den Wald gebracht wurden. Pit schleust sich dort als Helfer für die Ferien ein. Pepper warnt ihn davor, den Leuten dort zu nahe zu kommen und Pit verspricht, sich nicht in Gefahr zu bringen. Es gelingt ihm, auch Jonny dort einen Job zu verschaffen.

Als Pit gerade beim Chef Herrn Consilius im Büro ist, wird eine Bombe durchs Fenster geworfen. Pit reagiert geistesgegenwärtig und entfernt sie, ehe sie explodiert. Herr Consilius behauptet, dass Neider dahinter stecken. Kurz darauf taucht ein weiteres Giftmüllfass auf und ein Kind stirbt, in der Firma wird zudem eingebrochen. Paul Pepper und seine Freunde stecken mitten in einem dramatischen Fall von Umweltkriminalität ...

Bewertung:

Wie oft den Paul-Pepper-Geschichten üblich geht es hier nicht nur um Diebstahl, sondern es geraten tatsächlich auch Menschen in Lebensgefahr oder sterben gar, für eine Kinderhörspielserie sehr unüblich. Dementsprechend spannend geht es zu, vor allem da Pit und Jonny sich direkt bei der verächtigen Firma einschleusen. Es braucht recht lange, bis man alle Zusammenhänge durchschaut und weiß, wer die Fäden hinter dem Skandal zieht und gegen Ende hin wird noch einmal sehr dramatisch inklusive Schusswechsel und Verfolgungsjagd. Die Geschichte sensibilisiert junge Hörer für ein aufmerksames Umwelt- und Naturbewusstsein, ohne mit dem erhobenen Zeigefinger zu kommen.

Bei aller Dramatik geht es zwischendurch auch mal witzig zu: Jonny macht sich vor dem Notarzt erst ein wenig wichtig, indem er sich in Lebensgefahr glaubt, weil er Beeren in der Nähe des Gifts gegessen hat - als es dann aber heißt, er solle sich den Magen auspumpen lassen, gerät er in Panik. "Ich komme mit", sagt Pit zur Beruhigung, "Ja, aber ich nicht!", entgegnet Jonny daraufhin entsetzt, was aber alles nichts hilft. Lustig wie immer ist auch das Mitmischen von Kommissar Rübenach, der geistesgegenwärtig reagiert, als er in der Firma auf Pit stößt und sich zum Glück vor dessen Chef nicht anmerken lässt, dass er die neue "Aushilfe" gut kennt. Rübenach ist in dieser Folge nicht ganz so aufbrausend wie sonst, aber es schmeckt ihm ganz offensichtlich dennoch nicht, dass Pepper und seine jugendlichen Freunde sich wieder einmal in die Angelegenheiten der Polizei einmischen - wenn es nach Rübenach ginge, sollte Pepper lieber ein paar Kaufhausdiebe schnappen und sich mit dem Verdienst des letztes Falls eine schöne Zeit machen.

Die Stammbesetzung ist perfekt ausgewählt. Jürgen Scheller war die Idealbesetzung für den unkonventionellen Paul Pepper, den er mit leicht nordischem Dialekt spricht, was natürlich bestens mit der Seemannsnatur des Detektivs harmoniert. Die mädchenhaft-hohe Stimme der leider inzwischen verstorbenen Veronica Neugebauer ist Hörspielfans ganz sicher von ihrer Rolle als Gaby bei "TKKG" gut bekannt und auch Jaron Löwenberg (u.a. Edward Norton, Adrien Brodie, Verliebt in Berlin) und Philip Brammer (Jason Priestley in "BH 90210", Nils Holgersson)haben sich zu bekannten Sprechern gemausert. Ellen Frank spricht mit energischer Stimme die resolute Oma Scheringer, die ihrem Vorbild Miss Marple nacheifert.

Trotzdem gehört die Folge leider nicht zu den besten der Reihe. Zum einen ist die Reihenfolge der Veröffentlichung irritierend, hier spielt nämlich Jack Feuervogel am Ende mit, der eigentlich erst in der Folge "Paul Pepper und der tödliche Sprung" eingeführt wird. Für Einsteiger ist das irritierend, denn dann weiß man nicht, wer dieser "Jack Feuervogel" überhaupt sein soll. Zudem ist es schade, dass Arnica wirklich nur in den ersten Minuten dabei ist und ansonsten ihr Gesundheitszustand nur von den anderen ab und zu erwähnt wird, anstatt dass sie nochmal selbst auftaucht, etwa bei einem Krankenbesuch. Zu guter Letzt spielt der Zufall ein bisschen zu sehr in die Ermittlungen rein. Es ist nicht ganz realistisch, wie schnell Pit und Jonny an wichtige Infos kommen.

Fazit:

Keine schlechte Folge, vor allem dank der guten und passenden Sprecher und der spannenden Handlung, die sich um einen Umweltskandal dreht. Trotzdem keine der besten Folgen der Reihe. Kann man hören, aber andere sind da weitaus empfehlenswerter.

Sprechernamen:

Paul Pepper: Jürgen Scheller
Jonny: Jaron Löwenberg
Pit: Phillip Brammer
Arnica: Veronika Neugebauer
Frau Scheringer: Ellen Frank

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.