Produktinfos:
Ausgabe: 2016 bei Blanvalet
Seiten: 480
Buchhandel.de
* * * * *
Die Autorin:
Nina Malik ist das Pseudonym einer erfolgreichen Romanautorin aus Norddeutschland, wie ihr Verlag preisgibt. "Schwarze Federn" ist der erste Band einer neuen Reihe.
Inhalt:
Als Marlis Seelers, Ehefrau des umstrittenen Strafverteidigers Albert Nehring und Mutter zweier Kinder, macht eine schreckliche Entdeckung in ihrem Haus: In ihrem Wintergarten liegen zwei Leichen, große Teile des Hauses wurden mit Teer beschmiert, die beiden ineinander verschlungenen Toten auf Federn gebettet. Alles muss geschehen sein, während sie und die Kinder fest geschlafen haben. Ihr Mann ist nicht zu finden.
Chefermittler Simon Ackermann und seine junge Kollegin Franka Janhsen stehen vor einer schwierigen Aufgabe. Die Toten entpuppen sich als eine junge Frau und ein Junge, doch die Identität der beiden ist unklar. Schnell gerät Marlis Seelers' verschwundener Ehemann in Verdacht, da er flüchtig zu sein scheint. Denkbar ist allerdings auch, dass sich jemand an ihm wegen seiner umstrittenen Methoden vor Gericht rächen wollte.
Marlis Seelers kommt vorübergehend in die Psychiatrie. Während Simon Ackermann nach dem Ehemann fahndet, befasst sich Franka näher mit der Ehefrau. Es stellt sich heraus, dass Marlis Seelers schon früher unter psychischen Problemen litt und dass es einige dunkle Seiten in der Ehe gibt. Wie viel weiß sie über die Geschehnisse im Haus? Und schließlich taucht der obdachlose Jugendliche Noah auf, der in den Fall verwickelt zu sein scheint ...
Bewertung:
Unter dem Pseudonym Nina Malik legt die Autorin mit "Schwarze Federn" den ersten Band einer neuen Reihe um die Ermittlerin Franka Janhsen vor - zweifellos ein recht unterhaltsamer, aber insgesamt nicht überdurchschnittlicher Kriminalroman.
Auffallend ist vor allem die Zeit, die sich das Werk nimmt, um die Handlung zu entfalten. So gibt es nach hundert Seiten noch keine Spur von Albert Nehring und keinen Hinweis auf die Identität der beiden Leichen, im Grunde stehen lediglich Todesursachen und -zeitpunkte der Toten fest. Das Muss kein Nachteil sein, denn dafür nimmt der Leser ausgiebig teil an den Entwicklungen. Jeder Schritt der Ermittler wird begleitet, man erhält umfassende rechtsmedizinische und kriminalistische Einblicke, die gut recherchiert wirken. In der ersten Buchhälfte ist somit Geduld gefragt, dafür wird man mit reizvollen Informationen versorgt, die einen Schritt für Schritt die Ermittlererkenntnisse begleiten lassen.
Der Fall ist mysteriös, da lange Zeit unklar ist, warum die beiden Leichen ausgerechnet im Haus des Anwalts liegen und warum sie so auffällig drapiert sind. Das Gesicht des weiblichen Opfers wurde grausam zugerichtet und mit einer Maske abgedeckt, der Junge dagegen geschminkt, um sein ohnehin hübsches Gesicht noch engelsgleicher wirken zu lassen. Beide hatten vor ihrem Tod Sex, nicht zwingend gegen ihren Willen. Sie sind zur Schau gestellt wie ein Liebespaar, dazu das Teer und die Federn - eine bizarre Inszenierung, deren Hintergrund rätselhaft ist. Rätsel gibt auch Marlis Seelers auf. Ihre Medikamente deuten auf Schizophrenie hin, und Franka tut sich schwer, Informationen von ihr zu erhalten, da die Psychiatrie sie sorgsam abschirmt und Marlis Seelers nur bedingt vernehmungsfähig ist.
Unklar ist zunächst auch, welche Rolle der zweite Handlungsstrang um den obdachlosen Punker Noah spielt. Nach und nach werden diese beiden Handlungen jedoch zusammengeführt, und Noah erhält eine wichtige Rolle und ist insgesamt einer der interessantesten Charaktere. Bei Franka Janhsen wird schnell klar, dass sie ihre Vergangenheit ruhen lassen möchte und einige Geheimnisse hat. Man erfährt, dass Frankas Einstieg ins Morddezernat in Rerrick beruflich überaus erfolgreich war, von den Kollegen allerdings mit Neid und Misstrauen bedacht wurde. Nur ihr Partner Simon Ackermann begegnete ihr positiv, sodass sich Franka eine kühle Fassade zugelegt hat. Sie gibt sich bewusst unnahbar, um nicht verletzt zu werden, was wiederum für Spannungen sorgt, die die Ermittlungen nicht einfacher gestalten. Gewiss wird man in den folgenden Bänden noch einige weitere Details zu Frankas Vergangenheit erfahren, die bislang nur angerissen wurden.
Dennoch fehlt es hier an einprägsamen Charakteren, deren weiteren Weg man unbedingt weiterverfolgen möchte. Weder Franka noch Simon sind so interessant, dass man zwangsläufig begierig auf weitere Fälle mit ihnen ist. Die Ermittlungen wiederum ziehen sich bisweilen ein bisschen zu sehr, und das große Finale löst sich ein wenig vorhersehbar und konstruiert auf.
Fazit:
Der erste Franka-Janhsen-Band "Schwarze Federn" von Nina Malik ist unterm Strich recht unterhaltsam, insbesondere für Krimifans, die sich für rechtsmedizinische Details interessieren. Spannung will allerdings nur bedingt aufkommen, auch die Charaktere sind nicht übermäßig interessant. Kann man lesen, ist aber kein Highlight des Genres.
Ausgabe: 2016 bei Blanvalet
Seiten: 480
Buchhandel.de
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Die Autorin:
Nina Malik ist das Pseudonym einer erfolgreichen Romanautorin aus Norddeutschland, wie ihr Verlag preisgibt. "Schwarze Federn" ist der erste Band einer neuen Reihe.
Inhalt:
Als Marlis Seelers, Ehefrau des umstrittenen Strafverteidigers Albert Nehring und Mutter zweier Kinder, macht eine schreckliche Entdeckung in ihrem Haus: In ihrem Wintergarten liegen zwei Leichen, große Teile des Hauses wurden mit Teer beschmiert, die beiden ineinander verschlungenen Toten auf Federn gebettet. Alles muss geschehen sein, während sie und die Kinder fest geschlafen haben. Ihr Mann ist nicht zu finden.
Chefermittler Simon Ackermann und seine junge Kollegin Franka Janhsen stehen vor einer schwierigen Aufgabe. Die Toten entpuppen sich als eine junge Frau und ein Junge, doch die Identität der beiden ist unklar. Schnell gerät Marlis Seelers' verschwundener Ehemann in Verdacht, da er flüchtig zu sein scheint. Denkbar ist allerdings auch, dass sich jemand an ihm wegen seiner umstrittenen Methoden vor Gericht rächen wollte.
Marlis Seelers kommt vorübergehend in die Psychiatrie. Während Simon Ackermann nach dem Ehemann fahndet, befasst sich Franka näher mit der Ehefrau. Es stellt sich heraus, dass Marlis Seelers schon früher unter psychischen Problemen litt und dass es einige dunkle Seiten in der Ehe gibt. Wie viel weiß sie über die Geschehnisse im Haus? Und schließlich taucht der obdachlose Jugendliche Noah auf, der in den Fall verwickelt zu sein scheint ...
Bewertung:
Unter dem Pseudonym Nina Malik legt die Autorin mit "Schwarze Federn" den ersten Band einer neuen Reihe um die Ermittlerin Franka Janhsen vor - zweifellos ein recht unterhaltsamer, aber insgesamt nicht überdurchschnittlicher Kriminalroman.
Auffallend ist vor allem die Zeit, die sich das Werk nimmt, um die Handlung zu entfalten. So gibt es nach hundert Seiten noch keine Spur von Albert Nehring und keinen Hinweis auf die Identität der beiden Leichen, im Grunde stehen lediglich Todesursachen und -zeitpunkte der Toten fest. Das Muss kein Nachteil sein, denn dafür nimmt der Leser ausgiebig teil an den Entwicklungen. Jeder Schritt der Ermittler wird begleitet, man erhält umfassende rechtsmedizinische und kriminalistische Einblicke, die gut recherchiert wirken. In der ersten Buchhälfte ist somit Geduld gefragt, dafür wird man mit reizvollen Informationen versorgt, die einen Schritt für Schritt die Ermittlererkenntnisse begleiten lassen.
Der Fall ist mysteriös, da lange Zeit unklar ist, warum die beiden Leichen ausgerechnet im Haus des Anwalts liegen und warum sie so auffällig drapiert sind. Das Gesicht des weiblichen Opfers wurde grausam zugerichtet und mit einer Maske abgedeckt, der Junge dagegen geschminkt, um sein ohnehin hübsches Gesicht noch engelsgleicher wirken zu lassen. Beide hatten vor ihrem Tod Sex, nicht zwingend gegen ihren Willen. Sie sind zur Schau gestellt wie ein Liebespaar, dazu das Teer und die Federn - eine bizarre Inszenierung, deren Hintergrund rätselhaft ist. Rätsel gibt auch Marlis Seelers auf. Ihre Medikamente deuten auf Schizophrenie hin, und Franka tut sich schwer, Informationen von ihr zu erhalten, da die Psychiatrie sie sorgsam abschirmt und Marlis Seelers nur bedingt vernehmungsfähig ist.
Unklar ist zunächst auch, welche Rolle der zweite Handlungsstrang um den obdachlosen Punker Noah spielt. Nach und nach werden diese beiden Handlungen jedoch zusammengeführt, und Noah erhält eine wichtige Rolle und ist insgesamt einer der interessantesten Charaktere. Bei Franka Janhsen wird schnell klar, dass sie ihre Vergangenheit ruhen lassen möchte und einige Geheimnisse hat. Man erfährt, dass Frankas Einstieg ins Morddezernat in Rerrick beruflich überaus erfolgreich war, von den Kollegen allerdings mit Neid und Misstrauen bedacht wurde. Nur ihr Partner Simon Ackermann begegnete ihr positiv, sodass sich Franka eine kühle Fassade zugelegt hat. Sie gibt sich bewusst unnahbar, um nicht verletzt zu werden, was wiederum für Spannungen sorgt, die die Ermittlungen nicht einfacher gestalten. Gewiss wird man in den folgenden Bänden noch einige weitere Details zu Frankas Vergangenheit erfahren, die bislang nur angerissen wurden.
Dennoch fehlt es hier an einprägsamen Charakteren, deren weiteren Weg man unbedingt weiterverfolgen möchte. Weder Franka noch Simon sind so interessant, dass man zwangsläufig begierig auf weitere Fälle mit ihnen ist. Die Ermittlungen wiederum ziehen sich bisweilen ein bisschen zu sehr, und das große Finale löst sich ein wenig vorhersehbar und konstruiert auf.
Fazit:
Der erste Franka-Janhsen-Band "Schwarze Federn" von Nina Malik ist unterm Strich recht unterhaltsam, insbesondere für Krimifans, die sich für rechtsmedizinische Details interessieren. Spannung will allerdings nur bedingt aufkommen, auch die Charaktere sind nicht übermäßig interessant. Kann man lesen, ist aber kein Highlight des Genres.
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