11. Februar 2014

Die drei Ziegenböcke - Ellen Rudin

Produktinfos:

Ausgabe: 1983
Seiten: 24
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Die Autorin:

Ellen Rudin hat neben diesem Werk noch andere Kinderbücher verfasst wie "Pig Sisters" und "Talk about School". Die Illustratorin Lilian Obligado ist spezialisiert auf Kinderbücher, etwa "Three little kittens" oder "Pickles and Jake".

Inhalt:


Es waren einmal drei Ziegenböcke, die in einem Tal lebten - ein kleiner Ziegenbock, ein mittlerer und ein großer. Das Tal ist durch einen reißenden Bach geteilt. Eine Brücke führt auf die andere Seite, auf der es viel mehr Grün zu fressen gibt.

Unter dieser Brücke lebt jedoch ein böser Troll, sodass die Ziegenböcke es nicht wagen, sie zu betreten. Eines Tages aber bringt sie der Hunger dazu, es doch zu versuchen. Irgendwie müssen sie über die Brücke gelangen, ohne dem gefährlichen Troll in die Hände zu fallen ...

Bewertung:

Das Märchen von den drei Ziegenbrüdern gibt es in vielen leicht unterschiedlichen Nacherzählungen, teilweise erhalten sie beispielsweise auch Namen.

In dieser Variante stechen vor allem die schön gemachten Bilder hervor. Jede Doppelseite ist vollständig coloriert und der Text fügt sich dann immer mit jeweils ein paar Zeilen oben oder unten in einem freien Plätzchen ein. Die drei Ziegen werden sehr individuell dargestellt. Das jüngste Zicklein ist hellbraun, hat ein niedliches Gesicht nach dem Kindchenschema und kleine Hörnchen. Der mittlere Ziegenbock besitzt ein rötlich-braunes Fell, ist recht dünn und seine Hörner ist ein wenig länger die des Zickleins. Besonders markant ist der älteste und größte der drei Ziegenböcke dargestellt: Er hat weißes, langes, dichtes Fell und lange, geschwungene Hörner und eine recht kräftige Statur. Alle drei Ziegen haben liebenswerte Gesichtsausdrücke; zugleich aber sind die Zeichnungen nicht zu verkitscht, vor allem die Körper der Tiere sind schon nah an den realen Vorbildern orientiert. Auch beim Troll wurde Wert auf eine detaillierte Darstellung gelegt.

Der Troll hat menschliche Gestalt, allerdings zerzauste weiße Haare und einen wallenden Bart, Krallenfüße, lange spitze Fingernägel und ebensolche Zähne. Dazu schaut er grimmig drein und schwingt eine Keule - für kleine Kinder ist sein Anblick sicher echt eindrucksvoll, aber auch nicht so grausig, dass sie wirklich Angst bekommen müssten.

Die Geschichte wird einfach und ohne irgendwelche Abschweifungen erzählt. Die drei Ziegenböcke erhalten keine besonderen individuellen charakterlichen Merkmale, außer, dass der größte und älteste auch der Mutigste ist und es mit dem Troll aufnimmt. Das Büchlein ist schnell vorgelesen und eignet sich auch gut zum Üben für Leseanfänger. Dazu eignet es sich nicht nur aufgrund der Stringenz der Handlung, sondern auch aufgrund der Wiederholungen: Die drei Brüder betreten nacheinander die Brücke und die Szene variiert jeweils nur geringfügig.

Zu bemängeln ist allenfalls, dass sich das Problem mit dem Troll leichter löst als gedacht - wenn man bedenkt, dass sich die drei Ziegenböcke offenbar erst bei größtem Hunger auf die Brücke trauen, erwartet man mehr Komplikationen. Ganz logisch ist es dabei nicht, dass sie sich erst ewig nicht auf die Brücke trauen und es dann wiederum ohne Absprache einfach durchziehen. Hier gibt es für vorlesende Eltern die Möglichkeit, die Geschichte ein bisschen auszuschmücken.

Fazit:

Ein schönes Kinderbuch für Vorschulkinder und Leseanfänger mit einer simplen, aber für Kinder dieses Alters ansprechenden Geschichte. Hervorzuheben sind auf alle Fälle die schönen, detaillierten Zeichnungen.

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