17. November 2013

Benjamin Blümchen - Der Zeltausflug

Amazon
* * * * *
Inhalt:

Benjamin, Otto und Stella begleiten Herrn Tierlieb bei seinem abendlichen Rundgang durch den Zoo. Die vielen Tiergeräusche erinnern Herrn Tierlieb an frühere Zeiten, als er öfter gezeltet hat. Otto hat schon einmal mit seinen Eltern gezeltet, für Benjamin und Stella ist es dagegen ganz neu - und sie möchten es auch unbedingt einmal erleben. Die vier beschließen spontan, am nächsten Wochenende im Rauen Forst zu zelten und dort im Wald Tiere zu beobachten.

Natürlich gibt es im Vorfeld noch einige Dinge zu erledigen. Sie müssen Zelte organisieren und die nötige Ausrüstung einpacken. Am Bahnhof treffen sie zufällig Frau Kolumna, die selbst mit Wanderausrüstung unterwegs ist - dabei handelt es sich aber um ein streng geheimes Projekt, das sie noch nicht verraten darf. Am Rauen Forst angekommen, treffen die Freunde einen Imker, der Waldhonig erntet und ihnen einige interessante Informationen gibt. Er erzählt ihnen auch von dem Albino-Hirsch, den es im Wald gibt.

Auf einer kleinen Lichtung an einem Bach schlagen die vier schließlich ihre Zelte auf und machen ein Lagerfeuer. Dabei entdecken sie auch einen kleinen Frischling und dessen Mutter. beim gemütlichen Essen merken die Freunde, dass die Tiere seltsam unruhig sind und von etwas wegzulaufen scheinen. Dazu ist der Bach plötzlich verschwunden, und irgendjemand hat dem netten Imker den Honig gestohlen ...

Bewertung:


Geschichten, die sich um Natur und Umwelt drehen, haben eine lange Tradition bei Benjamin Blümchen. "Der Zeltausflug" passt also thematisch durchaus sehr gut in das jahrzehntelang bewährte Schema der Reihe, kann allerdings dennoch nicht die Klasse der alten Folgen erreichen.

Positiv sind vor allem die vielen nützlichen Informationen, die Kinder aus dem Hörspiel ziehen können. Sie lernen beispielsweise, dass man in Deutschland nicht einfach frei zelten darf, sondern dass Herr Tierlieb dafür eine Genehmigung einholen muss und welche Ausrüstungsgegenstände beim Zelten auf keinen Fall fehlen sollten. Es wird anschaulich geschildert, wie Imker den Honig gewinnen: vom Sammeln des Nektars durch die Bienen über die Wabenkästen, die der Imker entnimmt und aus denen er mittels einer Maschine den Honig herausschleudert.

Zudem wird erklärt, dass der Waldhonig vom Honigtau der Baumblätter gewonnen wird und dass Bienen gewöhnlich nur stechen, wenn sie sich bedroht fühlen. Gut ist auch die Informationen zum Unterschied zwischen Hirschen und Rehen - dank des "Bambi"-Missverständnisses ist immer noch der Glaube populär, dass es sich bei Rehen um junge Hirsche handelt. Die Geschichte macht durchaus Lust darauf, selbst einmal zu zelten, und die Atmosphäre im Wald und am Lagerfeuer hat etwas Heimelig-Gemütliches. Erfreulich ist außerdem, dass Herr Tierlieb eine große Rolle einnimmt und nicht wie sonst meist der Fall nur am Rande erscheint.

Auf der anderen Seite aber ist die Folge ausgesprochen vorhersehbar. In der ersten Hälfte werden mit dem verschwundenen Bach, dem gestohlenen Honig und dem zerstörten Garten es Imkers ein paar spannend wirkende Aspekte aufgeworfen, die sich dann aber sehr simpel erklären lassen - selbst kleine Kinder können leicht durchschauen, was sich jeweils hinter diesen Ereignissen verbirgt. Einen wirklichen Höhepunkt besitzt die Folge nicht, vielmehr plätschert die Handlung vor sich hin, und es fehlt ein wenig der rote Faden. Natürlich muss nicht jede Episode eine dramatische Szene beinhalten, doch ein bisschen ereignisreicher hätte man die Handlung mit Sicherheit gestalten können.

Am Anfang der Folge fallen die mit Menschenstimmen imitierten Stimmen der Zootiere negativ auf; sowohl das Quaken der Frösche als das Kreischen der Affen klingen ausgesprochen unecht - schade, denn in den alten Folgen wurden für solche Hintergrundgeräusche bevorzugt echte Tierlaute eingesetzt. Zudem fehlt es der Episode an witzigen Momenten. Ottos und Benjamins Dialoge sind teilweise eher albern, etwa wenn sie darüber reden, ob Fledermäuse "fledern" oder Schmetterlinge "schmettern". Zu guter Letzt ist die Stimme des Imkers nicht optimal besetzt. Detlef Bierstedt, übrigens der Vater von Marie Bierstedt,die Stella spricht, ist zweifellos ein guter Sprecher, aber seine Stimme, mit der er etwa regelmäßig George Clooney synchronisiert, passt nicht zur Figur des Imkers - er hört sich eher betont cool statt gemütlich an.

Fazit:


Ein eher durchschnittliche Folgen, die sich vor allem durch ihr grundsätzliches Thema und die vielen kindgerechten Informationen zur Natur empfiehlt. In Sachen Spannung und Humor gibt es allerdings bessere Folgen aus der Reihe.

Sprechernamen:

Benjamin Blümchen: J. Kluckert
Otto: K. Primel
Stella: M. Bierstedt
Herr Tierlieb: R. Evers
Karla Kolumna: G. Fritsch
Isibert Immelmann: D. Bierstedt
Erzähler: G. Schoß

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.