29. November 2013

Bibi und Tina - Spuk im Wald

Amazon
* * * * *
Inhalt:

Bibi, Tina und Alex treffen sich mit Freddy in der Eisdiele. Im Gespräch kommen sie auf das Gerücht, dass es im Falkensteiner Forst seit Kurzem spuken soll - mehrere Leute haben dort nachts seltsame Lichter gesehen und Pferdewiehern gehört. Aus der Unterhaltung entsteht schließlich der Vorschlag, in dieser Nacht im Wald zu zelten - die Mädchen wollen den Jungen damit beweisen, dass sie keine Angst vor den angeblichen Geistern haben.

Die vier schlagen ihre Zelte auf und erzählen sich abends Gruselgeschichten. In der Nacht versuchen Alex und Freddy vergeblich, den Mädchen Angst einzujagen. Im Gegenzug rächt sich Bibi mit einer gruseligen Hexerei, die den Jungs einen gehörigen Schrecken einjagt. Als Revanche spuken Alex und Freddy in der nächsten Nacht auf dem Martinshof. Allerdings erschrecken sie dabei zu Frau Martins Ärger auch die Pferde und die Ferienkinder - und obendrein sind aus dem Stall auch noch einige Sachen verschwunden.

Am nächsten Tag entschuldigt sich Alex für den nächtlichen Spuk. Er beteuert aber, von den verschwundenen Sachen nichts zu wissen, Freddy ebensowenig. Bibi und Tina glauben ihnen und wollen herausfinden, wer für den Diebstahl verantwortlich ist. Dabei erleben sie eine Überraschung und stellen fest, dass jemand dringend ihre Hilfe braucht ...

Bewertung:

Der Titel der Folge klingt vielversprechend, zumal es mit "Das Gespensterpferd" und "Allein im Schloss" bereits zwei tolle Bibi-und-Tina-Folgen mit Gruselflair gab. Leider kann "Spuk im Wald" nicht an diese Klasse anknüpfen, auch wenn es sich insgesamt gewiss um kein schlechtes Hörspiel handelt.

Positiv fallen wie eigentlich immer in der Serie die vermittelten Lehren auf: Hilfsbereitschaft spielt hier wieder einmal eine zentrale Rolle. Bibi und Tina sind sofort bereit zu helfen, als sie die Hintergründe zu dem Diebstahl im Stall und den seltsamen Geschehnissen im Wald erfahren. Dabei ist es für die beiden unerheblich, dass sie hier Fremden helfen - für die Freundinnen ist es einfach keine Frage, dass sie gerne dabei helfen, jemanden glücklich zu machen, in diesem Fall zwei Kindern. Gegenüber Frau Martin greifen die zwei dabei zu einer Notlüge. Später erklärt ihnen Frau Martin, dass es ihr für die Zukunft lieber ist, wenn sie nicht direkt lügen, sondern einfach sagen, dass sie ein Geheimnis bewahren müssen - Tinas Mutter will sie dann in Ruhe lassen, ihnen vertrauen und akzeptieren, dass sie nicht alles sagen können, möchte aber nicht belogen werden, was die Mädchen auch einsehen. Die Gruselnacht im Wald macht vor allem jugendlichen Hörern sicher Lust, selbst einmal im Freien zu übernachten und sich abends unheimliche Geschichten zu erzählen. Die Handlung ist auch nicht so vorhersehbar wie andere Folgen der Serie: Was sich hinter den angeblichen Geistern verbirgt, kann der Hörer wohl kaum vorzeitig erahnen; es gibt nicht die oft allzu offensichtlichen Andeutungen anderer Episoden.

Einige Schwächen sorgen jedoch dafür, dass das Hörspiel nicht wirklich über Mittelmaß hinauskommt. Grundsätzlich kommt vor allem der zu erwartende Grusel viel zu kurz - der Titel klingt zwar verheißungsvoll, doch es klärt sich dann doch recht schnell, wer hinter den Spukereien steckt. Tatsächlich sind diese Ereignisse nur der Aufhänger für das eigentliche Thema der Geschichte, das mit unheimlichem Flair nichts mehr zu tun hat. Im Mittelpunkt der Handlung steht weniger die Suche nach den "Geistern" als eher eine Hilfsaktion, die Bibi und Tina organisieren.

Des Weiteren erinnert die Folge doch recht deutlich an mehrere ältere Episoden - "Das Gespensterpferd", "Das Schmusepony" und "Das Findel-Fohlen" weisen viele Parallelen auf, und langjährige Bibi-und-Tina-Hörer erleben so eine Art Déjà-Vu. Es gibt außerdem eine Anspielung auf die Folge "Allein im Schloss", die leider zu viel verrät - wer jene Folge noch nicht kennt, bekommt hier schon eine Pointe präsentiert. Gerade im Vergleich zu "Allein im Schloss" bemerkt man die Schwächen dieser Episode - dort erlebten Hörer eine wunderbar gemütliche und kindgerecht gruselige Halloweenstimmung, hier dagegen löst sich die Hoffnung auf eine ähnlich gelagerte Stimmung schnell auf.

Erfreulich ist es, dass Frau Martin mal wieder eine Sprechrolle hat, und auch Freddy ist immer wieder schön zu hören - schade ist aber wiederum, dass Graf von Falkenstein nur erwähnt wird und nicht als Sprechrolle in Erscheinung tritt. Bei den beiden Kindersprechern gibt es noch ein wenig Luft nach oben - ihre Sätze klingen an manchen Stellen ein bisschen zu unnatürlich.

Fazit:


Alles in allem eine hörenswerte, aber nur durchchnittliche Folge von "Bibi und Tina". Sehr schön sind wieder einmal die vermittelten Lehren, auch die Anfangsatmosphäre weiß zu gefallen. Mit Spuk hat die Geschichte allerdings nicht viel zu tun, und die Handlung ist zu sehr aus früheren Episoden zusammengeschustert.

Sprechernamen:


Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Alexander v. Falkenstein: S. Hasper
Freddy: O. Rohrbeck
Frau Martin: E. Meyka
Lars: N. Wiechers
Ann-Kathrin: G. Stiebitz
Erzähler: G. Schoß

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.