22. Januar 2014

Pumuckl und die Gummi-Ente/Der Blutfleck auf dem Stuhl

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Inhalt:

a) Pumuckl und die Gummi-Ente

Pumuckl entdeckt in einem Laden eine Schwimmente aus Plastik. Er ist ganz begeistert und berichtet sofort dem Meister Eder davon. Schließlich ist Eder bereit, dem Kobold die Ente zu kaufen. In der Werkstatt bläst er sie auf und setzt sie in eine Wanne mit Wasser.

Pumuckl ist hocherfreut, als Meister Eder ihn auf die Ente setzt und er mit ihr durchs Wasser reiten kann. Nach einer Weile muss Eder einen Kunden besuchen. Pumuckl hat zunächst weiter Spaß mit seiner Ente. Ein Problem ergibt sich aber, als er alleine aufsteigen muss - ohne Eders Hilfe funktioniert es nicht, weil die Ente immer wegrutscht. Der frustrierte Pumuckl holt eine Gabel und sticht die Ente damit. Prompt geht das Gummitier kaputt und verliert seine Luft.

Kurz darauf kommen die beiden Jungen Fritz und Thomas in die Werkstatt, die etwas von Eder abholen wollen. Als sie die kaputte Ente entdecken und daraus einen Springbrunnen basteln wollen, vertreibt der unsichtbare Pumuckl sie. Wenig später kommt Meister Eder zurück und sieht die kaputte Ente. Pumuckl erzählt von den beiden Jungen und Eder glaubt, dass die beiden das Loch hineingestochen haben ...

b) Der Blutfleck auf dem Stuhl

Zu Meister Eder kommt eine Kundin in die Werkstatt, die beim Umschauen alle möglichen Gegenstände anfasst. Dabei schneidet sie sich an einem Spiegel in die Hand. Erschrocken setzt sie sich auf den nächstbesten Stuhl - zu Eders Entsetzen ausgerechnet auf den antiken Stuhl mit Gobelinüberzug, den er für einen Kunde repariert hat.

Dabei fallen ein paar Blutstropfen auf den edlen Bezug. Meister Eder ist empört, die Kundin dagegen scheint die Aufregung nicht zu verstehen. Eder weiß, dass der Stuhl nur von einer professionellen Reinigung gerettet werden kann und lässt sich von der Kundin ihren Namen geben, um die Reinigung in Rechnung zu stellen.

Nachdem sie gegangen ist, sucht Eder fieberhaft im Telefonbuch nach einer Reinigungsfirma, die diesen heiklen Auftrag übernimmt. Als ihm dies endlich geglückt ist, kommt überraschend der Kunde vorbei. Panisch trägt Meister Eder dem Pumuckl auf, den Stuhl in jedem Fall für den Besitzer zu verdecken, damit der das Unglück nicht sieht ...

Bewertung:

"Pumuckl und die Gummi-Ente" ist eine recht typische Folge in Pumuckls Œuvre - alles beginnt harmlos, Pumuckl handelt dann zu unbedacht und schwindelt, um sich einer unangenehmen Situation zu entziehen, was schließlich aber alles noch komplizierter macht.

Die Begeisterung für die Gummi-Ente ist niedlich anzuhören und man kann sich gut vorstellen, wie viel Spaß der kleine Kerl mit seinem Planschtier hat, auf dem er wegen seiner Größe bequem reiten kann. Als es dann aber Probleme gibt, handelt Pumuckl wie so oft zu spontan und unüberlegt. Anstatt sich zu gedulden, bis Meister Eder wiederkommt, sticht er kurzerhand mit der Nadel in das Gummitier, um es für seinen Ungehorsam zu bestrafen. Zu spät begreift Pumuckl, was er damit anrichtet. Das Schlimme ist dann aber die Lüge gegenüber Meister Eder: Die beiden Jungen erscheinen ihm als ideale Sündenböcke und er lässt Eder im Glauben, dass sie nicht nur die kaputte Ente begutachtet haben, sondern selbst das Loch hineingestochen hätten. Meister Eder schimpft natürlich mit den Jungen, als sie erneut in die Werkstatt kommen und die wiederum wehren sich gegen diese Ungerechtigkeit.

Die Folge ist weniger spannend als vor allem lehrreich: Kinder bekommen hier demonstriert, wie schnell man durch eine scheinbare Notlüge in noch größeren Ärger geraten kann als wenn man direkt die Wahrheit gesagt hätte. Sicher ist es verführerisch, jemand anderem eine Schuld anzuhängen, aber man sieht, dass dies nicht der richtige Weg ist. Auch lernen Kinder hier, dass Ungeduld zu Scherereien führen kann. Pumuckl hätte nur warten müssen, bis Eder wiederkommt und ihn auf die Ente heben kann - dann hätte er sich eine Menge Ärger erspart. Die Situation im Hörspiel ist sehr realitätsnah und könnte sich so ähnlich durchaus auch bei den kleinen Hörern abspielen. Die TV-Version ist vor allem bekannt wegen der Gastauftritte von Helga Feddersen als Spielzeugverkäuferin und Karl Dall als Kunde - diese Szene hätte man sich aber durchaus sparen können, weil sie für die Serie einfach zu albern ist.

"Der Blutfleck auf dem Stuhl" bietet dazu einen inhaltlichen Kontrast. Hier ist es mal nicht der Pumuckl, der einen Fehler begeht, sondern eine Kundin, die sich erst zu unvorsichtig benimmt und sich dann ihrer Verantwortung entziehen möchte. Die Folge ist einerseits ebenfalls lehrreich: Kinder bekommen gezeigt, dass man nicht unbedingt vom Äußeren auf die Integrität einer Person schließen kann. Die Dame ist sehr schick gekleidet und erweckt einen eleganten Eindruck - als sie dann aber die Rechnung für die Reinigung übernehmen soll, benimmt sie sich alles andere als fein.

Die Folge ist zudem auch witzig und spannend. Meister Eder hat mal wieder eine brenzlige Situation zu meistern, als er den Fleck vor dem Kunden mit allen Mitteln verbergen muss und ausnahmsweise ist dafür nicht der Pumuckl verantwortlich. Eder und sein Kobold lassen sich einiges einfallen, um den Schaden zu verstecken, was auf den Kunden natürlich recht eigenartig wirkt - etwa wenn eine Zeitung sich partout nicht entfernen lässt, weil der unsichtbare Kobold darauf hockt oder sich Eder kurzerhand auf den Stuhl setzt und sich auch zur Verabschiedung nicht mehr weg bewegt. Der Ausgang der Geschichte ist so nicht vorherzusehen. Es gibt hier zwar kein komplettes Happy End, dies ist aber wiederum für die Lehre nicht schlecht. Schade, dass diese Folge keine TV-Umsetzung erhalten hat, es hätte sich gewiss gelohnt.

Fazit:


Zwei sehr gute Folgen, von denen die erste vor allem durch ihren lehrreichen Charakter überzeugt, während die zweite noch besonders viel Witz und Spannung aufweist. Sicherlich mit die besten und unterhaltsamsten Episoden aus der Pumuckl-Reihe und immer wieder schön zu hören.

Sprechernamen:


Pumuckl - Hans Clarin
Meister Eder - Gustl Bayrhammer
Erzähler - August Riehl
Fritz - J. Fischer
Thomas - Florian Halm
Frau - Erni Singerl
Frauenstimme - Katharina de Bruyn
Herr Greiner - Fritz Strassner
Mann - Alexander Malachovsky
Frau Sichelhammer - Lilian Westphal

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