* * * * *
Inhalt:
An einem Winterabend in Point Whitmark halten Jay, Derek und Tom wieder einmal ihre Radiosendung ab. Als sie gerade beim abschließenden Quiz mit einer Anruferin namens Christy sprechen, bricht urplötzlich der Kontakt ab - es klingt, als habe sie jemand überfallen. Christy ist danach verschwunden, und die drei Freunde nehmen die Suche auf. Sie gehen zu dem Nachtpark mit exotischen, nachtaktiven Tieren, in dem Christy als Praktikantin arbeitete. Hier erfahren sie, dass das Mädchen blind ist.
Im Park ist man allerdings nicht sonderlich besorgt über ihre Abwesenheit - Christy blieb öfter mal ein paar Tage weg und der Geschäftsführer Mr. Stewart verhält sich abweisend. Allerdings finden die Freunde ihr Handy und ihre Sonnenbrille, was nicht auf eine freiwillige Abwesenheit hinweist. Während sich Derek weiter im Park umschaut, besuchen Tom und Jay das Blindenheim der Apollonia, in dem Christy lebt.
Die alte Leiterin Apollonia gibt ein paar rätselhafte Hinweise und spricht von einer leer stehenden Farm. Und gibt es vielleicht einen Zusammenhang mit den Tieren, die seit kurzem regelmäßig aus dem Park verschwinden?
Bewertung:
Die riesigen Augen eines Koboldmakis starren vom dunklen Cover entgegen und versprechen eine geheimnisvolle Atmosphäre in dieser Point-Whitmark-Folge, was auch eingehalten wird.
Die Geschichte hält sich nicht mit langem Vorgeplänkel auf, sondern schon nach rund zwei Minuten nimmt der Fall seinen Anfang: Die beiden Anrufer Christy und der Point Whitmark-Stammhörer Dave wollen gerade am Quiz teilnehmen, als Christy offenbar von jemandem überrascht wird, den sie kennt - und der sie dann wohl überwältigt. Jay, Derek und Tom haben nur den Anhaltspunkt, dass Christy ihren Angreifer erkannt hat, auch wenn sie leider keinen Namen nannte, und dass sie sich gerade im Nachtpark beim Wolfsgehege befand. Schnell liegt nah, dass es einen Zusammenhang zu den Tieren gibt, die hier seit einiger Zeit gestohlen werden und dass Christy demjenigen vielleicht in die Quere kam. Während des Rundgangs durch den Park gibt es nebenbei ein paar interessante Informationen, die Freunde geraten in brenzlige Situationen, und etwas Humor ist wie üblich auch dabei.
Langeweile kommt keine auf, und es gibt auch eine Reihe von Nebenfiguren, von denen mehrere dafür in Frage kommen, in die Geschehnisse verwickelt zu sein. Besonders gelungen ist der Butler der Blindenschule, Mr. Bishops. Er ist ein sehr wortkarger Mann, der langsam spricht und ein bisschen befremdlich auf die Freunde wirkt. Den Hörer erinnert er ein wenig an den finsteren Butler Lurch der Adams Family. Die Handlung hat keine Längen und ist durchweg unterhaltsam. Offiziell wird das Hörspiel ab sechs Jahren empfohlen - das dürfte ein bisschen zu jung sein, zehn wäre sicherlich passender, zumal die Protagonisten Jugendliche sind.
Akustisch ist die Folge von Anfang bis Ende ein Genuss. Im Nachtpark gibt es eine Fülle an Tiergeräuschen im Hintergrund, vor allem das gedämpfte Wolfsheulen sorgt für eine schaurige Stimmung. Auch die musikalische Untermalung ist perfekt auf die unheimliche Atmosphäre abgestimmt. Auch bei den Sprechern hat man eine sehr gute Auswahl getroffen. Die Hauptsprecher sind wie üblich sehr souverän, in den Nebenrollen überzeugt z. B. Engelbert von Nordhausen, den man an sich aus vielen sympathischen Rollen wie Quack den Bruchpiloten bei "Duck Tales" kennt, als kühler Geschäftsführer. Regina Lemnitz hat einen leider nur sehr kurzen Auftritt als Apollonia. Sonst ist ihre Stimme meist sehr volltönend und sie wird gerne für herzliche und/temperamentvolle Frauen eingesetzt, nicht umsonst synchronisiert sie seit vielen Jahren Whoopie Goldberg oder Kathy Bates, hier aber spricht sie die alte Frau mit zittriger und leicht krächzender Stimme, mal eine ganz andere Seite von ihr.
Kleine Schwächen gibt es aber auch zu verzeichnen. Gleich zweimal hintereinander hilft den beiden der Zufall, ein bisschen unnötig, denn man hätte beide Situationen auch ohne Zufall lösen können. Beim ersten Mal stehen die Freunde vor dem Problem, dass sie in den verschlossenen Nachtpark gelangen müssen. Zu ihrem Glück können sich gleich darauf auf einem Laster verstecken, der das Tor passiert - das wirkt konstruiert.
Beim zweiten Mal werden ausgerechnet dann drei Helfer im Park erwartet, die sich verspätet haben. Die drei Freunde können sich daher spontan als eben jene Helfer ausgeben und erfahren somit schnell interessante Details über den Park und Christy. Dabei gibt es eine kleine Logikschwäche: Ihr Verhalten suggeriert dem Tierpfleger Clayton, dass sie Christy persönlich kennen, nicht nur aus der Radiosendung. Kurz darauf allerdings stellt sich heraus, dass die Jungs gar nichts von ihrer Blindheit wussten, was Clayton dementsprechend überraschen müsste bei einer persönlichen Bekanntschaft, aber er geht nicht darauf ein.
Ein bisschen konstruiert ist auch, dass Derek im Nachtpark spontan eine Tube mit Phosphorpaste einsteckt, die nachher noch eine wichtige Rolle spielt - was er zu dem Zeitpunkt aber noch nicht ahnen konnte. Das Ende wird dann nach der sorgsam aufgebauten Spannung ein bisschen zu hastig erzählt, vor allem werden die Hintergründe der Tat kaum erläutert.
Fazit:
Eine gute Folge, die durch viel Atmosphäre und prima Sprecher besticht. Ein paar Kleinigkeiten sind unstimmig, aber es fällt nicht zu schwer ins Gewicht.
Sprecher:
Erzähler: Jürg Löw
Jay Lawrence: Sven Plate
Tom Cole: Kim Hasper
Derek Ashby: Gerrit Schmidt-Foss
Dave: Mr Reedoo (Culcha Candela)
Christy: Josephine Schmidt
Mrs Denver: Sabine Mazay
Mr Stewart: Engelbert von Nordhausen
Clayton: Uli Krohm
Mrs Gailan: Gundi Eberhard
Wesley: Klaus-Peter Grap
Mr Bishop: Werner Ziebig
Apollonia: Regina Lemnitz
An einem Winterabend in Point Whitmark halten Jay, Derek und Tom wieder einmal ihre Radiosendung ab. Als sie gerade beim abschließenden Quiz mit einer Anruferin namens Christy sprechen, bricht urplötzlich der Kontakt ab - es klingt, als habe sie jemand überfallen. Christy ist danach verschwunden, und die drei Freunde nehmen die Suche auf. Sie gehen zu dem Nachtpark mit exotischen, nachtaktiven Tieren, in dem Christy als Praktikantin arbeitete. Hier erfahren sie, dass das Mädchen blind ist.
Im Park ist man allerdings nicht sonderlich besorgt über ihre Abwesenheit - Christy blieb öfter mal ein paar Tage weg und der Geschäftsführer Mr. Stewart verhält sich abweisend. Allerdings finden die Freunde ihr Handy und ihre Sonnenbrille, was nicht auf eine freiwillige Abwesenheit hinweist. Während sich Derek weiter im Park umschaut, besuchen Tom und Jay das Blindenheim der Apollonia, in dem Christy lebt.
Die alte Leiterin Apollonia gibt ein paar rätselhafte Hinweise und spricht von einer leer stehenden Farm. Und gibt es vielleicht einen Zusammenhang mit den Tieren, die seit kurzem regelmäßig aus dem Park verschwinden?
Bewertung:
Die riesigen Augen eines Koboldmakis starren vom dunklen Cover entgegen und versprechen eine geheimnisvolle Atmosphäre in dieser Point-Whitmark-Folge, was auch eingehalten wird.
Die Geschichte hält sich nicht mit langem Vorgeplänkel auf, sondern schon nach rund zwei Minuten nimmt der Fall seinen Anfang: Die beiden Anrufer Christy und der Point Whitmark-Stammhörer Dave wollen gerade am Quiz teilnehmen, als Christy offenbar von jemandem überrascht wird, den sie kennt - und der sie dann wohl überwältigt. Jay, Derek und Tom haben nur den Anhaltspunkt, dass Christy ihren Angreifer erkannt hat, auch wenn sie leider keinen Namen nannte, und dass sie sich gerade im Nachtpark beim Wolfsgehege befand. Schnell liegt nah, dass es einen Zusammenhang zu den Tieren gibt, die hier seit einiger Zeit gestohlen werden und dass Christy demjenigen vielleicht in die Quere kam. Während des Rundgangs durch den Park gibt es nebenbei ein paar interessante Informationen, die Freunde geraten in brenzlige Situationen, und etwas Humor ist wie üblich auch dabei.
Langeweile kommt keine auf, und es gibt auch eine Reihe von Nebenfiguren, von denen mehrere dafür in Frage kommen, in die Geschehnisse verwickelt zu sein. Besonders gelungen ist der Butler der Blindenschule, Mr. Bishops. Er ist ein sehr wortkarger Mann, der langsam spricht und ein bisschen befremdlich auf die Freunde wirkt. Den Hörer erinnert er ein wenig an den finsteren Butler Lurch der Adams Family. Die Handlung hat keine Längen und ist durchweg unterhaltsam. Offiziell wird das Hörspiel ab sechs Jahren empfohlen - das dürfte ein bisschen zu jung sein, zehn wäre sicherlich passender, zumal die Protagonisten Jugendliche sind.
Akustisch ist die Folge von Anfang bis Ende ein Genuss. Im Nachtpark gibt es eine Fülle an Tiergeräuschen im Hintergrund, vor allem das gedämpfte Wolfsheulen sorgt für eine schaurige Stimmung. Auch die musikalische Untermalung ist perfekt auf die unheimliche Atmosphäre abgestimmt. Auch bei den Sprechern hat man eine sehr gute Auswahl getroffen. Die Hauptsprecher sind wie üblich sehr souverän, in den Nebenrollen überzeugt z. B. Engelbert von Nordhausen, den man an sich aus vielen sympathischen Rollen wie Quack den Bruchpiloten bei "Duck Tales" kennt, als kühler Geschäftsführer. Regina Lemnitz hat einen leider nur sehr kurzen Auftritt als Apollonia. Sonst ist ihre Stimme meist sehr volltönend und sie wird gerne für herzliche und/temperamentvolle Frauen eingesetzt, nicht umsonst synchronisiert sie seit vielen Jahren Whoopie Goldberg oder Kathy Bates, hier aber spricht sie die alte Frau mit zittriger und leicht krächzender Stimme, mal eine ganz andere Seite von ihr.
Kleine Schwächen gibt es aber auch zu verzeichnen. Gleich zweimal hintereinander hilft den beiden der Zufall, ein bisschen unnötig, denn man hätte beide Situationen auch ohne Zufall lösen können. Beim ersten Mal stehen die Freunde vor dem Problem, dass sie in den verschlossenen Nachtpark gelangen müssen. Zu ihrem Glück können sich gleich darauf auf einem Laster verstecken, der das Tor passiert - das wirkt konstruiert.
Beim zweiten Mal werden ausgerechnet dann drei Helfer im Park erwartet, die sich verspätet haben. Die drei Freunde können sich daher spontan als eben jene Helfer ausgeben und erfahren somit schnell interessante Details über den Park und Christy. Dabei gibt es eine kleine Logikschwäche: Ihr Verhalten suggeriert dem Tierpfleger Clayton, dass sie Christy persönlich kennen, nicht nur aus der Radiosendung. Kurz darauf allerdings stellt sich heraus, dass die Jungs gar nichts von ihrer Blindheit wussten, was Clayton dementsprechend überraschen müsste bei einer persönlichen Bekanntschaft, aber er geht nicht darauf ein.
Ein bisschen konstruiert ist auch, dass Derek im Nachtpark spontan eine Tube mit Phosphorpaste einsteckt, die nachher noch eine wichtige Rolle spielt - was er zu dem Zeitpunkt aber noch nicht ahnen konnte. Das Ende wird dann nach der sorgsam aufgebauten Spannung ein bisschen zu hastig erzählt, vor allem werden die Hintergründe der Tat kaum erläutert.
Fazit:
Eine gute Folge, die durch viel Atmosphäre und prima Sprecher besticht. Ein paar Kleinigkeiten sind unstimmig, aber es fällt nicht zu schwer ins Gewicht.
Sprecher:
Erzähler: Jürg Löw
Jay Lawrence: Sven Plate
Tom Cole: Kim Hasper
Derek Ashby: Gerrit Schmidt-Foss
Dave: Mr Reedoo (Culcha Candela)
Christy: Josephine Schmidt
Mrs Denver: Sabine Mazay
Mr Stewart: Engelbert von Nordhausen
Clayton: Uli Krohm
Mrs Gailan: Gundi Eberhard
Wesley: Klaus-Peter Grap
Mr Bishop: Werner Ziebig
Apollonia: Regina Lemnitz
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